Kategorie: Lautsprecherbausätze

High-End Monitor mit Wavecor-Treibern


Die goldene Mitte

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 1
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Eine Box, ohne großes Brimborium, Auffälligkeiten, einfach durch und durch solide konstruiert, mit hochwertiger, aber nicht überkandidelter Technik, die obendrein genau das macht, was man möchte: Voilà, die Durance.

Natürlich reizt mich als Zeitschriftenmacher das Besondere, optisch Auffällige, das vielleicht schon auf dem Titelbild meines Magazins Interesse generiert, aber als Testredakteur und auch Konstrukteur zahlreicher eigener Bauvorschläge kann ich Ihnen sagen, dass sich das mit dem Reiz des Besonderen mit der Zeit ziemlich abnutzt. Ich schreibe hier wohlgemerkt nicht von auf die Spitze getriebenen Referenzprojekten, die mit maximalem Aufwand nach Perfektion streben – diese haben ihre Existenzberechtigung, zeigen sie doch dem staunenden Publikum, was möglich ist. Was ich aber im Lauf der Jahre mehr zu schätzen gelernt habe, ist das Bestreben nach Vollendung in einem vorgegebenen preislichen und technischen Rahmen, denn das ist die wahre Kunst: „Perfektion im Normalen“.

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 2Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 3Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 4Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 5Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 6Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 7Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 8Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 9Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 10Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 11Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 12
 

Technik


Nun sind die in der hier so vollmundig angekündigten Durance verwendeten Treiber keine Sonderangebote: Der Tiefmitteltöner Wavecor WF182BD08 kostet gut 200 Euro und wird hier in der Bauform mit dem abgeflachten Korbrand eingesetzt – ansonsten ist er technisch baugleich zum WF182BD04. Der Wavecor WF182BD08 bringt alles mit, was ein moderner Treiber braucht: Einen strömungsgünstig geformten Korb und auch sonst alle Belüftungsmaßnahmen für die Schwingspule, inklusive Polkernbohrung, eine Kupferkappe auf dem Polkern zur Impedanzkontrolle, eine Low-Loss-Sicke und einen Glasfaserschwingspulenträger mit 38 Millimetern Durchmesser. Das Chassis ist also auf jeden Fall hoch belastbar. Traditioneller geht es bei der Membran zu, die ganz klassisch aus luftgetrocknetem Papier besteht und dem Treiber einen breitbandig gutmütigen Frequenzgang mit recht undramatischem Aufbrechen beschert. Das Wasserfalldiagramm ist in allen Bereichen sehr sauber, ebenso wie der Impedanzverlauf, der eine kräftige Resonanzspitze und einen völlig kompensierten Impedanzanstieg zeigt. Fast alle Klirrwerte bleiben unter einem Prozent, K3 sogar noch weit darunter. Aus der großen Familie der 30-Millimeter- Wavecor-Kalotten haben wie hier die TW030WA10 mit großer Frontplatte, aber ohne Koppelvolumen. Dennoch liegt die Resonanzfrequenz bei atemberaubend tiefen 750 Hertz und somit die theoretische Einsatzfrequenz bei 1500 Hertz – Ferrofluid macht es möglich. Der volle Schalldruckpegel ist tatsächlich dann auch schon unter einem Kilohertz vorhanden – der kleine vorgesetzte Waveguide hilft hier noch etwas nach, führt aber auch zu einer leichten Welligkeit im weiteren Verlauf, die aber kaum ins Gewicht fällt. Der Frequenzgang reicht auf Achse bis 30 Kilohertz und zeigt auch unter Winkeln keine Auffälligkeiten – das Rundstrahlverhalten ist für eine so große Kalotte sehr gut. Die Klirrmessung zeigt, dass der Hochtöner schon ab unter 2 Kilohertz eingesetzt werden kann – immer noch ein beeindruckender Wert. Ansonsten vermelden Klirr- und Wasserfalldiagramme keinerlei Auffälligkeiten, so dass wir der sehr gut verarbeiteten Wavecor-Kalotte wie ihren sämtlichen Kolleginnen eine dicke Empfehlung aussprechen können.    


Gehäuse


Das Gehäuse der Durance fällt vor allem wegen der breiten Fasen auf, die über minimal dickere Seitenwände realisiert werden. Dabei ist die Schallwand exakt so breit wie der hochkant gestellte Tiefmitteltöner. Aufgrund der stabilen Gehäusewände ist keine Versteifung erforderlich. Das im Inneren der Box in der Länge aufgedoppelte Reflexrohr mündet auf der Rückseite über dem Terminal. Trotz der einfachen Bauweise kann das Gehäuse der Durance durch den Kontrast aus schwarz durchgefärbtem MDF und dem Echtholzfinish an den Seiten durchaus auch optisch überzeugen – wie gesagt, wir sprechen hier von konsequentem Understatement. In Sachen Volumen ist die Box eigentlich ein bisschen zu klein für den Wavecor- Konustreiber, der auch in einer schmalen Standbox noch gut aufgehoben wäre – mit der gewählten etwas zu hohen Abstimmung kommt er aber gut klar.   

