Kategorie: Musikserver, Vollverstärker

Serientest: NAD M50.2, NAD M32


Geballte Kompetenz

Musikserver NAD M50.2, NAD M32 im Test , Bild 1
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Mit der Masters-Serie ließ NAD seinen Entwicklern viel Spielraum, um die Referenzprodukte der Firma entstehen zu lassen. Heraus kamen äußerst hochwertige Systeme und eine kompromisslos digitale Kombi.

Sie sind groß und machen bereits auf den ersten Blick Eindruck. Gleich zwei Geräte schickte uns NAD für einen Test, obwohl zunächst nur eines angedacht war. Ein Blick in die Masters-Serie sollte es werden, natürlich mit dem Fokus auf Digitales. Darum fiel die Wahl zunächst auf den M50.2, den Music Player der edlen Reihe, doch auf die Anfrage kam die Frage zurück, ob es vielleicht auch gleich der Vollverstärker M32 sein dürfe. Schließlich passen die beiden gut zusammen. Ein Angebot, das man gerne annimmt, denn gerade in Kombination sind die beiden Systeme wunderbar in der Lage, die Vorzüge der Masters-Serie und damit natürlich auch die von NAD im Allgemeinen zu präsentieren.

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Mit der Referenz möchte man schließlich zeigen, was man hat. Dementsprechend wuchtig fallen die beiden Systeme aus. Klassisches 43-Zentimeter- Vollformat mit einer Höhe von immerhin 13 Zentimetern ist zwar kaum außergewöhnlich, doch die Optik von Player und Verstärker lässt die beiden sehr erwachsen wirken. Weg von kleinen Lifestyle-Lösungen und hin zu Schätzen für das heimische Rack. Die Farbkombination aus silbernen Außenwänden und schwarzen Abdeckungen an der Oberseite und der Mitte der Fronten wirken äußerst edel. Auch das glänzende Firmenlogo, dessen Hintergrundbeleuchtung als Statusanzeige dient, erstrahlt in stolzem Glanz. Die gerundete, vorstehende Vorderkante verhindert, dass die Geräte zu plump aussehen. Stattdessen ergibt sich ein eleganter, moderner Look. Dafür sind auch die Anzeigen der Geräte verantwortlich. Bei einem digitalen Player sind große Farbanzeigen natürlich kaum mehr eine Neuerung. In NADs Masters-Reihe besitzt aber auch der Vollverstärker ein entsprechendes Display. Vorbei auch die Zeiten, als ein komplexes Gerät Dutzende von Knöpfen besitzen musste. Hier wird stattdessen alles per Touchscreen erledigt.

Einzig der große Lautstärkeregler am M32 erinnert an klassische HiFi-Systeme. Manche Dinge löst man eben auch in Zeiten der intelligenten Anzeigen lieber mechanisch. Dementsprechend schwergängig fühlt sich das Poti an und strahlt eine wunderbare Wertigkeit aus. Mit dem Aussehen und der hohen Verarbeitungsqualität enden langsam die Gemeinsamkeiten der beiden Geräte, denn sie haben unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Fangen wir also beim M50.2 an. Hierbei handelt es sich um ein konsequent digitales Quellgerät, das das Musikhören von modernen Quellen ermöglicht. Dies fängt bei der CD an, die heute tatsächlich kaum mehr als modern bezeichnet werden kann, im M50.2 aber zumindest kurzfristig noch einmal Verwendung findet. Ein beinahe schon versteckter Schlitz unter dem Display des Players führt zum internen Laufwerk, mit dem man nicht nur CDs abspielen, sondern auch rippen kann. Dabei lässt einem der M50.2 die Wahl, was nach dem Einschub passieren soll. Entweder man spielt das Album automatisch ab, man überträgt es auf die Festplatte, oder es wird jedes Mal nachgefragt. Auch in Sachen Format lässt NAD dem Nutzer die freie Auswahl und bietet MP3, FLAC und WAV oder Kombinationen aus den Formaten an. Mit einer CD beschäftigt sich der M50.2 etwa sieben bis acht Minuten lang, bevor eine Kopie des Albums inklusive aller Metadaten und einem Cover auf der internen Festplatte gespeichert wurde. Eine Statusanzeige auf dem Display vermisst man dabei leider, doch in der App kann man sich auf Wunsch anzeigen lassen, wie es um den Rippingprozess steht. Nach dem Auslesen wirft der Player die CD automatisch aus. Alben, über die man bereits in digitaler Form verfügt, können über das Netzwerk auf den Player übertragen werden. Hierzu reicht es aus, die gewünschten Ordner auf die Festplatte zu kopieren, woraufhin diese auf dem Gerät zur Verfügung stehen. CD-Rips und andere gespeicherte Titel werden in einer Bibliothek zusammengefasst, die noch um eine andere Art erweitert werden kann.

