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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Shelter 901 II
Auf vielfachen Wunsch
Nach Auslaufen der Modelle 901 und 90X ist im Sortiment von Shelter eine ungewollte Lücke entstanden, die die Modelle 5000 bis 9000 durch ihre etwas anderes gelagerte Klangcharakteristik nicht ausfüllen wollten und konnten. Nun, die zahlreichen Rufe der weltweiten Fangemeinde wurden erhört: Es gibt endlich ein Shelter 901 II
Mitspieler
Plattenspieler:
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MG-Hifi Optimal mit Rega RB301
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Luxman PD-444 mit Fidelity Research FR64fx
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Scheu Premier III mit Scheu Tacco
Phonovorstärker:
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Quad Twentyfour P
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PS Audio GCPH
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Malvalve Preamp Three Phono
Verstärker:
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Prima Luna Prologue Three und Prologue Six
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Gryphon Atilla
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MalValve Preamp Three Line und Poweramp Three
Lautsprecher:
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Nubert NuVero 14
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Klang + Ton Nexus
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Gemme Katana
Gegenspieler
Tonabnehmer:
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Phase Tech P-3 und P-3G
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Benz L2 Wood
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Van den Hul The Condor
Natürlich eine schwierige Situation: Da baut ein japanischer Tonabnehmerhersteller zwei neue Systeme, die ideal auf die heimischen Hörgewohnheiten abgestimmt sind. Das 5000, das 7000 und das 9000 sind richtig gute Tonabnehmer geworden, und das auch noch zu einem für das Gebotene fairen Preis.
Allerdings – wie in der Einleitung schon erwähnt, man hat wohl doch ein bisschen zu sehr auf die japanischen Tugenden gesetzt, um im Rest der Welt den großen Durchbruch zu schaffen. Mir haben sie gefallen, aber mein persönliches Faible für die detailverliebten Systeme aus dem Reich der aufgehenden Sonne muss ja nicht jedermanns Sache sein. Langer Rede kurzer Sinn: Das Shelter 901 ist wieder da, und das in einer in einigen Punkten überarbeiteten Version. Auf den ersten Blick unterscheidet es sich allerdings nur durch den um eine römische Zwei ergänzten Schriftzug an der Seite vom ursprünglichen Modell, das ja seinerseits bis zur vorübergehenden Einstellung der Serie vom 90X ersetzt wurde. Vergleicht man die technischen Daten des 901 II mit dem ersten 901, dann fällt lediglich die etwas erhöhte Ausgangsspannung auf. Wie üblich bei japanischen Tonabnehmerherstellern hält man sich bedeckt, was Informationsmaterial angeht. In Erfahrung bringen konnten wir lediglich, dass die Spulen und der Magnet für die Neuauflage des 901 so überarbeitet wurden, dass bei einem reduzierten Innenwiderstand der Spulen aus hochreinem Kupferdraht eine sogar leicht höhere Ausgangsspannung möglich war: Diese beträgt jetzt gesunde 0,55 Millivolt, was keinen MC-fähigen Phonoverstärker vor irgendwelche Probleme stellen dürfte. Der Magnet besteht nach wie vor aus einer Samarium-Kobalt-Legierung – für das „japanische“ Klangdesign sicher eine entscheidende Materialwahl. Der Nadelträger ist eine ausgesprochene Shelter-Spezialität, besteht er doch aus aluminiumbeschichtetem Bor. An der Spitze trägt er einen Diamanten, der mit einem elliptischen Schliff versehen ist. Die ganze Technik sitzt in einem Gehäuse aus eloxiertem Aluminium, dessen Basisplatte Gewindebohrungen zur direkten Verschraubung des Tonabnehmers besitzt. Da das Shelter in einer sehr soliden Acrylglasschatulle geliefert wird, möchte ich nicht zu sehr meckern, aber der Nadelschutz aus einem rund gebogenen Blech schützt zwar die Nadel sehr effektiv, sitzt aber mit seinem beiden Blechlaschen alles andere als sicher auf dem Systemkorpus. Da ich das System einige Male auf einem Headshell montiert transportieren musste, eine schweißtreibende Angelegenheit, andererseits aber natürlich nicht gerade der Normalfall. Die Justage des 901 II ist durch den geraden Korpus recht einfach – da der Nadelträger bolzengerade im System sitzt, kann man sich ruhigen Gewissens an den Kanten orientieren. Auch der Nadelträger selbst ist gut sichtbar, so dass der Perfektionist auch hier keine Probleme hat, den Tonabnehmer perfekt einzustellen. Bei meinem Hörtest habe ich sozusagen die Brücke über die Jahrzehnte geschlagen und das Shelter auf meinem privaten Fidelity Research FR64fx montiert – einem prachtvollen Meisterstück japanischer Tonarmkunst und im Übrigen von der Firma, in der der Entwickler der Shelter-Systeme, Yazuo Osawa, seine Karriere begonnen