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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Lautsprechershop Orkla
High-End-Standlautsprecher mit extremem Tiefbass
Aus einem sehr guten Lautsprecher noch etwas daher rauszuholen, ist eine Übung, die viel Erfahrung und Geduld erfordert, aber bei entsprechenden Ergebnissen auch ein extrem überzeugendes Resultat bringt: Lernen Sie die Orkla kennen
Die Otra vom Lautsprechershop, die wir in Ausgabe 2/2019 vorgestellt haben, ist ein ausgewachsener Standlautsprecher mit einer hoch interessanten Mischbestückung. „Ausgewachsen“ auf jeden Fall: Im Tieftonbereich werkelt ein Alcone AC10, der den Löwenanteil des Innenvolumens in Anspruch nimmt. Mittel- und Hochtöner strahlen natürlich nach vorne ab. Es sind dies ein SEAS L18RCY/P, der in Deutschland auch unter dem Namen W180 NAL angeboten wird und der Ringradiator Scan Speak R2604/832000. Bei der hier vorzustellenden „Orkla“ ist der Tieftöner geblieben, den man nicht mehr besser machen kann, während die Konstrukteure Daniel Gattin und Dennis Frank bei der Mittelhochtonbestückung noch einmal zwei Stufen nach oben in der Qualitätsskala gegangen sind.
Technik
Im Tiefsttonbereich werkelt der Alcon AC 10 HE, ein wahrer Klassiker im Lieferprogramm des Lautsprechershops und immer noch erste Wahl, wenn es um die Wiedergabe ganz tiefer Töne geht. Natürlich ist die nutzbare Bandbreite eines solchen Chassis begrenzt, aber im Einsatzbereich liegen die Parameter so, dass eine gute Flexibilität bei der Übergangsfrequenz zum Mitteltöner geboten wird und aus einigermaßen großen Gehäuse auch wirklich tiefe Töne bei guter Belastbarkeit und Wirkungsgrad geholt werden können. Der Seas-Tiefmitteltöner mit Aluminium- Membran musste seinem Stallkollegen aus der Seas-Excel-Serie Platz machen. Der Seas Excel W18EX001 ist ein alter Bekannter, der mit seiner charakteristischen Magnesium-Membran und dem Kupfer-Phaseplug schon ein wahrer Klassiker ist - die Serie wird auch schon seit einer gefühlten Ewigkeit produziert und ist nach wie vor in Sachen Hartmembran ganz weit vorne. Der 18er produziert durch die Abwesenheit von Partialschwingungen in seinem nutzbaren Frequenzbereich extrem wenig Klirr und schwingt sehr sauber aus. Den SB-Acoustics-Beryllium-Hochtöner haben wir vor einem halben Jahr etwa erst getestet - er zeichnet sich aus durch seine extreme Breitbandigkeit und schnelles Ausschwingverhalten aus. Je nach gewünschter Belastbarkeit kann man ihn schon ab 2 Kilohertz einsetzen - auf der sicheren Seite ist man mit einer Trennfrequenz von 2500 Hertz.
Gehäuse
Auf den ersten Blick sieht das Gehäuse wegen der aufwendig gefrästen Teiler recht kompliziert aus. Der Selbstbauer kann sich die hübschen Fräsungen aber sparen und mit der Stichsäge pragmatischer vorgehen. Wichtig ist nur das separate Gehäuse für den Mitteltöner und die Mit-Nutzung des Volumens hinter dem Hochtöner für den Bass. Die Anzahl der Versteifungen mach angesichts des potenten Alcone-Treibers schon Sinn. Die abgedruckte Holzliste bezieht sich übrigens auf eine einfache stumpfe Verleimung der Bretter, während die Zeichnung für CNC-gefräste Gehäuseteile gedacht ist. Die Bedämpfung der Orkla ist einfach: Das Mitteltongehäuse wird mit Bondum ausgekleidet, während im Bassgehäuse eine große Matte Sonofil gegenüber des Chassis eingebracht wird. Das Reflexrohr ist ein auf 170mm abgelängtes HP70.
