Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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Drei neue MCs – frischer Wind aus China
Irgendwann musste es ja so kommen, dass chinesische Hersteller den lukrativen Tonabnehmermarkt für sich entdecken. Ist das ein Problem? Für Sie als Anwender ganz sicher nicht
Tatsächlich ist das Phänomen viel älter, als Sie wahrscheinlich vermuten. Und, um ganz ehrlich zu sein, ich habe absolut keine Ahnung, wieviele Hersteller in China letztlich Tonabnehmer produzieren. Ich hab mir mal den Spaß gemacht, bei Aliexpress ein bisschen danach zu suchen und wurde mit relativ wenigen Ergebnissen bedacht: Die Audio Technica-MM-Klassiker AT91 und AT95 gibt es dort, allerdings wage ich nicht zu sagen, inwieweit die irgendetwas mit den (mittlerweile nicht mehr angebotenen) Originalen zu tun haben. Hochwertige MCs jedenfalls konnte ich nicht ausmachen.
Und jetzt drängt „Skyanalog“ auf den internationalen Markt, um das zu ändern. Das Unternehmen existiert seit 1999 und begann, wie viele Firmen in diesem Metier, als recht universell aufgestellter Hersteller für Unterhaltungselektronikkomponenten.
Mittlerweile agiert er als renommierter Zulieferer für eine ganze Reihe bekannter Tonabnehmerhersteller aus den USA, Kanada, Neuseeland, Japan und anderen Ländern. Und vermutlich wären wir alle sehr verblüfft, wenn wir genau wüssten, welche unserer MC-Preziosen in letzter Kosequenz in der Vier-Millionen-Stadt Jiangmen in der Provinz Guangdong entstehen. Nunmehr hat Jack Leung beschlossen, sich auch unter seinem eigenen Label dem internationalen Wettbewerb zu stellen und stellt drei MC-Tonabenhemer vor, die, soviel kann ich Ihnen schon mal verraten, sich vor keinerlei wie auch immer renommierter Konkurrenz verstecken müssen. Allerdings sind sie auch nicht so spottbillig, wie der Eine oder andere vielleicht gehofft hat: Das Modell G-1 ist bei uns für 1000 Euro zu erstehen, das G-2 für 1500 und das Topmodell G-3 für 2000 Euro. Die Informationslage bei technischen Details ist etwas schwierig, ein paar Sachen jedoch wissen wir. Alle drei Modelle bauen auf einen soliden Aluminiumkorpus, der sich nur in der Eloxalfarbe unterscheidet: Violett fürs G-1, Blau-türkis fürs G-2 und ein unspektakuläres Dunkelgrau fürs Topmodell. Alle drei Modelle wiegen knapp zehn Gramm und sind natürlich mit der klassischen Halbzoll-Befestigung versehen. Die M 2,5-Gewinde sind direkt in den Korpus des Abtasters geschnitten und fast acht Millimeter tief. Sorgen um „Schwächeanfälle“ an dieser Stelle muss man sich definitiv nicht machen. Die gerade Vorderkante der Korpusse macht die korrekte Einstellung der Kröpfung recht einfach. Zumal, und das ist ein ganz wichtiger Punkt, der Nadelträger bei allen drei Modellen vorbildlich gerade montiert wurde.
Ich wage mal zu behaupten, dass die eigentliche Generatorarmatur bei allen drei Modellen sehr ähnlich ist und sich die Unterschiede im Wesentlichen auf das beschränken, was am „Business End“ herausguckt, sprich: Nadelträger und Abtastdiamant. Zum Generator gibt’s nur zu sagen, dass Weicheisen als Magnetmaterial zum Einsatz kommt und die Spulen kreuzförmig angeordnet sind. Alles okay, das machen ganz viele Andere genauso. Auf diesem Wege generieren alle drei Modelle eine Ausgangsspannung von 0,35 mV bei einer Schnelle von 3,54 cm/s, was auf knapp 0,5 mV bei der gängigeren Angabe mit 5,5 cm/s hinauslaufen sollte. Kein Problem also für praktisch alle möglichen MC-Phonovorstufen. Bereits das günstigste Modell ist mit einem Bor-Nadelträger ausgestattet. Das G-2 darf sich über einen solchen aus Rubin freuen, beim großen G-3 ist Saphir das Material der Wahl. Bei allen dreien kommt ein sehr schmaler Line Contact- Diamant zum Einsatz, der maximale Kontaktfläche zur Rille gewährleisten soll. Die empfohlene Auflagekraft liegt zwischen 16 und 20 mN, nur beim G-3 soll man bei 19 mN aufhören. Der Hersteller empfiehlt Abschlussimpedanzen zwischen 200 und 470 Ohm, die Nadelnachgiebigkeiten liegen im Bereich zwischen 10 und 12 µm/ mN, womit sich mittelschwere Arme als „Führungskräfte“ empfehlen.
