Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Tang Band K&T Cheap Trick 311


Tolle Kiste

Selbstbauprojekt Tang Band K&T Cheap Trick 311 im Test, Bild 1
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Die Breitbandmodule von Tang Band machen es möglich: Der Boxenbauer hat durch die integrierten Chassis alle Möglichkeiten, ein Gehäuse pragmatisch oder künstlerisch zu gestalten – es wird immer gut klingen

Nach dem verblüffend guten Cheap Trick 307, der nichts weiter war als ein Brett mit zwei Breitband-Modulen, einem billigen Bluetooth-Chipamp und ein paar Bauteilen, wollten wir dieses Mal in Sachen Leistungsfähigkeit und Komfort nachrüsten. Der UP2Stream- Amp von Boomaudio, den wir zuletzt vorgestellt hatten, bietet hier alles, was das Herz begehrt und ist dadurch erste Wahl für die Ansteuerung der beiden Zwei-Zoll-Treiber gewesen. 

Technik


Auch für dieses Bluetooth- und Netzwerkplayer- Projekt haben wir uns eines der Tang Band Breitbandmodule ausgesucht, die Blue Planet Acoustic seit einiger Zeit anbietet. Diese Module zeichnen sich dadurch aus, dass sie bereits „to go“ sind: Durch den in Kunststoffgehäusen vergossenen Aufbau mit Luftvolumen und Passivmembran an der Rückseite entsprechen sie technisch dem Aufbau der meisten kommerziell erhältlichen Bluetooth-Lautsprecher.

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Der T2-2136SA in seinem tonnenförmigen Gehäuse legt einen fast lupenreinen Frequenzgang bereits ab 150 Hertz hin – ganz nach oben hinaus wird es etwas unregelmäßig, aber der Anspruch „Fullrange“ ist allemal erfüllt. Typisch für die Module ist die etwas „leise“ Reflexabstimmung: Natürlich ist das Volumen für einen Zweizoll-Treiber viel zu klein und die Abstimmung zu tief – das wird aber in der Praxis durch die Aufstellung des Lautsprechers ausgeglichen. Der Arylic Up2Stream Amp, der für die Verstärkung zuständig ist, ist eine netzwerkfähige Komplettlösung, die sowohl als Fertigprodukt wie auch als Platine für den Selbstbau angeboten wird. Im zweiten Falle kostet das Gerät knapp 75 Euro, ein leistungsfähiges Schaltnetzteil, das die Leistung der Platine auch voll ausreizt, schlägt mit 20 Euro, die passende Fernbedienung mit 12 Euro zu Buche. Die Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher darf zwischen 4 und 8 Ohm liegen, wobei unsere Erfahrungen mit diesen kleinen Chip-Amps zeigen, dass die niedrigere Impedanz immer die bessere Wahl ist. Der angegebene Frequenzgang liegt zwischen 20 Hz und 20 kHz, während die gesamten Verzerrungen bei 5 Watt Dauerleistung bei 0,03 Prozent liegen sollen. Der Rauschabstand soll gute -91dB(A) betragen. Die Leistungsangaben liegen zwischen 2 x 15 Watt bei 15 Volt Versorgungsspannung und 2 x 50 Watt bei 24 Volt. 


Gehäuse


Und wieder spielte uns der Zufall in die Hände. Die Holzbox eines kleinen Geschenks – Aachener Printen – hatte genau die richtige Höhe für die beiden Tang-Band-Module und mehr als ausreichend Platz für die Unterbringung der Elektronik und einer kleinen Passivweiche. Und – ich könnte jetzt behaupten, es sei Absicht – man kann den Pegel im Tiefton über den Deckel ein bisschen anpassen, wobei es durch das dünne Sperrholz überall so „hindurchpfeift“, dass man sich die eigentlich erforderlichen Öffnungen für den Schallanteil der Passivmembranen sparen kann. 

