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Alea iacta est
Na, gefallen ist er nun nicht gerade, auch wenn die gedrungene Box „Triax 15“ auf dem Boden kauert – aber aus der Position kann man den Hörer auch am besten anspringen.
Der Trend geht zur Kompaktbox, auch bei großen Boxen. Klingt ein bisschen widersinnig? Finde ich auch – und doch ist es im Falle der Triax 15 korrekt, denn trotz der Verteilung der Last auf drei Wege braucht man hier nicht mehr Gehäuse also für einen Subwoofer.
Technik
Lautstärke im Bass braucht Fläche und Hub, ein entsprechendes Chassis hat eine bestimmt Größe: 15 Zoll müssen es schon sein. Der SPH-380-TC vereinigt alles in sich, was unter der Flagge „Bass“ läuft. Hier stehen alle Zeichen auf Tiefton und Belastbarkeit, von beidem reichlich. Die luftgetrocknete Vollkonus-Papiermembran ist für ultimative Klangpräzision extrem steif, die breite und weiche Gummisicke macht die gewaltigen Hübe von über 20 mm, linear wohlgemerkt, problemlos mit.
Im Mitteltonbereich übernimmt ein Spezialist die Musikwiedergabe – der Celestion CF0617M. Celestion-Treiber sind Musikern selbstverständlich ein Begriff, vor allem durch die Gitarrenlautsprecher, die in Legionen von Marshall-Boxen und wie sie alle heißen ihren Dienst verrichten. Auch im PA-Bereich bietet die englische Firma einiges an Leckerbissen. Der Konstrukteur schwört seit Jahren auf die Celestion Konusmitteltöner, die seiner Meinung nach die beste Stimmwiedergabe aller PA-Mitteltöner haben.
Der kleinere der beiden vor ein paar Jahren vorgestellten Monacor-AMTs, der AIRMT-85 – die Bezeichnung steht hier für den Außendurchmesser – hat das typische Format der marktüblichen kleinen Air-Motion-Transformer. Auch die Herstellerangaben bezüglich der technischen Daten ähneln sich – lediglich die zulässige Trennfrequenz ist beim AIRMT-85 bei 2500 Hertz angesetzt. Das kann bei einer Zweiwege-Box tatsächlich über Wohl und Wehe beim Gelingen des Projekts entscheiden. Unsere Klirrmessungen bis 95 dB bestätigen die Angabe auf jeden Fall – lediglich bei Anwendungen, die dauerhaft einen höheren Pegel erfordern, würden wir die Trennfrequenz auf 3 Kilohertz oder darüber legen. Der Frequenzgang ist im Mittel ausgewogen, mit einer steigenden Tendenz zum Superhochton. Die obere Grenzfrequenz liegt über 20 Kilohertz, das horizontale Rundstrahlverhalten ist recht gut. Je nach Einbausituation kann es sein, dass man sich der kleinen Pegelspitze bei 8 Kilohertz annehmen muss. Das Wasserfalldiagramm zeigt keinerlei nachschwingende Resonanzen.
Gehäuse
Grundsätzlich haben wir hier ein Quaderförmiges auf einem schrägen Sockel nach hinten geneigtes Gehäuse. Die erste Assoziation „Würfel“ trifft es nicht so ganz: Die Höhe ist doch etwas größer als Breite und Tiefe. Das eigentliche Gehäuse ist simpel: Sechs Außenwände und zwei Versteifungsbretter, eines davon als Träger der eigentlichen Rückwand. Davor sitzt die zweite, organisch ausgeformte Schallwand für den Mittel- und den Hochtöner, die nach dem Motto „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ geformt ist. Wegen der schwierigen Korbform des Mitteltöners hat Frank Kuhl hier eine jeweils sorgfältig gesägte Doppelung mit einem Trägerbrett und einem vorgesetzte 6-Millimeter-Brett gewählt.
Frequenzweiche
Wie zu erwarten ist die Frequenzweiche nicht trivial aufgebaut. Am einfachsten ist noch die Beschaltung des Tieftöner: er bekommt ein Filter zweiter Ordnung. Der Mitteltöner bekommt ein Hochpass Filter erster Ordnung und ein Tiefpass Filter zweiter Ordnung. Gegen die Membranresonanz wird parallel zu Spule des Tiefpass Filters ein kleiner Kondensator geschaltet. Ein Spannungsteiler bringt den Mitteltöner auf das Lautstärkeniveau des Tieftöners. Zusätzlich reduziert ein Saugkreis eine Überhöhung im Frequenzgang.
