Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: NAD C 356 BEE Media
Solide gestreamt
Neben der immer wichtiger werdenden Software neuerer Geräte, lässt sich auch die Hardware älterer Modelle manchmal updaten. NAD macht seine Verstärker nun auch bereit für Streaming.
Viele Geräte, die für die HiFi einsnull in unserem Testraum stehen, sind nicht eindeutig als HiFi-Komponenten zu erkennen. Aus diesem Grund ist die Frage, die mir die Kollegen am häufigsten stellen, wenn sie in den Hörraum kommen: „Was spielt da eigentlich gerade?“ Streamingsysteme benötigen eben oft keinerlei Displays oder Bedienfelder mehr, denn die Steuerung per App ist mittlerweile absoluter Standard geworden und macht die eigentlich recht komplexe Technik wesentlich besser zugänglich und benutzbar. Wenn ein Hersteller allerdings ein Gerät seiner Klassik-Serie zuordnet, weiß man sofort, dass Fragen wie „Was ist das denn für ein Gerät?“ nicht aufkommen werden. So geschehen beim NAD C 356BEE, denn dieser entspricht so ziemlich dem Idealbild eines Verstärkers, das jeder bei der Nennung des Begriffs ungefähr im Kopf hat.
Eine große, gerade Frontplatte mit verschiedenen Drehreglern und einer Vielzahl von Knöpfen machen sofort klar, dass es sich hier um ernst zu nehmende Elektronik handelt. Noch deutlicher macht das ein Blick auf die Rückseite des C 356BEE, bei der man sich fast in ein Tonstudio versetzt fühlt. Hier erschlägt einen der Verstärker beinahe mit all seinen verschiedenen Ein- und Ausgängen, die selbst Sammlern von HiFi-Geräten das ständige Umstecken ersparen können. Allein acht Sätze Cinch-Buchsen stehen für die Verwendung verschiedener Quellgeräte zur Verfügung. Egal ob CD-Player, Tape-Deck, Radio-Tuner, D/A-Wandler oder externe Vorstufe, alles findet seinen eigenen Platz. Dazu kommt außerdem noch ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss an der Vorderseite, der die Verwendung von Mediaplayern oder Smartphones mit dem C 356BEE ermöglicht. Um all diese Quellen auszuwählen, besitzt jeder Anschluss eine eigene Taste an der großen Frontplatte des Gerätes. Die beiden Tape-Anschlüsse verfügen dann sogar jeweils über einen eigenen Aufnahme/Monitor-Ausgang, und auch eine externe Endstufe kann mit dem variablen Signal des NAD betrieben werden. Da es sich hier aber primär um einen Vollverstärker handelt, bietet der C 356BEE natürlich auch die benötigten Lautsprecherklemmen. Doch auch hier wird nicht gegeizt, denn anstelle von nur einem Satz der festen Kabelklemmen kann der NAD gleich zwei verschiedene Paare Schallwandler mit verstärkten Signalen beliefern. Man kann es recht einfach formulieren, für analoge Geräte könnte der C 356BEE nicht besser ausgerüstet sein. Doch digitale Musikwiedergabe wird vom Gerät, man könnte sagen, stiefmütterlich behandelt, doch das wäre untertrieben, denn auf Anschlüsse wie Toslink oder koaxiale S/PDIF-Buchsen muss man gänzlich verzichten. Das ändert sich aber mit dem von NAD nun angebotenen M1 Media-Tuner, mit dessen Unterstützung der Verstärker zum C 356BEE Media wird. Direkt über den vielen analogen Eingängen befindet sich am Gerät eine abnehmbare Abdeckung, an deren Stelle das zusätzliche Modul verbaut werden kann. Somit wird der Verstärker zur All-in-one Lösung, mit der das kabellose Streaming von DLNA-kompatiblen Geräten ermöglicht wird. Der Einbau des kleinen Kästchens erfordert das Lösen beziehungsweise Anziehen von zwei Schrauben, das Verbinden des Stromkabels am dafür vorgesehenen Steckplatz und die Einbindung des M1 in das System, wofür einfaches Kontaktband sowohl am Modul als auch am Verstärker angebracht werden muss. Das ist im Prinzip in wenigen Augenblicken erledigt, und die bebilderte Anleitung erklärt den richtigen Einbau, doch gerade das Anbringen des flachen Kontaktsteckers könnte für Unerfahrene ein wenig frickelig sein. Nach dem Einbau lässt sich der C 356BEE dann mit der NAD Media Tuner App steuern, die kostenlos für Android- und iOS-Geräte erhältlich ist. Hier muss zunächst natürlich das richtige WLAN-Netzwerk ausgewählt werden, denn über einen Ethernetanschluss verfügt das M1-Modul nicht. In der App ist aber schnell der richtige Router gefunden und mit dem passenden Passwort versehen, woraufhin das Musikhören mit dem NAD sofort losgehen kann. Neben den er- wähnten DNLA-Systemen bietet die App aber auch weitere Quellen. So wird der Streamingdienst Spotify mittels Connect unterstützt, und mit vTuner ist auch ein Anbieter von Internetradio an Bord. Außerdem können auch sämtliche Musikdateien auf dem jeweils verwendeten Smartphone oder Tablet abgespielt werden, womit die am NAD verwendbaren Quellen also insgesamt auf die beeindruckende Anzahl von dreizehn verschiedenen Möglichkeiten anwächst. Da der C 356BEE in der Standard-Variante wie gesagt keine digitalen Anschlüsse zur Verfügung stellt, ist dort dementsprechend auch kein passender D/A-Wandler