Kategorie: Lautsprecherbausätze

Standlautsprecher mit Hochtonhorn


Mit 18(er)

Lautsprecherbausätze Klang+Ton-Projekt Cheap Trick 333 im Test, Bild 1
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Nach dem Achtungserfolg des Cheap Trick 327 bei den Klang+Ton-Workshops im vergangenen Herbst ist es nun an der Zeit, die versprochene Serie fortzuführen. Den passenden Spielpartner für den FRS 5X im Waveguide durfte ich bei der Veranstaltung gleich mitnehmen.

Neben den „prominenten“ Boxen Animata und Furiosa schaffte es der schmächtige Cheap Trick 327 mit dem kleinen Visaton W130S und dem Hochtonhörnchen, sich in die Herzen der Zuhörer zu spielen und ging sozusagen als inoffizieller Preis-Leistungs-Sieger aus den Hörsessions hervor. Thorsten Fischer von Variant hat dabei mitbekommen, dass es größere Boxen mit dem FRS 5X im Waveguide geben soll und mir gleich mal ein Pärchen Dayton SIG 180 in die Tasche gesteckt.  

Technik


Der SIG180-4 ist ein 18-Zentimeter- Treiber, dem man seine UVP von 52 Euro wahrlich nicht ansieht: Druckgusskorb mit allen erdenklichen Belüftungsmaßnahmen, Vollkonus aus Aluminium und mehr als ordentliche Messwerte. Der Frequenzgang verläuft linear bis knapp unter 3 Kilohertz, wo eine gut kontrollierte Membranresonanz den Pegelpeak bildet, bevor dieser steil abfällt.

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Wenn man hier knapp darunter steil trennt, verschwindet auch die leichte K3- Spitze im ansonsten sehr gute Klirrdiagramm. Die Resonanzfrequenz liegt mit 50 Hertz nicht ultratief, allerdings gibt es lupenreine Bassreflexparameter und einen wirklich ausgezeichneten Wirkungsgrad. Das Wasserfalldiagramm zeigt keine störenden Resonanzen.  

Der FRS5X, eigentlich als Mini-Breitbänder konzipiert, überzeugt uns vor allem durch seine exzellenten Hochtonfähigkeiten und seine tiefe Ankoppelbarkeit. Hier setzen wir mit dem Hochtonvorsatz von Björn Kempf noch einen drauf: Angelehnt an den 8-Zoll-Waveguide von Dayton Audio hat der Konstrukteur noch ein paar Verbesserungen einfließen lassen, was den Übergang von Treiber am Hals angeht. Die schnöde Isolierung des Treibers mit Panzerband ist dagegen von mir – bei einer reinen Verwendung als Hochtöner braucht der FRS5X nicht mehr. Die Messungen überzeugen vollauf: Ein typischer Hornfrequenzgang mit einem Pegel von 100 Dezibel ab 1 Kilohertz, darüber stetig fallend bis der Waveguide bei 5 Kilohertz nicht mehr lädt. Unter 30 Grad gibt es etwas Unruhe zwischen 8 und 10 Kilohertz, auf Achse zwischen 15 und 10 Kilohertz – nicht dramatisch. Nichts weniger als sensationell sind die Klirrwerte – bei 85 und 95 Dezibel klirrt die Kombination gar nicht, bei 105 Dezibel sollte man die Trennung oberhalb von 2 Kilohertz ansetzen. Und da auch das Wasserfalldiagramm einwandfrei ist, gibt es eine dicke Empfehlung   

Gehäuse


Für das Bassgehäuse orientierten wir uns am oberen Limit des sinnvollen Volumens und haben dem Dayton gut 30 Liter spendiert, mit denen er einen recht beeindruckenden Tiefgang erreichen sollte. Der Treiber sitzt dabei knapp unterhalb der Oberkante der Box, so dass die akustischen Zentren der beiden Chassis so nah wie möglich beieinander sind. Bedämpft wird mit einem akustischen Sumpf unterhalb der Reflexrohrs und mit Bondum 800 und locker gezupftem Sonofil hinter dem Treiber. Das HP50-Reflexrohr wird auf 8 Zentimeter gekürzt.  

Frequenzweiche


Eine Vorbemerkung: Wenn der Waveguide wie auf unseren Bildern abgebildet auf die Box gestellt wird, dann muss der Hochtöner verpolt werden. Wenn er dagegen über den Boxenrand hinausragt, so dass die beiden Treiber etwa auf einer Ebene liegen, dann haben wir eine gleichphasige Schaltung in der Weiche. Der Hochtöner muss in jedem Fall mit einem Filter dritter Ordnung gefiltert werden, vorher sorgt ein sanfter Spannungsteiler für die Anpassung des Pegels, wobei ich mich hier am Pegel im Superhochtonbereich orientiere und auf Achse leicht ansteigen lasse. Der zweite Kondensator sorgt für eine steilere Flanke zum Tieftöner hin. Der Tieftöner zeigt in unserem Gehäuse eine leichte Neigung zu einem Oberbassbuckel, weswegen eine Impedanzlinearisierung der oberen Impedanzspitze erforderlich ist – das beseitigt den Effekt nicht völlig, senkt den Bereich aber um etwa 2 Dezibel ab.