Alle verfügbaren Netzwerkspeicher können ebenfalls in die Musiksammlung des Gerätes eingebunden werden, sodass keinerlei Unterschied zwischen lokalen und gestreamten Inhalten besteht. Mischen in der Warteschlange oder in einer Playlist ist hier problemlos möglich. Dies gilt auch für Musik von den zahlreichen verfügbaren Streamingdiensten, die über das Internet aufgerufen werden können. Hier zeigt sich NADs Bluesound genannte Streaming-Plattform absolut vorbildlich, denn eine solche Vielfalt an Services findet man selten. Egal ob Spotify und Deezer, HiFi-Dienste wie Qobuz und Tidal, Internetradios wie Tune-In und Paradise Radio, Amazon, Juke, Napster oder HighResAudio, die Menge an Möglichkeiten ist beinahe schon zu groß. Steuern lässt sich die Streaming-Vielfalt mit der Bluesound-App, die auch für die Lifestyle-Systeme der Schwestermarke von NAD genutzt wird. Ein gute Idee, denn diese gehört dank ihrer vielen Funktionen und hohen Stabilität zu den besten momentan verfügbaren Steuerungsprogrammen. Die Optik des Interfaces ist durchaus stilvoll, auch wenn die reine Menge an angezeigten Menüpunkte manchmal etwas an Übersicht mangeln lässt. Musik kann auf verschiedene Arten angeordnet werden und auf Wunsch kann man sich über das Internet Hintergrundinformationen über die eigene Musik anzeigen lassen. Alben in der Warteschlange werden mit einem passenden Symbol versehen, das auf Quelle oder Qualität hinweist. Alben in 16 Bit bekommen den Hinweis „CD“, HiRes-Aufnahmen werden mit „HR“ markiert und Songs, die aus dem Internet gestreamt werden, erhalten ein kleines Logo des genutzten Dienstes. Ansonsten merkt man keinen Unterschied, ob es sich um eigene Musik oder Daten von Qobuz der Deezer handelt. Auch externe Quellen unterstützt der M50.2. Bluetooth, koaxiale und optische S/PDIF-Eingänge sowie mehrere USB-A-Buchsen zur Speichererweiterung bietet der Music Player. Dazu kommt ein analoger Cincheingang für den Anschluss von weiteren Quellen.

Da das Gerät aber praktisch alles selbst kann, sind die Ausgänge eigentlich wichtiger. Auch hier setzt NAD auf alle Arten von S/PDIF, inklusive AES/EBU. Dazu verfügt der M50.2 über einen HDMI-Ausgang, der zwar keine I²S-Unterstützung bietet, wie das oft der Fall ist, aber dennoch Zukunftssicherheit beweist. Einzig auf einen USB-Ausgang muss man hier leider verzichten. Da die maximale Abtastrate des Gerätes bei 192 kHz und 24 Bit liegt, kann auf die Übertragung per Universal-Serial-Bus allerdings getrost verzichtet werden. Somit kommen wir also zum zweiten Teil von NADs hochwertiger Kombi, dem M32-Vollverstärker. Dieser ist natürlich bestens ausgerüstet, um mit dem Music Player verbunden zu werden. Dafür werden alle passenden Anschlüsse geboten, zumindest theoretisch, denn HDMI-Eingänge besitzt der M32 zunächst einmal keine. Hier kommt ein wichtiger Punkt der NADMasters- Serie zum Tragen: der modulare Aufbau. Neben seinen vielen fest verbauten Anschlüssen kann die Funktionalität des Gerätes noch erweitert werden. Vier Steckplätze sind dafür vorhanden, wobei einer bereits standardmäßig mit der digitalen Eingangskarte versehen ist, die verschiedene S/ PDIF-Anschlüsse bietet. Ergänzend bietet NAD zusätzlich ein Phonomodul und ein HDMI-Modul an. Unser Testgerät war außerdem bereits mit dem BluOS-Modul ausgestattet, das den Verstärker um eine Bluesound- Streaming-Einheit erweitert und so zum All-in-one-System aufrüstet. Dieser Ansatz ist äußerst clever, denn so kann man sich seinen M32 genau auf die eigenen Ansprüche ausrichten. Außerdem ist erneut einiges an Zukunftssicherheit geboten, denn so können neue Anschlussarten oder Funktionen auch nachträglich in das System eingefügt werden. Mit der Kombination aus Music Player und Verstärker sind wir aber bereits gut ausgerüstet. Da der M50.2 über keinen internen DAC verfügt, muss der Verstärker hier die Wandlung übernehmen. Allerdings besitzt auch er keinen klassischen DAC-Chip, so wie man dies von den meisten anderen Systemen her kennt. Stattdessen setzt NAD beim M32 auf seine Direct-Digital- Feedback-Technologie, die praktisch vollständig einen digitalen Signalpfad beibehält. Hier wird erst mit den Endstufen des Verstärkers ein analoges Signal erzeugt, das im Anschluss direkt an die Lautsprecher ausgegeben wird.

