Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor K+T "GT"


Das Rundumglücklich- Paket

Selbstbauprojekt Monacor K+T GT im Test, Bild 1
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Monacors neue SPH-M-Chassisserie inspirierte uns für das Kompaktboxen-Spezial zu einem noch regaltauglichen Zweiwegler mit saftigem Klangbild und tollem Design, der an alle Punkte des Selbstbaus selbstbewusst seine Häkchen setzt

In drei Größen kommen die neuen Edel-Tiefmitteltöner von Monacor daher: fünf, sechs und acht Zoll Nenndurchmesser. Allen drei gemein sind hochsolide Aludruckguss- Körbe, gutmütige Polypropylenmembranen, langhubige und hochbelastbare Antriebe und Parameter für realistische Tiefbassausflüge in handhabbaren Gehäusen. Und auch die Preise sind äußerst freundlich. Mit 47,90, 62,90 und 77,90 Euro stehen sie auf der Liste. Im Kompaktboxen-Spezial muss natürlich der Junior ran. Kombiniert mit einem passenden Spielpartner und einer konkreten Designidee entwickelten wir die schicke „GT“.

Bestückung


Abgesehen von einer kleineren Störung um 1,5 kHz, die weder im Klirr noch im Wasserfall nennenswert ins Gewicht fällt, zeigt sich der SPH-5M tauglich bis über 4 kHz. Auch die anschließende Membranresonanz bleibt verhalten, bedarf bei höheren Trennungen aber einer Korrektur.

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Die Impedanz liegt auf 8-Ohm-Niveau, die Klirrwerte sind auch bei 95 dB sehr moderat. Die erreichbare Basstiefe ist beachtlich. Aus einer schlanken Standbox mit 20 Litern Luft holt der 5M sehr ordentliche 38 Hz, geschlossen als Satellit gibt er sich mit gut sechs Litern zufrieden. An der Seite des Dreizehners steht ein Hochtöner, den ich instinktiv erst mal nicht mit einem Polypropylen-Woofer kombiniert hätte: der DT-25TI. Diese kompakt bauende Titankalotte mit perfekten Messwerten ist zweifelsfrei ein exzellenter Hochtöner. Aber ist sie auch einer, der zu einer Kunststoffmembran passt? Der Entwicklungsleiter von Monacor, Frank Kuhl, war sich jedoch absolut sicher, er empfahl die TI als sehr gute Kalotte ausdrücklich für jede Art von Projekt. Angesichts der nach wie vor exzellenten Messwerte dieses Hochtöners muss ich ihm absolut recht geben. Dazu kommt noch, dass jüngst der KLANG+TON gleich mehrere Projekte mit dem Hochtöner DT-250 von Monacor vorgestellt wurden. Er ist mir durch die Bank als hervorragend klingender, weil extrem präzise und offen, aber gleichzeitig von jeglichen Schärfen freier Hochtöner aufgefallen. So gesehen habe ich mit der TI an der Seite des SPH-5M statt Bedenken einfach nur Vorfreude.

Gehäuse


Auf der Suche nach dem passenden Reflexrohr für die GT stellte sich heraus, dass die Frontplatte des Hochtöners genau denselben Durchmesser wie der Flansch von Monacors Bassreflexrohr MBR-45 hat. Das brachte mich auf eine Designidee, welche dank zahlreicher Tipps von Kollegen inner- und außerhalb der KLANG+TON bis zur „GT“ reifte: ein zentral angeordneter Woofer, Hochtöner und Rohr außermittig ober- und unterhalb, und zwei unterschiedlich breite, schwarze Streifen auf weißem Gehäuse. Dieses an amerikanische Sportwagen erinnernde Design macht aus einer einfachen Kiste ein attraktives Designelement. Technisch ist die GT bewusst einfach gehalten. 16 mm starkes MDF sorgt für ordentliche Stabilität bei einfacher Bearbeitbarkeit, eine Querstrebe stabilisiert die größten Wände untereinander. Da das Reflexrohr solo zu kurz für diese Abstimmung ist, wird von innen mit stabilem Klebeband ein zweites, identisches Rohr angesetzt.