Frequenzweiche
Die Frequenzweiche ist relativ aufwendig geworden: Für die Trennung bei 120 Hertz muss der Tieftöner auf seiner Einbauresonanz impedanzlinearisiert werden. Eine große I-Kernspule und ein Elko sorgen dann für die passende Filtersteilheit. Der Mitteltöner erhält einen Hochpass zweiter und einen Tiefpass dritter Ordnung, die für die entsprechenden Flanken zum Tief- und Hochtöner sorgen. Ein Saugkreis bekämpft die Membranresonanz. Der Hochtöner hat ein Filter zweiter Ordnung. Der Serienwiderstand des Spannungsteilers wird mit einem Kondensator gebrückt, um dem oberen Hochtonbereich noch etwas mehr Prägnanz zu verleihen.
Messungen
Sehr linearer und breitbandiger Frequenzgang mit extremen Grenzfrequenzen von etwa 30 Hertz bis über 40 Kilohertz. Die Senke zwischen Oberbass und Grundtonbereich ist nur auf die weit auseinander liegenden Einbauorte von Tief- und Mitteltöter zurückzuführen - im Hörraum ist hier alles ausgeglichen. Im Übernahmebereich zwischen Mittel- und Hochtöner gibt eine kleine Unregelmäßigkeit wegen der Schallwandkanten, die aber nicht ins Gewicht fällt, weil sie sich unter Winkeln ausmittelt. Das Rundstrahlverhalten der Orkla ist ebenfalls sehr gut. Der Impedanzverlauf ist auch sehr ausgewogen - man erkennt gut die Linearisierung der oberen Impedanzspitze des Tieftöners. Das Wasserfalldiagramm zeigt extrem schnelles Ausschwingen im Hochtonbereich, das sukzessive etwas langsamer wird, wenn die größeren Membranen von Mittel- und Tieftöner übernehmen. Sehr gut ist hier die völlige Abwesenheit von Nachschwingern - ein klares Indiz einerseits für die hohe Güte der verwendeten Chassis, insbesondere ihrer harten Membranen, andererseits für den cleveren Aufbau des Gehäuses mit seinen aufwendigen Versteifungen und der Bedämpfung. Da ist es nur logisch, das auch Verzerrungen keine Rolle spielen: Die Klirrmessungen bei 85 und 95 Dezibel sehen fast gleich aus und das auf einem unglaublich guten Niveau.
Hörtest
Die Orkla setzt auf die schon sehr hohe Qualität ihres Schwestermodells Otra noch einen drauf: Überzeugte diese Box schon durch einen atemberaubenden und dynamischen Auftritt, so kann die Orkla das mindestens genau so gut und alles noch ein bisschen besser. Ich will jetzt gar nicht behaupten, dass ich die 40 Kilohertz, die die Berylliumkalotte erreicht, genau heraushören kann, aber ich habe den ganz bestimmten Eindruck, dass die Hartmembranen der exquisiten Treiber noch für ein bisschen mehr Klarheit, Raumtiefe und Präzision sorgen. Von den vollwertigen Subwooferqualitäten im Tiefton bis hin zu feinsten Verästelungen im Hochton ist alles da, es gibt keine Maskierungseffekte und keinen bevorzugten Frequenzbereich. Ein kleines Aber gibt es: Die Orkla ist keine Box für kleine Räume - ein bisschen Raum zwischen den Seitenbässen und allen Wänden darf ruhig vorhanden sein. Ab 25 Quadratmetern kann ich mir aber keinen besseren Vollbereichslautsprecher für Musik in allen Stilrichtungen vorstellen.
Aufbauanleitung
Der Aufbau erfolgt auf einer liegenden Seitenwand, auf der nacheinander Deckel, Rückwand und Boden, Mitteltongehäuse sowie die Versteifungen aufgeleimt werden. Danach wird die zweite Seitenwand aufgeklebt und die Box mit der Schallwand verschlossen. Die Chassis werden in die Schallwand eingefräst, danach werden die Löcher für Treiber, Reflexrohr und Terminal angebracht. Die Wände um den Mitteltöner herum werden mit Bondum beklebt, das Sonofil wird im Bassgehäuse verteilt. Die Weiche findet Platz auf der Rückwand.
