Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor Triple Play MK2


Monitor maximus

Lautsprecherbausätze Monacor Triple Play MK2 im Test, Bild 1
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Eine zweite Variante der „Triple Play“ in vier Ausführungen – alles klar? Anders ausgedrückt: Monacor legt mit dem neuen Profi -Siebzehner SP-6/108PRO den Erfolgsbausatz, den es 2006 sowohl aus Bremen als auch von uns gab, neu auf

Als Selbstbauer bedient man sich ja gerne in allen Märkten, egal ob HiFi, PA oder Car. Das ist die Freiheit, die wir haben, und es macht Sinn, sie zu nutzen. Besonders praktisch ist dies im Falle von Monacor International. Die Bremer haben in allen drei Sparten ein umfangreiches Lieferprogramm und können deshalb alle denkbaren Wünsche erfüllen. Einen dieser Wünsche erfüllten wir uns im Jahr 2006 parallel: Sowohl die Entwicklungsabteilung der Bremer als auch wir entwickelten zeitgleich ein D‘Appolito-System mit zwei Profi -Siebzehnern von IMG Stage Line und der HiFi-Hochtonkalotte DT-300. Letztere setzt auf den passenden Waveguide WG- 300 von Monacor, passt damit größenmäßig perfekt zu den Midwoofern und dankt die Schallführung mit zusätzlichem Pegel am unteren Ende ihres Arbeitsbereichs.

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Gefiltert lässt sich das eins zu eins in zusätzliche Belastbarkeit und ein harmonisiertes Abstrahlverhalten verwandeln: Die Triple Play war geboren. Wir bauten eine schlanke Standbox, Monacor eine kompakte Version. Wir trennten hoch, Monacor tief. Hervorragend funktioniert haben am Ende alle Varianten, so dass der Selbstbauer in Sachen Gehäuse und Weiche in alle Richtungen frei kombinieren darf. 

Bestückung


Was ist dann diese Mk2? Nun, im Original war der Profi -Midwoofer ein Vieröhmer. Das machte eine Reihenschaltung der beiden Chassis erforderlich, da die Gesamtimpedanz sonst auf ca. 2 Ohm gefallen wäre, was viele Verstärker zum Protest bewegt. Mit dem inzwischen verfügbaren SP-6/108PRO liegt nun eine 8-Ohm-Version des Chassis vor, so dass es ergänzend eine Triple-Play-Variante mit parallel geschalteten Chassis und einer entsprechend angepassten Frequenzweiche gibt. Das drückt die Nennimpedanz zwar auf vier statt acht Ohm, dafür ist auch eine gesteigerte Empfindlichkeit bei gleicher Eingangsspannung drin. Der DT-300 nimmt unverändert zusammen mit seinem wellenleitenden Vorsatz WG-300 an der Vorstellung teil. Nach wie vor sind beide Gehäusevarianten möglich, die Frequenzweiche darf dank ähnlicher Konstruktion und Volumina identisch bleiben.

Gehäuse


Als Kompaktbox ist die Triple Play Mk2 ein stämmiger Geselle für stabile Lautsprecherständer. Gut 60 cm Höhe, knapp 22 cm Breite und die Tiefe von fast 30 cm sichern den beiden Siebzehnern das notwendige Volumen und haben noch genug Platz für eine eigene Hochtönerkammer. Die ist in der Theorie zwar abkömmlich, weil die Hochtonkalotte kein eigenes Volumen braucht, und doch sichert sie absolute Dichtigkeit und versteift die Front des Gehäuses zusätzlich. Zwei schräge Versteifungen hinter den Midwoofern zerstreuen eventuelle Stehwellen und stützen die Seitenwände gegeneinander ab. Die Standbox ist einfach versteift, trägt das Reflexrohr vorne statt hinten und holt ihr Volumen aus der Höhe. Daher kann sie etwas weniger breit und deutlich weniger tief ausfallen. Auf welche Variante die Wahl letztendlich fällt, ist reine Geschmackssache.

Frequenzweiche


Die Frequenzweiche bedingt durch die andere Nennimpedanz der Woofer naturgemäß eine Anpassung. Theoretisch ließe sich diese durch die Umrechnung der Bauteile auf den neuen Widerstandswert der nun parallel geschalteten Woofer erledigen. Wie es sich für ein sauber durchentwickeltes Projekt gehört, hat Monacors Akustik-Entwicklungsleiter Frank Kuhl den Aufwand getrieben, eine komplett neue und perfekt an die neuen Umstände angepasste Filterung zu entwerfen. Diese besteht für die beiden Woofer aus einer Serienspule, die von zwei Saugkreisen ergänzt wird. Einer davon linearisiert den Mitteltonbereich, der zweite kümmert sich um die Membranresonanzen. Es gibt die Wahlmöglichkeit zwischen 0,68 und 0,82 mH für die Spule – mit 0,68 mH ist die Box wie hier gemessen linear abgestimmt; wer es etwas gemütlicher mag, nimmt mit 0,82 mH den Stimmenbereich leicht zurück. Der Hochtöner hat einen Vorwiderstand mit im Höchstton überbrückendem Parallelkondensator, einen Serienkondensator für die eigentliche Filterung und einem Saugkreis, der über die Linearisierung der Impedanz die Flanke zu den Midwoofern bereinigt. Als optional ist eine Linearisierung der Impedanz der gesamten Box möglich, sofern diese an einem Röhrenverstärker betrieben werden soll. Für Transistoramps sind die drei weiteren Bauteile überflüssig, schaden werden sie allerdings in keinem Fall.

