Mit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Variant Esprimere
Aktivposten
Ein Bausatz mit DSP, eingebauten Verstärkern, Streamingund Bluetooth-Fähigkeit für unter 500 Euro? Gibt es nicht? Gibt es doch!
Eines der leidigen Themen beim Lautsprecher- Selbstbau ist die Weichenentwicklung und der Aufbau derselben. Während leistungsfähige Simulationssoftware heutzutage ebenso zur Verfügung steht, wie brauch- und bezahlbare Messsysteme, scheuen doch viele Leute mit Ambitionen im Selbstbau das Aufbauen und Löten passiver Frequenzweichen. Und auch für diese Leute gibt es Abhilfe: Plate-Amps, die einfach statt der passiven Weiche in die Boxen eingebaut werden und sowohl Verstärkung als auch Filterung übernehmen können. Das andere Thema ist das Oberflächenfinish: Lackieren ist eine Kunst für sich und im Hobbybereich in professioneller Qualität fast ausgeschlossen und auch Furnieren gelingt in den seltensten Fällen wirklich perfekt.
Eine Abhilfe bietet hier die Variant GmbH aus Marburg: Fertig konfektionierte Gehäusebausätze mit günstigen Dekorplatten, die zu einem fairen Preis angeboten werden.Technik
Der eingesetzte Tiefmitteltöner stammt von Dayton Audio, einem Hersteller, der seit jeher für sehr gute Qualität bei absolut erträglichen Preisen bietet. Der GF180 ist ein 18-Zentimeter-Treiber mit Glasfasermembran und einem stabilen Blechkorb. Trotz seines günstigen Preises von unter 40 Euro ist er ein guter Treiber, klar nicht die Speerspitze moderner Chassistechnik, aber solide. Vom Parametersatz her eignet sich der Dayton eher für mittelgroße als sehr kompakte Boxen: Ab 15 Liter dürfen es schon sein, dann geht es aber bei entsprechender Abstimmung auch wirklich tief hinunter. Der Frequenzgang ist bis zur Membranresonanz linear, nur eine kleine Sickenresonanz macht sich bemerkbar. Der als Mitteltöner ausgewiesene TEBM46C20-4 von Tectonic ist auch als Breitbänder einsetzbar, wenn man über leichte Nichtlinearitäten im Hochtonbereich hinwegsehen kann – und tun das nicht quasi alle Betreiber von Breitbändern? Der Tectonic sieht mit seiner Flachmembran schon sehr nach High End aus, ein Eindruck, den er mit seinen Messwerten auch bestätigen kann: Wenn man mit entsprechender Dimensionierung der Schallwand die Senke um 1,5 Kilohertz ausgleicht, dann erhält man einen sehr linearen Frequenzgangverlauf von 200 Hertz bis fast 8 Kilohertz mit einem sehr guten Abstrahlverhalten auch unter Winkeln. Das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten bei der Kombination mit entsprechenden Bässen. Der Einsatzbereich beginnt bei etwa 300 Hertz, bei hohen geforderten Lautstärken entsprechend höher. Die Klirrmessungen und das Wasserfalldiagramm zeigen keine Probleme mit diesem exzellenten Treiber.
Gehäuse
Das Gehäuse ist so schlicht wie es nur sein kann: Einfach sechs Bretter aneinandergeklebt. Der Clou ist eben das Holzdekor auf dem Trägermaterial, das am Ende die Echtholzoptik ergibt. Rund 15 Liter gibt es für den Tieftöner, was zu einer breiten Schallwand führt. Das Reflexrohr mündet hier an der Rückseite. Das Gehäuse, das ursprünglich für die „Smokey Waveguide“ in Klang+Ton 3/2022 entworfen wurde, hat man hier wieder verwendet, nur statt des Hochtöners im Waveguide einen Breitbänder samt Halterung aus dem 3D-Drucker eingesetzt. Hier gibt es übrigens unterschiedliche Alternativen in Sachen Breitbänder, die man mit den passenden Adaptern einsetzen kann. Natürlich muss mit entsprechenden Brettern ein Minimalvolumen für den Breitbänder geschaffen werden. Anmerkung: Leider war zum Zeitpunkt der Drucklegung der Bauplan für die FAST-Version noch nicht verfügbar, so dass die passive Version der Box noch einmal als Plan abgedruckt wurde. Wir reichen das entsprechende Material nach.
Aktivmodul
Der Clou an der Esprimere ist aber auf der Rückseite zu finden: Ein Multifunktions- Verstärkermodul von Arylic, das bei der Variant GmbH in das Vertriebsprogramm aufgenommen wurde, ebenso wie das größere Schwestermodell mit drei Verstärkerkanälen.
Messungen
Bei der Abstimmung eines aktiven Systems per DSP sollte man auf keinen Fall in die „Über-Korrektur-Falle“ tappen. Die Planung setzt immer voraus, dass die Grundsubstanz gesund ist, also die eingesetzten Treiber wie hier von hoher Qualität sind und auch zum Gehäuse passen. Und dann sollte man um Gottes Willen nicht anfangen, jeden kleinen Frequenzgangfehler egalisieren zu wollen – das führt immer zu einem irgendwie künstlichen Klangbild, wenn man nicht gerade einen sehr hochwertigen (und teuren) DSP mit FIR-Filtern hat. Hier, zum Beispiel, habe ich letztlich darauf verzichtet, den Einbruch des Breitbänders im Hochtonbereich zu egalisieren, denn der geht auf ein mechanisches Problem im Chassis zurück und verschiebt sich zudem unter Winkeln. Was bleibt, ist eine Bassanhebung mit Subsonic-Filter darunter und eine leichte Korrektur im Präsenzbereich, dazu eine Trennung bei 1000 Hertz mit einer leichten Lautstärkekorrektur des Tieftöners um +2dB.