Holzliste
Material: 19-mm-MDF
1 x 1000 x 220 Front
2 x 1000 x 331 Seiten
1 x 962 x 182 Rückwand
2 x 331 x 182 Boden / Deckel
2 x 312 x 182 Teiler 1
1 x 181 x 182 Teiler 2
1 x 312 x 182 Teiler 3
11 x 312 x 187 Teiler 4
Zubehör pro Box
Reflexrohr HP70 mit 170 mm
Lieferant: Lautsprechershop
Fazit
Exzellenter und perfekt durchentwickelter Allround-Standlautsprecher.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Lautsprechershop Orkla
Preis: um 928 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Alcone, SB Acoustics, Seas |
Vertrieb: | Lautsprechershop, Karlsruhe |
Internet | www.lautsprechershop.de |
Konstruktion: | Daniel Gattig, Dennis Frank |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1 x Alcone AC 10 HE 1 x SB Acoustics TW29BN-S-4 1 x Seas-Excel W18EX001 |
Nennimpedanz (in Ohm): | Nein |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 88 dB |
B x H x T (in cm) | 22/120/35 |
Kosten pro Stück: | 928 Euro 1.011 Euro (High End Weiche)) 15,20 Euro (Impedanzlinearisierung) |
Technische Daten | Seas Excel W18EX001 |
Hersteller: | Seas |
Bezugsquelle | Lautsprechershop, Karlsruhe |
Unverb. Stückpreis | 304 Euro |
Chassisparameter K+T-Messung Mitteltöner | |
Z (in Ohm): | 4 |
Fs (in Hz) | 35 |
Re (in Ohm) | 5,95 |
Rms (in Kg/s) | 0.91 |
Qms | 4.77 |
Qes | 0,34 |
Qts | 0,31 |
Cms (in mm/N) | 1.04 |
Mms (in gr) | 19.5 |
BxL (in Tm) | 8,76 |
VAS (in Liter) | 28 |
L 1kHz (in mH) | 0,17 |
SD (in cm²) | 139 |
Ausstattung | |
Korb: | Aluminiumguss |
Membran: | Magnesium |
Dustcap: | Nein |
Sicke: | Gummi |
Schwingspulenträger: | Nein |
Schwingspule (in mm): | k.A. |
Xmax: | Ja /- 5 mm |
Magnetsystem: | Ferrit |
Polkernbohrung: | Nein |
Sonstiges: | Phase Plug |
Außendurchmesser (in mm) | 176 |
Einbaudurchmesser (in mm) | 146 |
Einbautiefe (in mm) | 82 |
Korbranddicke (in mm) | 5 |
Technische Daten | SB Acoustics TW29BN-S-4 |
Hersteller: | SB Acoustics |
Bezugsquelle | Lautsprechershop, Karlsruhe |
Unverb. Paarpreis | um 350 Euro |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 4 |
Fs (in Hz) | 680 |
Re (in Ohm) | 3.88 |
Rms (in Kg/s) | Nein |
Qms | 6,66 |
Qes | 0,81 |
Qts | 0,53 |
Cms (in mm/N) | Nein |
Mms (in gr) | Nein |
BxL (in Tm) | Nein |
VAS (in Liter) | Nein |
LE (in mH) | 0,02 |
SD (in cm²) | Nein |
Ausstattung | |
Frontplatte | Aluminium |
Membran: | Beryllium |
Dustcap: | Nein |
Sicke: | Nein |
Schwingspulenträger: | k.A. |
Schwingspule (in mm): | 29 mm |
Xmax absolut: | Ja /- 0,25 mm |
Magnetsystem: | Neodym |
Polkernbohrung: | Nein |
Sonstiges: | Koppelvolumen |
Außendurchmesser (in mm): | 104 |
Einbaumaß (in mm): | 70 mm |
Einbautiefe (in mm): | 70 |
Korbrandtiefe (in mm): | 5 |