Zu diesem Zweck habe ich drei Probanden unter die 9“-Variante des Clearaudio Universal geschraubt, was sich als ausgesprochen passende Wahl erwiesen hat.
Wir beginnen den Reigen mit dem günstigsten Modell, dem G-1. Moment mal – das ist ein 1000-Euro-MC, ja? Nicht, dass das vielleicht wenig Geld für ein Verschleißteil wäre – nichts anders ist so ein Abtaster - aber das hier, das spielt deutlich oberhalb dieser Klasse. Das G-1 verfügt über eine überaus kräftige und farbige Gangart, es rummst, scheppert und jubiliert, es tanzt und trällert und wirkt wie eine von der Leine gelassener junger Jagdhund. Und das, obwohl es die vom Hersteller empfohlenen 30 Stunden Einspielzeit ganz bestimmt noch nicht drauf hat. Vielleicht liegt‘s daran, dass ich die Herstellerempfehlung in Sachen Abschlussimpedanz letztlich unterschreite und bei 100 Ohm lande – so macht‘s einfach noch mehr Dampf unten und wirkt in Stimmlagen ein wenig geschmeidiger. Sehr schön nachzuvollziehen zum Beispiel bei Allison Goldfrapp und ihrem 2013er Album „Tales Of Us“. Das G-1 mach das satt und vollmundig, stellt die Stimme schön vor den musikalischen Hintergrund. Es stellt sich unmittelbar dieses Gefühl von „richtig“ ein, ohne das man das näher definieren müsste. Ganz viel Schmelz in der Stimme darf Einem bei „Annabel“ aber trotzdem auffallen. Eigentlich bin ich jetzt fertig mit dem Thema.
Das G-1 legt sich so geschickt an meine Geschmacksnerven an, dass mein Bedarf an Abtasterqualität damit gedeckt ist. Richtig ist aber, dass da noch Luft nach oben ist, wie das G-3 recht eindrucksvoll zeigt: Es wirkt aufgeräumter, durchlässiger und edler, seinen Detailreichtum bekomme ich mit einer Abschlussimpedanz von 470 Ohm optimal entlockt. Avishai Cohen und seine Truppe musizieren extrem gelöst, die Besen tanzen superfein auf den Trommelfellen, Klavieranschläge stehen endlos lange im Raum. Nicht so ungestüm wie das G-1, edler, professioneller. Tatsächlich mehr der Abtaster für Jazz-Hörer als für Rocker. Lambchop-Frontmann Kurt Wagner klingt über das G-3 disziplinierter, fokussierter. Sehr schöne Artikulation des kehligen Organs, fein zwischen der Vielzahl von Instrumenten platziert. Bei allen der Skyanalog-Abtastern orientiere ich mich am oberen Ende der empfohlenen Auflagekraft, letztlich gönne ich auch dem G-3 20 Millinewton und damit etwas mehr, als der Hersteller empfiehlt. Es klingt aber einfach stimmiger so. Die Überraschung kommt beim Umbau auf das G-2: Es unterscheidet sich klanglich nämlich fast gar nicht vom 500 Euro teureren großen Bruder. Es scheint mir eine Spur leiser zu sein, verfügt aber über die praktisch gleiche Akkuratesse und Auflösung. Es spielt minimal dunkler timbriert als das G-3, was man durchaus mögen kann. Alle drei Skyanalog-Modelle stellen definitv eine Bereicherung des Tonabnehmersortiments dar und dürften vielen etablierten Modellen das Leben ganz schön schwer machen.
Fazit
Skyanalogs Einstieg in den MC-Markt ist ein veritabler Paukenschlag: Das extrem spielfreudige G-1 und die feinen und edlen G-2 und G-3 werden garantiert viele Freunde finden.Kategorie: Tonabnehmer
Produkt: Skyanalog G-1
Preis: um 1000 Euro
Kategorie: Tonabnehmer
Produkt: Skyanalog G-2
Preis: um 1500 Euro
Kategorie: Tonabnehmer
Produkt: Skyanalog G-3
Preis: um 2000 Euro
262-2566
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | TCG GmbH, Nordhorn |
Telefon | 05921 7884927 |
Internet | tcg-gmbh.de |
Garantie (in Jahre) | 2 Jahre |
Gewicht (in g) | ca. 10 g |
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