Kategorie: Lautsprecherbausätze

Bausatztest Omnes Audio Monitor Nr. 3 (Cheap Trick 314)


Kleinstlautsprecher mit edlem 3"-Breitbänder

Lautsprecherbausätze Omnes Audio Monitor Nr. 3 (Cheap Trick 314) im Test, Bild 1
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Ist er nicht niedlich, der Monitor Nr. 3 von Blue Planet Acoustic? Wenn er noch ordentlich Töne produziert, dann hat er das Zeug zu einem echten Publikumsliebling!

An dieser Stelle gibt’s wieder einmal Lautsprecher an der abmessungsmäßigen Untergrenze des sinnvoll Machbaren. Klar kommen auch aus Böxchen mit noch kleineren Treibern als Dreizöllern Töne heraus, aber eine eine Ahnung von Fullrange-Wiedergabe gibt’s erst ab einer Membrangröße wie bei diesem Konzept aus Oberursel. Passend zum hochwertigen Treiber gibt’s ein sehr gelungenes Gehäuse mit großzügig geschrägten Kanten, das den Anspruch der Konstruktion definitiv untermauert. Und da der Bausatz mit 69 Euro pro Seite so schön bezahlbar ist, haben wir ihn gleich mal zum Cheap Trick dieser Ausgabe erklärt und ihm die Nummer 314 ans Revers geheftet.

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Technik


Ja, klar. Betrachtet man’s vollkommen pragmatisch, ist’s eine kleine Schachtel mit einem Dreizöller drin. Allerdings nicht mit irgendeinem Dreizöller: Den hier eingesetzten Tang Band W3-2141 gibt’s zwar schon ein paar Jährchen, bei uns allerdings ist er noch nicht in Erscheinung getreten. Was durchaus bedauerlich ist, der Kleine macht nämlich einen ausgesprochen hochwertigen Eindruck und stammt in direkter Linie von seinen größeren Brüdern W4-2142 bis W8-2144 ab, von denen wir schon diverse Vertreter bei uns zu Gast hatten. Bei dieser Baureihe handelt es sich um die zweitgrößte Linie unter den Tang Band-Breitbändern, die vieles von der rund dreimal so teuren Top-Serie geerbt hat. Letztere gibt’s allerdings nicht in allen Durchmessern und lässt sich an den gold- oder kupferfarbenen Phaseplugs erkennen, während die Vertreter „unserer“ Reihe durch vorne abgeflachte Modelle aus silberfarben eloxiertem Aluminium auszeichnen. Das gilt auch für den niedlichen W3. Wie seine größeren Brüder verfügt er über eine beigefarbene, mit Bambusfasern verstärkte Papiermembran. Am hinteren Ende ist ein ziemlich beeindruckender Ferritmagnet angeflanscht, der sich nur mit Mühe durch die Einbauöffnung für den Treiber bugsieren lässt – man muss hier tatsächlich schon bei der Dimensionierung der Anschlusskabel aufpassen, sonst könnte es diesbezüglich eng werden. Zudem bringt der Antrieb einen ordentlich tiefen Luftspalt mit, in dem eine unterhängige Spule geführt wird. Sie kennen das: Eine Unterhangspule ist besonders kurz, deshalb sehr leicht und wird grundsätzlich in ganzer Länge im Magnetfeld geführt. Gerade bei den besseren Tang Band-Breitbändern ist das eine gerne eingesetzte Konstruktionsweise. Die geringe Masse erlaubt eine angemessene Hochtonwiedergabe, außerdem gilt die Bauweise als besonders verzerrungsarm, was unsere Messungen durchaus bestätigen. Ein weiterer Hingucker ist die Sicke, die die exklusive Membran führt: Die speziell geprägte Gummisicke ist extrem weich, ob ihrer Formgebung aber trotzdem formstabil. Zusammengehalten wird das Ganze von einem zeitgemäßen Gusskorb. Für gut 45 Euro Verkaufspreis ist das eine Menge feiner Technik.   


Gehäuse


Rund 3,8 Liter Nettovolumen billigen die Konstrukteure dem Gehäuse zu, das aus 16 Millimeter starkem Material aufgebaut ist. Die Zeichnung zeigt eine schlichte Variante, das Prototypenpärchen wurde mit den erwähnten Schrägen an der Front aufgewertet. In der Rückwand sitzt ein kleines Bassreflexrohr, darunter das Anschlussterminal. Der Treiber wird bündig in die Schallwand eingelassen.  


