Kategorie: Vollverstärker

Einzeltest: Mivoc HA200 BT


Wenn man ehrlich ist ...

Vollverstärker Mivoc HA200 BT im Test, Bild 1
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... dann braucht man zum guten Musikhören nicht mehr als den neuen Mivoc-Vollverstärker HA200 BT. Vor allem angesichts der Tatsache, dass man hier aus einer Hand eine komplette Anlage bekommen kann, die es in sich hat.

Um es kurz zu machen: Hier gibt es einen Vollverstärker mit guten technischen Daten, einer noch besseren Ausstattung und einem mehr als brauchbaren Klang für 249 Euro! Oder, wenn man es gleich richtig machen will: Denselben Verstärker mit einem Paar wirklich guter Zwei-Wege- Monitore und einem leistungsfähigen Subwoofer zum Paketpreis von 549 Euro. Da muss man nicht mehr lange nachdenken, finde ich.   

Mivoc

 
Aber bevor ich mich hier weiter in Begeisterungsstürmen ergehe, möchte ich ein paar Worte zur Marke Mivoc und der dahinter stehenden Firma Speaker Trade loswerden, die ich ja schon seit ein paar Jahren kenne, 10 Jahre, um genau zu sein. So lange habe ich nämlich – vornehmlich im Selbstbaubereich – mit Mivoc-Produkten zu tun gehabt.

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Und eines musste ich den Solingern immer und vollumfänglich attestieren: Hier wird dem Kunden zu einem mehr als attraktiven Preis immer das qualitativ Bestmögliche angeboten. Nicht umsonst gilt beispielsweise das Mivoc AM80 Subwoofermodul nach Jahrzehnten Bauzeit immer noch als das Maß der Dinge in Sachen günstiges, gutes und vor allem haltbares Design. Das Modul ist übrigens auch in ganz ähnlicher Form in dem hier auch vorgestellten Subwoofer Hype 10 G2 zu finden. Speaker Trade hat sich vor ein paar Jahren aus dem Selbstbaumarkt weitgehend zurückgezogen und konzentriert sich jetzt auf die OEM-Fertigung für andere Marken und eine kleine, aber feine Produktlinie unter dem Namen Mivoc.  


Technik und Design

 
Was soll ich zum HA200 BT sagen?

Vollverstärker Mivoc HA200 BT im Test, Bild 5
Das Display informiert über Quelle, aktuelle gewähltes PCM-Format und Lautstärke
Vielleicht so viel: Ich musste im Rahmen von Renovierungsarbeiten in meinem Hörraum zuhause meine gesamte Anlage mehrfach durchs Haus bewegen, unter anderem meinen 30-Kilo-Boliden an Vollverstärker. Der krasse Gegensatz dazu: Der kleine Karton mit dem Mivoc-Verstärker, den man sich einfach unter den Arm klemmen kann. Mit einem Nettogewicht von gerade einmal 1,5 Kilogramm kann der HA200 BT dann auch nicht klotzen und als Repräsentationsobjekt taugt er auch nicht – wobei ich das schlichte schwarze Gehäuse mit dem dezent blauen Display auf eine zurückgenommene Art elegant finde. Klar: Hier sind keine fetten Ringkerntransformatoren und die in HiFi-Kreisen beliebten überdimensionierten Netzteile am Werke. Hier arbeitet ein Schaltnetzteil und in der Endstufe natürlich ein Schaltverstärker. Die komplette Signalverarbeitung im Inneren des Gerätes funktioniert bis hin zur Endstufe auf digitaler Ebene. Das spart Platz, Gewicht und Geld. Logischerweise liegt der Mivoc Verstärker dann auch eingangsseitig das Gewicht auf digitale Quellen. Zur Verfügung stehen ein USB Eingang, sowie zwei weitere digitale Eingänge in Form eines koaxialen und eines optischen Eingangs. Hier finden alle digitalen Quellen bis zu 192kHz/24bit Anschluss. Die Antenne an der Rückseite verrät es: der kleine Verstärker empfängt auch Bluetooth Signale. Zum Anschluss einer analogen Signal Quelle steht ein Paar Cinch-Buchsen zur Verfügung. Ausgangsseitig kann ein paar Lautsprecher angeschlossen werden, sowie ein Subwoofer am analogen Cinch- Ausgang. Die digitale Signalverarbeitung hat es den Konstrukteuren erlaubt, per DSP in den Klang einzugreifen. Dieser ist nicht frei programmierbar, sondern bietet ein paar praxisgerechte Presets und eine typische Klangregelung für Bässe und Höhen.   

Lautsprecher

 
Mit den HM5 bietet Mivoc das genau zum HA200 BT passende Paar Lautsprecher an: Zum Preis von unschlagbaren 179 Euro pro Paar(!) gibt es hier zwei schicke schwarze Monitorboxen mit einem 13-Zentimeter- Tieftöner und einer Hochtonkalotte, die für eine homogeneres Abstrahlverhalten sogar in einem kurzen Waveguide steckt. Magnetisch anhaftende Abdeckungen lassen die Chassis auf Wunsch optisch verschwinden – möchte man aber gar nicht, denn man hat es sich bei Mivoc nicht nehmen lassen, um die Chassis herum eine schicke Hochglanzkontur auf der ansonsten mattschwarzen Box zu designen. Hinten gibt es solide Klemmbuchsen und ein Reflexrohr, das den kleinen Tieftöner im Bass unterstützt.  

