Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenUnser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Micromega M-100
Die Nummer eins
Es dauerte eine Weile, doch endlich konnten wir als erstes deutsches Magazin einen Blick auf Micromegas neue M-One Serie werfen. Doch hat sich das lange Warten gelohnt?
Man sagt ja oft, Vorfreude sei die schönste Freude. Das mag manchmal sicherlich zutreffen, doch wenn man längere Zeit auf etwas warten muss, kann das im schlimmsten Fall zwei Dinge zur Folge haben: Entweder man verliert irgendwann doch das Interesse oder man läuft Gefahr, dass die Vorfreude sich am Ende in einer übersteigerten Erwartungshaltung niederschlägt. Was das Ganze nun mit HiFi zu tun hat, lässt sich durch einen kurzen Rückblick erklären. Bereits im Jahr 2015 wurde von der französischen Firma Micromega, bis dato bekannt durch ihre cleveren Kompaktsysteme, ein neues Produkt angekündigt. Diesmal wollte man einen vollformatigen Verstärker bauen, der durch einige Besonderheiten einzigartig erschien.
Allein auf die Signalverstärkung wollte man sich nämlich nicht beschränken. Stattdessen sollte auch ein hochwertiger Digital-Analog-Wandler mit HiRes- Spezifikationen verbaut werden. Doch damit nicht genug. Auch das h ema Streaming wurde vom Hersteller erkannt, so dass man sich entschied, dem Nutzer gleich noch ein Quellgerät mit an die Hand zu geben. Außerdem war die Wahl der Anschlüsse, über die Wandler und Verstärker verfügen sollten nicht nur schier grenzenlos, sondern beinahe schon als wegweisend zu bezeichnen. Kein Wunder also, dass die Ankündigung der neuen Micromega-M-One-Modelle mit gesteigertem Interesse verfolgt wurde. Die Branche wurde hellhörig und man wartete sehnsüchtig auf den angekündigten Erscheinungstermin und damit den Tag, das fertige Produkt endlich in den Händen halten zu können. Doch zunächst einmal hieß es warten. Tag X rückte näher, doch irgendwann deutete sich die erste Verzögerung an, dann eine weitere. Immer wieder wanderte der Termin ein wenig mehr nach hinten, denn bei Micromega kam man ständig auf neue Ideen, die man in das Gerät implementieren wollte. Deren Ankündigung heizte die Vorfreude noch einmal an, doch ein Ende des Wartens war weiterhin nicht in Sicht. Schließlich galt das Ende des Sommers 2016 als neuer Erscheinungstermin, doch als mittlerweile gebranntes Kind glaubte man leider nicht mehr so richtig daran. Im November bekam ich, nachdem ich mich natürlich über ein Jahr lang immer mal wieder nach dem Stand der Dinge erkundigt hatte, dann doch eine E-Mail, dass ein Testgerät verfügbar sei. Ein Angebot, das man sicherlich gerne annimmt. Doch nach all der Zeit bestand eben die Gefahr, dass der Micromega den hohen Erwartungen vielleicht nicht mehr gerecht werden könne. Sie sollten sich umgehend als falsch herausstellen. Nach dem Aufstellen und Anschließen, gab unser M-100-Testgerät schon bald die ersten Töne von sich, wodurch die lange Wartezeit plötzlich in Vergessenheit geriet. Schon bei den ersten Stücken in CD-Qualität zog der Verstärker sofort mit seiner lockeren, of enen Spielweise in seinen Bann. Gut differenzierend und mit viel Feingefühl an den richtigen Stellen. Dazu zunächst ein noch zurückhaltender Bassbereich, der mit zunehmender Intensität der Musik ebenfalls deutlich an Fahrt aufnahm. Selbst Alben, die man schon etliche Male gehört hat, überraschten mit noch unbekannten Nuancen in der Aufnahme. Mit zunehmenden Samplingraten verfestigte sich der hervorragende klangliche Eindruck unseres M-100 noch mehr. Die Bühne ging noch ein wenig breiter auf und die einzelnen Komponenten verteilen sich besser im nun nochmals tiefer scheinenden Raum. Auch der Dynamikumfang vergrößert sich merklich, ließ leise Töne langsam aufsteigen, bevor nach einem kurzen Moment der Stille die Band