Frequenzweiche


Man könnte vielleicht. Nämlich auf eine Filterung verzichten. Der W3-2141 ist so ein Kandidat, bei dem das möglich scheint. Betrachtet man die Messungen des unbeschalteten Treibers in unserer großen Schallwand und gefiltert im Gehäuse des Monitors Nr. 3 , dann stellt man nämlich fest, dass die Unterschiede so riesig nicht sind und sich auch Blue Planet Acoustic entschlossen hat, nur sehr dezent korrigierend in den Amplitudenverlauf des Dreizöllers einzugreifen. Das Mittel der Wahl ist ein Sperrkreis, der den Peak in der Gegend von drei Kilohertz ein wenig absenkt. Und das bewusst dezent, denn: Die Maßnahme führt zwangsweise zu einer weiteren Absenkung des Pegels um fünf Kilohertz, und da gibt’s eh schon nicht eben zuviel Energie. Sperrkreis? Kennen Sie doch: eine einfache Parallelschaltung eines Widerstandes, eines Kondensators und einer Spule, die in Serie mit dem Treiber liegt. Das soll der Korrektur genug sein und so gibt’s denn auch nur diese drei Bauteile.  


Messungen


Der Amplitudenverlauf der Monitor Nr. 3 zeigt in etwa das, was von einem Breitbandlautsprecher in dieser Größe zu erwarten ist. Dass im Bass die Bäume nicht in den Himmel wachsen ist klar, der realistische Minus-Drei-Dezibel-Punkt liegt bei etwa 150 Hertz. Eine kontrollierte Schallabstrahlung gibt’s aber sehr wohl bis in die Gegend von 70 Hertz. Bis etwa zwei Kilohertz verläuft die Kurve erfreulich flach, darüber gibt’s die typischen Breitband-Unregelmäßigkeiten.

Lautsprecherbausätze Omnes Audio Monitor Nr. 3 (Cheap Trick 314) im Test, Bild 4
Blue Planet Acoustic liefert vergoldete Polklemmen in einer Kunststoffwanne als Terminal mit
Über acht Kilohertz legt der Schalldruck mit zwei Peaks bei zehn und 13 Kilohertz kräftig zu. Das Phänomen verflüchtigt sich abseits der Achse allerdings recht zügig. Hochton kann der definitiv, der kleine „Breiti“, es gibt sogar noch einen ordentlichen Peak kurz vor 40 Kilohertz. Der mittlere Wirkungsgrad liegt bei 80 Dezibel – das ist im Rahmen. Der Impedanzschrieb offenbart eine leicht asymmetrische Bassabstimmung mit einer Tuningfrequenz von rund 70 Hertz, das ist ziemlich tief für den kleinen Treiber. Auf diese Weise realisiert man den zwar früh einsetzenden, aber flachen Abfall zu tiefen Frequenzen. Im Mittel ist das ein Lautsprecher mit 12 bis 15 Ohm Impedanz, das haben wir auch eher selten. Das Verzerrungsverhalten geht in Ordnung, wenn man sich beim Pegel zurückhält. Bei 85 Dezibel Schalldruck gibt’s unterhalb von 300 Hertz durchaus nennenswert Klirr, der glücklicherweise auch bei 90 Dezibel nicht sehr viel mehr wird. Die k2-Spitze bei vier Kilohertz ist unkritisch. Das Wasserfalldiagramm offenbart Nachschwinger um ein und 2,5 Kilohertz.


