Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor Soundbar


Der lange Dünne

Lautsprecherbausätze Monacor Soundbar im Test, Bild 1
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Sie erinnern sich an den Selbstbauwettbewerb, den wir  unlängst zusammen mit Monacor International ausgetragen haben? Ein paar der dort gezeigten Entwicklungen  verdienen es unbedingt, hier vorgestellt zu werden. Wie  zum Beispiel dieser Soundbar

Audiovisuelle Beschallungslösungen zeigen wir Ihnen in diesem Heft ja relativ selten. Wenn sich dann quasi per Fügung Schicksals ein so potentes Projekt wie dieses hier auftut, dann gehört das natürlich ganz schnell ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt. Vielen Dank an Steffen Kluge aus Ingolstadt, der mit seinem Soundbar beim Monacor-Wettbewerb ganz weit vorne gelandet ist. Soundbar? Das ist eine moderne Lautsprecherbauform, die dazu gedacht ist, den notorisch klangschwachen Fernsehgeräten der Generation „ultradünn“ auf die Sprünge zu helfen: Wo kein Volumen ist, da gibt´s auch keine tiefen Töne und es tut der Sache auch nicht gut, dass die eingebauten Minimaltöner nach hinten oder bestenfalls nach unten strahlen. Der am guten Sound Interessierte stellt seinen Flachmann deshalb auf einen „Riegel“ wie den hier gezeigten.

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Mit einer Breite von 150 Zentimetern ist er auch für ernste Bildschirmdiagonalen geeignet, 20 Zentimeter Tiefe tragen nicht zu sehr auf und ergeben ausreichend Standfläche. 

Anschluss


Und wie kommt der Fernsehton in die Zusatzkiste? Lautsprecherbuchsen bei Fernsehgeräten gibt´s nicht mehr, sehr wohl aber in fast allen Fällen einen optischen Digitalausgang mit Stereoton – genau das, was wir brauchen. Dessen Signale lassen sich mit einem „Audiokonverter“ – gibt´s bereits ab 20 Euro – in ein analoges Stereosignal verwandeln. Damit füttert man dann einen ganz normalen Stereoverstärker, der die Ansteuerung des Soundbars übernimmt. Richtig, die Fernbedienung der Lautstärke per Fernsehgeber tut dann nicht mehr. 

Treiber


Zum Einsatz kommen natürlich jene beiden Töner, mit denen der Selbstbauwettbewerb ausgeschrieben war: Der imposante Sech-Zoll-Woofer vom Typ Monacor Raptor 6 ist ein ernsthaftes Kaliber, das seinerzeit für den Einsatz in ambitionierten Car-HiFi-Installationen konzipiert worden ist und entsprechende Robustheit mitbringt. Mächtig Maximalpegel und Tiefgang in begrenzten Volumina standen ebenfalls im Pflichtenheft – genau das, was wir hier brauchen. Ihm zur Seite steht ein Dreizoll-Breitbänder vom Typ SPX-31M mit Papiermembran und Phase-Plug, der für FAST-Anwendungen geradezu prädestiniert erscheint. Mit knapp 30 Euro ist er zudem angenehm bezahlbar, der Raptor hingegen beißt mit knapp 180 Euro schon ganz ordentliche Löcher in die Hobbykasse. 

Gehäuse


Die Bässe arbeiten auf rund 18 Liter große, per Kanal reflexabgestimmte Gehäuse. Die Tieftöner sind auf der Unterseite montiert, da sind sie am wenigsten im Weg und profitieren noch ein wenig von der Ladung über die Wand, an der der Soundbar üblicherweise hängt. Die Teilung zwischen beiden Kanälen besorgt ein Brett in der Gehäusemitte. Wer der Meinung ist, parallele Wände vermeiden zu müssen, der darf diese Platte gerne schräg anordnen, an den Volumina tut das praktisch nichts. Eine Dämmung der Bassgehäuse findet nicht statt. Die Breitbänder arbeiten auf eine eigene Kammer mit rund 1,8 Liter Volumen. Die Reflexkanäle treten links und rechts an der Kante des Gehäuses aus. Die Konstruktion ist effektiv, materialsparend und optisch unauffällig. Der Erbauer hat Deckel und Boden seines Gehäuses in Leimholz Buche mit etwas überstehenden Kanten ausgeführt, wir haben die Zeichnung etwas vereinfacht und bündig ausgelegt. Die Tieftöner werden wegen des dicken Korbrandes in Montageplatten fixiert, Einfräsen gibt hier keinen Sinn. Die Platzierung der Aufhängemechanik und der/des Anschlussterminals erledigen Sie bitte nach Gusto. Beim Original sitzen die Terminals in der Rückwand, was vielleicht nicht ganz so eine gute Idee ist – man kommt einfach nicht mehr dran, wenn die Kiste an der Wand hängt. 