Frequenzweiche


Bei der Frequenzweiche wird wie vom Lautsprechershop gewohnt, sehr akkurat gearbeitet. Ein Tiefpass zweiter Ordnung trennt den Tieftöner, der zusätzlich mit einem recht breitbandigen Saugkreis im Mitteltonbereich entzerrt wird.

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Durance im Test, Bild 7
Textdiagramm: Zweige
Der Hochtöner wird mit einem Hochpass dritter Ordnung getrennt, während ein Spannungsteiler für den korrekten Pegel sorgt. Das Ganze sorgt für eine saubere Übernahme bei ziemlich genau 2000 Hertz.  

Messungen


Die Durance zeigt einen ausgewogenen Frequenzgangverlauf mit einem hervorragenden Rundstrahlverhalten. Der Wirkungsgrad ist für eine Box dieser Größe mit 85 dB an 2,83 V völlig in Ordnung. Es handelt sich um eine reinrassige Acht-Ohm-Box mit einem Impedanzminimum von 6,5 Ohm. Der Bass reicht nicht ultratief hinab, kommt aber im Freifeld auf ziemlich genau 50 Hertz untere Grenzfrequenz, was im Hörraum erfahrungsgemäß nochmal tiefer reicht. Das Wasserfalldiagramm zeigt minimale Nachschwinger im Mitteltonbereich, die nicht der Rede wert sind. Die Klirrmessungen offenbaren eine wunderbare Pegelfestigkeit, selbst bei 95 Dezibel.  

Klang


Schon völlig freistehend zeigt die Durance ein erstaunlich tiefes und solides Bassfundament, das auch höheren Ansprüchen an Dynamik und Schwärze absolut genügt. Unabhängig von der gewählten Lautstärke zeigt sich die Box äußerst kontrolliert und ausgewogen und das bei einer sehr großen Lässigkeit und Entspanntheit. Mit großer Übersicht und sehr sauberer räumlicher Abbildung gibt sie Musik wieder, unabhängig vom gerade aufgelegten Genre – ein wirklich perfekter Allrounder in Sachen Musikwiedergabe. Ich habe im Verlauf längerer Hörsessions gemerkt, dass ich mich sehr schnell vom „Analyse- und Testmodus“ in den „Genussmodus“ begeben habe und statt der sattsam bekannten Hörteststücke viel lieber meine Lieblingsmusik aufgelegt habe, um sie einfach mit dieser fantastisch abgestimmten Box genießen zu können.  

Aufbauanleitung


Der Aufbau erfolgt auf der Seitenwand, auf der nacheinander die umlaufenden Bretter und zum Schluss die zweite Seitenwand aufgeleimt werden. Die Chassis werden in die Schallwand eingefräst, danach werden die Löcher für Treiber, Reflexrohr und Terminal angebracht. Die Wände werden mit Bondum beklebt, eine Matte Sonofil wird gezupft und locker in der Box verteilt.  

Zubehör pro Box


 2 Bassreflexrohre BR50
 PE-Schaumstoffdichtstreifen, 5x2 mm
 Dammmaterial Sonofil, Bondum
 Polklemmen
 Lautsprecherkabel 2x1,5 mm2, transparent
 Schrauben


Lieferant: Lautsprechershop  

Weichenbestückung


L1: 2,2 mH Luftspule 1,4 mm
L2: 4,7 mH Kernspule 0,5 mm
L3: 0,33 mH Luftspule 0,7 mm
C1: 10 µF MKT
C2: 12 µF MKP
C3: 4,7 µF MKP
C4: 15 µF MKP
R1: 15 Ohm MOX 10 Watt
R2: 2,7 Ohm MOX 10 Watt
R3: 10 Ohm MOX 10 Watt
Llin: 0,56 mH Luftspule 0,7 mm
Clin: 22 µF MKT
Rlin: 8,2 Ohm MOX 20 Watt

Fazit

Durch und durch gelungener Kompaktlautsprecher mit einer absolut perfekt ausgewogenen Abstimmung – nicht billig, aber im wahrsten Sinne des Wortes preiswert.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Lautsprechershop Durance

Stückpreis: um 435 Euro475 Euro (mit High-End-Weiche) ‚ 13,10 Euro (Impedanzlinearisierung)

2/2025

Durch und durch gelungener Kompaktlautsprecher mit einer absolut perfekt ausgewogenen Abstimmung – nicht billig, aber im wahrsten Sinne des Wortes preiswert.

Lautsprechershop Durance

2/2025

Lautsprechershop Durance
KLANG-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Wavecor 
Vertrieb: Lautsprechershop Gattig, Eggenstein 
Internet www.lautsprechershop.de 
Konstruktion: Daniel Gattig, Dennis Frank 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1x Wavecor TW030WA10 1x Wavecor WF182BD08 
Nennimpedanz (in Ohm): 8 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 85 dB 
B x H x T (in cm) 21,6 x 35 x 30 cm 
Kosten pro Stück: 435 Euro 475 Euro (mit High-End-Weiche) ‚ 13,10 Euro (Impedanzlinearisierung) 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 10.02.2025, 10:02 Uhr
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
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