Lautsprecherbausätze Klang+Ton-Projekt Cheap Trick 333 im Test, Bild 8
Textdiagramm: Entwicklung Zweige
Danach kann der Treiber konventionell mit einem Filter zweiter Ordnung getrennt werden. Das Ganze führt zu einer spiegelbildlichen Flankenbildung bei einer Übernahmefrequenz von 1700 Hertz mit einer gerade noch erkennbaren Störung der Gesamtphase um 3 Kilohertz. Durch die doch recht steile Filterung entsteht auf der elektrischen Übernahmefrequenz eine doch recht imposante Impedanzspitze, auf die manche Verstärker empfindlich reagieren könnten. Diese habe ich mit einem weiteren Saugkreis über alles entzerrt, so dass man CT333 durchaus gut mit einem Röhrenverstärker betreiben darf.
Lautsprecherbausätze Klang+Ton-Projekt Cheap Trick 333 im Test, Bild 9
Textdiagramm: Entwicklung impedanz+phase
 

Messwerte


Wir erhalten in der Summe eine Box mit einem enorm tiefen Bass mit etwas betontem Oberbass und darunter flach abfallendem Verlauf. Der Wirkungsgrad ist mit etwa 86 Dezibel an 2,83 Volt recht ordentlich. Wenn man es kleinteilig betrachtet, sieht der Hochtonbereich recht unruhig aus – sieht man sich aber den Gesamtverlauf an, dann haben wir schon ab 1 Kilohertz ein schönes Constant-Directivity- Verhalten ohne größere Abweichungen unter Winkeln und eine damit gut dosierbare Einstellmöglichkeit des Hochtonbereichs über Einwinkeln der Boxen. Durch die etwas intensivere Bedämpfung des Teiftonabteils gegenüber CT327 sehen wir ein fast perfektes Wasserfalldiagramm mit einer angedeuteten Störung des Tieftöners, die sich auch als leicht erhöhter K3 im oberen Mitteltonbereich bemerkbar macht. Das ist also tatsächlich nicht der Hochtöner, der zu tief getrennt wird, sondern auch in der Einzelchassismessung des SG 180 zu sehen. In Sachen Klirr geht es bei 85 Dezibel ansonsten sehr manierlich zu – bei 95 Dezibel sehen wir hier im Gegensatz zur kleinen Schwesterbox immer noch einen sehr souveränen Auftritt, bei dem die Grenze noch nicht erreicht ist. Der Impedanzverlauf liegt komplett über 4 Ohm und ist wie gesagt im röhrentauglich linearen Bereich.   

Hörtest


Cheap Trick 333 fühlt sich am wohlsten mit einer freien Aufstellung und etwas Luft im Rücken – näher als einen halben Meter an die Wand möchte er lieber nicht, außer, man bedämpft das Rohr teilweise oder macht es sogar zu. In unserem Hörraum zeigt sich sofort die gegenüber CT327 deutlich fundierte Tiefton-Performance mit größeren dynamischen Reserven und deutlich mehr Tiefbass. Die leichte Oberbassbetonung ist vielleicht nicht im Sinne eines streng neutralen Klangbilds, sorgt aber für eine angenehme Fülle. Vor allem, weil ich ja die Weiche des Hochtöners eins-zu-eins vom etwas leiseren CT327 übernommen habe. Während dieser also im großen Hörraum etwas luftiger daherkam, packt CT333 deutlich kräftiger zu, setzt auf den wuchtigen Bass einen warmen und klangfarbenstarken Mitteltonbereich, der dem famosen Hochtonbereich des Waveguides in nichts nachsteht. Den Charakter der Box kann man durch Einwinkeln von neutral bis britisch gut einstellen – in allen Winkeln bleibt die Ausgewogenheit der dynamischen Box erhalten.  


Aufbauanleitung


Die Box wird auf der Seitenwand aufgebaut, auf der zunächst Deckel, Boden und Rückwand, schließlich die zweite Seitenwand aufgeleimt werden. Die Schallwand verschließt die Box. Dann werden die Löcher für das Chassis, Terminal und das Reflexrohr gesagt. Um den Tieftoner herum belegt Bondum 800 die Wände der Box, dazu gibt es locker gezupftes Sonofil hinter dem Treiber. Der Teil der Box unter dem Rohr wird entweder mit Sonofil oder Muhwolle befüllt. Das Reflexrohr wird nach Bedarf abgelangt, ich habe hier 8 Zentimeter Länge gewählt.  

Weichenbestückung


L1: 2,00 mH Luftspule 1,4 mm
L2: 15 mH Kernspule, 0,5 mm
L3: 0,39 mH Luftspule, 0,7 mm
C1: 33 µF MKT
C2: 330 µF Elko rau
C3: 3,3 µF MKP
C4: 10 µF MKP
R1: 4,7 Ohm MOX 10 W
R2: 2,2 Ohm MOX 10 W
R3: 10 Ohm MOX 10 W  


Zubehör pro Box


 Bondum 800
 Sonofil
 Muhwolle
 Dichtband
 Polklemmen
 Reflexrohr HP 50, 8 cm
 Kabel
 Schrauben


Lieferant: Variant  

Holzliste


1x 85,0 x 22,6 cm Front
1x 81,4 x 19 cm Rückwand
2x 85,0 x 24,4 cm Seitenwände
2x 24,4 x 19 cm Deckel, Boden

Fazit

Pegelfester und klangstarker Cheap Trick.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Klang+Ton-Projekt Cheap Trick 333

Stückpreis: um 200 Euro+ Gehäuse

2/2025

Pegelfester und klangstarker Cheap Trick.

Klang+Ton-Projekt Cheap Trick 333

2/2025

Klang+Ton-Projekt Cheap Trick 333
PREIS-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Visaton, Dayton 
Vertrieb: Visaton, Haan, Variant, Marburg 
Internet www.printyourbeat.de 
Konstruktion: Thomas Schmidt 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1 x Dayton SIG 180 1 x Visaton FRS5x 1 x Printyourbeat Waveguide 
Nennimpedanz (in Ohm): 6 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 86 dB 
B x H x T (in cm) 22,6 x 85 x 26,2 + Horn 
Kosten pro Stück: ca. 200 Euro + Gehäuse 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 23.02.2025, 09:58 Uhr
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