Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Krell Digital Vanguard
Kraftwerk
Man sagt ja immer, man braucht nur wenige Sekunden, um sich ein Bild von jemandem zu machen. Der erste Eindruck zählt aber manchmal auch bei Verstärkern.
Ein Krell fällt einfach auf. Manche Marken, egal ob bei Unterhaltungselektronik, Autos oder Küchengeräten, erkennt man einfach an immer wiederkehrenden Elementen in ihrem Aussehen. Der geneigte Werbetexter spricht hierbei gern von Designsprache, was tatsächlich gar nicht so verkehrt ist, denn dadurch versuchen Hersteller ihren Geräten einen gewissen Vibe, etwas Mitschwingendes, Unterschwelliges zu verpassen, das schon beim reinen Ansehen für den Charakter von Gerät und Marke sprechen soll. Den Trick hat Krell absolut raus, denn jedes der Systeme der Amerikaner verwendet ähnliche Designelemente, die vor allem eines wiedergeben: Stärke.
Das macht Sinn, denn schließlich befindet sich im Portfolio der Firma eine ganze Reihe kräftiger Verstärker für Mono- und Stereo-Signale Auch den Trend zur Miniaturisierung macht Krell nicht mit, denn ein Gerät unter 40 Zentimeter Breite wird man nicht finden, und auch beim Thema Gewicht sollte man stets im Hinterkopf behalten, einen stabilen Untergrund für seine Anlage auszusuchen. Die Präsenz, die ein Krell verströmt, fängt schon bei der Farbe an. Dunkles Schwarz ziert die Gehäuse der meisten Geräte. Die Dunkelheit wird vom silbern schimmernden Schild an der Vorderseite durchbrochen, als würde der rettende Lichtstrahl den Betrachter förmlich suchen, um ihn aus der Finsternis zu erlösen. Kein Zufall, dass der Firmenname genau dort angebracht ist. Auf einem weiteren kleinen Schild hervorgehoben und mit hellem blauen Licht umrandet, folgt die parabelförmige Einbuchtung des Untergrunds dem Weg zu den fünf glänzenden Buchstaben. Fast könnte man meinen, dass ein Psychologe mit in der Designabteilung sitzen würde. Auch der Vollverstärker namens Vanguard folgt diesem optischen Credo und reiht sich so perfekt in die übrigen Kraftpakete der Firma ein. Auch der Name spielt hier mit einem Eindruck von militärischer Präsenz, denn zu Deutsch würde das Gerät Vorhut heißen. Auch an anderen Stellen findet man weitere, kleine Elemente, die mit den Themen Gefahr und Stärke spielen. Neben den vier soliden, ebenfalls schwarzen Lautsprecherklemmen auf der Rückseite ist nämlich nicht nur die Beschriftung für den jeweiligen Kanal angebracht, sondern zusätzlich ein kleines Blitzsymbol. Elektrizität liegt in der Luft. Trotz des Designs und des Namens sollte man aber keine Angst vor dem Vanguard haben, denn wie man so schön sagt: „Der will nur spielen.“ Das ist vollkommen richtig, denn der Verstärker ist durchaus so konzipiert, dass er eine ganze Menge anderer Geräte ablösen kann. Ganz besonders trifft das auf unser Testmodell zu, denn das wurde mit dem optionalen Zusatzmodul ausgestattet, das dem Verstärker nicht nur das Streamen, sondern auch das Wandeln beibringt. Damit ist er auch auf digitaler Seite gut gewappnet, so dass der Verstärker passenderweise gleich als Digital Vanguard bezeichnet und so zur kompletten Anlage in einem einzigen Gerät wird. Dadurch erhöht sich zwar auch der Preis des knapp 5.900 Euro teuren Verstärkers um nochmals etwa 1.900 Euro, doch eine entsprechende Kombination aus Streaming-Bridge und D/A-Wandler läge im Preis ähnlich bis darüber. Dafür erhält man dann ein durchaus vielseitiges Gerät, das nicht nur HiFi- Freunde bedient, sondern auch Audiovisuelles bietet. Bei einem Blick auf die Rückseite fallen nämlich drei HDMI- Anschlüsse auf. Das ist mittlerweile nicht mehr ganz so ungewöhnlich, denn auch bei der Musikwiedergabe