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Horn Wars: the Klon Walls
Es ist mal wieder ein Klassiker an der Reihe, der sich seit über 50 Jahren zu Recht großer Beliebtheit erfreut: die Cornwall von Paul Klipsch. Wir ehren die Legende mit einem daran angelehnten Projekt mit Monacor- Bestückung: der Klonwall
Fast hätte es sie nicht mehr gegeben, die Cornwall. Nur zahlreichen Zuschriften von Fans der Marke und der Box ist es zu verdanken, dass Klipsch die Cornwall bis heute im Programm hält. Mit ihrem stämmigen und doch äußerst sympathischen Auftreten ist sie der Inbegriff der Männerbox: groß, breit, fett bestückt und schon im Stand laut aussehend. Bei Monacor fanden wir eine mit dem Original vergleichbare Chassisbestückung und machten uns gleich ans Werk.
Bestückung
Oft verstecken sich die echten Perlen in den Ecken eines Herstellerkatalogs, an denen man nur selten vorbeikommt. So auch in diesem Fall. Es war ein Tipp des Monacor-Entwicklungsleiters Frank Kuhl, der uns auf den Mitteltontreiber KU-516 aufmerksam machte.
Gehäuse
Für das Gehäuse setzten wir auf MDF für Front und Rückwand und folierte Regalbretter aus dem Baumarkt für den Rest. Die Idee war, eine dem Vorbild nahe Optik zu erreichen, ohne teures Echtholz zu verwenden oder aufwendig (und auch nicht umsonst) zu furnieren. Funktioniert hat die Idee, wenn auch anders als beabsichtigt. Der Bau ist nämlich nur für Geübte, denn das Schneiden auf Gehrung von fertig folierten Platten erfordert höchste Präzsion und beste Maßhaltigkeit der gesamten Box. Das ist nahezu unmöglich, zudem stellt sich die Folie auf den Regalbrettern als höchst flüchtig heraus. Auch der seidenmatte Polyersterlack auf Front und Rückwand glänzt nicht durch Abriebfestigkeit, so dass die Box schon zur der ersten Inbetriebnahme etwas mitgenommen aussieht. Doch der Wahnsinn hat Methode: die Box sieht so aus, als hätte sie viele Jahre in vielen Händen verbracht und hätte im Laufe der Zeit eben ihre Macken davongetragen. Nennen wir es „ab Werk vorgealtert“. Das besitzt durchaus seinen Charme, ernsthaft weiterempfehlen kann ich diese Methode aber nur, wenn Sie diese Meinung mit uns teilen. Wem die „Kiste“ zu heiß wird, der rechnet sich den Bauplan auf Stoßkanten um, baut konventionell aus MDF und nähert sich der gewünschten Optik über das Finish. Die Verwendung von Echtholz ist selbstverständlich möglich, geht aber ordentlich ins Geld. Wir brauchten im Endeffekt einen guten Quadratmeter MDF für Front, Rückwand und Reflexkanal und eineinhalb Regalbretter à 2,60 m beziehungsweise 18,60 Euro pro Stück beim freundlichen Baumarkt um die Ecke. Über das Format der Klonwall lässt sich kaum streiten. Natürlich ist sie in keinster Weise versteckbar, diese Box wird gesehen und will gesehen werden. Und das ist gar nicht schlimm, denn mit ihrer pummeligen Formgebung auf dem kleinen Sockel wirkt sie außerordentlich sympathisch. Die geringe Tiefe hält sie zudem wohnraumfreundlich, so dass sie sich auch wandnah verdingen darf.
Frequenzweiche
Die Frequenzweiche bleibt gemessen am Projekt und den Roh-Frequenzgängen sehr übersichtlich. Der Tieftöner gibt sich mit einem simplen Tiefpass zweiter Ordnung zufrieden. Das Mitteltonhorn erfordert den größten Schaltungsaufwand, nicht nur weil es Hoch- und Tiefpass benötigt. Die Filterung nach unten besorgen zwei Kondensatoren und eine Parallelspule, die Tiefpassaufgabe übernehmen ein Sperrkreis für den Buckel bei 4,4 kHz und ein Parallelkondensator mit Vorwiderstand. Der parallel zum Treiber liegende Widerstand reduziert die widerspenstige Pegelspitze im Mittelton auf ein gesundes Maß. Der Hochton gibt sich so einfach wie der Bass, nur dass er, auch wegen der Belastbarkeit, einen 18-dB-Hochpass bekommt. Ein Vorwiderstand ist nicht notwendig, da sein Pegel genau passt. In der Summe ergibt sich ein systembedingt welliger, im Mittel aber ausgewogener Frequenzgang mit leichter Badewannencharakteristik. Die sorgt für stets angenehmen Klang, was gerade bei Lautsprechern für hohe Pegel eine gute Idee ist. Justagemöglichkeiten bestehen an allen Fronten. Wer mehr Bass braucht erhöht die Spule L1 von 3,9 auf 4,7 mH, reduziert den Mitteltonwiderstand R2 auf 10 Ohm und verpasst dem Hochtöner einen Vorwiderstand (direkt vor dem Treiber) von 3,3 Ohm. Diese Maßnahmen lassen sich bei Bedarf natürlich auch unabhängig voneinander anwenden, hier kommt es letztendlich auf den Geschmack an.
