Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Redcatt Cheap Trick 325
Die Qual der Wahl
Einen Cheap Trick im wahrhaftigen Wortsinne haben wir schon lange nicht mehr gehabt: Es sollte ja im Idealfall eine Kiste sein, in die man ein Chassis hineinschraubt und schon kommt Musik raus. Dieses Mal haben wir so einen Cheap Trick und ein Upgrade gibt es oben drauf.
Nick Baur von Blue Planet Acoustic war voll des Lobes: Im Sortiment seiner neuen Vertriebsmarke Redcatt hat er einen kleinen Breitbänder gefunden, den er ohne Filterung in ein kleines Reflexgehäuse geschraubt und für erstaunlich musikalisch befunden hatte. Das erweckt natürlich die Neugier und Begehrlichkeiten.
Technik
Der Vierzolltreiber namens Redcatt 4FXR4 ist erst einmal so unscheinbar, wie ein Treiber nur sein kann: Der Korb ist eher altertümlich mit vier seitlichen Befestigungslaschen und Stahlblech als Material. Dazu gibt es eine schwarze Papiermembran und eine ebensolche Dustcap, auch keinen Schwirrkonus, aber das ist bei Breitbändern im Kleinformat ja durchaus üblich.
Gehäuse
Nick Baur baut den Redcatt in ein recht kompaktes Gehäuse, das für Nahfeld- Anwendungen wie Desktop-Beschallung genau richtig ist. Ich hatte noch ein Paar alte Gehäuse im Messraum, die mal für Fostex-Breitbänder gedacht waren, die ja quasi die Urahnen aller kleinen Breitbänder sind. Der Redcatt passt hier satt saugend hinein, so dass man sich unwillkürlich fragt, ob die Körbe nicht sogar aus der selben Fertigung stammen. Vermutlich gibt es hier aber einfach gewisse Industrie-Standards bei günstigen Treibern. Das Gehäuse hat immerhin 8 Liter Nettovolumen und ist damit eigentlich sogar etwas zu groß für den 4FXR4. Das Reflexrohr liegt an der Rückseite, der Innenraum wird mit Sonofil entlang der Wände und im Unterteil der Box bedämpft.
Frequenzweiche
Wie gesagt: Nick Baur propagiert den Einsatz ohne jegliche Filterung – und ich muss zugeben: Das hat auch was: ein sehr direktes und zupackendes Klangbild was beim entsprechenden Musikmaterial auch ungemein faszinierend klingen kann – gewisse Ähnlichkeiten zu den SABA-Rondo-Lautsprechern sind nicht von der Hand zu weisen. Aber – wie bei den letztgenannten – hat der Spaß auch Grenzen: Eine gewisse Giftigkeit im Hochton und die Mitteltonbetonung tun nicht allen Musikrichtungen gleichermaßen gut, so dass ich kurzerhand zwei Sperrkreise verdrahtet habe, die dem Lautsprecher vielleicht seinen Charakter nehmen, ihn aber deutlich mainstream-tauglicher machen.
Messungen
Der Frequenzgang der ungefilterten Version sieht schon etwas wild aus: Vom Bass bis 2 Kilohertz steigt der Pegel linear an, danach kommt eine Senke und dann wieder ein steiler Anstieg bis zu einem Peak bei knapp 9 Kilohertz, der immerhin über 10 Dezibel über dem Durchschnittspegel liegt. Über 10 Kilohertz verabschiedet sich der Schalldruckpegel dann auch zügig. Die Pegelspitze bei 9 Kilohertz manifestiert sich auch in der Klirrmessung bei zugegeben auch sehr lauten 95 Dezibel – eine Messung, die aber ansonsten auch zeigt, dass der kleine Treiber wirklich sehr belastbar ist. Das Wasserfalldiagramm zeigt ein paar Nachschwinger, aber keine größeren Probleme. Deutlich besser sehen dann die Messungen des gefilterten Lautsprechers aus: Zwar bleibt die Senke um 2,5 Kilohertz immer noch sichtbar. Der Mitteltonanstieg auf Achse ist nicht komplett korrigiert, weil die Bündelung des Chassis unter Winkeln schon recht früh einsetzt. Die Korrektur des Peaks bei 9 Kilohertz ist dagegen recht gründlich geworden: Die Spitze ist fast völlig verschwunden, während der Hochtonbereich darüber in Relation nun weiter nach oben reicht und das gesamte Hörspektrum abdeckt. Die Klirrspitze ist nun auch verschwunden, das Wasserfalldiagramm noch etwas manierlicher geworden. Im Impedanzverlauf kann man die Filterwirkung gut sehen: Breitbandig im Mitteltonbereich, recht punktuell im Hochton.