wird diese Verbindungsart nun nach und nach eingesetzt. Beim Digital Vanguard dienen sie aber als Anschluss für Sat-Receiver, Spielekonsolen, oder Blu-ray-Player, deren Ton dann vom Krell gewandelt und verstärkt wird, während die Bildinformationen über einen HDMI-Ausgang an den Fernseher weitergegeben werden. Ein gute Möglichkeit, den eher dünnen Sound der kleinen TV-Lautsprecher zu verbessern. Da es sich beim HDMI-Ausgang um einen Audio Return Channel (ARC) handelt, reicht hier sogar nur ein Kabel, um auch den Fernseherton über den Vanguard laufen zu lassen. Doch zurück in die Welt der Musikwiedergabe, denn da ist der Krell nun mal zu Hause. Neben dem Streamingmodul, das natürlich über einen Ethernetanschluss mit Daten versorgt wird, bietet der Digital Vanguard noch einen koaxialen und einen optischen S/PDIF Eingang. Bei Letzterem reduziert sich aber erwartungsgemäß die maximal mögliche Abtastrate auf 96 kHz bei 24 Bit, während Ethernet, Koaxialanschluss und auch HDMI in der Lage sind, High-Res Signale mit bis zu 192 kHz zu verarbeiten. Über HDMI ist sogar die Verarbeitung von DSD- Signalen einer SACD möglich. Um die Wandlung aller Digitalsignale kümmert sich dann ein Chip von ESS. Auch hier zeigt der Krell sich wieder von seiner starken Seite, denn natürlich entscheidet man sich bei einem solchen Verstärker nicht für die Standard-Chips, sondern für einen, der dem monumentalen Auftritt des Vanguard entspricht. In diesem Fall handelt es sich um den ES9018S aus der Sabre32- Referenzreihe von ESS, der selbst dort als Flaggschiff gilt. Doch nicht nur High-Res-Netzwerkstreaming macht das Modul möglich, denn um alle nötigen Bereiche eines echten Allrounders abzudecken, muss man auch ein wenig an den Alltag denken. Für bequemes Musikhören zwi- schendurch verfügt der Vanguard auch über eine Bluetooth-Schnittstelle, mit der Smartphones, Tablets und Laptops in die Anlage eingebunden werden können. Auf diesem Weg können auch Streamingdienste genutzt werden, so dass man nicht auf die eigene Musikbibliothek beschränkt ist. Dank Unterstützung des AptX-Standards ist sogar eine verlustfreie Übertragung möglich. Selbst beim Convenience-Faktor Bluetooth hat Krell darauf geachtet, dass der so gut geplante optische Eindruck nicht durch eine kleine Plastikantenne getrübt wird, die verstohlen hinter dem Gerät hervorschaut. Stattdessen setzt man hier auf eine gewickelte Antenne, die unauffällig an der Gehäuserückseite untergebracht ist. Hier findet man natürlich auch analoge Anschlüsse in Form von gleich drei Cinch-Eingängen sowie einem symmetrischen XLR-Eingang. Die jeweils anliegende Quelle wird auf einem Display an der Vorderseite angezeigt, ebenso wie die momentan eingestellte Lautstärke. Bei digitalen Quellen wird man hier außerdem über Dateiformat, Abtastrate und Worttiefe des aktuell laufenden Titels informiert. Da es sich beim Vanguard um einen Verstärker mit Streaming-Modul handelt, kommt hier natürlich kein gigantisches Display mit Coverdarstelungen zum Einsatz, sondern ein schlankes Dot-Matrix- Display, farblich passend zum Gerät. Alle Informationen, die hier nicht dargestellt werden, findet man in der entsprechenden Steuerungs-App. Hier hat man im Prinzip die freie Auswahl, denn der Digital Vanguard lässt sich mit jedem UPnP-fähigen Steuerungsprogramm für Smartphones und Tablets bedienen. Krell selbst empfiehlt die App mConnect, die es in kostenloser Form mit eingeblendeter Werbung gibt, ebenso wie in einer Premiumvariante für wenige Euro. Egal mit welcher App der Vanguard verbunden wird, was im Gerät passiert zählt. Bei einem Blick ins Innere des Verstärkers setzt sich die Designsprache mit der