hat. An dem mit 17,5 Gramm effektiver Masse recht schweren Arm klang das recht hart aufgehängte Shelter vom ersten Moment an – absolut erschreckend! Das war allenfalls Mittelwelle, wenn nicht gar Telefonqualität! Was war passiert? Einstellung und Auflagekraft passten genau, ebenso der VTA und das Antiskating. Allerdings hatte ich das System vor dem Einbau viel zu lange im kalten Auto liegen gelassen – Ende Dezember, Anfang Januar absolut tödlich für die ordnungsgemäße Funktion eines Präzisionsinstruments. Nach diesem einleitenden Schrecken wurde ich immerhin durch die kürzeste Einspielzeit meines Lebens entschädigt. Innerhalb weniger Minuten „rutschte“ die untere Grenzfrequenz dramatisch nach unten, löste sich das Quäkige in reinen Wohlklang auf. Nach nicht einmal einer Stunde Spielzeit machte das Shelter klar, dass es Anspruch auf einen Spitzenplatz unter den momentan käuflichen Tonabnehmern beansprucht. Seiner Herkunft wird das Shelter 901 II in Sachen Detailauflösung und Feindynamik mehr als gerecht – dies ist aber nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite lässt das System im untersten Keller des Frequenzgangs nichts anbrennen, der Bassbereich rockt im wahrsten Sinne des Wortes: So knallhart und trocken kann kaum ein anderer Tonabnehmer ansatzlose Bassschläge reproduzieren. Bassbetonung? Sicherlich – aber nicht im Sinne von resonanzbehaftet dröhnend, sondern einfach bewusst so abgestimmt, dass neben der völligen Abgeklärtheit und Präzision eines großen Tonabnehmers auch der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt. Der Bass kann aber noch mehr: Beim Anhören meiner momentanen Lieblingsplatte, der alten Eterna-Produktion des Fligenden Holländers, spielt Richard Wagner durchaus effekthascherisch mit grollenden Kontrabässen. Gerade dieses Wechselspiel aus sparsam instrumentierten Gesangspassagen und dem Toben und Drohen der Elemente gelingt dem Shelter mehr als beeindruckend und dabei völlig selbstverständlich: Der starke Bassbereich geht organisch in den Bereich der menschlichen Stimme über, darüber können die Streicher ihren Klangreichtum entfalten. Eine gute Aufnahme vorausgesetzt, tun sie dies in Zusammenarbeit mit dem Shelter äußerst fein differenziert: Herb und expressiv bei Richard Wagner, mit dem ganz typischen Schmelz bei Tschaikowski. Wie bereits gesagt: In den Höhen wird das Shelter dann zu einem „ganz normalen“ Weltklassesystem aus Japan: Fein auflösend, detailliert bis zum Abwinken und doch immer dem Fluß der Musik untergeordnet und niemals klangverfälschend oder vorlaut. Am etwas leichteren Einpunkttonarm Scheu Tacco MK II ändert sich die klangliche Balance etwas in Richtung leichtfüßig und offen – aber auch das funktioniert gerade in Hinsicht der transparenten und weiten räumlichen Abbildung ganz hervorragend. Einzelstimmen – wenn sie so aufgenommen sind – stellt das Shelter wunderbar frei; hier gelingt dann eine beeindruckend dreidimensionale Darstellung der Staffelung von Solist und Orchester oder Band. Noch frappierender ist allerdings die Fähigkeit des 901 II, jede einzelne Stimme, jedes Instrument aus einer Gruppe oder einem großen Ensemble einzeln heraushörbar zu machen – so leicht konnte ich mich auf Einzelmusiker noch mit keinem anderen Tonabnehmer konzentrieren, Hut ab! Mit moderner Musik, die den einen oder anderen Klassikspezialisten aus Fernost dann vor mehr Probleme stellt, hat das 901 II überhaupt keine Berührungsängste oder Probleme. Ein Schlagzeug darf auch gerne mal etwas misshandelt werden, das Shelter geht jeden Dynamiksprung locker mit. Selbst elektronisch erzeugte und tiefsttonlastige Musik wirft das Shelter kein bisschen aus der Bahn – solange es einen adäquaten Spielpartener in Sachen Tonarm hat, wird jede Sorte Musik absolut souverän wiedergegeben. Gegenüber einem meiner absoluten Lieblingssysteme, dem Phase Tech P-3G punktet es in Sachen Basstiefe und -dynamik, während es in den Disziplinen Auflösung, Feindynamik und räumliche Abbildung zu einem für beide Kontrahenten ehrenvollen Unentschieden kommt. Und so kann ich mich nur bei allen Fans bedanken, die nach dem Shelter 901 gerufen und es nun in der Neuauflage bekommen haben – es wird niemand enttäuscht sein!
Fazit
… japanischer Tonabnehmerbau nach allen Regeln der Tradition mit einem gehörigen Schuss Fußwippfaktor in Sachen Bass und Dynamik: So lassen wir uns die lang erwartete Neuauflage des Shelter-Klassikers 901 gerne gefallen!Kategorie: Tonabnehmer
Produkt: Shelter 901 II
Preis: um 2000 Euro
58-76
AUDITION 6 |
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Telefon: | 0234 3254190 |
Internet: | www.axiss-europe.de |
Ausgangsspannung (in mV) | 0,55 mV ( 1kHz, 5 cm/sec) |
Gewicht (in g) | 9.1 |
Nadelschliff | Elliptisch 0,07 x 0,03 mm |
Abschlussimpedanz (in Kiloohm) | ab 20 Ohm mit Ãœbertrager, ab 100 Ohm an MC-Phonostufe |
Auflagekraft (in Gramm) | 20 mN (14 - 20 mN) |
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