Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Ari Acoustic Concertino Herbie


Durchdacht

Lautsprecherbausätze Ari Acoustic Concertino Herbie im Test, Bild 1
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Ah – einmal richtig Zeit haben – und dann alles, was  man über Lautsprecherbau weiß, in einen Lautsprecher packen. Dr. Markus Beck von Ari Acoustics hat sich diesen Luxus gegönnt und lässt uns daran teilhaben.

Concertino Herbie ist der volle Name des Bausatzes – im Folgenden nennen wir ihn einfach Herbie. Der Konstrukteur lässt uns an seinen Gedanken zum Konzept und zur Entwicklung dankenswerter Weise teilhaben: „Einer meiner Lieblingsbausätze ist die Ari 800. Mit ihrem soliden Bass und ausgeglichenen Klangcharakter begeistert sie seit mehreren Jahren viele Selbstbauer. Schon mehrfach habe ich versucht, eine vergleichbare Qualität mit einem geringeren Budget zu erreichen – jetzt hat es geklappt! Die Herbie hat das Licht der Welt erblickt.“  

Technik


Relativ neu im Ari acoustics shop sind die Chassis von SB-Acoustics. Der SB17NAC35-4 überzeugt mit einem perfekten Frequenzgang bis über 3Khz, sensationell geringe Verzerrungen im gesamten Mitteltonbereich und einem großen linearen Hub im Bassbereich.

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Die leichte Membran besteht aus Aluminium und ist durch eingeprägte Sicken verstärkt. Angesichts der gebotenen Qualitäten  ist der günstige Preis kaum zu glauben. So habe ich diesen Tiefmitteltöner als Dreh- und Angelpunkt für die Herbie gewählt. Idealer Partner ist der neue, „kleine“ Wavecor-Hochtöner TW022WA09 – nicht wegen des Preises sondern wegen des besseren Rundstrahlverhaltens bei hohen Frequenzen. Mit seiner 22 mm Gewebekalotte bietet er ein hervorragendes seitliches Abstrahlverhalten und den zum Tiefmitteltöner passenden Frequenzumfang. Das weiterentwickelte Neodym-Magnetsystem ermöglicht hervorragend geringe Klirrwerte. Speziell die besonders klangschädlichen 3. Harmonischen konnten auf exzellent geringe Werte abgesenkt werden.   

Gehäuse:


„Das Bassreflex-Gehäuse mit seinem Innenvolumen von 28l bietet dem Tiefmitteltöner exzellente „Arbeitsbedingungen“. So kann er sein Tiefbasstalent voll ausspielen. Dabei wird er von einem großzügig dimensionierten Downfire- Bassreflexrohr wirkungsvoll unterstützt.

Lautsprecherbausätze Ari Acoustic Concertino Herbie im Test, Bild 4
Wegen des nach unten abstrahlenden Reflexrohrs sind die Füßchen obligatorisch
Diese Kombination führt zum charakteristischen Klang eines „richtig großen“ Lautsprechers mit toller Tiefbasswiedergabe und einer Grenzfrequenz von ca. 30 Hz (-6dB) . NRB – Non Resonant Bassreflex: Groß dimensionierte Bassreflexrohre sind toll für den Bass, können aber im Mitteltonbereich wie Orgelpfeifen resonieren. Diese Resonanzen müssen gezielt bedämpft werden ohne den Tieftonbereich zu beeinflussen. Bei der Herbie wird das Bassreflexrohr durch gezielte Bohrungen modifiziert. So werden Resonanzen auf unter ein Zehntel ihres ursprünglichen Wertes abgesenkt und haben keine Chance, die Mitteltonwidergabe zu stören. Ich nennen das „NRB-System“. Eine Besonderheit des SB17NAC35-4 ist dessen leichte Membran. Vielleicht spielt auch die sehr weiche Membraneinspannung eine Rolle – jedenfalls machen sich alle Resonanzen im Innern des Gehäuses recht deutlich negativ bemerkbar. Auswahl und Position des Dämpfungsmaterials sind besonders wichtig. Polyesterwatte, verdichtete Polyesterwatte (Bondum) und ein Stückchen Schafswollvlies kommen gezielt zum Einsatz. Das hohe und schlanke Gehäuse der Herbie neigt zu starken Resonanzen durch stehende Wellen. Insbesondere die erste Längsresonanz kann alleine mit Dämpfungsmaterial kaum gebändigt werden ohne die Basswiedergabe zu beeinträchtigen. Zu wenig bedämpft ist diese Resonanz aber deutlich hörbar. Bei der Herbie wird diese Längsresonanz daher gezielt ruhig gestellt – und zwar durch einen speziell angepassten internen Helmholzresonator. Damit wird eine Absenkung um gute 10dB (auf ein Zehntel) erreicht. Interne Resonanzen haben somit keine Chance sich nach außen bemerkbar zu machen.“   

