Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Visaton Cheap Trick 327
Serienstart
Sie haben es ja schon gemerkt: Ich bin noch nicht fertig mit dem wunderbaren FRS5x von Visaton, der bis vor ein paar Wochen noch nicht in einer Schallführung zu finden war. Auch diesen Punkt haben wir jetzt erledigt.
Angesichts des vorzüglich funktionierenden Waveguides von Printyourbeat, den wir in der letzten Ausgabe vorgestellt haben, musste natürlich sofort eine Box nachgelegt werden, in der der neue Stern am Hochtönerhimmel glänzen kann. Ich stelle mir hier sogar eine kleine Serie vor, die den Waveguide-Hochtöner mit diversen Größen der Visaton WXXXSReihe verbindet – mal sehen, bis zu welcher Größe wir kommen. Erste Box der Reihe ist auf jeden Fall eine kleine Standbox mit dem Visaton W130S in der 8-Ohm-Variante.
Technik
Der W 130 S ist in allen seinen Varianten ein universell einsetzbares und für den Preis von 33 Euro technisch einwandfreies Chassis. Ein Zugeständnis an die geringen Kosten ist der Stahlblechkorb, der aber so clever gefalzt ist, dass er sehr stabil und optisch auch recht massiv wirkt.
Gehäuse
Für das Bassgehäuse orientierten wir uns am oberen Limit des sinnvollen Volumens und konzipierten eine 20 Zentimeter breite Box mit einem Nettovolumen von 20 Litern. Kein Rohr, ein simples, 34 Millimeter durchmessendes Loch in der 16 mm starken Rückwand erwies sich als optimale Reflexlösung für die ganz freie Aufstellung. Für eine wandnahe Aufstellung, für die CT327 ja prädestiniert ist, habe ich einfach ein 30-Millimeter Rohr eingeschoben und bündig mit der Rückwand abgesägt, was eine Rohrlänge von etwa 8 Zentimetern bedeutet. Es gibt einen Versteifungsring bei etwa der Hälfte der Höhe der Box, der Raum darunter kann komplett mit Sonofil befüllt werden. Wichtiger ist der Noppenschaumstoff an den Wänden rund um den Treiber.
Frequenzweiche
Eine Vorbemerkung: Wenn der Waveguide wie auf unseren Bildern abgebildet auf die Box gestellt wird, dann muss der Hochtöner verpolt werden. Wenn er dagegen über den Boxenrand hinausragt (ist auch meine Empfehlung), so dass die beiden Treiber etwa auf einer Ebene liegen, dann haben wir eine gleichphasige Schaltung in der Weiche.
Beim Tieftöner sorgen wir zunächst mit einem RC-Glied für einen linearen Impedanzverlauf im Übernahmebereich.
Messwerte
Wir erhalten in der Summe eine Box mit einem schon unterhalb von 500 Hertz sanft abfallenden Pegel, der aber je nach Nähe zur Rückwand bis unter 50 Hertz kompensiert wird. Der Wirkungsgrad ist mit 84 Dezibel an 2,83 Volt nicht brutal hoch, aber ordentlich – mehr gibt es dann bei den Boxen mit den größeren Tieftönern. Wenn man es kleinteilig betrachtet, sieht der Hochtonbereich recht unruhig aus – sieht man sich aber den Gesamtverlauf an, dann haben wir schon ab 1 Kilohertz ein schönes Constant- Directivity-Verhalten ohne Unregelmäßigkeiten. Und die obere Grenzfrequenz liegt sowieso deutlich höher als bei den meisten Druckkammertreibern im Horn. Das Wasserfalldiagramm ist nicht ganz perfekt, aber ich habe das Tieftonabteil nur recht spärlich bedämpft – hier kann man also noch etwas herausholen. In Sachen Klirr geht es bei 85 Dezibel sehr manierlich zu, während bei 95 Dezibel dem Tieftöner schon so langsam die Puste ausgeht. Der Hochtöner mach hier immer noch einen souveränen Eindruck. Der Impedanzverlauf liegt komplett über 4 Ohm.
Hörtest
Den Hörtest hat CT327 wie alle Boxen in freier Aufstellung in unserem großen Hörraum absolviert – und das ging sogar ziemlich gut, auch im Bassbereich, wo der zu tief abgestimmte W130S bis zu beachtlichen Pegeln einen profunden und dynamischen Auftritt hinlegte. Star des Ensembles ist trotzdem der FRS5X im Waveguide, der enorm breitbandig schon ab dem oberen Mitteltonbereich einen feinsinnigen und fast schon „audiophilen“ Auftritt hinlegt. Neutralität und Raumabbildung sind vom Allerfeinsten – und man kann sich die Tonalität ganz präzise durch Einwinkeln des Lautsprechers einfach einstellen. Exzellent spielt CT327 in jeder Position.
Aufbauanleitung
Die Box wird auf der Rückwand aufgebaut, auf der zunächst eine Seitenwand, dann Deckel, Boden und Teiler, schließlich die zweite Seitenwand aufgeleimt werden. Die Schallwand verschließt die Box. Dann werden die Löcher für das Chassis und das Reflexrohr gesagt und gebohrt. Bei einer internen Weiche sollte man Terminals für die Zuleitung und die Versorgung des Hochtoners setzen. Um den Tieftoner herum belegt Noppenschaumstoff die Wände der Box, in der unteren Hälfte darf man (auch gestopft) mit Sonofil arbeiten. Die Halterung des Hochtöners überlasse ich der Fantasie des Nachbauers. Idealerweise verwendet man aber eine Konstruktion, die auch einen Überhang des Hornmunds bis etwa 10 Zentimeter vor der Schallwand ermöglicht.
Holzliste
Material: 16mm MDF
2 x 86,0 x 20,0 cm Front, Rückwand
2 x 86,0 x 14,8 cm Seitenwände
3 x 16,8 x 14,8 cm Deckel, Boden, Versteifung
Zubehör pro Box
Noppenschaumstoff
1-2 Matten Sonofil
Dichtband
Polklemmen
Reflexrohr 30mm
Kabel
Lieferant: Visaton
Weichenbestückung
L1: 0,82 mH Luftspule 1mm
L2: 0,39 mH Luftspule, 1mm
L3: 0,39 mH Luftspule, 0,6mm
C1: 33 µF Elko
C2: 33 µF Elko
C3: 3,3 µF MKP
C4: 10 µF MKP
R1: 5,6 Ohm Keramik 10W
R2: 2,2 Ohm Keramik 10W
R3: 10 Ohm Keramik 10W
Fazit
Außergewöhnlicher Cheap Trick mit audiophilen Qualitäten.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Visaton Cheap Trick 327
Stückpreis: um 150 Euro + Gehäuse
Außergewöhnlicher Cheap Trick mit audiophilen Qualitäten.
Visaton Cheap Trick 327
Visaton Cheap Trick 327
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Visaton, Haan |
Vertrieb: | Visaton, Haan |
Internet | www.printyourbeat.de |
Konstruktion: | Thomas Schmidt |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1 x Visaton W 130 S 8 Ohm 1 x Visaton FRS5X 1 x Printyourbeat Waveguide |
Nennimpedanz (in Ohm): | 6 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 84dB / 2,83 V / 1 m |
B x H x T (in cm) | 20 x 86 x 18 cm + Horn |
Kosten pro Stück: | ca. 150 Euro + Gehäuse |