Messungen


Der SP-6/108PRO bietet genau wie sein vierohmiger Kollege lineare Pegelverhältnisse bis 3 kHz, danach folgt eine auf jeden Fall per Frequenzweiche zu entschärfende Membranresonanz. Bis hier ist auch das Ausschwingverhalten perfekt. Ob man wie bei der Triple Play Mk2 auf einen Tiefpass mit ergänzendem Saugkreis oder einen Sperrkreis setzt, ist irrelevant. Zwischen 1 und 2 kHz zeigt der 108 einige Klirrkomponenten, welche durch die Filterung zwar bedämpft, jedoch auch in der Summe auftauchen werden. K3 ist dabei recht ausgeprägt, legt dafür mit wachsendem Pegel nur wenig zu. K2 steigt im Gegenzug stärker an. Nichtsdestotrotz bleibt der Profibass ein hoch belastbares Kleinchassis für alle Anwendungen, in denen hohe Dauerpegel bei geringen Abmessungen und gute Bassausbeute aus kleinen Volumina gefordert sind. Durch die niedrigere Nennimpedanz bietet die Triple Play Mk2 vor unserem Mikrofon mehr Pegel. Haben wir die alte Variante noch mit knapp 90 dB (2,83 V/1 m) gemessen, so liegt die neue bei selber Spannung im Mittel bei sehr respektablen 91 dB. Der sanft nach unten abfallende Bass und der Grundton sind dabei minimal hervorgehoben, der Präsenzbereich hält sich leicht zurück. Das Rundstrahlverhalten ist dank Waveguide wunderbar harmonisch und linear. Die Impedanz fällt zwar unter 4 Ohm, bleibt mit einem Minimum von 3,5 Ohm bei 210 Hz jedoch noch sauber im Toleranzschlauch der 4-Ohm-Norm. Das Klirrverhalten fällt in der Box und inklusive Filterung harmonischer aus. Nach wie vor gibt es einen K3-Anteil im Mittelton, der mit dem Pegel jedoch nur minimal ansteigt. Davon abgesehen klirrt auch die Mk2 außerordentlich wenig. Und abgesehen von dem noch sichtbaren und harmlosen Rest einer Resonanz im Mittelton bleibt auch das Ausschwingen schnell und gleichmäßig.

Klang


Im Hörraum fällt zunächst auf, dass die korrekte Sitzposition wichtig ist. Durch die recht weit auseinanderliegenden, parallel bis in den Mittelton laufenden Siebzehner bündelt die Mk2 vertikal stark. Der Hochtöner sollte deshalb präzise auf die Ohrhöhe am Hörplatz zielen (mit wachsendem Abstand zu den Lautsprechern wird dies natürlich weniger kritisch). Auch bei der Findung der sauberen Mitte ist die Box recht penibel. Der Grund ist simpel: Nur am perfekten Punkt des Stereodreiecks bietet sie ein räumlich, tonal und in Sachen Auflösung hochpräzises Klangbild in idealer Weise. Ist die richtige Sitzhöhe gefunden, so blendet die vertikale Bündelung Reflexionen von Boden und Decke nämlich nahezu aus und drückt den Klang geradezu in Richtung des Zuhörers. Horizontal ist das natürlich weit weniger kritisch, auch wenn sich die sehr saubere Ortung mit idealer Mitte nur dann perfekt einstellt, wenn man auch wirklich in der Mitte sitzt. Dort gleicht die Triple Play Mk2 dann einem großen Monitorlautsprecher. Sie bietet ein lebhaftes, nur zu keiner Zeit übertriebenes Klangbild, welches tonal sehr ausgewogen ist. Der Grundton ist minimal hervorgehoben, doch auch das sticht nur durch die unbestechliche Neutralität der Box hervor. Der Tiefton ist trocken und präzise. Tiefbass gibt es durchaus, sofern die Aufnahme ihn denn hergibt, auch er bleibt angenehm stramm. Die Räumlichkeit steht trotz des sehr klar verständlichen Stimmbereichs eher hinten als beim Hörer und ist sehr realistisch. Die Atmosphäre eines großen Stadions wird genau so glaubhaft transportiert wie die trockene Akustik eines engen Jazzclubs. Das ist auch ein Verdienst der unglaublich gut zusammenspielenden Chassis. Zwischen den beiden Wegen ist nicht der Hauch eines Bruchs zu spüren, sie spielen aus einem Guss, als wären sie dafür geboren. Die Detailwiedergabe ist exzellent und vor allem über den gesamten Wiedergabebereich konstant. Die Gewebekalotte hält problemlos mit ihren Kohlefaser-Kollegen mit und bietet viele feine Details, ohne diese zu zerfasern. Auch das fördert die exzellente Sprachverständlichkeit der Mk2. Wem das ab und an zu viel werden sollte, sprich wer die exzellente Räumlichkeit lieber mit einer etwas passiveren Ansprache verbunden sähe, der wählt einfach die größere Spule vor den Midwoofern. All diese Eigenschaften verbindet die Triple Play Mk2 mit einer sehr hohen Pegelfestigkeit. Selbst bei heftigen Lautstärken halten die Chassis das Klangbild zusammen und zeigen, dass sie mit Recht in der Profiecke positioniert wurden. Nebenbei ist diese Box auch ein hervorragender Lautsprecher fürs Heimkino, insbesondere wenn man die Positionierung und Ausrichtung ideal hinbekommt.

