Kategorie: Vollverstärker

Vollverstärker · Argon Audio SA2


Klubberer

Vollverstärker Argon Audio SA2 im Test, Bild 1
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Schon im Zusammenhang mit den Forte WIFI-Lautsprechern war geplant, diesen Verstärker zu besprechen, nun ist es endlich soweit und ich kann Ihnen verraten, dass sich das Warten gelohnt hat.

Mit meinem Wortspiel „Klubberer“ erinnere ich an die Anhänger des fränkischen Fußballvereins 1. FC Nürnberg, lokal „Der Club“ genannt, meine aber konkret die Fans von HiFi-Klubben. Sie kennen diesen „Klub“ nicht? Das müssen wir aber dringend ändern. Die dänische Firma HiFi Klubben wurde schon 1980 von Peter Lyngdorf gegründet. Seine bestechend einfache Idee war und ist, richtig gute Produkte mit gutem Klang zu sehr attraktiven Preisen anzubieten. Um das möglich zu machen, wählte er den Direktvertrieb und setzte auf den „Klub“-Gedanken. Der Erfolg gibt ihm mehr als Recht, denn seit einiger Zeit gibt es HiFi Klubben auch in Deutschland.

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Und Argon Audio hat sich als eigenständige Eigenmarke von HiFi Klubben längst etabliert. Ich kann hier auch noch mal eine Lanze für die HiFi Klubben Gedanken brechen: Direktvertrieb ja, Fachberatung aber ebenfalls. Probieren Sie es aus.   

Vielkönner  


Wenn mir etwas in diesen Tagen besondere Freude bereitet, dann sind es kleine, handliche Geräte, die ganz viel können, vor allem auch klanglich überzeugen. Und genau zu diesem Kreis gehört der Argon Audio SA2, denn er hat, wenn ich mal aufzählen darf: WiFi, Airplay 2, Spotify Connect, Chromecast, DTS Play-Fi und HDMI ARC. Dazu kommen ein Hochpegel- und ein Phonoeingang, ein Pre- Out zum Anschluss aktiver Subwoofer oder anderer Endstufen, USB für die Firmwareupdates sowie ein optischer Digitaleingang. Und natürlich kann er auch Bluetooth 4.2 (AAC). Das ist also ein Verstärker, der in allen Welten zu Hause ist, wobei die digitale Welt für ihn bevorzugt drahtlos ist. Der Kleine kommt in einer angenehm zu tragenden Verpackung mit Tragelasche und lässt sich so bequem mit nach Hause nehmen. Packt man ihn aus, kommt ein richtig hübsch designtes, sehr kompaktes und wertig wirkendes Gerät zum Vorschein. Was er nicht hat, ist ein Kopfhörerausgang und das ist tatsächlich ein wenig schade. Aber andererseits ist es durchaus denkbar, dass die Zielgruppe des SA2 eher kabellose Kopfhörer nutzt.  

D wie Dufte

 
Um Missverständnisse auch an dieser Stelle noch einmal auszuräumen: das „D“ in Class-D bedeutet nicht „Digital“. Der Buchstabe war in der Nomenklatur-Reihung von Verstärkerschaltungen einfach dran. Die zugrunde liegende Technik ist mit „Schaltverstärker“ am treffendsten umschrieben. Ihre Transistoren schalten entweder an- oder aus, anders als bei Class-A- oder A/B. Dafür braucht man eine Zeitverzögerung, die Verzerrungen erzeugen kann, was einer der Hauptgründe für den fiesen Klang mancher Class-D-Verstärker ist. Beim Argon Audio SA2 ist fieser Klang allerdings Fehlanzeige. Der große Vorteil von Class D ist, dass man damit klein, leicht und effektiv bauen kann, Abwärme ein Fremdwort ist und es Leistung im Überfl uss gibt.  

Etwas Technik  


Woher die Dänen ihre Module beziehen, wollten sie mir nicht verraten, was sie mir aber gesagt haben, ist, dass der Verstärker samt seiner Phonostufe komplett selbst entwickelt wurde.

