Kategorie: Vollverstärker

Verstärker Advance Paris Playstream A7


Die moderne Schaltzentrale

Vollverstärker Advance Paris Playstream A7 im Test, Bild 1
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Während auf der einen Seite des Spektrums High End immer größer und teurer wird, gibt es auf der anderen Seite eine Verdichtung der Funktionen bei Geräten mit Standardmaßen. Das erinnert an die Komplettanlagen der 80er und 90er Jahre, aber mit modernen Funktionen. Dafür ist der Streamingvollverstärker Advance Paris Playstream A7 ein schönes Beispiel.

Der französische Hersteller Advance leistet sich in Deutschland einen angenehmen Luxus: Im gesamten Bundesgebiet wird der Vertrieb von Außendienstmitarbeitern betreut. Klar, das ist für die Endverbraucher weniger wichtig als für die Händler, es hat aber für Interessierte den Vorteil, dass durch dieses Mitarbeiter- Netz Händler eher geneigt sind, ein Produkt ins Programm zu nehmen. So erklärt sich denn auch, dass Advance-Geräte mittlerweile bei 106 Händlern stehen.

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Das ist eine Hausnummer. Und Händler meint: HiFi-Händler. In Großmärkten oder bei Amazon sucht man die Geräte vergeblich.   

Geschichte

 
Advance gibt es bereits seit 1995. Die in der Nähe der französischen Hauptstadt gegründete Firma hat sich auf die Fahne geschrieben, klangstarke Geräte mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhalten zu entwickeln. Baute die Firma anfangs Lautsprecher, so steht der Name heute für bezahlbare Elektronikkomponenten vom Streamer über den CD-Spieler bis zu dicken Endstufen. Der Name "Advance Paris" war zunächst die High-End-Unterkategorie für hochwertigere Geräte, mittlerweile jedoch tragen alle Produkte den Namen, da sie alle einen gewissen Mindestanspruch nicht unterschreiten. Oder, in den Worten des Herstellers: "Innovationskraft und High-Tech (sind) kennzeichnend für praktisch alle Produkte." Beim Blick auf die Homepage der Franzosen kann einem schwindelig werden. Die Anzahl der Geräte ist erstaunlich. Allein in der Classic Line, aus der unser Testgerät stammt, finden sich 19 Stück.   

Unser Proband hört auf den Namen Playstream A7 und ist, grob gesagt, ein Vollverstärker mit Streaming-Funktion und D/A-Wandler. Neben Netzwerkstreaming beherrscht er auch Bluetooth, wofür ein Dongle im Karton liegt. Ein HDMI-Eingang mit Audio Return Channel (ARC) ist auf der Rückseite aber ebenso zu finden wie ein Phonoeingang, der sowohl die Signale von MMs als auch von MCs verträgt, und sogar eine dritte Stufe für High-Output-MCs bietet. Das sind Systeme, die weniger Ausgangsspannung haben und somit leiser sind als ein MM, aber mehr Ausgangsspannung haben und somit lauter sind als ein MC. Ein FM/DAB+-Tuner ist auch integriert, sodass man hier beinahe von einem All-In-One-Gerät sprechen kann, wenn auch eine CD-Schublade fehlt (aber auch solche Geräte gibt es bei Advance Paris). Dafür finden sich auf der Front gleich zwei Kopfhörer- Ausgänge (6,3-mm und 3,5 mm) und auf der Rückseite zwei Subwoofer-Ausgänge. Das mag dem durchschnittlichen HiFiisten seltsam erscheinen, ruft aber beim Heimkino-Anwender anerkennendes Nicken hervor.   