vollständig einstieg. Ein kurzes Zusammenzusich cken beim Hörer war die Folge, bevor sich der kleine Schockmoment zu begeisterter Freude wandelte. Micromega schafft es die Vorzüge der HiRes- Revolution deutlich herauszustellen. Ein neutrales Spiel, detailverliebt und dynamisch, das jedes Bit der gespielten Aufnahme ausnutzt und wieder zu einem echten Musikerlebnis zusammensetzt. Das liegt sicher auch in nicht zu unterschätzenden Teilen am verwendeten DAC-Chip. Für die neue M-One-Serie bediente sich der französische Hersteller in den Regalen von AKM und fand mit dem AK4490 eine wunderbare Plattform, um den Verstärker auszustatten. Der japanische Chip erlaubt nämlich nicht nur die Verarbeitung der im Moment gängigen Abtastraten, die im Prinzip weit hinter den technischen Möglichkeiten zurückbleiben. Stattdessen zeigt er sogar enorme Zukunftssicherheit, denn der momentan übliche Höchstwert von 384 kHz bei 24 Bit wird hier nochmals übertroffen. So erlaubt der Micromega sogar die Wiedergabe von PCM-Signalen mit bis 768 kHz bei einer Worttiefe von 32 Bit. Das Abspielen von DSD ist ebenfalls mit bis zu vierfacher Datenrate von 11,2 MHz möglich. Damit gibt es momentan praktisch keine Datei und kein Format, zu dessen Wiedergabe der M-100 nicht in der Lage wäre. Ähnlich verhält es sich bei den möglichen Übertragungsarten, bei denen ebenfalls an sämtliche Eventualitäten gedacht wurde. Natürlich bietet die Rückseite die üblichen S/PDIF-Anschlüsse in koaxialer und optischer Form und auch an analoge Verbindungsmöglichkeiten wurde gedacht. Selbst ein MM/MC-Phono-Anschluss ist vorhanden und macht den M-100 damit nicht nur für digitale Audiophile interessant. Dennoch liegt der Fokus klar auf den Möglichkeiten, die das moderne HiFi bietet. Für externe Streaming-Geräte oder Musikcomputer bietet sich der UBS-B-Anschluss an, doch wirklich ausgefeilt wird es bei den beiden HDMI-Anschlüssen. Bisher eher bei der Bildwiedergabe eingesetzt, kann der Micromega die digitale Schnittstelle nutzen, um I2S-Signale zu empfangen. Diese Übertragungsart ermöglicht neben dem reinen Datentransfer auch das Mitsenden eines Clockingsignals, das ein noch genaueres Arbeiten des Wandlers möglich macht. Meiner Meinung nach gehört dieser Anschlussart, neben USB,die digitale Zukunft im HiFi-Bereich, die mit dem M-100 also schon heute genutzt werden kann. Doch externe Quellgeräte hat der M-100 eigentlich nicht unbedingt nötig, denn schließlich ist direkt ein eigenes Streaming-Modul verbaut, das seine Daten über den Netzwerkanschluss beziehen kann. Selbstverständlich gibt es darum auch die passende App zum Gerät, doch leider ist der Funktionsumfang momentan noch ein wenig eingeschränkt. So war es zum Zeitpunkt unseres Tests leider noch nicht möglich, aus der Micromega-App heraus Musik auszuwählen, denn diese Funktion wird erst später durch ein Update hinzugefügt. Dazu muss momentan also noch eine andere App wie Beispielsweise mConnect verwendet werden, während das herstellereigene Programm bereits die Quellenauswahl, die Lautstärkeregelung und die Eingangsnamenbenennung ermöglicht. Auch ein zweites Feature des M-100 bei ndet sich momentan noch in der Entwicklungsphase und konnte leider noch nicht von uns getestet werden. An der Rückseite des Gerätes bei ndet sich ein Mikrofon-Eingang, der zukünftig für die optionale Raumkorrektur verwendet werden kann. Wählt man diese Option, verbindet man das von Micromega beigelegte und kalibrierte Mikrofon, mit dem dann der genutzte Raum ausgemessen wird, damit Wände und Möbelstücke, die Raummoden verursachen können, bei der Wiedergabe der Musik vom internen DSP berücksichtigt werden. Für unseren Test musste der Verstärker wie gesagt leider noch ohne diese Daten auskommen, doch in Anbetracht der bereits hervorragenden klanglichen Leistung des M-100 