Vollverstärker Argon Audio SA2 im Test, Bild 3
Dieses Blau ist eine ganz coole Wahl, die man selten sieht. Sie steht dem Verstärker ganz ausgezeichnet
Das ist dann schon ein technisches Brett und zeugt von geballter Kompetenz. Als D/A-Wandler setzen sie einen guten 32-Bit ESS Sabre Chip im vollsymmetrischen Modus ein, der natürlich auch entsprechend sauber implementiert werden will. Dazu schrieben sie mir: „Um den Signalweg so kurz wie möglich zu halten, wird der ESS-DAC-Ausgang direkt, aber vollständig symmetrisch zur Leistungsverstärkerstufe geleitet. Auch die ist über einen Aktiv-+-Kanal und einen Aktiv- Kanal symmetrisch. Mit einem 32-Bit-DAC kann die Lautstärke reduziert werden, während der hohe Dynamikbereich im digitalen Bereich erhalten bleibt - 32Bit entspricht 192dB. Das ist viel mehr als mit jeder analogen Lösung möglich wäre. Die analogen Eingänge werden mit 24 Bit A/D-gewandelt, verfügen jedoch über eine analoge Lautstärkeregelung, um einen hohen Headroom zu gewährleisten.“ Insgesamt sechs separate Stromversorgungen für analoge und digitale Zweige sorgen für eine stabile Basis. DTS-Play-Fi wird übrigens demnächst auf eine schnellere Version upgegraded und Chromecast ist aktuell noch in der Beta-Version, das sollte aber in wenigen Wochen geklärt sein. Ansonsten empfehle ich Spotify Connect, Airplay 2 oder natürlich auch Bluetooth.   

Betrieb und Klang  


Was Sie jetzt natürlich interessiert, ist die Antwort auf die Frage, ob das alles nur Werbesprech ist oder der Kleine wirklich so gut ist, wie beschrieben? Wenn wir die Kirche im Dorf lassen, dann ist der Argon Audio S2 natürlich nicht der beste Verstärker der Welt. In seiner Preisklasse ist er aber nur schwer zu übertreffen. Mir fällt ehrlich gesagt nur eine Alternative ein und die hat keinen Phonoeingang. Die Eingänge des SA2 werden alle außer Phono automatisch geschaltet, was wie die Lautstärke mit LEDs angezeigt wird. Die Bluetooth-Verbindung ist schnell gemacht, Spotify Connect ebenfalls. Ich habe einen Rega P2 Limited Plattenspieler angeschlossen, um die Phonostufe zu checken und ich kann Ihnen verraten, dass diese Kombination richtig gut Musik macht. Gehört habe ich ihn mit den Zingali Zero Otto und den hauseigenen Forte Audio A5 WIFI-Lautsprechern. Die sind zwar aktiv, können aber mit dem Pre-Out des SA2 angesteuert werden. Die Zingalis habe ich gewählt, da sie einen sehr freundlichen Wirkungsgrad haben und das kommt dem SA2 entgegen. Große Lautsprecher und kleiner Verstärker wären sonst ein Missmatch, hier aber nicht, denn die beiden verstehen sich auf Anhieb perfekt. Fleetwood Macs „Go your own way“ bricht auch in lauteren Passagen nicht auf und macht richtig Spaß mit der dänisch-italienischen Bruderschaft. Mit den hauseigenen Lautsprechern ist der SA2 natürlich erst recht eine Bank, denn man kann genau hören, wie gut die Dänen ihre Komponenten aufeinander abgestimmt haben. In den Aktivmodulen arbeiten gleich zwei Class-D-Module und das bringt zusammen mit der kleineren Membranfläche der A5 eine Klangqualität zu Tage, die für das Geld unerhört ist. ZZ Tops ewigen Klassiker „La Grange“ müssen Sie sich einmal mit dieser Kombination geben – das hat Druck, das macht Laune, das verführt zum Weiterhören: Willkommen im Klub. 

Fazit

Wenn Sie einen smarten, schicken, kleinen Vollverstärker für ebensolches Geld suchen, der auch noch eine gute Phonostufe an Bord hat, dann gibt es keine Alternative zum Argon Audio S2.

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: Argon Audio SA2

Preis: um 449 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


2/2025
4.0 von 5 Sternen

Oberklasse
Argon Audio SA2

2/2025

Argon Audio SA2
ALLROUND-TIPP
Bewertung 
Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 449 Euro 
Vertrieb: Argon Audio / Nørager (DK) 
Internet: www.argonaudio.com 
Ausstattung
Ausführung: Schwarz, Silber, Blau 
Abmessungen (B x H x T in mm): 63 x 220 x 225 
Gewicht: 2,2 kg 
Ausgangsleistung 50 Watt an 8 Ohm; 100 Watt an 4 Ohm 
Frequenzgang 3Hz – 60kHz 
THD-Verzerrungen: <0,03% 
Eingänge: 1 x Line, 1 x Phono Cinch, optisch (24-bit/192kHz), HDMI ARC 
Kabellos Airplay 2, Spotify Connect, Chromecast, DTS Play-Fi und Bluetooth 4.2 (AAC) 
Ausgänge: 1 x LS Stereo; 1 x Pre-Out 
Garantie 2 Jahre 
+ lebendiger Klang 
+ große Vielseitigkeit 
+/- + wunderschönes Design 
Klasse: Oberklasse 
Preis/Leistung: hervorragend 
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Autor Christian Bayer
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Datum 05.02.2025, 10:02 Uhr
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