Macht was her

 
Damit stellt sich das Gerät in erfreulicher Weise gegen den Trend, an der Ausstattung zu sparen.  Wo sonst findet man sechs analoge und vier digitale (mit HDMI fünf) Eingänge, zwei Paar Lautsprecherklemmen, Radio und Streamer in einem? Dazu gibt es noch ein gutes, hilfreiches Display und zahlreiche im Menü versteckte Funktionen. Der große Blickfang auf der Front ist selbstverständlich die (dimmbare) Aussteuerungsanzeige, die auch dann Freude macht, wenn man nicht allzu altmodisch ist. Das macht schon was her, und auch dieses Feature ist in der HiFi- und High-End-Welt rar geworden. Die Front ist angenehm aufgeräumt, was daran liegt, dass die Quelleneingangswahl nicht über auffällige Knöpfe erfolgt, sondern über (etwas zu) dezent beleuchtete Sensortasten. Die sind teilweise doppelt belegt, um die Optik schlank zu halten, was angesichts der Fülle an Eingängen sinnvoll ist. Will man also statt Aux 1 Aux 2 anwählen, drückt man die Taste zweimal. Die einzigen "richtigen" Bedienelemente auf der Front sind der Powerknopf und der beleuchtete Drehregler nebst kleinem "Return-Knopf". Der Drehregler dient dazu, neben der Lautstärke auch die intuitive Menüführung zu erledigen. Bei früheren Advance-Geräten neigten diese schon mal zu etwas viel Spielraum, bei unserem Testmodell gibt es hier aber keinerlei Anlass zur Kritik. Drehen und drücken klappen ausgezeichnet. Angesicht des Preises von 1500 Euro und der üppigen Ausstattung ist es erstaunlich, dass auch die Verarbeitung so gelungen ist. Dazu zählt auch die Fernbedienung, die gut in der Hand liegt und ganz ordentliche Druckpunkte bietet. Keine Selbstverständlichkeit, leider. Und die üppig bestückte, hübsche, kupferfarbene Rückseite! Da möchte man eigentlich einen Spiegel hinter dem Gerät anbringen.   

Ab ins Menü

 
Wer sich in die Menüs begibt, findet dort einfache Dinge wie Klangregler, aber auch seltenere Dinge wie die Umschaltung zum reinen Endstufenbetrieb. Wer mag, kann also eine andere Vorstufe anschließen und das Pendant im Gerät umgehen. Auf der anderen Seite kann man über die Pre-Outs auf der Rückseite die Vorstufe des Playstream A7 an eine externe Endstufe anstöpseln. Das wird vielleicht nicht häufig genutzt werden, aber es ist gut zu wissen, dass man bei Bedarf später das Ganze durch eine fette Endstufe nochmal erheblich aufwerten kann. Advance Paris selbst bietet hier sowohl Mono- als auch Stereo-Lösungen an und Fremdpaarungen sind natürlich auch eine Option.   


Ab ins Netzwerk

 
Neben einem Netzwerkanschluss auf der Rückseite verfügt der A7 selbstverständlich über ein WLAN-Antenne. Man kann ihn über das Menü ins Netzwerk einbinden. Einfacher geht es per WPS-Taste oder über die kostenlose App "Advance PlayStream". Einmal eingebunden, hat man Zugriff aufs eigene NAS, sofern man so etwas betreibt, sowie alle wichtigen Streamingdienste und Internetradiosender. Die App ist übersichtlich und einfach zu bedienen, nur allzu flott ist die Perfomance nicht. Das passt aber insgesamt. Die Endstufen sorgen für reichlich Power. 2 x 180 Watt Leistung an 4 Ohm (Class AB sei Dank) sind ordentlich. Entsprechend groß fallen Trafo und Kühlkörper aus, wie man beim Blick unter den Deckel sofort sieht. Wer den Klang verändern will, hat die Möglichkeit, den High-Bias-Schalter auf der Rückseite zu betätigen (er gehört eigentlich nach vorne). Der Ruhestrom wird erhöht, was sich klanglich aber auch thermisch bemerkbar macht. Das Gerät produziert schlicht deutlich mehr Abwärme, sodass man den A7 nicht in ein enges Regal stecken sollte, wenn man diese Funktion regelmäßig nutzt. So soll der Klang mehr in Richtung Class-A-Verstärker gehen, was wir gleich besprechen. Neben den Endstufen ist natürlich auch die Wahl der D/A-Wandler entscheidend und auch hier findet sich sehr gute Qualität. Hier setzt Advance auf jeweils einen AK4490 und einen AK4118 DAC. Die DACs dienen dazu, digitale in analoge Signale zu wandeln, was bedeutet, dass sie klanglich beim Streaming und bei der Verwendung per Digitalkabel angeschlossener Quellen zum Zuge kommen. Gerade etwas betagtere CD-Spieler klingen häufig besser, wenn man sie an einen Digitaleingang anschließt, weil ihre DACs schlicht veraltet sind. Auch eher günstige Geräte können hier klanglich zulegen.   