Zurschaustellung von Kraft nahtlos fort. Auffällig ist hier klar der gigantische Ringkerntransformator, von dem man meint, dass er eine ganze Wohnsiedlung mit Energie versorgen könne. Auch bei der messbaren Leistung zeigt der Krell seine Zähne. Bei einer Impedanz von 8 Ohm liefert die digitale Endstufe 200 Watt pro Kanal, während die Kurve bei nur 4 Ohm Widerstand sogar bis knapp 340 Watt reicht, ehe der Klirr die 0,7-Prozent-Hürde übersteigt. Dabei hielt sich der Klirr über die komplette Messung hinweg in erfreulich niedrigen Bereichen auf, bevor er dann erst kurz vor der Leistungsgrenze nach oben stieg. Nicht alltäglich für einen Schaltverstärker. Bei der Vorverstärkung setzt man bei Krell hingegen auf ein klassisches Class-A-Modul, das die Lautstärke analog reguliert. Spielt keine Musik, bleibt der Krell hingegen still, wie auch der gemessene Rauschabstand von etwa 86 dB zeigt. Lediglich ein fast unhörbares Surren geht dann vom Verstärker aus, denn da das Gehäuse des Vanguard keine Kühlkörper besitzt, wird hier mithilfe zweier kleiner Lüfter die Temperatur im Inneren kontrolliert. So kräftig der Vanguard auch daherkommen mag, klanglich zeigt er sich durchaus von einer flligraneren Seite. Der ESS-Chip löst digitale Signale sehr detailliert auf und gibt sie realitätsnah wieder. Das führt zu einem sehr lockeren, musikalischen Spiel, das dem Verstärker wirklich gut zu Gesicht steht. Das bedeutet aber nicht, dass man hier auf die nötige Kraft verzichten muss, denn durch die gute Leistungsentfaltung der Endstufen wird jeder Raum ausgezeichnet gefüllt. Dabei hilft die gute Dynamik, alles zu einem sehr runden Gesamtpaket zu machen. Der Vanguard schafft es sogar, dem dynamisch sehr komprimierten Album „Sonic Highways“ der Foo Fighters wieder die nötige Portion Leben einzuhauchen. Beinahe ein wenig ungewöhnlich für einen DAC von ESS, die normalerweise wenig Fehler im Quellmaterial verzeihen. Das Zusammenspiel zwischen digitaler und analoger Sektion funktioniert also wirklich gut. Mithilfe des digitalen Zusatzmoduls vermag der Krell es dann sogar beinahe, alle Funktionen im Wohnzimmer zu übernehmen, was neben der Musikwiedergabe ja auch noch das Fernsehen einschließt, so dass hier ein echter Mehrwert geschaffen wurde. Alles in allem täuscht der erste Eindruck beim Krell Digital Vanguard also nicht, denn wie sein Aussehen es schon verspricht, gibt es hier eine Menge Klangpower nach Hause.Fazit
Optisch, technisch und klanglich ist Krells Digital Vanguard wirklich gewaltig. Trotzdem geht ihm dabei nicht die Musikalität verloren, so dass man ihn, auch wegen der vielen Funktionen, wirklich als Alleskönner bezeichnen kann.Kategorie: Vollverstärker
Produkt: Krell Digital Vanguard
Preis: um 5900 Euro
Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | um 5.900 Euro (Optionales Streaming-Modul um 1.900 Euro) |
Vertrieb: | Audio Reference, Hamburg |
Telefon: | 040 53320359 |
Internet: | www.audio-reference.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 434/105/445 |
Leistung 4 Ohm (in Watt): | etwa 338 Watt an 4 Ohm |
Leistung 8 Ohm (in Watt): | etwa 200Watt an 8 Ohm |
Eingänge: | 1 x Ethernet, 2 x HDMI, 1 x S/PDIF koaxial, |
Rauschabstand: | etwa 86 dB |
Ausgänge: | 1 x Lautsprecher Stereo, |
Unterstützte Formate: | MP3, AAC, WMA, WAV, ALAC, FLAC |
Unterstützte Abtastraten: | Ethernet, S/PDIF, HDMI: Bis 192 kHz, 24 Bit (HDMI auch DSD) Toslink: 96 kHz, 24 Bit |
checksum | Optisch, technisch und klanglich ist Krells Digital Vanguard wirklich gewaltig. Trotzdem geht ihm dabei nicht die Musikalität verloren, so dass man ihn, auch wegen der vielen Funktionen, wirklich als Alleskönner bezeichnen kann. |