Frequenzweiche


Die Weiche des Soundbars entstand ohne Zuhilfenahme von Messtechnik nur aus der Simulation heraus. Das Resultat sind klassische Filter erster Ordnung ohne irgendwelche Korrekturmaßnahmen. Der Tieftöner wird mit einer Spule von 4,7 Millihenry ab-, der Breitbänder mit einem Kondensator von 150 Mikrofarad eingekoppelt. Das ist alles. 

Messungen


Angesichts des begrenzten Aufwandes bei der Frequenzweiche ist das Ergebnis auch messtechnisch gar nicht schlecht. Der Frequenzgangschrieb weist eine untere Grenzfrequenz von um die 50 Hertz aus, das ist völlig in Ordnung bei dem begrenzten Volumen. Um 150 Hertz gibt´s eine Überhöhung, die klanglich nicht weiter ins Gewicht fällt. Bis rund 15 Kilohertz herrscht weitgehende Linearität, darüber zeigt sich typisches Breitbandverhalten. Wir haben die Box stehend gemessen, deshalb sind die Winkelfrequenzgänge in der Praxis vertikale Winkelmessungen. Die Impedanzmessung liefert keine Auffälligkeiten: Vier Ohm im Bass, acht Ohm darüber mit nicht korrigiertem Anstieg zu hohen Frequenzen. Im Mittel ist das eine Sechs-Ohm-Box. Beim Klirrverhalten zeigen sich die Grenzen der Filterung. Bei 85 Dezibel ist noch alles in Ordnung, der Breitbänder vermeldet lediglich leichtes Unwohlsein per Ein-Prozent-Klirrspitze bei 500 Hertz. Bei 95 Dezibel geht´s dann schon etwas heftiger zur Sache, aus der einen werden drei Klirrspitzen bei 500, 3000 und 10.000 Hertz mit bis zu 2,5 Prozent. Die lassen sich auch alle ganz einfach im Wasserfalldiagramm wiederfinden. Kein Beinbruch, aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Domäne dieses Lautsprechers die gehobene Zimmerlautstärke ist und es darüber hinaus schon mal etwas unerfreulich tönen kann. 

Hörtest


Beim Contest wurde dem Soundbar keinerlei Sonderbehandlung zuteil. Will sagen: er stand frei im Raum unter den gleichen Voraussetzungen, die alle anderen Boxen auch hatten. Und schlug sich ausgezeichnet: Es klang bestens ausgewogen, dynamisch und knackig. In der Praxis funktioniert das auch bei erstaunlich hohen Pegeln noch gut, die Verzerrungen machen sich erst ziemlich spät störend bemerkbar. Dynamisch steckt die Konstruktion so ziemlich alles in die Tasche, was die Industrie an Fertigprodukten sonst so bereithält. Hier gibt´s zwar keine modernen Pseudo-Surround-DSP-Spielereien, aber absolut ernsthaften klassischen Fernsehton. Bei mir wird so ein Riegel demnächst einziehen; ich zeige mal ein paar Bilder, wenn´s so weit ist. 
Aufbauanleitung
Den Aufbau beginnt man mit der Unterseite.  Man leimt die Front auf, danach die Seitenteile,  die Abtrennungen für die Breitbandergehäuse,  den mittigen Innenteiler und die Bassreflexkanäle. Es folgen die Rückwand, die Monta- geplatten fur die Tieftöner, zu guter Letzt der  obere Deckel. Das Breitbandergehäuse wird  mit einer halben Matte Sonofil gedämmt, das  darf recht stramm sitzen. Der Bass arbeitet ungedämmt. 

Holzliste


Material: 18 mm nach Gusto

 2 x 150 x 20 cm  Deckel / Boden
 1 x 150 x 16,4 cm  Front
 1 x 146,4 x 16,4 cm  Rückwand
 2 x 18,2 x 12,85 cm  Seiten
 2 x 16,4 x 12,85 cm  Teiler BB-Gehäuse
 2 x 24 x 16,4 cm  Reflexkanal
 2 x 20 x 16,4 cm  Tieftonermontage
 1 x 16,4 x 16,4 cm  Teiler Bassgehäuse 

Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Soundbar

Preis: um 400 Euro

5/2016
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor International 
Vertrieb: Nein 
Internet
Konstruktion: Steffen Kluge 
Funktionsprinzip: FAST Bassreflex 
Bestückung: Monacor Raptor 6, SPX-31M 
Nennimpedanz (in Ohm):
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 85 Dezibel 
B x H x T (in cm) 150/20/20 
Kosten pro Stück: ca. 400 Euro plus Gehäusemitte 
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Holger Barske
Autor Holger Barske
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Datum 04.05.2016, 15:00 Uhr
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