Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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Schallwand mit Spezial-Koax
Reckhorn steht für individuelle Lösungen im Bereich Hifi und Selbstbau. Eines der Chassis im Sortiment sticht besonders ins Auge: Der Koax-Treiber C-191 ist so ziemlich einzigartig unter seinesgleichen, denn er ist – falsch herum
Ein Blick auf das Chassis und Sie wissen, was ich meine: Ein 18-Zentimeter Treiber mit einem Hochtöner samt Schallwand, der da sitzt, wo sonst das Magnetsystem ist und dem Magnetsystem, wo sonst der Phaseplug ist…
Technik
Im Prinzip handelt es sich um einen 18er-Konustreiber und eine 28-mm-Kalotte, die miteinander verbunden werden, und zwar so, dass der Hochtöner, anders als bei fast allen anderen Koaxen, auch eine richtige Schallwand hat und durch deren abgerundete Form nahezu optimale Arbeitsbedingungen bekommt. Dies macht sich im weitgehend linearen und recht breitbandigen Hochtonfrequenzgang bemerkbar: Ab unter 2 Kilohertz bis 20 Kilohertz verläuft der Schalldruck leicht fallend, aber fast ohne Abweichung unter Winkel.
Der Tieftöner hat eine Aluminiummembran, die achtfach geschlitzt und dann mit einem dämpfenden Material verklebt wurde. Das Neodym-Magnetsystem sitzt mitsamt Schwingspule vor der Membran, während der Korb mit Zentrierspinne auf der Hochtönerseite zu finden ist. Die Sicke hat eine wellenförmige Verstärkung, um Resonanzen zu vermeiden. Tatsächlich hat der Konus einen gutmütigen, wenn auch recht für im Pegel abfallenden Frequenzgang und wenig Resonanzen. In einem normalen Gehäuse würde ich seinen Einsatzbereich bis etwa 2 Kilohertz sehen, darüber sackt der Pegel zu sehr ab. In Sachen Klirr ist bei 85 Dezibel alles eitel Sonnenschein – bei 95 Dezibel erreichen wir so langsam die Grenzen des Treibers. Die Thiele- Small-Parameter zeigen leider nicht ganz so entschieden in Richtung Gehäuse: Mit einer Gesamtgüte von 1 hat sich der Treiber für eine offene Schallwand geradezu aufgedrängt.
Gehäuse
Ganz einfach: Brett, außermittig befestigter Treiber, dazu quasi als Finesse zwei angeschrägte Flügel und zwei geschlitzte Leisten, die die niedrige Schallwand leicht nach hinten neigen.
Frequenzweiche
Hier haben wir uns an die Empfehlung des Herstellers gehalten, den Tieftöner quasi als Breitbänder weichenfrei laufen zu lassen – fast: um den Mitteltonbereich an den in der offenen Schallwand doch recht leisen Bass anzupassen, musste ein Sperrkreis her, der den Frequenzgangverlauf egalisiert.
Somit konnte der Hochtöner etwas höher getrennt werden – bei etwa 4 Kilohertz setzt die Kalotte ein, von einem Vorwiderstand im Pegel reduziert und dann mit einem Filter zweiter Ordnung in Form gebracht.
Der Übergang selbst erfolgt nicht phasenoptimal und führt zu einer tiefen, aber recht schmalbandigen Senke. Ansonsten gibt es wenige Phasenprobleme – angesichts der besonderen Einbausituation der Chassis.
Messungen
Klar Wirkungsgrad gibt es hier nicht gerade in Hülle und Fülle, aber immerhin agiert der Schallwand-Koax recht breitbandig von 40 Hertz bis über 30 Kilohertz. Ausgewogen geht anders, wenn man aber einberechnet, dass bei einem solchen Konzept die Raumakustik auch noch ein gewichtiges Wörtchen mitredet, dann kann man mit dem Verlauf gut leben. Der leichte Buckel um 3 Kilohertz von der Tieftonmembran wird durch tiefe Senken unter Winkel sehr gut kompensiert. In Sachen Klirr ist CT318 bei 85 Dezibel exzellent, bei 95 Dezibel gibt es eine k2- Spitze bei 2 Kilohertz, die ich aber noch für unbedenklich erklären würde. Naturgemäß sieht der Wasserfall nicht so toll aus – kein Wunder, ist ja alles offen.