Subwoofer

 
Der Hype 10 G2 ist das dienstälteste Gerät der Anlage: Ein kompakter Bassreflex-Subwoofer mit dem schon erwähnten Modul und einem 25-Zentimeter-Basstreiber, der kompakten Boxen wie der HM5 im untersten Tiefbassbereich auf die Sprünge hilft und somit befähigt, auch in größeren Raumen dynamisch aufzuspielen. Das Ganze gibt es schon für 199 Euro.  

Messlabor

 
An unseren Messgeräten schlägt sich die Mivoc-Anlage ganz hervorragend. Der Verstärker hat zwar nur eine Bandbreite bis 22 Kilohertz, der Frequenzgang verläuft aber schnurgerade und in Sachen Pegel absolut kanalgleich. Interessant sind hier natürlich die Presets, die neben dem ungefilterten Verlauf einen mit Subsonicfilter ermöglichen; dazu gibt es eine dezente Bassanhebung, wenn man die HM5 solo betreiben möchte oder einen Hochpass für die Satelliten bei 100 Hertz, wenn der Subwoofer mit ins Spiel kommt. Sehr einfach – sehr praktisch. In Sachen Leistung stehen mit 50 Watt pro Seite an 8 Ohm genügend Reserven zur Verfügung, an 4 Ohm gibt es noch ein bisschen mehr. Rauschen und Verzerrungen spielen keine Rolle. Der kleine Lautsprecher HM5 überzeugt mit einer linearen und breitbandigen Abstimmung und einem guten Rundstrahlverhalten. Er ist mit einem sanft fallenden Pegel zum Bass hin abgestimmt – das gleicht sich im Wohnraum durch Wandnähe aus, oder eben durch das entsprechende Preset am HA200 BT. Die kleine Box ist erstaunlich pegelfest und nimmt auch höhere Dauerlautstärken nicht krumm, wenn mal gefeiert werden soll. Und für die maximale Dynamik gibt es ja dann auch noch den vorzüglichen Hype 10 G2, der die Satelliten im Bass entlastet und bei entsprechender Einstellung bis unter 30 Hertz hinunter spielt – und das mit ordentlich Reserven.   

Praxis  


Und das wollten wir auch gerne ausprobieren. Vorher aber musste sich der ganz neue HA200 BT auch an ganz anderen Kalibern von Lautsprechern beweisen: Es standen uns für diese Ausgabe ja einige hochwertige und große Boxen zur Verfügung: An der eleganten Revival Atalante 4 musizierte der Mivoc elegant und mit Klasse – das hatte Charme und Dynamik, die erst im obersten Lautstärkebereich, mit dem ich überhaupt Musik höre, leicht eingeschränkt war. Fairerweise muss man aber sagen, dass hier schon jeder mir bekannte Röhrenverstärker die Segel gestrichen hätte. Im direkten Vergleich mit deutlich teurer Elektronik schlägt sich der HA200 BT mehr als wacker – erst bei ganz genauem Hinhören mag man feine Nuancen erkennen, die ein Verstärker für viele tausend Euro besser macht als der kleine Mivoc. So richtig lustig wird es dann aber mit den hauseigenen Lautsprechern: Gerade, wenn man immer im Hinterkopf hat, dass hier eine Anlage spielt, die zusammen 549 Euro kostet, kommt richtig Freude auf. Smartphone raus, Bluetooth gekoppelt und dann meine Sport-Playlist, die ich mir normalerweise beim Training per Kopfhörer auf die Ohren gebe. Sie können sich vielleicht vorstellen, dass es hier eher um dynamische und mitreissende Musikstücke geht – und eben genau diese Spielfreude, Dynamik und Wucht transportiert die Mivoc-Komplettlösung in Perfektion: Schon die kleinen Boxen mit dem entsprechenden Preset am Verstärker sorgen für verblüffte Gesichter – kommt dann noch der Subwoofer dazu, ist Party angesagt – das geht ins Blut und in die Beine! Und wenn man dann wieder runterkommen möchte, zeigt sich, dass die Mivoc-Anlage auch mit dezenterem, ja auch audiophilem Musikmaterial blendend umzugehen versteht: Subtile Details, feine Klangverschiebungen werden präzise und feinsinnig wiedergegeben und auch die räumliche Abbildung ist gerade mit Subwoofer von einer frappierenden Echtheit. Große Klasse zum kleinen Preis! 

Fazit

Der Mivoc HA200 BT ist eine moderne Schaltzentrale für eine kompakte und gleichzeitig anschlussfreudige und klangstarke Stereo-Anlage. Mit der maßgeschneiderten Mivoc-Lautsprecheranlage kommt dann richtig Freude auf.

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: Mivoc HA200 BT

Preis: um 249 Euro (Bundle 549 Euro)

Ganze Bewertung anzeigen


7/2024
4.5 von 5 Sternen

Oberklasse
Mivoc HA200 BT

7/2024

Mivoc HA200 BT
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Weitere Informationen Mivoc HA200 BT
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Bewertung 
Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Preis: 249 Euro (Bundle 549 Euro) 
Vertrieb: Speaker Trade, Solingen 
Internet: www.mivoc.com 
Ausstattung
Ausführung Schwarz 
Anschlüsse: USB, Digitaleingang optisch, koaxial, Bluetooth, 1 x Analog in, Sub Out 
Abmessungen (B x H x T in mm) 230 x 99 x 20 
Gewicht: 1,5 kg 
+ Preis 
+ Klang 
+/- + Ausstattung 
Klasse: Oberklasse 
Preis/Leistung: hervorragend 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 01.07.2024, 12:51 Uhr
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