Revox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Omnes Audio Scandinavian Monitor S151
Nordische Kombination
Von Blue Planet Acoustic gibt’s in diesem Heft einen kompakten Zweiwegelautsprecher, bei dem auf den ersten Blick alles wie immer ist. Auf den zweiten allerdings entdeckt man Unterstützung aus nördlichen Gefilden
Schon klar. Es ist ein kompakter Zweiwegemonitor mit einem Air Motion Transformer im Hochtonbereich. Das ist in der heutigen Zeit jetzt nicht das Originellste, was man an Lautsprecher so realisieren kann. Schon mal gar nicht dann, wenn man Blue Planet Acoustic heißt und Zweiwegemonitore mit AMT-Hochtönern wie Sand am Meer entwickelt und zur Begutachtung schickt. Den letzten dieser Art gab’s übrigens in der – richtig: letzten KLANG + TON-Ausgabe. Parallelen zwischen jener Konstruktion und dem „Scandinavian Monitor S151“ sind durchaus vorhanden, dieser hier ist in erster Linie eine Nummer größer als der davor. Wie der Name schon vermuten lässt, setzt man in diesem Falle zumindest im Tiefmitteltonbereich auf skandinavisches Know-How und vertraut die unteren Lagen einem Spezialisten von Scan Speak an.
Treiber
Und jener ist zwar für Scan Speak- Verhältnisse ein ziemlich durchschnittlicher Treiber, im Vergleich mit so ziemlich allen anderen halbwegs bezahlbaren Vertretern der 15-Zentimeter-Klasse nimmt der für gut 60 Euro erhältliche 15W/8434G00 wohl einen Spitzenplatz ein: Auch in ihrer Brot-und-Butter- Baureihe „Discovery“ liefern die Dänen Qualität ab, von denen andere Hersteller nur träumen können. Die Luft verschiebt eine beschichtete Glasfasermembran, die von einer weichen Gummisicke geführt wird.
Gehäuse
Keine größeren Überraschungen gibt´s bei der Unterbringung der Kombination. Bassreflex, rund siebeneinhalb Liter Volumen. Das Reflexrohr mündet auf der Rückseite, es gibt eine ringförmige Versteifung, die interessanterweise nur bis zur Mitte des Gehäuses ragt. Der Korpus besteht aus 19 Millimeter starkem Material, für die Schallwand sind 22 Millimeter vorgesehen. Rund um die aufgesetzte Schallwand ist eine Schattenfuge vorgesehen, die aus optischen Gründen sinnvoll, akustisch aber ohne Bedeutung ist. Die Treiber werden versenkt montiert, bei unserem zweifelsfrei professionell gefertigten Prototypenpärchen war sogar die Anschlussdose in die Rückwand eingelassen.
Frequenzweiche
Die Filterung des Scandinavian Monitor S151 ist nicht gänzlich ohne Überraschungen realisiert. Beim Tiefmitteltöner sieht noch alles üblich aus, ein Tiefpass zweiter Ordnung nimmt den Scan Speak aus dem Rennen. Ein dem Filter nachgeschalteter Saugkreis bedämpft vermutlich einen Resonanz-Peak; wo genau der ist, lässt sich aber ohne Kenntnis der Bauteilwerte nicht ohne Weiteres sagen. Der Hochtöner wird gar nur mit einem Kondensator eingekoppelt, also einem schlichten Sechs-Dezibel- Hochpass. Ein darauf folgender Spannungsteiler passt den Pegel an den des Tiefmitteltöners an. Hinzu gesellt sich eine Induktivität, die parallel zum Reihenwiderstand des Teilers liegt. Sie sorgt für eine mit der Frequenz steigende Impedanz, die Anordnung sollte somit für eine allmähliche Pegelabsenkung zu hohen Frequenzen hin sorgen.