Frequenzweiche


Die Frequenzweiche ist relativ aufwendig, sorgt aber auch für einen sehr ausgewogenen Frequenzgang. Der Woofer erhält einen Sperrkreis gegen die typische Mittenüberhöhung und einen Tiefpass zweiter Ordnung. Der kleine Kondensator C2 über der Tiefpasspule beseitigt den Rest der Membranresonanz bei 5,5 kHz, der Widerstand R3 mindert die Wirkung des Parallelkondensators und sorgt für eine sauber abfallende Flanke. Der Hochtöner wird mit zwei Vorwiderständen vor und hinter seinem 18-dB-Hochpass eingebremst. Dessen Werte sind zwar nicht ganz lehrbuchgerecht, erreichen zusammen mit dem Frequenzgang des TI in der Box allerdings eine perfekt zum Woofer passende Flanke. Den Hochtonanstieg habe ich bewusst erhalten, um der GT eine offene Note zu geben. In Summe ergibt sich ein sauberer Übergang bei hohen 3,2 kHz. Die macht die gutmütige PP-Membran des SPH-5M problemlos mit, und die Kalotte belohnt mit wenig Klirr und hoher Belastbarkeit.

Messungen


Der Loudness-Charakter der GT knabbert ein wenig am Durchschnittspegel. Wenn der Bass also 83 dB hergibt, wird mehr oder weniger alles oberhalb des Tieftons im Pegel darunter liegen. Dank hoher Belastbarkeit und Verstärkerkompatibilität (auch mit kräftigeren Röhren) ist das allerdings kein Problem. Auffällig ist das Rundstrahlverhalten – selbst unter 45 Grad sinkt der Pegel im Hochton nicht weit unter das Nennmaß. Der Klirr bleibt im Rahmen: selbst 95 dB entlocken der GT überhalb von 200 Hz maximal ein Prozent. Auch der Wasserfall präsentiert sich sauber, von den Resten der Resonanzen des SPH-5M weit und breit nichts zu sehen. Der kleine Steher im Mittelton ist die Rohrresonanz der vorne angebrachten Reflexöffnung.

Klang


Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich froh bin, den DT-25TI als Gegenpart zum SPH-5M genommen zu haben. Eigentlich hatte ich an eine sanft und rund tönende Folie gedacht. Die hätte dem SPH-5M allerdings wenig entgegenzusetzen gehabt. Die Titankalotte hingegen schafft eine exzellente Balance zum Tiefton des Dreizehners. Wie erwartet überzeugt sie mit müheloser Offenheit. Gleichzeitig geht ihr jedwede Form von künstlichem Gezirpel absolut ab, so dass sich selbst manch eingeschworener Gewebefreund von ihr bekehren lassen wird. Auch im Mittelton finden sich die beiden Spielpartner zu einer sehr harmonischen und sauberen Vorstellung zusammen. Stimmen kommen tonal sehr neutral, besitzen aber doch eine angenehme Offenheit. Damit empfiehlt sich die GT auch speziell für Leisehörer, die wegen Nachbarn oder Familie nicht so können, wie sie wollen, und darauf angewiesen sind, dass ihr Lautsprecher auch leise keine Detailinformationen unterschlägt. Hier hilft der Loudnesscharakter der Box weiter, der schon bei geringen Pegeln für ein schubkräftiges und durchhörbares Klangbild sorgt. Ein Bruch zwischen den unterschiedlichen Membranmaterialien ist nicht feststellbar. In großer Harmonie stellen sie sich jeder Musikrichtung und vermitteln ein angenehm ausgewogenes Maß zwischen Informationsgehalt und Spielfreude.