Messungen
Naturgemäß misst sich eine pegelorientiert bestückte Mehrwegebox nicht glatt wie ein Kinderpopo. Der Frequenzgang ist insgesamt wellig, im Mittel aber ausgewogen. Die Bündelung ist speziell unter größeren Winkeln horntypisch groß, zeigt dafür aber keinerlei Problemzonen an. Auch der Wirkungsgrad ist mit mittleren 96 dB (2,83 V/1 m) exzellent, oben und unten ist er sogar noch höher. Die Impedanz ist dank Linearisierung für Röhrenamps ausgewogen und schwankt nur gering. Der Abfall unter 3,0 Ohm im Höchstton ist unkritisch. Klirr bleibt bei 95 dB äußerst gering und legt bei Pegel zwar zu, das aber hauptsächlich beim harmloseren K2. Insgesamt bleiben die Nebenprodukte der Klonwall sehr gering. Zuletzt stimmt auch der Wasserfall. Nur das Mitteltonhorn besitzt ein paar nennenswerte aber schnell abklingende Nachschwinger, die am Ende harmlos bleiben.
Klang
Ein heißer Tipp: einspielen! Aus dem Stand klingt es tonal noch etwas schief, der Tiefton pappig. Das ändert sich nach ein paar Tagen Normalbetrieb oder einer oder zwei Nächten mit reichlich Pegel. Den beherrscht die Box naturgemäß, und das mit einer beeindruckenden Lockerheit. Die Klirrarmut äußert sich in einem auch bei hohen Pegeln in sich konsistent bleibenden, stabilen und trockenen Klangbild. Der tief reichende Bass knallt fetzig und trocken, gibt seinen beachtlichen Tiefgang aber erst in Wandnähe vollends preis. Dafür spielt der Celestion PA-typisch punchig und drückt auch gerne mal in die Magengegend. Mitten und Höhen sind hingegen erstaunlich neutral und feinsinnig, was nicht zuletzt dem absolut widerstandsfreien Netzwerk vor dem Hochtöner geschuldet sein dürfte. Die bei Hörnern schnell unterstellte Trötigkeit stellt sich kaum ein, viel mehr schleudert das Hornduo Stimmen und hochfrequente Instrumente mit Vehemenz in den Raum, ohne dem Hörer dabei wehzutun. Die Gesamtdynamik ist natürlich grandios, dank des hohen Wirkungsgrads auch mit kleinen Leistungen. Es ist eben schon ein gewaltiger Unterschied, ob man für hohe Lautstärken eine HiFi-Standbox heranzieht oder diese Aufgabe direkt denen überlässt, die dafür gemacht wurden: der Beschallungsabteilung. Dass das Chassistrio in der Klonwall Letzterer zuzuordnen ist, merkt man bei entsprechenden Pegeln nämlich so deutlich, dass man die Maße der Box schnell vergisst und sich schmerz- und quengelfrei seinen Lieblingsscheiben hingibt.
Aufbauanleitung
Los geht es mit Front und Rückseite, aus denen die Löcher ausgesägt werden. Danach wird der Reflexkanal aufgebaut und alle drei Teile mit schwarzem Polyesterlack gerollt. Während der Trocknungsphase werden Seiten, Deckel, Boden und Fuß auf Gehrung geschnitten. Dann beginnt der Zusammenbau auf einer liegenden Seitenwand (Achtung: die gerundete Kante immer vorne!). Die Seite und der Deckel werden passgenau mit Paketklebeband verbunden, so dass man sie „zusammenfalten“ kann. Die Front wird anschließend auf die Seitenwand geleimt und zusammen mit dem ebenso zu leimenden Deckel verspannt. Überschüssiger Leim muss sofort mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Als Nächstes wird der Reflexkanal eingeleimt und verspannt, danach kommen gleichzeitig die Rückwand und der Boden (wieder mit Klebeband) dran. Die Versteifung wird auf minimales Übermaß geschnitten und unter Spannung ins Gehäuse geklebt. Die zweite Seitenwand verschließt danach die Box. Die Frequenzweiche wird auf einem Brett, einer Platine oder frei verdrahtet aufgebaut und verkabelt, Platz dafür ist auf der Rückwand hinter dem Woofer oder auf dem Reflexkanal. Nach deren Einbau wird bedämpft: Die Wände rund um den Tieftöner werden einlagig bedeckt (festkleben oder tackern), die restlichen Matten werden oberhalb der Versteifung gleichmäßig verteilt. Danach werden die Chassis eingebaut. Los geht es mit dem Mitteltöner, der an das Horn geschraubt wird. Damit er abgestützt ist, wird ein Filzgleiter zwischen Treibergehäuse und Längsversteifung geklebt. Nach dem Anschrauben seiner Kabel kommt das Hochtonhorn, zu guter Letzt das Terminal und der Bass.
