Kategorie: Lautsprecherbausätze

Kompakter 3-Wege-Powermonitor mit Celestion


Downsizing

Lautsprecherbausätze Monacor Triple X im Test, Bild 1
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Relativ kompakte Boxen mit PA-Treibern sind eine reizvolle Geschichte, bewegt man sich damit dann doch in einer komplett anderen Welt als mit den handelsüblichen Hifi -Boxen.

Nach der technisch komplett überarbeiteten „Triple Play“, die wir in Ausgabe 3/2024 unter die Lupe genommen haben, erscheint nun die „Triple X“, was grob interpretiert für „Drei-Wege- Box mit Koax“ steht.   


Technik


Im Bass setzt Frank Kuhl keinen IMG Stageline Treiber ein, sondern einen Kollegen des Koax aus dem Hause Celestion. Der Tieftöner hört auf den Namen CF0820BMB/8 und ist im Graubereich zwischen PA und Hifi angesiedelt: PA wegen seiner haptischen und technischen Robustheit, Hifi wegen der recht weichen Gummisicke, die große Hübe erlaubt und die Resonanzfrequenz auf recht bassfreundliche 50 Hertz absenkt. Die Belastbarkeit eines solchen Treibers ist enorm – ich habe die Box in der Gesamtmessung bis 105 Dezibel gefahren, ein Bereich, in dem eine Hifi -Box dieser Größe in die ewigen Jagdgründe gehen würde.

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Der Parametersatz erlaubt ohne Wenn und Aber den Einsatz in noch recht kompakten Reflexgehäusen – der optimale Bereich liegt hier um die 30 Liter und leicht darüber.  

Im Mittelhochtontonbereich übernimmt ein Spezialist die Musikwiedergabe – der Celestion TFX 0615. Celestion-Treiber sind Musikern selbstverständlich ein Begriff, vor allem durch die Gitarrenlautsprecher, die in Legionen von Marshall- Boxen und wie sie alle heißen ihren Dienst verrichten. Auch im PA-Bereich bietet die englische Firma einiges an Leckerbissen. Der Konstrukteur schwört seit Jahren auf die Celestion Konusmitteltöner, die seiner Meinung nach die beste Stimmwiedergabe aller PA-Mitteltöner haben. Der 0615 entstammt auch dieser ursprünglich „Truvox“ benannten Serie und ist nominell ein 6-Zoll-PA-Mitteltöner mit einer Papier-Konusmembran mit einem im Einsatzbereich sehr linearen Frequenzgangverlauf und sehr geringem Klirr. Hier sitzt inmitten der 38mm-Schwingspule ein kurzer Waveguide, in dem eine 15-Millimeter-Kalotte sitzt, also eher eine Lösung für kleinere Beschallungsaufgaben und Hifi als für den lauten und harten PA-Alltag.   

Gehäuse


Oberstes Ziel beim Gehäusebau war Kompaktheit – es gibt netto um die 24 Liter, die auch noch zwischen Koax und Bass aufgeteilt werden müssen, so dass dem Tieftöner 20 Liter zur Verfügung stehen. Ein abgetrenntes Volumen von etwa 4 Litern steht dem Konustreiber des Koax zur Verfügung. Das horizontale Brett der Mitteltonkammer wird bis zur Rückwand der Box durchgezogen und bildet im hinteren Teil eine weitere Ringversteifung. An der Rückwand finden wir das Anschlussterminal und das Bassreflexrohr. Zur Vermeidung von Kantenreflexionen ist die Schallwand links und rechts angefasst.

Frequenzweiche


Angesichts des recht komplexen Aufbaus fällt die Frequenzweiche erfreulich schlicht aus. Der Tieftöner bekommt ein Filter zweiter Ordnung. Beim Mitteltöner fallen die Filter sogar noch flacher aus: Je ein Kondensator und eine Spule sorgen für Hoch- und Tiefpass. Dazu gibt es einen Saugkreis, der die Membranresonanz linearisiert. Ein Spannungsteiler sorgt für die Anpassung des zu hohen Pegels an das Niveau im Bassbereich. Der Hochtöner des Koax hat ebenfalls einen Spannungsteiler direkt am Chassis, bei dem ein Bypass-Kondensator den Pegel im oberen Hochtonbereich breitbandig anhebt. Gefiltert wird mit einem 12-dB-Filter. Ein kleiner Vorwiderstand vor dem Filter regelt das Pegel- und Impedanzniveau im gesamten Hochtonbereich.  

Messwerte


Der Wirkungsgrad der Triple X ist mit knapp unter 90 Dezibel an 2,83 Volt etwa auf dem Niveau der neuen Triple Play.