Hörtest
Cheap Trick 325 macht kräftigen Bass – keinen Tiefbass, aber dafür mit Pegel und Punch und einer recht beeindruckenden Dynamik. Die ungefilterte Version verhält sich wie oben schon beschrieben: Faszinierend, dynamisch und durch Betonungen einzelner Bereiche charakterstark: Jazz und kleine akustische Besetzungen klingen ungemein lebendig und holographisch. Ich muss aber ganz ehrlich sagen: Je komplexer die Arrangements wurden, desto mehr war ich auch etwas genervt von den ungefilterten Cheap Tricks und fing an, an den Klangreglern meines alten Sony-Verstärkers herumzudrehen. Der Wechsel auf die „Zivilversion“ ist dann aber trotzdem erst einmal eine subjektive Enttäuschung: Alle Ecken und Kanten, an denen ich mich vorher „festgehört“ hatte, waren verschwunden, alles wirkte viel zu normal. Erst nach einer Weile des Einhörens stellt der Kopf dann fest: „Hey, das ist ein echt guter Lautsprecher“. Vielleicht jetzt etwas dunkel timbriert, aber so ausgewogen, dass auch klassische Musik oder andere komplexere Arrangements gut anhörbar bleiben und wenn man zum Regler am Amp greift, doch am ehesten die Lautstärke aufdreht, denn auch das geht auf einmal bis zu erstaunlichen Pegeln sehr gut. Aufbauanleitung Der Aufbau beginnt auf einer der Seitenwände. Nacheinander werden Deckel, Rückwand, Boden und die zweite Seitenwand aufgeleimt. Danach verschließt die Schallwand die Box. Nach dem Sagen der Locher für Chassis, Rohr und Terminal wird das Dämmmaterial eingebracht. Die Weiche, falls vorgesehen, wird auf dem Gehäuseboden befestigt.
Holzliste
Material: 19 mm MDF
2 x 30 x 17,1 cm Seitenwände
1 x 26,2 x 15,2 cm Rückwand
2 x 17,1 x 15,2 cm Deckel, Boden
1 x 30 x 19,0 cm Front
Zubehör pro Box
2 Polklemmen oder Terminal
2 Matten Polyesterwatte
Schrauben
Schaumstoffdichtstreifen für die Lautsprecher
Kabel
Bassreflexrohr BR30 ungekürzt
Lieferant: Blue Planet Acoustic
Weichenbestückung
L1: 1,5 mH Luftspule, 1mm
C1: 2,7 µF MKP
R1: 5,6 Ohm MOX 10 Watt
Fazit
Cheap Trick 325 ist in beiden Versionen ein echter Volltreffer: Unschlagbar günstig als ungefilterte Version, wohlklingend und dynamisch mit den Filtern.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Redcatt Cheap Trick 325
Preis: um 30 Euro
Cheap Trick 325 ist in beiden Versionen ein echter Volltreffer.
Redcatt Cheap Trick 325
Redcatt Cheap Trick 325
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | Cheap Trick 325 ohne Filter |
Chassishersteller : | Redcatt |
Vertrieb: | Blue Planet Acoustic, Oberursel |
Internet | www.blueplanetacoustic.de |
Konstruktion: | Thomas Schmidt |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1x Redcatt 4FXR4 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 4 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 84dB / 2,83V / 1m |
B x H x T (in cm) | 30 x 19 x 19 cm |
Kosten pro Stück: | 30 Euro + Gehäuse |
- | Cheap Trick 325 mit Filter |
Technische Daten | |
Chassishersteller : | Redcatt |
Vertrieb: | Blue Planet Acoustic, Oberursel |
Konstruktion: | Thomas Schmidt |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1x Redcatt 4FXR4 |
Nennimpedanz: | 4 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m: | 84dB / 2,83V / 1m |
B x H x T (in mm) | 19/30/19 |
Kosten pro Stück: | 60 Euro + Gehäuse |