K+T-Tipp zur Gehäusegestaltung:
Die folierten Regalbretter sind in diversen Holztönen verfügbar, und auch die Front und die Rückwand müssen nicht schwarz sein. Wir hielten uns an die Vorlage, Ihrer Kreativität sind da natürlich keine Grenzen gesetzt.
Zubehör pro Box
6 Matten Dämmwolle
1 Terminal oder Polklemmen nach Belieben
1/2 Rolle Dichtband MDM-5
Kabel, Schrauben
Lieferant: Monacor International, Bremen
Holzliste pro Box
19-mm-MDF
1 x 81,0 x 60,0 cm Front
1 x 87,0 x 60,0 cm Rückwand
2 x 36,6 x 6,0 cm Reflexkanal Streben
1 x 60,0 x 23,1 cm Reflexkanal Deckel
19-mm-Regalbretter, 40 cm tief, Wenge
2 x 90,8 x 40,0 cm Seitenwände
2 x 63,8 x 40,0 cm Deckel / Boden
2 x 60,0 x 5,0 cm Fuß vorne / hinten
2 x 37,1 x 5,0 cm Fuß Seiten
Dachlatte 2,0 x 4,0 cm:
1 x 34,7 cm Versteifung
Fazit
Operation Klonwall gelungen! Diese Hommage an ein grandioses Original fetzt, knallt, macht reichlich Spaß und schont trotz der beachtlichen und doch freundlichen Größe den Geldbeutel. Eine echter Männerbox zum anhaltenden Pegelbad oder auch einfach für Partys.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Monacor K+T "Klonwall"
Preis: um 300 Euro
262-2259
hifisound Lautsprechervertrieb |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller: | Celestion, Monacor |
Vertrieb: | Monacor International, Bremen |
Konstruktion | Christian Gather |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Funktionsprinzip: | Dreiweg, Bassreflex |
Bestückung: | 1 x Celestion TF-1525, 1 x Monacor KU-516 an IMG Stage Line MPT-196, 1 x IMG Stage Line MHD-190 |
Nennimpedanz in Ohm: | 4 |
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m | 96 |
Abmessungen (B / H / T in cm): | 63.8/95.8/40 |
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): | 300 |
Technische Daten | Monacor KU-516 an IMG Stage Line MPT-196 |
Hersteller: | Monacor, IMG Stage Line |
Bezugsquelle: | Monacor International, Bremen |
Unverb. Stückpreis (in Euro) | Treiber 57,90, Horn 28,90 |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 12 |
Z 1kHz (in Ohm): | Nein |
Z 10 kHz (in Ohm): | Nein |
Fs (in Hz): | 410.74 |
Re (in Ohm): | 11.38 |
Rms (in Kg/s): | Nein |
Qms: | Nein |
Qes: | Nein |
Qts: | Nein |
Cms (in mm/N): | Nein |
Mms (in g): | Nein |
BxL (in Tm): | Nein |
Vas (in l): | Nein |
Le (in mH): | 0,23 |
Sd (in cm²): | Nein |
Ausstattung | |
Korb / Frontplatte | Kunststoff (Horn) |
Membran | Phenolharz |
Dustcap | Nein |
Sicke | Phenolharz |
Schwingspulenträger | Aluminium |
Schwingspule (in mm) | 52 |
Xmax absolut (in mm) | k.A. |
Magnetsystem | Ferrit |
Polkernbohrung (in mm) | Nein |
Sonstiges | Schutz gegen Strahlwasser |
Technische Daten | Celestion TF-1525 |
Hersteller | Celeston |
Bezugsquelle: | Monacor International, Bremen |
Unverb. Stückpreis | 114,9 |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 6 |
Z 1 (in Ohm): | 10.1 |
Z 10 (in Ohm): | 34 |
Fs (in Hz) | 48,61 |
Re (in Ohm): | 5.25 |
Rms (in Kg/s): | 5.35 |
Qms | 3.65 |
Qes | 0.68 |
Qts | 0.57 |
Cms (in mm/N): | 0.17 |
Mms (in g): | 63,85 |
BxL (in Tm): | 12.25 |
Vas (in l): | 171.52 |
Le (in mh): | 0.88 |
Sd (in cm²): | 855 |
Ausstattung | |
Korb: | Stahlblech |
Membran | Papier mit Kevlarfasern |
Dustcap | Papier mit Kevlarfasern |
Sicke | Gewebe, getränkt |
Schwingspulenträger | Kapton |
Schwingspule (in mm): | 63 |
Xmax absolut (in mm) | 4.8 |
Magnetsystem | Ferrit |
Polkernbohrung (in mm) | 30 |
Sonstiges | Nein |