Klang


Der erste Gedanke im Hörraum war dann aber: Nicht nötig. Der Advance Paris klang auf Anhieb vollauf überzeugend. Seine Kraft hört man ihm auf angenehme Art an: Er spielte kontrolliert und druckvoll, sein Klangbild faserte auch bei gehobenen Pegeln nie aus und der E-Bass in Queens "My Baby Does Me" hatte allzeit Autorität. Die Raumabbildung ist sauber, jedes Instrument steht an seinem Platz, und das unverrückbar. Wenn es dynamischer zur Sache geht, geht der A7 das mit beziehungsweise dann macht er das erlebbar. Welche Quelle man nutzt, ist dabei absolute Nebensache. Streaming, Bluetooth und Digitaleingänge profitieren von ordentlichen D/A-Wandlern – das hört man. Nie klang das klinisch, aber dennoch sauber und schön lebendig. Schnell mal einen Plattenspieler angeschlossen und siehe da: Die eingebaute Phonovorstufe ist eine faustdicke Überraschung! Das kam nun wirklich unerwartet, denn an eingebauten Alibi-Lösungen gibt es keinen Mangel. Das hier aber, das macht richtig Spaß und ist ein dicker Pluspunkt für (angehende) Vinylfans. "St. Thomas" vom Sonny-Rollins- Album "Saxophone Colossus" klang wunderbar natürlich, sehr dynamisch und mitreißend, ich behaupte mal, dass man für eine externe Phonostufe einen mittleren dreistelligen Betrag ausgeben muss, um sich deutlich zu verbessern. Und so bleibt nur, eine warme Empfehlung auszusprechen. Vom Design über die Verarbeitung bis zum Klang ist hier nämlich alles am rechten Fleck.

Fazit

Der A7 ist eine wahre Schaltzentrale. Wer es kompakt und dennoch üppig ausgestattet mag, muss einen Blick auf den Advance Paris Playstream A7 werfen. Auch wenn die App etwas träge agiert, kann das Streamingvollverstärker auf ganzer Linie überzeugen.

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: Advance Paris Playstream A7

Preis: um 1490 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


10/2024
5.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Advance Paris Playstream A7

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Bewertung 
Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 1.490 Euro 
Vertrieb: ITR Industry to Retail 
Telefon: 0201 95 98 95 0 
Internet: www.advanceparis.com 
Ausstattung
Messwerte
Leistung (4 Ohm) 2 x 115 Watt 
Leistung (8 Ohm) 2 x 170 Watt 
Klirrfaktor (5W an 8 Ohm) 0.002 
Rauschabstand 94 dBr (A) 
Übersprechen 78 dBr (A) 
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 430 x 135 x 370 
Gewicht: 9,3 kg 
Ausführungen schwarz 
Anlog-Engänge Audio/Phono 5/1 
Digital-Eingänge (opt./elektr.) 3/1 
USB-Eingang
HDMI ARC
Ausgänge Audio 2 (+ 2x Sub) 
Digital-Ausgänge (opt./elektr.) –/– 
Kopfhörer-Anschluss 2 (6,35 mm + 3,5 mm) 
Klangregelung Ja 
Fernbedienung /Lernfunktion Ja / Nein 
Besonderheiten Streamer, LAN / WLAN DAB+ / UKW Tuner, Internetradio Bluetooth-Dongle 
+ kraftvoller, klarer Klang 
+ herausragende Ausstattung inklusive Streaming 
+/- + günstiger Preis 
Klasse: Spitzenklasse 
Preis/Leistung: hervorragend 
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