Die Frankfurter HiFi-Tage sind DIE Gelegenheit für einen ausgiebigen HÖRTEST. Nach über 20 Jahren treffen sich Musik- und HiFi-Fans wieder in Frankfurt, um sich einen Überblick über die neusten und angesagtesten Technologien zur hochwertigen Musikwiedergabe zu verschaffen.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Monacor MoDiPo
Geht doch
„Ein Dipol ist schwer aufzustellen“, „Ein Dipol hat ein komisches Abstrahlverhalten“ – alles Vorurteile, denen man am besten mit einem clever gemachten Lautsprecher begegnet. Einem Lautsprecher, wie dem MoDiPo
Die MoDiPo ist in enger Kooperation zwischen Monacor und zwei in der Selbstbauszene nicht ganz Unbekannten entstanden: Rudolf Finke und Alexander Gressler zeichnen für Theorie und Aufbau der MoDiPo verantwortlich, im Folgenden zitiere ich bezüglich des konstruktiven Hintergrunds aus einer Beschreibung, die Rudolf Finke uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat. Mehr Theorie und Praxis zum Thema Dipol gibt es auf seiner Seite: www.dipolplus.de Das komplette Whitepaper zur MoDiPo ist bei Erscheinung dieser K+T-Ausgabe online unter www.klangundton.de zu finden.
Gehäuse
Das Gehäuse ziehen wir vor, denn die Bauform ist bei der MoDiPo Dreh- und Angelpunkt des Funktionsprinzips. Rudolf Finke hierzu: „Dipole werden gern mit großer Schallwand gebaut.
Frequenzweiche
Noch einmal Rudolf Finke: „Simuliert man in Edge die einzelnen Schallwände der Modipo mit den richtigen Chassisgrößen (aber unbeschaltet), erkennt man die passende Trennung der drei Wege – jeweils an oder kurz hinter der Dipolspitze.“ In der Praxis deckt sich dies bei der Übernahme zwischen Mittel- und Hochtöner sehr schön – bei den Tieftönern muss einer praxisgerechten Basswiedergabe Rechnung getragen werden, weswegen die reale Trennung etwas tiefer als in der Simulation stattfindet. Mit zwei Spulen in Serie (oder einer etwas hochohmigeren Spule) kompensiert man das durch drei parallel geschaltete Tieftöner entstehende Impedanzminimum. Der Mitteltöner wird nach oben und unten mit Filtern zweiter Ordnung getrennt, ein Saugkreis egalisiert seine Tiefenresonanz, ein Vorwiderstand normalisiert den Pegel. Die Hochtöner werden über ein Filter dritter Ordnung eingekoppelt – auch hier gibt es einen Saugkreis und einen Vorwiderstand.
Messwerte
Die MoDipo zeigt im Endergebnis einen sehr ausgewogenen Frequenzgang mit beeindruckender Basstiefe. Das Rundstrahlverhalten ist hervorragend; lediglich zwischen zweieinhalb und sechs Kilohertz liegt der Schalldruck unter Winkeln höher als der auf Achse – laut Finke Resultat des in einem sehr weiten Bereich oberhalb seiner Dipolspitze betriebenen Hochtöners. Darüber bündelt der Hochtöner zunehmend. Beeindruckend sieht das Wasserfalldiagramm aus: Praktisch keinerlei Nachschwingen trübt das Bild, das die MoDiPo hier abgibt. Nicht ganz so rosig sehen die Klirrmessungen aus – der Mitteltöner reagiert bei höheren Pegeln doch etwas gequält auf die tiefe Trennung. Die Impedanz liegt im gesamten Einsatzbereich bei über 3 Ohm, was den Lautsprecher nicht übermäßig verstärkerkritisch macht.
Hörtest
In unserem Hörraum erwies sich die MoDiPo als erstaunlich aufstellungsunkritisch – dennoch sollte man den Anteil des reflektierten rückwärtigen Schalls im eigenen Hörraum immer auf der Rechnung haben, bevor man ein solches Projekt realisieren möchte. Der Bass kann das halten, was die Messungen versprechen – er geht ungeheuer tief hinunter und besitzt eine ganz eigene selbstverständliche Autorität. Faszinierend wie immer bei einem Dipolbass ist das vermeintlich ansatzlose Entstehen der tiefen Töne, die einfach da sind und dann wieder ohne Wummern verklingen – perfekt. Der Mitteltöner macht einen ordentlichen Job – hier sehe ich aber in Sachen Neutralität noch Verbesserungspotenzial, vor allem hinsichtlich des Preises: Die drei Tieftöner kosten zusammen über hundert Euro, da könnte man auch für das „Hauptchassis“ etwas mehr als 15 Euro investieren. Die beiden Hochtöner klingen sehr gut – mit genau jener Mischung aus Detailliertheit und Glanz, die solche Chassis ausmachen.
Aufbauanleitung
Der Zusammenbau erfolgt auf einer der Seitenwände, auf der die Schallwand und die Querbretter aufgeleimt werden. Die zweite Seitenwand „verschließt“ die MoDiPo – die Mitteltöner-Schallwand wird später separat angesetzt, ebenso das Gehäuse für die beiden Hochtöner, das aus einem entsprechend gekürzten Bassreflexrohr besteht. Das Einfräsen der Tieftönerkörbe ist aufgrund der tiefen Trennung nicht Pflicht, beim Mitteltöner macht es mehr Sinn. Ein komfortabel großes Montagebrett für die Frequenzweiche kann hinter dem unteren Tieftöner eingelegt werden.
Holzliste
2 x 81,5 x 28,0/7,0 cm Seitenteile
1 x 25,2 x 26,1 cm Boden
1 x 25,2 x 19,3 cm Versteifung
1 x 25,2 x 12,6 cm Versteifung
1 x 25,2 x 5,6 cm Deckel
1 x 14,0 x 14,0 cm Mitteltöner-Schallwand
Zubehör
Terminal BP-500G
Rohr MBR-35 (reicht für 2 Boxen)
Schrauben MZF-8614 (VE=16)
Kabel 2m SPC-125
Fazit
Mit der MoDiPo wird ein hoch interessantes Lautsprecherkonzept verwirklicht – ein Dipol mit kontrolliertem Abstrahlverhalten, der sich relativ unproblematisch aufstellen lässt. Für sich genommen eine sehr gute Box – die man aber auch als gedankliche Basis für eigene Konzepte verwenden kann.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Monacor MoDiPo
Preis: um 370 Euro
262-2259
hifisound Lautsprechervertrieb |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Monacor, Bremen |
Vertrieb: | Monacor |
Konstruktion: | Frank Kuhl, Rudolf Finke, Alexander Gressler |
Funktionsprinzip: | Dipol |
Bestückung: | 3 x Monacor SPP-250, 1 x Monacor SP-13/4, 2 x Monacor CRB-40 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 4 |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 82 dB |
B x H x T (in cm) | 29/99.5/28 |
Kosten pro Stück: | 370 + Gehäuse |