Messungen
Die postulierte Absenkung zu hohen Frequenzen hin ist im Amplitudenverlauf nicht zu sehen, der Hochtöner verläuft bis 20 Kilohertz ziemlich linear, tatsächlich sind die messtechnischen Unterschiede zur „Note S“ aus dem letzten Heft minimal, bei der der Hochtöner anders beschaltet eingesetzt wurde. Es gibt eine leichte Unregelmäßigkeit im Frequenzbereich zwischen einem und drei Kilohertz, die sollte auf das Konto des Tiefmitteltöners gehen. Das Rundstrahlverhalten sieht ordentlich aus, leichte Unregelmäßigkeiten ergeben sich lediglich im Bereich der Übernahmefrequenz. Im Bass geht´s nicht ultratief, aber 70 Hertz sind für eine Box dieser Größe absolut in Ordnung. Der Impedanzverlauf weist im Mittel Acht-Ohm- Verhalten auf, es fällt eine ausgeprägte Spitze um ein Kilohertz auf. Das Bassreflexsystem ist auf etwa 60 Hertz abgestimmt, das passt. In Sachen Klirr verhält sich der Lautsprecher mustergültig: alles ruhig bei 85 Dezibel Schalldruck, auch bei 95 Dezibel gibt´s nur einen leichten und sehr gleichmäßigen Anstieg. Das Wasserfalldiagramm offenbart ein paar nicht kritische Ausschwinger im Bereich von 500 Hertz bis zwei Kilohertz – so völlig blütenweiß ist die Weste des Scan Speak-Tiefmitteltöners offenbar doch nicht.
Klang
Du sollst doch nicht immer wieder versuchen, mit kleinen Lautsprechern Deep Purple zu hören, mahnt der kleine Mann im Hinterkopf. Andererseits: Warum nicht? Das muss es können, zumindest ein bisschen. Es verlangt ja auch keiner die Wucht und Autorität eines Fünfzehnzöllers, aber eine Ahnung von „richtig“ reproduzierter Rockmusik muss schon drin sein. Kein Problem für den Scandinavian Monitor S151: Er schafft es durchaus, eine nennenswerte „Child In Time“-Atmosphäre zu vermitteln. Der Bass spielt natürlich innerhalb der membranflächendiktierten Grenzen, die Unterstützung durch das Reflexsystem generiert das Maß an Extra-Schub, was man sich davon erhoffen darf. Der AMT macht seine Sache, wie in zahllosen anderen Applikationen schon bewiesen, sehr gut. Er tönt seidig, crisp und sehr frei oben heraus. Ich persönlich hätte mir ein bisschen mehr Energie am unteren Ende seines Spektrums gegönnt, aber das ist Geschmackssache. Die Energie einer Stimme à la Adele ist da, auch der späte Johnny Cash klingt authentisch: etwas angestrengt, aber realistisch und voller Inbrunst. Kleinere Inszenierungen liegen dem Scandinavian Monitor S151 mehr, bei Stimmen und sparsamer Instrumentierung spielt er sein ganzes Potenzial aus. Beim „Tool-Test“ zieht er sich achtbar aus der Affäre: Gegen Über-Schlagzeuger Danny Carey hat er natürlich nicht wirklich eine Chance, die Genialität von „Fear Inoculum“ transportiert der kompakte Lautsprecher aber zweifellos. Zumal er eine sehr große Bühne baut, die komplexen Gitarrenspielereien auf „Pneuma“ schön weit draußen, weit weg von den Lautsprechern platziert und James Mainard Keenans Organ punktgenau in der Mitte festnagelt. Das geht völlig in Ordnung so – nicht die Neuerfindung des kompakten Zweiwegelautsprechers, aber eine gelungene Variante des Themas.
Aufbauanleitung
Der Aufbau beginnt auf einer Seitenwand, auf der man Rückwand, Boden, Deckel und die Ringversteifung verleimt. Es folgt die zweite Seitenwand, zum Schluss wird die Schallwand aufgesetzt. Wer mag, kann zum Schluss die in der Zeichnung gezeigte Schattenfuge fräsen.
Holzliste pro Box
Material: 22mm Multiplex oder MDF
1 x 280 x 190 mm Schallwand
Material: 22mm Multiplex oder MDF
1 x 242 x 152 mm Rückwand
2 x 280 x 228 mm Seiten
2 x 228 x 152 mm Boden / Deckel
Zubehör pro Box
Terminal
Schrauben
LS Kabel
Frequenzweichenbauteile
Weichen-/Bau-/Dammplan
Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Omnes Audio Scandinavian Monitor S151
Preis: um 160 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Omnes Audio, Scan Speak |
Vertrieb: | Blue Planet Acoustic |
Internet | |
Konstruktion: | Baur Akustik |
Funktionsprinzip: | Zwei Wege, Bassreflex |
Bestückung: | Omnes Audio AMT 50, Scan Speak 15W/8434G00 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 8 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 84 Dezibel |
B x H x T (in cm) | 190/280/250 |
Kosten pro Stück: | ca. 160 Euro plus Gehäuse |