Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor K+T GT6


Auf großer Fahrt

Selbstbauprojekt Monacor K+T GT6 im Test, Bild 1
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Eigentlich war das hier einfach als Nachfolger zur „GT“ gedacht, weil die Hochtonkalotte zu dem erfolgreichen Bausatz nicht mehr lieferbar ist. Wie gesagt: eigentlich ... 

Die Praxis sieht etwas anders aus. Nach der vollmundigen Ankündigung des GT-Nachfolgers im letzten Heft fiel uns nämlich auf, dass es sich beim Urmodell um eine Box mit 15-Zentimeter- Bass handelt – wie man sich täuschen kann, auch wenn man tagtäglich auf die Box guckt (das Prototypen-Pärchen steht auf meinem Schreibtisch). Das ist für ein Projekt, das zwingend einen Siebzehner vorschreibt, natürlich ungünstig. Was tun? Ganz einfach: Den Tieftöner einfach eine Nummer größer machen. Aus fünf Zoll werden sechs Zoll. Kein Problem, ein solches Chassis gibt’s aus der gleichen Baureihe. Konsequenz für die Typenbezeichnung der Box? Aus „GT“ wird „GT6“ – ganz einfach. 

Treiber


In der Ur-GT verrichtete ein SPH-5M seinen Dienst, in der GT6 ist’s der – kann man drauf kommen – SPH-6M. Die konstruktive Verwandtschaft zum kleineren Modell ist offensichtlich: Beide verfügen über einen soliden Gusskorb mit sechs Befestigungsbohrungen und einen kräftigen Antrieb konventioneller Bauart.

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Die Membran besteht aus resonanzarmem Polypropylen, die auf einen Aluminiumträger gewickelte Schwingspule mit 37 mm Durchmesser erlaubt vier Millimeter linearen Hub in jede Richtung. Die TSP-Messungen weisen einen praxistauglichen Parametersatz aus. Auffällig ist die recht hohe Membranmasse von 20 Gramm. Der Treiber läuft in kompakten Bassreflexgehäusen, bei zehn Litern sind bereits unter 50 Hertz drin. Der Wirkunsgrad liegt in der Gegen von knapp 87 Dezibel, der Frequenzgang sieht bis auf eine Senke um 1,5 Kilohertz gut aus. Letzterer ist nicht ohne Weiteres beizukommen, deshalb werden wir sie auch in der fertigen Box wieder begrüßen dürfen. Die Klirrmessungen weisen ebenfalls drauf hin, dass der Treiber an der Stelle nicht vollends sauber läuft. Davon abgesehen ist das Verzerrungsniveau erfreulich niedrig. Als Hochtöner setzen wir die neue „große“ Metallkalotte von Monacor ein. Mit 73 Euro liegt der Einzöller noch im bezahlbaren Rahmen und macht einen exzellenten Eindruck: Der Frequenzgang verläuft vorbildlich linear, erste Unregelmäßigkeiten gibt’s erst ab rund 15 Kilohertz. Die solide Konstruktion mit Metallfrontplatte und Doppelmagnetsystem verfügt über eine recht niedrige Eigenresonanz, was dem großen Koppelvolumen zu verdanken ist. Die Verzerrungsmessungen lassen einen Einsatz ab rund zwei Kilohertz sinnvoll erscheinen. Der Treiber ist mit knapp 92 Dezibel Wirkungsgrad ziemlich laut, das Wasserfalldiagramm offenbart keinerlei Schwächen beim Ausschwingen. Das ist ein exzellenter Hochtöner, der sicherlich zu Höherem berufen ist. 

Gehäuse


Da muss man nicht viel Aufhebens machen: 13 Liter Bassreflex, ein fünfziger Rohr auf der Rückseite – fertig. Das Gehäuse ist bewusst schmal gehalten, die Kanten sind großzügig verrundet. Wir bauen auch hier aus 16er-MDF, Versteifungen kann man sich bei dieser Größe noch sparen. Beide Treiber werden bündig in der Front versenkt, beim Hochtönerausschnitt braucht’s zusätzliche „Ohren“ für die Anschlussfahnen. 