Hörtest
Nach ein bisschen Schieben haben die CT318 ihren Platz gefunden – und dann können sie auch wirklich überzeugen. Im Bass schlank, aber eben auch schön tief, im Mitteltonbereich neutraler, als man meinen mag und im Hochtonbereich leicht und präzise – so hört man gerne Musik. Das ist dann eher akustische Gitarre als AC/DC und eher Kammermusik als Richard Wagner, aber im Grunde kann man mit ein bisschen Luft um die Schallwände herum auch in kleineren Räumen sehr gut alle Arten von Musik hören.
Aufbauanleitung
Zuerst gilt es, den Ausschnitt für den Koax anzufertigen. Den kann man versenkt einbauen, man muss es aber nicht. Die 12,5-Grad-Gehrungsschnitte an den seitlichen Kanten der drei Elemente für die Schallwand sind im Zeitalter günstiger Tauchsägen mit Führungsschiene kein Problem mehr. Das Verleimen der drei Teile geht am besten, wenn man die Teile per Klebeband in Position halt. In die Standfüße werden Kerben im Sechs-Grad-Winkel gesagt, in die die Schallwand genau hineinpasst. Das geht mit der Tischkreissäge am besten, ist aber per Feinsäge mit Hand genau so machbar. Wir haben Schallwand und Füße nicht verleimt, die Stabilität ist auch so gewährleistet.
Holzliste
Material: Nadelsperrholz, Multiplex oder MDF 18 mm
1 x 800 x 350 mm (Schallwand Mitte)
2 x 800 x 120 mm (Schallwand Seiten)
2 x 200 x 60 mm (Standfüße)
Weichenbestückung:
L1: 5,6 mH, Kernspule 1 mm
L2: 0,33mH Luftspule 0,7 mm
C1: 22 µF, MKT
C2: 1,8µF MKP
R1: 8,2 Ohm MOX 10 Watt
R2: 15 Ohm MOX 10 Watt
Fazit
Mit dem Reckhorn C-191 haben wir in Cheap Trick 318 einen Einsteiger-Schallwand geschaffen, die einzigartig aussieht und zum entspannten Musikgenuss einlädtKategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Reckhorn K+T Cheap Trick 318
Stückpreis: um 140 Euro
Einen Einsteiger-Schallwand , die einzigartig aussieht und zum entspannten Musikgenuss einlädt.
Reckhorn K+T Cheap Trick 318
Reckhorn K+T Cheap Trick 318
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Reckhorn |
Vertrieb: | Reckhorn, Kaltenkirchen |
Konstruktion: | Thomas Schmidt, Holger Barske |
Funktionsprinzip: | Offene Schallwand |
Bestückung: | 1 x Reckhorn C-191 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 8 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 77 dB |
Kosten pro Stück: | ca. 140 Euro |
Technische Daten | Reckhorn C-191 |
Hersteller: | Reckhorn |
Bezugsquelle | Reckhorn, Kaltenkirchen |
Unverb. Stückpreis | Stückpreis: ca. 89 Euro |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 4 |
Fs (in Hz) | 1500 |
Re (in Ohm) | 3,4 |
Rms (in Kg/s) | 0 |
Qms | 2.88 |
Qes | 4,22 |
Qts | 1,73 |
Cms (in mm/N) | 0 |
Mms (in gr) | 0 |
BxL (in Tm) | Nein |
VAS (in Liter) | 0 |
LE (in mH) | Nein |
SD (in cm²) | 0 |
Ausstattung | |
Frontplatte | Kunststoff |
Membran | Aluminium |
Magnetsystem: | Neodym |
Sonstiges: | Nein |