Frequenzweiche


„Die leichte Membran des Tiefmitteltöners führt zu einem hohen Wirkungsgrad – allerdings fällt der Bass dann früh ab. Versuche mit einer konventionellen Beschaltung – egal ob 6dB, 12dB oder 18dB/Oktave Flankensteilheit ergaben ein mehr oder minder mittenbetontes Klangbild. Ziel war aber das Klangbild eines großen und tiefbassstarken Lautsprechers! Eine neue Weichentopologie musste her! Nach vielen Versuchen ergab sich eine einfache Lösung: Ein klassisches Filter wird ergänzt durch die Spule LIBSC und den Widerstand RIBSC. IBSC bedeutet „Independent Baffle Step Compensation“ und der Name sagt es schon: Der Baffle-Step wird sehr exakt und unabhängig von der Trennung zum Hochtöner korrigiert. Die Frequenztrennung selbst erfolgt mit einer Flankensteilheit von 18 dB/Oktave. Dies erhöht die Belastbarkeit des Hochtöners und reduziert die Verzerrungen durch die unvermeidlichen, restlichen Membranresonanzen des Tiefmitteltöners. Ok, die zusätzlichen Bauteile kosten Geld und etwas Wirkungsgrad – aber was soll‘s? So überzeugt der Klang durch Volumen und Tiefgang.“ Um das geistige Eigentum an dem Bausatz zu schützen, veröffentlichen wir an dieser Stelle nur ein Prinzipschaltbild der Weiche.   

Messungen


So weit die Ausfürhungen von Dr. Markus Beck. Das Schöne daran: Ich kann mit dem Messmikrofon alle diese Schritte einwandfrei nachvollziehen. Das Ziel, einen im Bass recht kräftigen Lautsprecher zu bauen, wurde erreicht: Wenn ich bösartig wäre, könnte ich jetzt von einem leichten „Taunussound“ sprechen, aber so ein gewaltiges Sounding gibt es hier nicht. Der Bass ist gegenüber dem Durchschnittspegel leicht angehoben, gerade so, dass es ein wohliges Gefühl von Wucht und Schwärze im Bass gibt. Auf Achse hat der Hochtöner einen leicht steigenden Verlauf, der sich aber durch entsprechendes Einwinkeln anpassen lässt. Insgesamt ist die Herbie aber wirklich beeindruckend linear und hat vor allem ein Rundstrahlverhalten nahe an der Perfektion. Die sorgfältigen Maßnahmen in Sachen Bedämpfung und Resonanzoptimierung greifen: Die Klirrwerte sind bis in den Bassbereich hinein sensationell niedrig und auch das Wasserfalldiagramm zeigt bis in den Grundtonbereich mit die geringsten Resonanzen, die ich jemals gesehen habe. Wir sprechen hier wohlgemerkt von einer Box, die pro Stück gerade einmal 328 Euro kostet!   

Hörtest


Ich fange mal mit dem „Negativen“ an: Partybeschallung im Großformat geht mit der Herbie nicht, hier setzt die Physik dann schon einmal Grenzen. Ansonsten gibt es hier keine Kritikpunkte – die Box macht einen satten Bass, der sein leichtes Pegelplus in ein angenehm volles und sattes Klangbild umsetzt, dabei aber immer leichtfüßig und dynamisch bleibt. In allen anderen Bereichen herrscht ebenfalls große Ausgewogenheit und Präzision – es gibt einfach keinen Kritikpunkt an dieser wunderbar sauber und dynamisch aufspielenden Box. Wenn man „Charakter“ im Sinne von „hörbare Verfärbungen“ sucht – muss man woanders suchen – wer aber einen universell einsetzbaren Lautsprecher, der durch und durch sauber konstruiert ist, haben möchte: Hier ist er.   

Aufbauanleitung


Detaillierte Stucklisten und die Bauanleitung zu diesem Bausatz, insbesondere zur exakten Bedampfung, erhalten Sie bei Bestellung des Bausatzes bei Ari Acoustics.   

Zubehör pro Box


 Schrauben
 Schaumstoffdichtstreifen  für Chassis und Rückwand
 Kabel
 Polklemmen
 Bondum 800
 Polyesterwatte
 Schafwolle
 Filz
 2 Reflexrohre HP70


Lieferant: Ari Acoustics  

Fazit

Extrem weit durchentwickelter Lautsprecher mit vielen guten Detaillösungen.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Ari Acoustic Concertino Herbie

Preis: um 328 Euro+ Gehäuse

8/2024

Extrem weit durchentwickelter Lautsprecher mit vielen guten Detaillösungen.

Ari Acoustic Concertino Herbie

8/2024

Ari Acoustic Concertino Herbie
KLANG-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Wavecor, SB Acoustics 
Vertrieb: Ari Acoustics, Elchingen 
Internet www.ari-acoustics.de 
Konstruktion: Dr. Markus Beck 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1x SB Acoustics 17NAC35-4 / 1x Wavecor TW022WA09 
Nennimpedanz (in Ohm): 6 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 83 dB 
B x H x T (in cm) 900 x 200 x 280 mm 
Kosten pro Paar: 328 Euro + Gehäuse 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 29.08.2024, 09:59 Uhr
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