Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Mivoc K+T Bass Drum


Trommelfeuer

Selbstbauprojekt Mivoc K+T Bass Drum im Test, Bild 1
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Auch der XAW310 von Mivoc bietet imponierende Qualität zum günstigen Preis. Da liegt es nicht fern, mit ihm einen potenten Heimkino- und Musiksubwoofer zu entwickeln. Im Vordergrund standen vielseitige Einsetzbarkeit und ein außergewöhnliches Gehäuse.

Bereits im letzten Heft ist uns der Mivoc XAW310 mit seinem stabilen Aufbau, praxisgerechtem Parametersatz und nicht zuletzt günstigem Preis aufgefallen. Das 30er-Chassis arbeitet mit einer Sandwichmembran aus Polypropylen, in die ein wabenförmiger Kern aus Fasermaterial eingearbeitet ist. Oben auf dem Korbflansch sitzt ein dicker Ring aus Aluguss, der nicht nur als Zierrat fungiert, sondern zwei wichtige Funktionen übernimmt. Er hilft bei der wirklich soliden Befestigung des Chassis auf der Schallwand, und er wirkt bei der Befestigung der Gummisicke mit. Die Sicke wird zwischen Korb und Ring eingespannt, damit daraus eine unverrückbare Verbindung wird, ist eine Nut in die Klemmung eingearbeitet.

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Ganz hervorragend weiß der Antrieb des XAW 310 zu gefallen. Die Zweieinhalbzoll-Spule ist auf einen Kaptonträger gewickelt und wird von einem segmentierten Magnetsystem in Bewegung versetzt. Durch die Öffnungen zwischen den abgerundeten Segmenten kann die Luft nahezu ungehindert strömen. Zusätzlich gibt es eine Polkernbohrung, sogar der Raum unter der Schwingspule ist über einen Kranz Löcher um den ausgestellten Polkern belüftet. Als Antrieb wählten wir das Hypex HS 200, das durch sauberen Aufbau, hohe Zuverlässigkeit und genügend Leistung gefällt. Weiterhin ist es mit einer Bassanhebung ausgestattet, die in Frequenz und Pegel regelbar ist – ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber einfacheren Modulen. Der Nachteil ist der stolze Preis des HS 200, der uns bewogen hat, den Subwoofer so auszulegen, dass er alternativ auch mit günstigeren Modulen betrieben werden kann.

Konstruktion


Das Modul ist in einem separaten Gehäuse untergebracht, was die Verwendung unterschiedlicher Module bei unverändertem Subgehäuse ermöglicht. Weiterhin hatten wir uns vorgenommen, beim Gehäuse die ausgetretenen Pfade der quaderförmigen Basskisten zu verlassen. Die schießlich realisierte Lösung eines trommelförmigem Subwoofers sorgt jedoch nicht nur für eine unkonventionelle Optik, sondern bietet auch handfeste akustische Vorteile. Während ein Quadergehäuse über sechs Seitenflächen „die Backen aufblasen“ kann, ist dies in einem Zylindermantel nicht möglich. Jeder kann sich vom schwingungsarmen Verhalten eines solchen Gehäuses überzeugen, indem er bei hoher Lautstärke die (sehr dezenten) Wandbewegungen erfühlt. Für unseren Subwoofer – auf den nahe liegenden Namen Bass-Drum getauft – ergab sich ein Bassreflexvolumen von 55 Litern netto mit leicht abfallendem Frequenzverlauf bis 30 Hz. In der passiven Variante wohlgemerkt, was unserer Absicht entspricht, den Sub unabhängig von der Wahl des Verstärkermoduls zu gestalten. Die Bass-Drum läuft bereits passiv so gut, dass wir sie für nahezu jeden Verstärker, der eine 4-Ohm-Last verkraftet, empfehlen können. Ein Übermaß an Leistung wird nicht benötigt, da der Woofer an 2,83 V bereits gut 90 dB Schalldruck liefert (kalibriertes Diagramm im Steckbrief). Das obige Diagramm verdeutlicht die Verhältnisse. Wer jedoch eine Bassanhebung zur Verfügung hat, kann den Frequenzgang unterhalb von 40 Hz linearisieren. Für die Bass- Drum passt dabei eine Anhebung von 4 dB bei 25 Hz – eine Einstellung, die sich mit vielen Modulen realisieren lässt. Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass auch ein Bass-Boost von 3 dB oder 6 dB zu guten Ergebnissen führt, so dass hier mit Fug und Recht von einer universellen Auslegung die Rede sein kann. Einzig die Boost-Frequenz von 25 Hz sollte eingehalten werden. Die Messergebnisse im Steckbrief (bis auf den Impedanzschrieb natürlich) beziehen sich auf die aktive Bass-Drum mit Bassanhebung (25 Hz/+4 dB). Das sehr lobenswerte Abschneiden sowohl bei der Verzerrungsmessung als auch beim Wasserfall dürfte nicht zuletzt auch ein Verdienst der zylindrischen Form sein. Der besonders resonanzarme und schwingungsunempfindliche Aufbau sorgt für ein Plus an Ruhe im Gebälk – mit positiven Auswirkungen im Labor wie im Wohnzimmer.