Auch hier werden PCM-Signale mit bis zu 192 kHz bei 24 Bit verarbeitet, sodass die beiden Systeme erneut gut aufeinander abgestimmt sind. Wie bereits gesagt ist Zurückhaltung bei der Masters-Serie weniger gefragt, weshalb man dem M32 eine gehörige Portion Leistung verpasste. Satte 187 Watt pro Kanal lieferte der Verstärker, bevor der Klirrwert über den Grenzwert von 0,7 Prozent trat. Genug Schub für eine enorme Bandbreite an verschiedensten Lautsprechern, sodass man auch als Nutzer wieder die freie Auswahl hat, wie man NADs Referenzsysteme einsetzen möchte. Doch es ist nicht die reine Kraft der Kombi, die überzeugt. Viel beeindruckender ist die Präzision, mit der der M32 diese Kraft überträgt. Stets scheint der Verstärker genau auf den Punkt zu spielen, liefert einen angenehm konturierten Tieftonbereich, ergänzt um feinste Höhendetails. Gerade in den oberen Frequenzbereichen fällt außerdem die tolle Feindynamik auf, bei der man selbst bei leisen Glockenspielen im Hintergrund noch jede Nuance von Anschlag bis Ausschwingen mitbekommt. Dazu wirkt der Verstärker generell sehr plastisch. Jeder Komponente scheint eine gewisse Dreidimensionalität mitgegeben zu werden, die die Bühne nicht schablonenhaft abbildet, sondern einen wirklichen Raum erzeugt. Dabei bleibt die Kombi stets tonal neutral, macht Druck, wo sie soll, nimmt sich zurück, wenn es gefühlvoller wird, und fördert gleichzeitig schon bei CD-Qualität viele Details an die Oberfläche. NADs Master-Serie bietet mit dem M50.2 und dem M32 eine wunderbare moderne Kombination. Die Bluesound-Plattform im Player profitiert von der tollen Hardware, reagiert blitzschnell, arbeitet sauber und lässt sich hervorragend bedienen. Mit dem kräftigen M32 bekommt man dann einen enorm vielseitigen Verstärker, der mit dem richtigen Modul praktisch jeden musikalischen Wunsch erfüllen kann. NAD ist hier wirklich ein echtes Meisterstück gelungen.

Fazit

Der M50.2 ist ein klasse Player, der alle modernen Arten der Musikwiedergabe beherrscht und es dem Nutzer so einfach wie möglich macht, von der Vielfalt zu profitieren. Wirklich musikalisch wird es dann mit dem M32, dessen kräftige Endstufen und hohe Präzision einen wunderbaren Klang erzeugen, der eines Referenzgeräts absolut würdig ist.

Kategorie: Musikserver

Produkt: NAD M50.2

Preis: um 4500 Euro

12/2018

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: NAD M32

Preis: um 4500 Euro

12/2018
Ausstattung & technische Daten: NAD M50.2
Preis: um 4.500 Euro 
Vertrieb: Dynaudio, Rosengarten 
Telefon 04108 41800 
Internet: www.nad.de 
B x H x T: 435 x 133 x 380 mm 
Eingänge: 1 x CD / 1 x Ethernet / WLAN / 3 x USB-A (davon 1 x vorne) / 2 x S/PDIF koaxial / 2 x Toslink optisch / 1 x RCA Stereo / Bluetooth 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, WMA, OGG, FLAC, ALAC, WAV, AIFF, MQA 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 192 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 1 x HDMI / 1 x AES/EBU / 1 x S/PDIF koaxial / 1 x Toslink optisch 
Speicherplatz: 2 TB 
<checksum> Der M50.2 ist ein klasse Player, der alle modernen Arten der Musikwiedergabe beherrscht und es dem Nutzer so einfach wie möglich macht, von der Vielfalt zu profitieren. Wirklich musikalisch wird es dann mit dem M32, dessen kräftige Endstufen und hohe Präzision einen wunderbaren Klang erzeugen, der eines Referenzgeräts absolut würdig ist. 
Ausstattung & technische Daten: NAD M32
Preis: um 4.500 Euro 
Vertrieb: Dynaudio, Rosengarten 
Telefon: 04108 41800 
Internet: www.nad.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 435/133/396 
Eingänge: 1 x Ethernet / 2 x USB-A / 1 x USB-B / 1 x AES/EBU / 2 x S/PDIF koaxial / 2 x Toslink optisch / 3 x RCA Stereo (davon 1 x Phono) / Bluetooth 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, WMA, OGG, FLAC, ALAC, WAV, AIFF, MQA 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 192 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 2 x Lautsprecher Stereo / 1 x RCA Stereo Pre-out / 1 x S/PDIF koaxial / 1 x Toslink optisch 
Leistung: etwa 140 Watt an 8 Ohm / etwa 187 Watt an 4 Ohm 
checksum Der M50.2 ist ein klasse Player, der alle modernen Arten der Musikwiedergabe beherrscht und es dem Nutzer so einfach wie möglich macht, von der Vielfalt zu profitieren. Wirklich musikalisch wird es dann mit dem M32, dessen kräftige Endstufen und hohe Präzision einen wunderbaren Klang erzeugen, der eines Referenzgeräts absolut würdig ist. 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 08.12.2018, 14:55 Uhr
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