Klang


Den Klang-Check absolvierten die kleinen Monitore an mittlerweile bewährter Stelle neben meiner guten alten Minianlage vom Typ Yamaha Pianocraft. Sie wurden mit allem möglichen Material zwischen YouTube-Beiträgen, Bandcamp- Streams, Musik vom NAS und Vinyl gefüttert. Nachdem ich mich an den doch ziemlich erheblichen Pegelunterschied zu den standardmäßig den Stellplatz bewohnenden Vintage-JBLs gewöhnt und durch vorsichtiges Aufdrehen sicher gegangen war, dass die kleinen Omnes-Lautsprecher nicht sofort kaputtgehen, wenn sie mal etwas in gehobener Zimmerlautstärke spiel sollen, fing ich an, mich langsam mit den Kleinen wohl zu fühlen. Im Präsenzbereich tönt‘s durchaus kernig, aber nicht nervig, das hört man insbesondere bei Schlagzeugbecken. Nach oben heraus klingt‘s erfeulich komplett, eher minimal sanft als übertrieben, wie es der Messschrieb vielleicht hätte vermuten lassen. Bass gibt‘s nicht wirklich, aber eine Idee von Oberbass. Das reicht durchaus, um einen kompletten Eindruck von der laufenden Musik zu bekommen. Den kleinen Präsenz-Peak hört man in begrenztem Maße auch bei reiner Sprachwiedergabe. Bei parallel aufgestellten Lautsprechern stimmt die Tonalität für meinen Geschmack am besten, aber da dürfen Sie gerne Ihren persönlichen „Lieblingswinkel“ finden. Faszinierend ist das, was der kleine Breitbänder an Raumabbildung generieren kann: Bei moderaten Abständen zwischen den Lautsprechern und zum Hörer kann er große und tiefe Bühnen öffnen, die man dem kleinen Böxlein nie und nimmer zutrauen würde – aber das ist halt Breitband pur. Und nach Genuss des kompletten ausgezeichneten YouTube-Streams „Five Hours Of Relaxing Psychedelic Space Rock“ traue ich mich zu sagen: Das ist langzeittauglich.   

Aufbauanleitung


Da es sich beim Gehäuse um einen einfachen Quader aus sechs Brettern handelt, birgt der Aufbau keine größeren Besonderheiten. Man beginnt zum Beispiel mit dem Boden und leimt nacheinander eine Seitenwand, die Rückwand, die Schallwand und die zweite Seitenwand ein. Anschließend wird das Gehäuse mit dem Deckel verschlossen. Die Ausschnitte können Sie vor oder nach dem Zusammenbau in Front und Rückwand einbringen, den Breitbänder sollte man bündig in die Schallwand einlassen.   

Holzliste Material:

16-mm-MDF oder -Multiplex

2 x 208 x 108 mm Schallwand, Rückwand
2 x 200 x 140 mm Boden/Deckel
2 x 208 x 200 mm Seiten  


Zubehör pro Box


 Weichenbauteile
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 Kabel
 Dammmateterial
 Weichen-/Bau-/Dammplan

Fazit

Feiner Breitbandlautsprecher in hochwertiger Aufmachung, geschickt abgestimmt und die richtige Wahl für ganz viele Lebenslagen

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Omnes Audio Monitor Nr. 3 (Cheap Trick 314)

Stückpreis: um 70 Euro

7/2023

Feiner Breitbandlautsprecher in hochwertiger Aufmachung, geschickt abgestimmt und die richtige Wahl für ganz viele Lebenslagen

Omnes Audio Monitor Nr. 3 (Cheap Trick 314)

7/2023

Omnes Audio Monitor Nr. 3 (Cheap Trick 314)
PREIS-/LEISTUNGS-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Chassis Tang Band W3-2141 
Technische Daten:
Hersteller: Tang Band 
Bezugsquelle Blue Planet Acoustic 
Unverb. Paarpreis 45 Euro 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Z 1kHz (in Ohm):
Z 10kHz (in Ohm): 12 
Fs (in Hz) 110 
Re (in Ohm) 6.5 
Rms (in Kg/s) 0,983 
Qms 1,85 
Qes 0,69 
Qts 0,5 
Cms (in mm/N) 0,787 
Mms (in gr) 2,62 
BxL (in Tm) 4,15 
VAS (in Liter) 0,878 
LE (in mH) 0,2 
SD (in cm²) 28,3 
Ausstattung
Korb: Aludruckguss 
Membran: Papier 
Dustcap: k.A. 
Sicke: Santoprene 
Schwingspulenträger: Nein 
Schwingspule (in mm): 20 mm 
Xmax absolut: 1,6 mm 
Magnetsystem: Ferrit 
Polkernbohrung: ja 
Sonstiges: Phaseplug Aluminium 
Technische Daten
Chassishersteller : Omnes Audio 
Vertrieb: Blue Planet Acoustic 
Internet www.omnesaudio.de 
Konstruktion: Baur Akustik 
Funktionsprinzip: Breitband 
Bestückung: 1 x Tang Band W3-2141 
Nennimpedanz (in Ohm): 12 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 80 dB 
B x H x T (in cm) 140 x 240 x 000 mm 
Kosten pro Stück: ca. 70 Euro plus Gehäuse 
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Autor Holger Barske
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Datum 30.07.2023, 09:54 Uhr
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