Weichenentwicklung


Bei der Weichenentwicklung war der Tiefmitteltöner ganz klar das Sorgenkind. Die Delle bei 1,5 Kilohertz lässt sich einfach nicht komplett umgehen – auch ein Sperrkreis auf die Überhöhung vor der Senke brachte nicht das gewünschte Ergebnis und kostete noch unnötig Wirkungsgrad. Freunde der Flankenmodellierung „mit Gewalt“ sind wir auch nicht – also musste eine tiefe Trennung her. Mit einem RC-Glied haben wir zunächst den schon bei der anvisierten Trennfrequenz von knapp zwei Kilohertz zu spürenden Impedanzanstieg korrigiert. Die große Tieftonspule hatte dann leichtes Spiel – der kleine Parallelkondensator reduziert nur noch den Pegel der Membranresonanzen ein bisschen. Dementsprechend tief muss der Hochtöner eingesetzt werden. Ein Spannungsteiler bringt die recht laute Kalotte auf den Normpegel, ein recht großer Kondensator sorgt für eine flache Flanke, die mit der Parallelspule noch etwas modelliert und zu tieferen Frequenzen hin recht steil gekappt wird. Auf den ersten Blick sieht die Summenbildung gründlich misslungen und die Trennfrequenz für den Hochtöner viel zu niedrig aus. Sieht man sich die Hochtönerflanke einmal genauer an, dann erkennt man einen -6dB-Punkt bei etwa 1,8 Kilohertz. 

Messungen


Der Frequenzgang der fertigen GT6 sieht eigentlich sehr ausgewogen aus, von der kleinen Senke bei 1,5 Kilohertz abgesehen. Im Bass geht’s ordentlich tief, die untere Grenzfrequenz liegt in der Gegend von 45 Hertz – hier passte die Simulation übrigens ziemlich gut. Der Hochtöner spielt seine Qualitäten voll aus, nennenswerte Resonanzen gibt’s erst deutlich oberhalb des Hörbereiches. Die GT6 ist eine echte Acht- Ohm-Box, mit einer Tendenz eher nach oben. Der resultierende Wirkungsgrad liegt bei knapp 84 Dezibel, das ist im Rahmen. Beim Klirrverhalten zeigt sich die segensreiche Wirkung der Weichenkonstruktion: Von dem Klirrmaximum bei 1,5 Kilohertz ist praktisch nichts mehr zu sehen. Tatsächlich verhält sich die Box in dieser Hinsicht lammfromm, auch bei 95 Dezibel übersteigen die Verzerrungen nur selten ein halbes Prozent. Dazu passt das Wasserfalldiagramm, das ist nämlich makellos. 

Hörtest


Angst vor der Senke bei anderthalb Kilohertz? Muss man nicht haben. Okay, die GT6 hat keinen wirklich „brutalen“ Mitteltonbereich, störend wirkt hier aber nichts. Das ist wieder einmal ein Beweis dafür, dass man sich hüten sollte, vom schnöden Amplitudenverlauf einer Box auf ihre klanglichen Meriten zu schließen. Die GT6 ist eindeutig die Box mit dem beeindruckendsten Fundament in diesem Heft und straft ihre sehr erträglichen Abmessungen akustisch Lügen. Der Polypropylen- Siebzehner dröhnt nicht, sondern folgt dem Signal schön präszise und unspektakulär. Nicht ganz so locker wie die geschlossenen Vertreter aus diesem Heft, aber fast. Am anderen Ende des Spektrums herrscht ebenfalls eitel Sonnenschein: Mein lieber Mann, dieser Hochtöner kann was. Der DT-350NF verkneift sich jede Form von Schärfe, brilliert aber mit Auflösung und einem seidigen, mühelosen Klang. All das addiert sich zu einem angenehmen, leicht „audiophilen“ Klangbild, bei dem die Informationsvermittlung leicht, locker und gut konsumierbar vonstatten geht. 