Aufbauanleitung


Der Aufbau der „GT“ beginnt auf der Rückwand. Dort werden der Deckel und eine Seitenwand aufgeklebt. Die Front erhält während der Trockenphase schon ihre Fräsungen für Chassis und Rohr. Danach werden die Verstrebung mit der zweiten Seitenwand und der Boden aufgeleimt, anschließend macht die Front die Box komplett. Nun wird grob auf Maß geschliffen, auf Wunsch erhalten alle Kanten einen kleinen Radius (wir wählten 6,3 mm). Nach dem Nässen und Feinschleifen kommt das Finish (siehe Gehäusegestaltung). Während der Trocknung der Lackschichten wird die Frequenzweiche frei verdrahtet oder auf einem kleinen Brettchen aufgebaut, verkabelt und an die Rückwand der Box geschraubt. Wir wählten Polklemmen für die Box, welche nun mit der Weiche verbunden werden. Gleichzeitig wird das Bassreflexrohr eingesetzt (bei Bedarf eingeklebt) und mit dem zweiten Rohr Ende an Ende mit stabilem Klebeband auf die doppelte Länge gebracht. Danach wird der Bereich hinter der Querstrebe mit einer gefalteten halben Matte Dämmwolle gefüllt, die zweite Hälfte wird U-förmig hinter den Tieftöner und den Hochtöner gelegt, so dass sie die innere Rohröffnung nicht verdeckt. Danach werden die Chassis mit Dichtband versehen, angelötet und nach dem Vorbohren der Schraubenlöcher eingeschraubt.

K+T-Tipp zur Gehäusegestaltung:


Da das Gehäuse aus MDF und die Fase an den Kanten entbehrlich ist, bietet es alle Möglichkeiten zur Gestaltung. Unsere Version wurde in mehreren Lagen mit mattem Lack aus der Sprühdose weiß grundiert, dann wurde mit passendem Malerklebeband aus dem Baumarkt und ein wenig Abdeckkrepp alles, was hinterher kein Streifen sein sollte, bedeckt. Die Streifen kamen ebenfalls aus der Sprühdose (schwarz matt). Nach dem Durchtrocknen erhielt die Box einen Überzug mit Hochglanz- Klarlack. Tipp: Kaufen Sie im Baumarkt für 3–4 Euro einen Sprühdosenaufsatz mit Griff und Abzug. Das macht die Arbeit wesentlich angenehmer und damit auch das Ergebnis besser.

Holzliste


16-mm-MDF

2 x 29,8 x 24,8 cm Seitenwände
2 x 24,8 x 18,0 cm Deckel / Boden
2 x 33,0 x 18,0 cm Front / Rückwand

beliebiger Holzrest:

1 x 14,8 cm Querversteifung 


Zubehör pro Box


 1/2 Beutel MDM-2
 1 Terminal oder Polklemmen nach Belieben
 1/2 Rolle Dichtband MDM-5
 2 Reflexrohre MBR-45
 Kabel, Schrauben

Lieferant: Monacor International, Bremen

Fazit

Klang, Design, Messwerte, Nachbaubarkeit – die GT ist ein äußerst stimmiges Gesamtpaket. Dass die Box für Leise- und Lauthörer geeignet ist und dank Monacor-Bestückung dazu noch sehr bezahlbar bleibt, rundet die Sache in idealer Form ab.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor K+T "GT"

Preis: um 175 Euro

11/2011
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller: Monacor 
Vertrieb: Monacor International 
Konstruktion Christian Gather 
Chassisparameter K+T-Messung
Funktionsprinzip: Zweiweg, Bassreflex 
Bestückung: 1 x Monacor SPH-5M , 1 x Monacor DT-25 TI 
Nennimpedanz in Ohm:
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m 82 
Abmessungen (B / H / T in cm): 18/33/28 
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): 175 
Technische Daten Monacor SPH-5M 
Hersteller: Monacor 
Bezugsquelle: Monacor International, Bremen 
Unverb. Stückpreis (in Euro) 47 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Z 1kHz (in Ohm): 8.2 
Z 10 kHz (in Ohm): 20.9 
Fs (in Hz): 42.45 
Re (in Ohm): 6.45 
Rms (in Kg/s): 1.11 
Qms: 2.66 
Qes: 0.44 
Qts: 0.38 
Cms (in mm/N): 1.27 
Mms (in g): 11.06 
BxL (in Tm): 6.58 
Vas (in l): 16.03 
Le (in mH): 0,42 
Sd (in cm²): 95 
Ausstattung
Korb / Frontplatte Aludruckguss (Korb) 
Membran Polypropylen 
Dustcap Polypropylen 
Sicke Gummi 
Schwingspulenträger Aluminium 
Schwingspule (in mm) 25 
Xmax absolut (in mm)
Magnetsystem Ferrit 
Polkernbohrung (in mm)
Sonstiges Nein 
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Autor Christian Gather
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Datum 29.11.2011, 11:23 Uhr
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