Lautsprecherbausätze Monacor Triple X im Test, Bild 5
Textdiagramm: klirr 100
Der Frequenzgangverlauf im Mittelhochtonbereich ist recht sauber bis etwa 7 Kilohertz, darüber wird es koaxtypisch etwas unruhig. Das Rundstrahlverhalten ist dafür aller Ehren wert. Im Bass sehen wir eine recht kräftige Oberbassbetonung und eine untere Grenzfrequenz, die bei etwa 60 Hertz liegt – dazu passt auch der Doppelhöcker, dessen Asymmetrie eine zu hohe Reflexabstimmung zeigt. Dazu muss ich aber sagen, dass die Box beim Messen auch noch nicht „eingeprügelt“ war – das wird sich nach einer angemessen langen Einspielzeit noch etwas geben. Ansonsten zeigt das Impedanzdiagramm einen typischen Drei-Wege-Verlauf und liegt komplett über 4 Ohm. Das Wasserfalldiagramm ist komplett fehlerfrei – wunderbar! Die Klirrmessungen zeigen ein souveränes Verhalten der Box auch bei extrem hohen Lautstärken, die nichts mehr mit gemütlich Musikhören zu tun haben. Sogar bei 100 Dezibel sieht alles komplett kontrolliert aus:
Lautsprecherbausätze Monacor Triple X im Test, Bild 6
Textdiagramm: klirr 105
Erst bei 105 Dezibel kommt der Tieftöner so langsam an seine Grenzen.

Hörtest


Die vermeintliche Schlankheit im Bass entpuppt sich im Hörraum als ungemein dynamischer Punch, bei dem sich schon im Verlauf der ersten zwei, drei Stunden mit ein bisschen Pegel eine klare Verschiebung von der Holzigkeit frischer Treiber zu einer geschmeidigeren und besser integrierten Tieftonwiedergabe darstellt. Damit kommt dann auch richtig Freude auf, denn auch, wenn der Wirkungsgrad vor dem Messmikrofon nicht nach PA aussieht, kann man mit ein bisschen Reserve bei der Verstärkerleistung die Triple X aus derselben locken – Dynamik steht quasi unbegrenzt Bausatztest: Monacor zur Verfügung, umso mehr, wenn man die doch recht kompakte Box mit einem entsprechend potenten Subwoofer kombiniert – ich hatte da gerade einen recht kräftigen Kandidaten aus dem Fertig-Hifi -Bereich zur Verfügung, der mit einem 18-Zöller bestückt war - genau richtig für die unterste Oktave zwischen 20 und 40 Hertz. Diese Kombination war PA auf High-End-Niveau, oder High End auf PA-Niveau, wie man es sehen möchte… Feindynamik, Präzision und räumliche Abbildung sind ohnehin die Paradedisziplinen des Koax, der auf einem wirklich exzellenten Niveau spielt.

Aufbauanleitung


Die Box wird auf einer Seitenwand aufgebaut, auf der nacheinander die umlaufenden Wände und die Teiler aufgeleimt werden, bevor die zweite Seite und die Schallwand die Box verschließen. Danach werden die erforderlichen Fräsungen fur Chassis, Terminal und Reflexrohr durchgeführt. Das Mitteltongehäuse wird mit einer Matte Polyestervlies bedampft, ebenso das Tieftonabteil. Die Weiche sitzt auf dem Bodenbrett.


Weichenbestückung


L1: 4,7 mH Kernspule 1,4 mm
L2: 0,47 mH Luftspule 1 mm
L3: 0,15 mH Luftspule 0,85 mm
L4: 0,39 mH Luftspule 1 mm
C1: 33 uF MKT
C2: 68 uF MKT
C3: 8,2 uF MKT
C4: 4,7 uF MKT
C5: 8,2 uF MKT
R1: 4,7 Ohm MOX 10 Watt
R2: 1,2 Ohm MOX 10Watt
R3: 5,6 Ohm MOX 10 Watt
R4: 1,2 Ohm MOX 10 Watt
R5: 3,3 Ohm MOX 10 Watt
R6: 8,2 Ohm MOX 10 Watt  


Holzliste


Material: 22mm MDF

1x 430 x 250 mm Front


Material: 19mm MDF

2x 430 x 328 mm Seiten
1x 392 x 212 mm Rückwand
2x 328 x 212 mm Boden / Deckel
1x 309 x 212 mm Gehäuse MT
1x 191 x 212 mm / 65° Gehäuse MT  


Zubehör pro Box


 Terminal
 Bassreflexrohr BR-70TR (ungekürzt)
 Polyesterwatte
 Dichtband
 Schrauben
 Kabel


Lieferant: Monacor

Fazit

Hoch belastbare und dynamische Box mit Anspruch.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Triple X

Stückpreis: um 218 Euro + Gehäuse

12/2024

Hoch belastbare und dynamische Box mit Anspruch.

Monacor Triple X

12/2024

Monacor Triple X
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Celestion 
Vertrieb: Monacor, Bremen 
Internet www.monacor.de 
Konstruktion: Frank Kuhl 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1x Celestion CF0820BMB/8 1x Celestion TFX0615 
Nennimpedanz (in Ohm): 4 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 87 Dezib 
B x H x T (in cm) 25 x 43 x 35 cm 
Kosten pro Stück: 218 Euro + Gehäuse 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 21.12.2024, 10:01 Uhr
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Topthema: Norddeutsche HiFi-Tage
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