Aufbauanleitung


Die Box wird sinnvollerweise von der Rückwand aus aufgebaut. Zuerst leimt man eine Seitenwand und den Boden ein, damit hat man die Führung für die nächsten Schritte. Die zweite Seite und der Deckel folgen als Nächstes, zum Schluss wird die Front aufgesetzt. Die Durchbrüche und Einfräsungen für die Treiber und das Reflexrohr können Sie vor dem Zusammenbau einbringen, das geht natürlich auch nach dem Zusammenbau. Die Box braucht relativ viel Gehäusedämmung: Auf der Rückwand sitzt eine Lage 40 mm dicker Noppenschaumstoff, das Reflexrohr wird natürlich ausgespart. Zwischen Hochtöner und Rückwand, oberhalb des Reflexrohrs wird eine Matte Sonofill verteilt, eine weitere halbe Matte bedeckt den Boden und die Seitenwände. 

Holzliste


16-Millimeter-MDF

 2 x 330 x 200 mm Front/Rückwand
 2 x 330 x 260 mm Seitenwände
 2 x 260 x 168 mm Boden/Deckel 


Zubehör pro Box


 Terminal nach Wunsch
 1,5 Matten Sonofill
 1/4 Matte Noppenschaumstoff 40 mm
 Bassreflexrohr 50 mm, 200 mm lang
 Dichtband
 Schrauben
 Kabel

Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor K+T GT6

Preis: um 180 Euro

1/2014
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten K+T GT6 
Chassishersteller: Monacor 
Vertrieb: Nein 
Konstruktion Holger Barske, Thomas Schmidt 
Chassisparameter K+T-Messung
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: Monacor SPH-6M, DT-350NF 
Nennimpedanz in Ohm:
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m 84 
Abmessungen (B / H / T in cm): 200/330/292 
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): 180 
Technische Daten Monacor SPH-6M 
Hersteller Monacor 
Bezugsquelle: Monacor International, Bremen 
Unverb. Stückpreis 67,90 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Z 1 (in Ohm): 10.5 
Z 10 (in Ohm): 27 
Fs (in Hz) 47,4 
Re (in Ohm): 6.34 
Rms (in Kg/s): 2.31 
Qms 0.56 
Qes 0.45 
Qts 0.38 
Cms (in mm/N): 0.56 
Mms (in g): 20 
BxL (in Tm): 9.15 
Vas (in l): 13.8 
Le (in mh): 0.74 
Sd (in cm²): 133 
Ausstattung
Korb: Aludruckguss 
Membran Polypropylen 
Dustcap Kunststoff 
Sicke Gummi 
Schwingspulenträger Aluminium 
Schwingspule (in mm): 37 
Xmax absolut (in mm)
Magnetsystem Ferrit 
Polkernbohrung (in mm) ja 
Sonstiges Nein 
Technische Daten Monacor DT-350NF 
Hersteller: Monacor 
Bezugsquelle: Monacor International, Bremen 
Unverb. Stückpreis (in Euro) 72,90 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Z 1kHz (in Ohm): 13 
Z 10 kHz (in Ohm): 7,5 
Fs (in Hz): 879 
Re (in Ohm): 6.39 
Rms (in Kg/s): Nein 
Qms: Nein 
Qes: Nein 
Qts: Nein 
Cms (in mm/N): Nein 
Mms (in g): Nein 
BxL (in Tm): Nein 
Vas (in l): Nein 
Le (in mH): Nein 
Sd (in cm²): Nein 
Ausstattung
Korb / Frontplatte Metall (Front) 
Membran Metall 
Dustcap Nein 
Sicke Nein 
Schwingspulenträger Metall 
Schwingspule (in mm) 25 
Xmax absolut (in mm) Nein 
Magnetsystem Ferrit 
Polkernbohrung (in mm) ja 
Sonstiges Koppelvolumen, Doppelmagnet 
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Autor Holger Barske
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Datum 29.01.2014, 15:54 Uhr
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