Aufbauanleitung


Auf einer liegenden Seitenwand werden nacheinander die Front und der Deckel, die Hochtönerkammer, die beiden Versteifungen, der Boden und die Rückwand geleimt. Nach dem Markieren wo vorne und oben ist, wird das Gehäuse mit der zweiten Seitenwand verschlossen. Dann wird groß auf Maß geschliffen. Anschließend kommen die Einfräsungen für die Chassis und die Löcher für Reflexrohr und Terminal dran. Dann wird gewässert und fein geschliffen, danach kommt das Finish nach Belieben dran. Die Frequenzweiche wird frei oder auf einem Brettchen aufgebaut, mit Kabeln versehen und findet Platz auf dem Boden der Box – nicht zu weit vorne, damit sie nicht mit dem Midwoofer kollidiert! Nun werden die Kabel an die entsprechenden Positionen verteilt, die Durchführung am Hochtönergehäuse abgedichtet. Die Dämmwolle wird in den Ecken hinter den Versteifern etwas dichter, ansonsten locker im Gehäuse verteilt. Der Bereich hinter dem Hochtonabteil bleibt frei. Das Reflexrohr wird auf 10 cm gekürzt und eingesetzt. Zu guter letzt wird der DT-300 am WG-300 montiert, dann werden die drei Chassis und das Terminal nacheinander angelötet und eingeschraubt.

Zubehör pro Box


 1 Terminal ST-960GM
 1 Bassreflexrohr BR-70HP (auf 10 cm gekürzt)
 1 Beutel MDM-3
 1 Beutel Schrauben MZF-8614 (VE=16)
 2 m Kabel SPC-125 +

Lieferant: Monacor International, Bremen

Holzliste


19 mm MDF:

 2 x 61,8 x 29,8 cm Seitenwände
 2 x 61,8 x 18,0 cm Front / Rückwand
 2 x 26,0 x 18,0 cm Deckel / Boden

12 mm MDF:

 2 x 18,0 x 10,0 cm Versteifungen
 2 x 18,0 x 8,8 cm Gehäuse Hochtöner oben/unten
 1 x 18,0 x 15,0 cm Gehäuse Hochtöner hinten

Fazit

Ein pegelfester, unbestechlicher Monitor im Großformat. Die Mk2 ist ein sehr würdiger Sprössling der Triple-Play-Familie, welcher die Tugenden gekonnt fortführt und im Detail sogar noch verfeinert. Eine räumlich und tonal hochpräzise, lebhaft aufspielende und sehr pegelfeste Box zum äußerst bezahlbaren Preis.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Triple Play MK2

Preis: um 265 Euro

7/2012
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor, IMG Stage Line 
Vertrieb: Monacor International, Bremen 
Konstruktion: Monacor 
Funktionsprinzip: Zweiweg, Bassreflex 
Bestückung: 2 x IMG Stage Line SP-6/108Pro, 1 x Monacor DT-300 mit WG-300 
Nennimpedanz (in Ohm):
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 91 dB 
B x H x T (in cm) 21.8/61.8/29.8 
Kosten pro Stück: 265 
Chassis: IMG Stage Line SP-6-108Pro 
Technische Daten
Hersteller: IMG Stage Line 
Bezugsquelle Monacor Internastional, Bremen 
Unverb. Stückpreis 62,90 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Z 1kHz (in Ohm): 8,5 
Z 10kHz (in Ohm): 26,9 
Fs (in Hz) 52.21 
Re (in Ohm) 5,75 
Rms (in Kg/s) 0.84 
Qms 5.21 
Qes 0,41 
Qts 0,38 
Cms (in mm/N) 0.69 
Mms (in gr) 13.41 
BxL (in Tm) 7,81 
VAS (in Liter) 18.68 
LE (in mH) 0,46 
SD (in cm²) 139 
Ausstattung
Korb: Stahlblech 
Membran: Kohlrfaser 
Dustcap: Aluminium 
Sicke: Gummi 
Schwingspulenträger: Kapton 
Schwingspule (in mm): 30 
Xmax absolut: 6 mm 
Magnetsystem: Ferrit 
Polkernbohrung: 8 mm 
Sonstiges: Nein 
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Autor Christian Gather
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Datum 19.07.2012, 09:21 Uhr
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Topthema: Die Rückkehr einer Ikone
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