So zeigt die Esprimere einen sehr linearen Frequenzgang mit einer recht tiefen unteren Grenzfrequenz – nach oben hinaus geht es bis etwa 20 Kilohertz. Gut gefällt mir der recht gleichmäßige Verlauf unter Winkeln. Man erkennt eine minimale Betonung des Präsenzbereichs, die man aber noch weiter herausfiltern kann und die oben erwähnte Senke des Breitbänders, die ich unkorrigiert gelassen habe. Die Box zeigt auch bei hohen Lautstärken ein wirklich gutes Klirrverhalten: K3 ist selbst bei 95 Dezibel nicht der Rede wert, während k2 bei der größeren Lautstärke im Bereich des Tieftöners nur moderat ansteigt. Der k3-Anstieg ist auf die steile Tiefpass-Filterung oberhalb von 20 Kilohertz zurückzuführen und spielt keine Rolle. Und da auch das Wasserfalldiagramm keine groben Auffälligkeiten zeigt, betrachte ich die Abstimmung als gelungen.
Hörtest
Im Hörraum kann die Esprimere mit einem schon beeindruckend tiefen und echt voluminösen Bass überzeugen, während sie im gesamten Mittelhochtonbereich sehr präzise und räumlich exakt aufspielt. Der Dayton-Glasfaserbass hat enorme Pegelreserven, so dass es auch mit bassreicher Musik gerne lauter werden darf, gerade hier mit Subsonicfilter. Der kleine Breitbänder geht da ohne Tieftonbelastung mit und sorgt für kleine Gänsehautmomente, in denen er gute Aufnahmen lebensecht und fast wie live im Hörraum erlebbar macht.
Aufbauanleitung
Die Box wird am besten auf einer Seitenwand aufgebaut, auf der man Deckel, Rückwand und Boden aufklebt. Dann folgt das Breitbander- Abteil die zweite Seitenwand und schließlich die Front. Anschließend werden die Chassis eingefräst und schließlich alle Locher gesagt. Nach Beendigung der Holzarbeiten folgt die Verkabelung und das Einbringen des Dämmaterials, bevor die Chassis eingebaut werden.
Holzliste
MDF 19 mm
1 x 35,0 x 23,7 cm Front
1 x 31,2 x 19,9 cm Rückseite
2 x 35,0 x 26,1 cm Seiten
2 x 26,1 x 19,9 cm Deckel, Boden
Zubehör pro Box
Polyesterwatte
Schrauben
Dichtstreifen
Terminal
Kabel
Reflexrohr BR/HP50
Lieferant: Variant
Fazit
Günstige Komponenten, edles Finish zum kleinen Preis und ein mitreißender Klang – einfach nur gut.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Variant Esprimere
Stückpreis: um 429 Euro
Günstige Komponenten, edles Finish zum kleinen Preis und ein mitreißender Klang – einfach nur gut.
Variant Esprimere
Variant Esprimere
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Dayton, Tectonic |
Vertrieb: | Variant GmbH, Marburg |
Internet | www.variant-hifi.de |
Konstruktion: | Michael Schmitz, Thorsten Fischer |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1x Tectonic TEBM46C20N-4B 1x Dayton Audio GF180-4 1x Arylic Up2Stream Plate Amp |
Nennimpedanz (in Ohm): | Nein |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | Nein |
B x H x T (in cm) | 35 x 23,7 x 28 cm |
Kosten pro Stück: | ab 350 Euro Gehäuse pro Stück: ab 79 Euro |
Technische Daten | Tectonic TEBM46C20N-4 |
Hersteller: | Tectonic |
Bezugsquelle | Variant GmbH, Marburg |
Unverb. Stückpreis | 41 Euro |
Chassisparameter K+T-Messung Mitteltöner | |
Fs (in Hz) | 157 |
Re (in Ohm) | 5,53 |
Rms (in Kg/s) | 0.3 |
Qms | 7.81 |
Qes | 0,4 |
Qts | 0,38 |
Cms (in mm/N) | 0.43 |
Mms (in gr) | 2.4 |
BxL (in Tm) | 4,59 |
VAS (in Liter) | 0.23 |
L 1kHz (in mH) | 0,03 |
SD (in cm²) | 19 |
Ausstattung | |
Korb: | Kunststoff |
Membran: | Papier |
Dustcap: | Nein |
Sicke: | Gummi |
Schwingspulenträger: | Aluminium |
Schwingspule (in mm): | 32 mm |
Xmax: | Ja /-2mm |
Magnetsystem: | Neodym |
Polkernbohrung: | Nein |
Sonstiges: | Nein |
Außendurchmesser (in mm) | 82 |
Einbaudurchmesser (in mm) | 62 |
Einbautiefe (in mm) | 31 |
Korbranddicke (in mm) | 3 |