Messwerte
Auf den ersten Blick: Nicht der schönste Frequenzgang der Welt, insgesamt aber ausgewogen und vor allem ohne fiese Überhöhungen. Der Wirkungsgrad ist mit 90 Dezibel sehr ordentlich, der Bass reicht tief und laut genug herunter und das Rundstrahlverhalten ist ebenfalls in Ordnung. Die Senke zwischen 100 und 300 Hz wird in Bodennähe ausgeglichen, so dass sich im Raum ein ausgeglichener Frequenzgang ergibt. An dieser Stelle messen wir im Freifeld auch etwas erhöhte Verzerrungen. Dazu gilt aber das eben gesagte. Das Wasserfalldiagramm ist für diese Box sogar erstaunlich resonanzfrei. Der Impedanzverlauf legt nicht gerade den Betrieb mit einer Single-Ended- Röhrenendstufe nahe.
Hörtest
Durchaus kernig war das, mit dem ich den Hörtest bestritten habe. Rock und Pop mit ordentlich Lautstärke sollte es sein, ist es aber bei Weitem nicht nur geblieben. Klar die Triax 15 kommt mit ihrem potenten Tieftöner und den belastbaren Chassis sehr gut mit harter Rockmusik bei ordentlich Pegel zurecht. Und so war es am Anfang auch der übliche Parcours mit AC/DC über Deep Purple bis ZZ Top mit dem ich die Wände zum Wackeln brachte. Die Triax 15 findet dabei im Bass einen sehr guten Kompromiss aus Tiefgang und Pegel der einerseits sehr gut mit heftigen Dynamiksprüngen zurecht kommt andererseits aber auch genügend Tiefgang bietet, um auch anspruchsvolle Ohren zu befriedigen. Ich habe mich dabei erwischt wie ich einen Großteil des Hörabends auch und gerade mit klassischer Musik verbracht habe ,die die Triax 15 auf einem wirklich erstaunlich hohen Niveau wiedergegeben hat.
Aufbauanleitung
Durch den versenkten Einbau muss der Chassisausschnitt vor dem Zusammenbau gesägt werden. Die Box wird auf einer der Seitenwände aufgebaut, auf der umlaufend Deckel, innere Rückwand, Boden, die Front, die Querversteifung aufgeleimt werden. Die zweite Seitenwand verschließt die Box. Die zweite Rückwand ist nur geschraubt und erlaubt die rückseitige Montage des Tieftöners. Die Weiche wird an der Rückwand befestigt. Die Rückwand und die Seitenwände werden mit Noppenschaumstoff beklebt. Die vordere Schallwand wird mit der Stichsäge ausgesagt und von hinten mit Dammmaterial beklebt. Der Mitteltoner wird akustisch mit Basotec und Filz isoliert. Die Kabeldurchführung erfolgt verdeckt hinter der oberen Aufhängung der vorderen Schallwand.
Holzliste
Material: 22mm MDF
1 x 664 x 484 mm Schallwand
Material: 19mm MDF
2 x 393 x 664 mm Seitenwände
1 x 445 x 625 mm Rückwand
2 x 446 x 626 mm Versteifung
2 x 393 x 446 mm Boden, Deckel
2 x 484 x415 mm Sockelplatte
1 x 354 x 42 mm, 5° Sockel 1
1 x 354 x 21,6 mm 5° Sockel 2
2 x 217 x 42 mm 5° Sockel 3 und 4
Material: Sperrholz 6 mm
1 x 358 x 426 mm Schallwand MHT
Material: Sperrholz 10 mm
1 x 358 x 426 mm Schallwand MHT
Zubehör pro Box
Terminal
Bassreflexrohr
Noppenschaumstoff
Dichtband
Schrauben
Kabel
Basotect
Kabelbinder
Lieferant: Monacor
Weichenbestückung
L1: 6,8 mH Kernspule 1,4mm
L2: 0,27 mH Luftspule 1,2mm
L3: 0,68 mH Luftspule 1mm
L4: 0,33 mH Luftspule 1mm
L5: 0,22 mH Luftspule, 1mm
C1: 47 uF MKT
C2: 47 uF MKT
C3: 1,5 uF MKT
C4: 22 uF MKT
C5: 15 uF MKT
C6: 10 uF MKT
R1: 2,7 Ohm MOX 20 Watt
R2: 4,7 Ohm MOX 20Watt
R3: 5,6 Ohm MOX 20 Watt
R4: 3,9 Ohm MOX 20 Watt
R5: 4,7 Ohm MOX 10 Watt
Fazit
Außergewöhnliche und kraftvolle Box für anspruchsvollen Musikgenuß bei hohen Pegeln.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Monacor Triax 15
Stückpreis: um 550 Euro+ Gehäuse
Monacor Triax 15
262-2259
hifisound Lautsprechervertrieb |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Monacor, Celestion |
Vertrieb: | Monacor, Bremen |
Internet | www.monacor.de |
Konstruktion: | Frank Kuhl |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1x Monacor SPH380TC 1x Celestion CF0617M 1x Monacor AMT85 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 4 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 90 Dezibel |
B x H x T (in cm) | 48,4 x 66,4 x 39,3 cm |
Kosten pro Stück: | ca. 550 Euro + Gehäuse |