Frequenzweiche


Auch hier habe ich den ersten Probeaufbau ohne jeglichen Filterung des Breitbänders gemacht – und wie bei CT307 war das auch schon ziemlich in Ordnung. Wenn man aber nach Perfektion im Sinne von Linearität sucht, kann man mit einem kleinen Sperrkreis einen wirklich sehr geraden Frequenzgang erzeugen. 

Messungen


Unser Kistchen produziert einen unter allen Winkeln gleichmäßig verlaufenden Frequenzgang. Das Rundstrahlverhalten ist in Ordnung, wenn man denn auf den Superhochtonbereich verzichten kann. Die beiden Auslöschungen sind schmalbandig und fallen nicht wirklich ins Gewicht. Im Freifeld sinkt der Tieftonbereich unter 150 Hertz ab und die Klirrmessungen deuten auch nicht auf hohe Belastbarkeit hin, aber auf dem Schreibtisch sieht es mit dem Basspegel schon deutlich freundlicher aus: So sieht es auf einer Tischplatte aus, die an einer Wand steht – der fehlende Bass wird über den zurückgeworfenen Schall der Passivmembranen ergänzt, was sich zu einem akzeptablen Pegel aufaddiert – die untere Grenzfrequenz liegt so deutlich unter 100 Hertz. 

Hörtest


Ich höre gerne Hörbücher über Bluetooth-Lautsprecher – im Auto, aber auch gerne mal zuhause. Natürlich – das bringt der Beruf mit sich – habe ich hier eine große Auswahl an Vergleichs-Geräten, nicht zuletzt auch sehr hochwertige Kopfhörer. CT311 schlägt sich hier in Sachen Neutralität der Stimmenwiedergabe ganz hervorragend: Ich kann keinerlei Verfärbung in Richtung dumpf oder nasal erkennen. Das Ganze wiederholt sich bei der Musikwiedergabe: Über Bluetooth ist gehobene Zimmerlautstärke drin und das mit recht guter Qualität. Zwar ist die Basswiedergabe messtechnisch sogar etwas leiser als bei CT307, aber die größere Membranfläche sorgt unterm Strich für gestiegene Souveränität und Sonorität bei den tiefen Tönen, so dass CT311 ein wirklich brauchbarer Fullrange-Lautsprecher geworden ist.  

Aufbauanleitung


Ein beliebig großes Brett oder Gehause wird je nach gewünschter Basisbreite der Lautsprecher gebohrt und mit den Treibern bestückt. Die beiden Sperrkreise können nahe der Treiber montiert werden, der passende Verstärker sitzt so hinter der Schallwand, dass die Status-LED und der Sensor für die Fernbedienung zuganglich bleiben. Natürlich kann die Konstruktion auch geschlossen werden – wichtig ist dabei nur, dass die beiden Passivmembranen Zugang zur Außenwelt haben und eventuell bei Bedarf die Eingange des Verstärkers frei bleiben.  

Zubehör pro Box


 Schrauben
 Kabel

Lieferant: Blue Planet Acoustic

Fazit

Sehr musikalischer und kräftig aufspielender Aktivlautsprecher mit zahlreichen Anschlussmöglichkeiten.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Tang Band K&T Cheap Trick 311

Preis: um 180 Euro

8/2020
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten Cheap Trick 311 
Chassishersteller: Tang Band 
Vertrieb: Blue Planet Acoustic, Eschborn Boomaudio, Kirchheimbolanden 
Konstruktion Thomas Schmidt 
Chassisparameter K+T-Messung
Funktionsprinzip: Bassreflex mit Passivmembran 
Bestückung: 2x Tang Band T2-2136SA Up2Stream Amp 
Nennimpedanz in Ohm: - (aktiv) 
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m - (aktiv) 
Abmessungen (B / H / T in cm): 24/7/20 
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): 180 Euro + Gehäuse 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 10.08.2020, 08:04 Uhr
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