Aufbau


Das Herzstück der Konstruktion ist ein Kunststoffrohr aus dem Kanalbau mit 400 mm Durchmesser, dessen 10 mm (!) Wandstärke für die nötige Stabilität sorgen. Auch das Reflexrohr ist ursprünglich als Abwasserleitung gedacht; beide Teile sind im Baumarkt oder notfalls im Baustoffhandel aufzutreiben. Weiterhin bieten die CNC-Boxenprofis (www.cnc-boxenprofis.de), die auch das Bass-Drum-Prototypengehäuse für uns fertigten, passend abgelängte Rohre (zukünftig wohl auch Komplettbausätze) zum Vorzugspreis inkl. Versand an. Zum Aufbau ist anzumerken, dass die Verbindung der Deckel mit dem Zylinder nicht mit Holzleim, sondern mit Montagekleber zu verkleben ist. Der Übergang zum doppelwandigen MDF-Deckel ist dabei wohldurchdacht: Weil das große Kunststoffrohr sich kaum ohne ausgefranste Kanten sägen lässt, wird in den Deckel eine passende Nut gefräst, in der die Rohrkante verschwindet. Dadurch ergibt sich eine gute Klebefläche und das Rohr wird in eine exakt runde Form gezwungen. Auf Spikes montiert ist auch ein Downfire-Einsatz der Bass-Drum möglich, wodurch die Optik um eine Variante bereichert ist. Wer den Subwoofer liegend betreiben will, baut sich den passenden Lagerbock wie auf den Bildern.

Klang


Im Heimkinobetrieb zeigt die Bass-Drum eine Vorstellung, die an Tiefgang nichts zu wünschen übrig lässt. Niederfrequente Effektgewitter von DVD werden mit beeindruckender Wucht wiedergegeben und sorgen für einen erstklassigen Spaßfaktor beim Kinoabend zuhause. Der Sub fügt sich hervorragend ins Geschehen ein, was absolut auch für den Musikbetrieb zutrifft. Bei guten Stereoaufnahmen mit Naturschlagzeug oder auch elektronischem Bass zeigt die Bass- Drum mehrfach teureren Fertigsubwoofern, wie es geht. Auch im Musikbetrieb spielt der Woofer tief und sauber, sogar Orgelaufnahmen sind kein Problem. Was aber besonders nachhaltig beeindruckt, ist die mitreißende Dynamik und Spielfreude der Bass-Drum. Wenn es um die Wiedergabe von Trommeln geht, besteht kein Zweifel, dass die Bass- Drum ihren Namen verdient hat.

Fazit

Die Bass-Drum ist eine Konstruktion, in der der günstige XAW310 klanglich über sich hinauswächst. Der Sub lässt sich an Heimkinoverstärkern mit tiefpassgefiltertem Basskanal betreiben oder mit verschiedenen Verstärkermodulen kombinieren. Das Trommelgehäuse bürgt für außerordentliche Stabilität. Wer die Bass-Drum nachbaut, erhält nicht nur einen optisch ausgefallenen, sondern auch einen sehr guten Subwoofer.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Mivoc K+T Bass Drum

Preis: um 600 Euro

8/2010
 
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Vertrieb Speaker Trade, Solingen; Intertechnik, Kerpen; CNC-Boxenprofis, Heinsberg 
Konstruktion Klang+Ton 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Nennimpedanz (passiv) (in Ohm):
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m (in dB): siehe Frequenzgang (kalibriert gemessen) 
Innenvolumen (in Liter): 61 
Reflexrohr 11 x 40 cm 
Kosten pro Box
Tieftöner: 125 
Kunststoffrohr 38 (inkl Versand) 
Bitumenmatten 20 
MDF 12 
Summe 195 
Verstärkermodul 405 (Hypex HS200) 
Gesamtkosten 600 
Technische Daten
Hersteller Mivoc 
Vertrieb Speaker Trade, Solingen 
Unverb. Stückpreis (in Euro): 125 
Z (in Ohm)
Le (in mH) 2.59 
RDC (in Ohm): 2.79 
SD (in cm²): 490.9 
Qm: 5.86 
Qe 0.3 
Qt: 0.28 
fs (in Hz): 29.48 
VAS (in l): 74.68 
Mms (in g): 132.09 
Rms (in Kg/s): 4.54 
Cms (in mm/N): 0.22 
B*L (in Tm): 14.47 
No (in %): 0.61 
SPL: 89,89 db 1W/1m 
SPL: 94,46 db 2,83 V/m 
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Elmar Michels
Autor Elmar Michels
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Datum 26.08.2010, 14:14 Uhr
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