integriert. Darum beinhaltet das M1-Modul auch gleich den passenden Chip und verwendet einen Burr-Brown-PCM5102A, um sich den Herausforderungen der modernen Musikwiedergabe zu stellen. Die Kombination aus Streamer und D/A-Wandler ist laut Herstellerangabe in der Lage, Dateien mit einer maximalen Auflösung von 48 kHz bei 24 Bit wiederzugeben, doch hier übt sich NAD anscheinend ein wenig in Understatement. Im Test war nämlich auch die Übertragung von Musik in 96 kHz möglich, zumindest über die relativ kurzen Distanzen in unserem Hörraum. Selbst dabei blieb der der C 356BEE vollkommen ohne Aussetzer und wandelte anstandslos alle eintreffenden Daten, um sie anschließend an den Verstärker weiterzugeben. Dieser stellt den Signalen des Streamers, ebenso wie allen anderen Quellen, dann seine gesamte Leistung zur Verfügung, wobei sich NAD auch hier bei seinen Angaben etwas zurückhaltend gibt. Während der C 356BEE laut Hersteller eigentlich etwa 80 Watt leisten soll, konnten wir am Messstand wesentlich mehr ablesen. Hier reichte die Leitungskurve sowohl bei vier, auch bei acht Ohm Impedanz jeweils knapp über 100 Watt an jedem der vier Kanäle, bevor der Klirrfaktor den Grenzwert überschritt. Genug also um eine Vielzahl möglicher Lautsprecher zu betreiben, wobei dank der Klangregelung an der Front auch auf deren eigene Charakteristik eingegangen werden kann. Höhen und Tiefen können hier mit einem Drehregler stufenlos eingestellt werden, was dank des angenehmen Wiederstands und der guten Haptik der Regler sehr präzise funktioniert. Das gleiche Bild bietet sich auch am großen Lautstärkeregler, der auch bei Verwendung der App noch zum Einsatz kommt, denn mit dieser kann der Schalldruck nicht verändert werden. Das möchte man beim C 356BEE aber durchaus schon mal machen, denn trotz seines massiven Eindrucks spielt der Verstärker mit einer angenehmen Leichtigkeit, die auch bei höheren Lautstärken sehr angenehm ist. Laurence Jones‘ lockerer Blues-Rock auf „What‘s It Gonna Be“ liefert packenden Bass, bleibt aber im Höhenbereich exzellent klar. Wer Angst hat, beim zu ausgelassenen Hören seine Lautsprecher zu überfordern, kann die Soft-Clipping-Funktion des Verstärkers aktivieren, die die Leistung ein wenig begrenzt, um damit eine Übersteuerung zu verhindern. Für den alltäglichen Gebrauch eine gute Idee, doch der uneingeschränkte Dynamikumfang bei ausgeschalter Soft-Clipping Funktion lag mir persönlich eher. Dieser macht sich gut bei den orchestralen Klängen des Soundtracks zu „Star Trek: First Contact“ bemerkbar, der oft mit plötzlich einsetzenden, schnellen Trommel- und Bläserimpulsen aufwartet. Gepaart mit der guten, pegelfesten Leistung kann man sich absolut der Vorstellung ergeben, direkt im Konzertsaal zu sitzen. Dank dem M1 Media Tuner hält also auch in der Klassik-Serie von NAD der digitale Fortschritt Einzug. Dabei profitiert der kleine Streamer von den hervorragenden klassischen HiFi-Tugenden, die der Verstärker bietet. Solide Technik mit klarem Bedienkonzept, hervorragende Verarbeitung, eine tolle Leistungsentfaltung und das lineare, klare Spiel des C 356BEE stehen auch gestreamter Musik gut zu Gesicht. Dank der WLAN basierten Lösung bleibt man auch in der Aufstellung des Gerätes flexibel, selbst wenn man das Modul nachträglich einbaut. Dadurch ist natürlich die Funktionalität im Bezug auf High-Res-Musik ein wenig eingeschränkt, da die Übertragung „offziell“ auf 48 kHz begrenzt ist, doch die Übertragung von 24-Bit-Dateien ist absolut fehlerfrei. NAD gibt allen, die neben ihren gewohnten Quellen auch endlich ins HiFi-Streaming einsteigen wollen, das perfekte Werkzeug in die Hand, das bei der Bedienung auch Neulinge nicht überfordert und gleichzeitig klanglich absolut überzeugen kann. Klassische HiFi-Tugenden mit modernem Touch also.Fazit
Ein klasse Verstärker war der C 356BEE bereits, jetzt wird er dank M1 Media Tuner auch zu einer Streaming-Allzweckwaffe. Dabei kombiniert er gut solide HiFi-Technik mit modernen Digitalkonzepten. Das Beste aus zwei Welten.Kategorie: Vollverstärker
Produkt: NAD C 356 BEE Media
Preis: um 890 Euro
318-2431
Elektrowelt 24 |
305-2113
MD Sound GmbH & Co. KG |
Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | um 890 Euro |
Vertrieb: | Dynaudio, Rosengarten |
Telefon: | 04108 41800 |
Internet: | www.nad.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 435/131/337 |
Eingänge: | WLAN (mit Modul), 8 x RCA Stereo (1 x Main), |
Unterstützte Formate: | gängige PCM-Formate |
Unterstützte Abtastraten: | bis 48 kHz, 24 Bit |
Ausgänge: | 2 x Lautsprecher Stereo, 2 x RCA (Tape Monitor), |
Leistung: | etwa 100 Watt an 4/8 Ohm |
checksum | Ein klasse Verstärker war der C 356BEE bereits, jetzt wird er dank M1 Media Tuner auch zu einer Streaming-Allzweckwaffe. Dabei kombiniert er gut solide HiFi-Technik mit modernen Digitalkonzepten. Das Beste aus zwei Welten. |