bin ich gespannt zu erleben, wie erst eine optimale Wiedergabe klingt. Der Verstärker selbst weiß allerdings auch heute schon zu überzeugen. Trotz der enormen digitalen Vielfalt des M-100 verwendet Micromega jedoch kein Class-DModul. Seine Leistung entwickelt das Gerät stattdessen aus einer Class-ABEndstufe, die mit über 200 Watt pro Kanal sehr gut aufgestellt ist und im Labor auch abseits der reinen Kraftentwicklung rundum gute Messwerte liefert. Das traditionellere Schaltungsdesign bedeutet allerdings immer eine erhöhte Wärmeentwicklung, weshalb der M-100 aktiv gekühlt wird. Die beiden Seiten des enorm flachen Gerätes bieten darum zwei Lüftungsschlitze, die kühle Luft einsaugen bzw. ausgeben und darum nicht verdeckt werden sollten. Verdecken möchte man den M-100 allerdings auch gar nicht, denn nicht nur die verbaute Technik zeigt, wohin die HiFi-Zukunft führt. Flach und breit präsentiert sich die M-One-Serie und steht damit im Kontrast zum großen Teil der momentan erhältlichen All-in-one-Systeme und Verstärker. Aus einem soliden Aluminiumblock gefräst, bietet die Abdeckung kaum optische Features, abgesehen von zwei sanften Querrillen und dem eingefrästen Firmenlogo, um den minimalistischen Eindruck des Gerätes nicht zu ruinieren. Als besonderer Hingucker kann das standardmäßig silbern oder schwarz glänzende Gerät auch in einer Vielzahl anderer Farben gewählt werden, um so nicht nur klanglich, sondern auch optisch auf den Raum ausgerichtet zu werden. Micromega setzt mit der M-One-Serie einen Trend. Enorme Vielfalt bei den Wiedergabemöglichkeiten, selbst für analoge Geräte. Digitaltechnik, deren Spezifikationen die üblichen Standards mehr als nur ein wenig überschreiten und noch über viele Jahre hinweg das obere Ende des Spektrums darstellen werden. Dazu ein modernes, elegantes Design, das sich vom klobigen HiFi-Turm der Vergangenheit weit entfernt. Schließlich noch der dynamische HiRes-Sound, der, mit der nötigen Portion Verstärkerleistung gespickt, jedes Mal aufs Neue fasziniert. Das Warten hat sich mehr als gelohnt.Fazit
Micromegas M-100 gehört zu den Königen einer neuen Art modernen HiFis. Enorme Anschlussvielfalt und herausragende digitale Technik vereinen sich in modernem Design zu einem wundervollen Musiksystem. Dabei gelingt es dem M-100, alle Vorteile von HiRes-Audio zu nutzen, so dass sein Sound eine neue digitale Ära einleiten kann.Kategorie: Vollverstärker
Produkt: Micromega M-100
Preis: um 3890 Euro
Von Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTCL ist ein weltweit führender Hersteller von Mini-LED-TVs. Die eigenen Produktionsstätten gehören zu den modernsten Fernseher-Fabriken der Welt. Wir testen das Premiummodell C855 in 75 Zoll.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie hochwertigen Sessel und Sofas von Sofanella sind modern, bezahlbar und schaffen ein gemütliches sowie ein bequemes Heimkinoerlebnis
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | um 3.890 Euro |
Vertrieb: | Audio Reference, Hamburg |
Telefon: | 040 53320359 |
Internet: | www.audio-reference.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 430/56/350 |
Eingänge: | 1 x Ethernet, 1x USB-B, 2 x USB-A, 1 x S/PDIF koaxial, |
Unterstützte Formate: | gängige PCM-Formate und DSD |
Unterstützte Abtastraten: | PCM bis 768 kHz, 32 Bit, DSD bis DSD256, 11,2 MHz, 1 Bit |
Ausgänge: | 1 x Lautsprecher Stereo, 1 x XLR Stereo (Pre-out), |
Leistung: | etwa 117 Watt an 8 Ohm, etwa 208 Watt an 4 Ohm |
checksum | Micromegas M-100 gehört zu den Königen einer neuen Art modernen HiFis. Enorme Anschlussvielfalt und herausragende digitale Technik vereinen sich in modernem Design zu einem wundervollen Musiksystem. Dabei gelingt es dem M-100, alle Vorteile von HiRes-Audio zu nutzen, so dass sein Sound eine neue digitale Ära einleiten kann. |