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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Skyanalog Reference
Ein echter Goldjunge
Wenige Tonabnehmerhersteller können von sich behaupten, einen so rasanten Start am deutschen Markt hingelegt zu haben wie Skyanalog. Und der nächste Streich der Spezialisten aus Fernost ist bereits da: ein echtes Referenz-MC.
Und es macht aus seinem Anspruch gar keinen Hehl: Es heißt nämlich passenderweise auch gleich „Reference“. Manchmal auch nur „Ref“, Skyanalog scheint sich da selbst noch nicht ganz sicher zu sein. Was man uns damit sagen will steht jedoch vollkommen außer Frage: Das ist er, der Kulminationspunkt aller bis dato beim Tonabnehmerbau gesammelten Erfahrungen, das dicke Ding, das, was ganz oben in der Preisliste steht. Und jene vermeldet für die Preziose einen Kurs von 2950 Euro. Das ist nun beileibe ein Haufen Geld für ein Verschleißteil wie einen MC-Tonabnehmer, passt aber ins Gefüge der anderen Produkte des Herstellers.
Das darunter angesiedelte Modell G3 – das hat bei uns auch schon eine glänzende Vorstellung absolviert – kostet derzeit 2100 Euro. Und in dem Umfeld ist es schon fast beruhigend, dass der Hersteller darauf verzichtet hat, sich das prestigeträchtige hauseigene Referenzmodell in Sachen Preis beliebig vergolden zu lassen.Korpus
Vergoldet hingegen ist der Korpus des Topmodells. Er besteht, wie die Behausungen der diesseitigeren Modelle auch, aus einer harten Aluminiumlegierung. Seine Formgebung ist ein Teil des klanglichen Fortschritts, den der Hersteller gegenüber den kleineren Modellen erzielt haben will. Der Alu-Panzer besteht aus zwei Teilen, die vierfach miteinander verschraubt sind und ich habe es erstaunlicherweise geschafft, der Versuchung zu widerstehen, das gute Stück zu zerlegen. Mit 12 Gramm liegt das Skyanalog Reference gewichtsmäßig im unauffälligen Bereich. Beim Finish darf der Hersteller gerne noch etwas zulegen, es sind durchaus noch einige Bearbeitungsspuren am Gehäuse auszumachen. Das mag aber auch damit zusammenhängen, dass wir es hier mit einem sehr frühen Modell zu tun haben. Auf der dem Headshell zugewandten Seite trägt der Korpus seine Herkunft („Made in China“) nicht ohne Stolz zu Markte, außerdem ist hier eine Seriennummer verewigt.
Abtastsystem
Kommen wir zum „business end“ des Reference. Und hier sieht man unzweifelhaft, dass wir es mit einem Tonabnehmer mit Anspruch zu tun haben: Aus dem Body ragt nämlich ein milchig-weißer Nadelträger heraus, der hier – wie schon beim G3 – aus Saphir besteht. Dieses Mineral verfügt über eine Mohshärte von neun und wird damit nur noch vom Diamanten übertroffen. Härte ist wichtig bei einem Nadelträger, soll er die Auslenkungen des Diamanten doch möglichst verzögerungs- und verzerrungsfrei auf die zu bewegenden Spulen übertragen.
Generator
Skyanalog baut das Reference aus selektierten Generatorkomponenten auf. Nur so lässt sich eine über die Serie wirklich konsistente Qualität erreichen und Dinge wie Kanalgleichheit gewährleisten. Der Hersteller gibt eine Ausgangsspannung von 0,35 Millivolt bei einer Schnelle von 3,54 cm/s an, was bei gängigeren 5 cm/s auf knapp 0,5 Millivolt hinauslaufen sollte – Ausgangsspannung steht also in erfreulichem Maße zur Verfügung. Der Innenwiderstand von acht Ohm passt dazu, hier wird offenbar etwas mehr Draht auf den Reineisenträger gewickelt als bei den noch deutlich niederohmigeren Extrem-MCs.
Mechanisches
Mit einer Nadelnachgiebigkeit von 12 µm/ mN liegt die Steifigkeit der Aufhängung im mittelharten Bereich, was für Kompatibilität mit einer großen Anzahl von Tonarmen sorgen sollte. Die empfohlenen Auflagekraft beträgt 17 Millinewton – das kriegen wir hin.
Einbau
Die Montage der Fernost-Preziose im Reed 1X gestaltete sich unproblematisch.
Klang
Fangen wir ganz langsam und entspannt an. Dafür waren in diesem Falle Jarvis Cocker und Chilly Gonzales zuständig, die mit ihrer berühmten Hotelzimmerenspielung „Room 29“ zu beeindrucken versuchten. Was zu Beginn recht gründlich schiefging: Fabrikfrisch klingt das Skyanalog Reference ziemlich einfallslos und bissig. Nachdem es die Zehn-Stunden-Marke hinter sich gebracht hatte, offenbarte sich ein gänzlich anders Bild. Zunächst konnte ich die Abschlussimpedanz von 100 auf 500 Ohm erhöhen, weil die Kratzigkeit im Präsenzbereich verschwunden war. Und mein lieber Scholli, was zeigte der Abtaster jetzt für Qualitäten: Superzarte Klavieranschläge mit ganz viel Textur, eine extrem realistische Stimmwiedergabe, bei der genau das richtige Maß an „Hotelzimmer-Muff“ hörbar war. Fein ausgeprägte Sybillanten, alles perfekt in der Mitte positioniert – sehr beeindruckend. Das spielt definitiv auf dem Niveau des zum Vergleich herangezogenen Benz LPS. Jenes klingt vielleicht noch einen Hauch präziser, hat aber nicht ganz diese warme Verbindlichkeit des Skyanalog. Ähnlich mühelos pflügte sich das Reference durch die dichten Klanglandschaften des ECM-Klassikers „Codona II“. Hier schien mir Nana Vasconcelos vielfältiges Schlagwerkrepertoire ein wenig zu pausbäckig, was sich mit einer leichten Verstellung des VTA leicht korrigieren ließ, der 1X spielt jetzt hinten knapp zwei Millimeter höher. Der superfeine und gediegene Charakter des Reference bleibt davon unberührt. Das ist ein echtes Genießer-MC, keines dieser superpräzisen Auflösungsmonster. Die Gangart erinnert mitunter ein wenig an die großen Ortofon-MCs mit Replikant- 100-Diamant und das bitte ich als dickes Kompliment zu verstehen.
Fazit
Das große Skyanalog trägt den Namen „Reference“ zurecht: Es klingt ungemein fein, gefühlvoll und emotional, es bildet Stimmungen und Stimmen mit Hingabe und perfektem Augenmaß ab. Defnitiv ein hervorragender Abtaster!Kategorie: Tonabnehmer
Produkt: Skyanalog Reference
Das große Skyanalog trägt den Namen „Reference“ zurecht: Definitiv ein hervorragender Abtaster!
Skyanalog Reference
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