Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor XRAY


Mit Durchblick

Lautsprecherbausätze Monacor XRAY im Test, Bild 1
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Hier sind zwei am Werk, die unbedingt mal miteinander kombiniert werden wollten: Sowohl Tiefmittel- als auch Hochtöner der Monacor-Entwicklung „XRAY“ gehören zu den modernsten Treibern aus dem Programm der Bremer

Ja, schon, es ist auch „nur“ eine Standbox mit Siebzehner-Tiefmitteltöner und Hochtonkalotte, auf den zweiten Blick jedoch offenbart Monacors „XRAY“ eine ganze Menge von Besonderheiten. Zum Beispiel gibt es zwei Gehäusevarianten: Eine davon, dass ist die, in dem unser Testexemplar steckt, stammt von der Solinger Firma Peak LSV und kann dort so als Bausatz bezogen werden. Diese Version ist vom Aufbau her etwas komplexer und verfügt zum Beispiel über einen umgelenkten Reflexkanal, der durch den Boden der Box austritt und dessen Schallanteile durch eine passende Ausnehmung im separaten Boxenfuß beim Hörer ankommen. Wer’s etwas schlichter mag und seine Gehäuse komplett selber bauen möchte, dem sei die etwas schlichtere Standardvariante ans Herz gelegt, auf die wir uns bei der Bauanleitung auch konzentrieren werden. 

Treiber


Den Tieftonpart der XRAY besorgt Monacors SPH-175HQ. Die blitzsauber in Deutschland gefertigte Konstruktion mit beschichteter luftgetrockneter Papiermembran, filigranem Gusskorb und großem linearen Hub ist ein perfekter Partner für ein solches Projekt.

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Die großartige Metallkalotte DT-350NF mit Einzoll-Membran haben wir schon beim Projekt „GT6“ verwendet und waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis – schön, dass es nun einen größeren Lautsprecher damit gibt. 

Gehäuse


Das Gehäuse für die XRAY besteht aus 19er-MDF, die Front bekommt 25 mm spendiert hier braucht’s etwas mehr „Fleisch“, wenn man die Front etwas profilieren will. Innen an der Rückwand gibt’s eine Kammer, die mit zwei langen Rohren als Helmholtzresonator wirkt und eine stehende Welle wirkungsvoll bedämpft. Beide Treiber werden bündig in die Front eingelassen, beim Tiefmitteltöner sollte man innen noch etwas aufweiten, um den Treiber beim „Atmen“ nicht zu behindern. 

Frequenzweiche


Die Filter für die XRY gerieten erfreulich schlicht. Eine Resonanz des Tiefmitteltöners wird mit C1, R1 und L2 entzerrt, L1 besorgt die eigentliche Trennung bei rund zwei Kilohertz. Beim Hochtöner gibt’s ein „entschärftes“ 12-dB-Filter mit C2, L3 und R1. R3 und R4 besorgen die notwendige Abschwächung des Hochtonpegels. Optional kann man mit C3 und einem geänderten R4 eine etwas sanftere, leicht „englische“ Hochtonabstimmung wählen. 

Messungen


Der Frequenzgangschrieb offenbart weitgehende Linearität mit einer ganz dezenten Mitteltonsenke. Im Bass geht’s bis unter 40 Hertz, der Hochtöner läuft bis über 25 Kilohertz ohne Probleme. Das Rundstrahlverhalten ist erfreulich, der mittlere Wirkungsgrad liegt bei 83 Dezibel. Die Box zeigt Vier-Ohm-Verhalten und klirrt extrem wenig: Bei 85 Dezibel bewegen wir uns oberhalb von 300 Hertz an unserer Messgrenze. Bei 95 Dezibel wird kaum schlechter, auch das Wasserfalldiagramm ist praktisch frei von Fehlern. Das nenne ich eine saubere Entwicklung. 

Hörtest


Auf dem Teller lagen noch die Schweden von Witchrider, und so musste die XRAY gleich mal Farbe bekennen: Oh ja, sie ist ein merklich anderes Kaliber als die Visaton „Through“: gesitteter, moderner – deutlich anders abgestimmt. Sie spielt ein wenig schlanker als die Visaton, liefert mehr Durchblick und staffelt besser im Raum. Dass der ST350NF ein ausgezeichneter Hochtöner ist, hat er schon zu anderen Gelegenheiten unter Beweis gestellt, und Konstrukteur Frank Kuhl hat die toll auflösende Metallkalotte gekonnt mit dem Siebzehner verheiratet: Die Box spielt stimmig, agil, quirlig und mit viel Übersicht. Sie sortiert in Tiefe und Breite ausgezeichnet, wirkt spritzig und schnell. Ich würde das härtere Ende des musikalischen Spektrums nicht unbedingt als ihr natürliches Habitat bezeichnen, aber sie zieht sich achtbar aus der Affäre. Besser liegt ihr zum Beispiel Goldfrapps „Annabelle“, bei dem sie das fast gehauchte Organ der Sängerin sanft, aber höchst emotional in den Hörraum entlässt und den kernigen Kontrast zu den elektronischen Elementen des Titels überzeugend darstellt. Sehr breit, sehr gut aufgefächert, einerseits dezent, andererseits höchst eindrucksvoll. Eine schöne Standbox für alle, die dem musikalischen Gehalt richtig auf den Grund gehen wollen. 

Aufbauanleitung


Der Aufbau beginnt mit der Rückwand, sie wird mit dem Boden und einer Seitenwand verleimt. Es folgen die zwei Bretter für die Resonatorkammer, die zweite Seitenwand und der Deckel. Anschließend werden die beiden Rohre für den Resonator mit einem Streifen MDM-3 bedämpft und fest in die passenden Öffnungen geklebt. Schließlich wird die Box mit der fertig bearbeiteten Front verschlossen. Alle Flächen im Inneren werden mit Noppenschaumstoff MDM-40 versehen. Die Resonatoröffnungen müssen frei bleiben. Zusätzlich kommt hinter den Hochtöner eine Matte MDM-3. Zwischen den Rohren auf dem Teilerbrett ist zusätzlich eine Matte MDM-3 nötig. 

Holzliste


MDF 25 mm

1 x 22,5 x 95 cm Front

MDF 19 mm

2 x 29,9 x 95 cm Seitenwand
1 x 91,2 x 18,7 cm Rückwand
2 x 29,9 x 18,7 cm Boden / Deckel
1 x 28 x 18,7 cm Teiler
1 x 34,1 x 18,7 cm Teiler 


Zubehör pro Box


 Terminal: 1 x ST-960GM
 Reflexrohr: 1 x BR-70HP (100 mm)
 Noppenschaumstoff: 2 x MDM-40
 Dämmwolle: 2 x MDM-3
 Dichtband: 1 x MDM-5
 Schrauben: 1 Beutel MZF-8614
 Kabel: 3 m SPC-125
 Resonatorrohre: 2 x 50 cm, Durchmesser ca. 50 mm
 Gehäuse f. Hochtöner: 1 x z.B. Ikea Blanda matt 120 mm 


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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor XRAY

Preis: um 200 Euro

1/2015
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor International 
Vertrieb: Monacor 
Internet
Konstruktion: Frank Kuhl 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1 x Monacor SPH.175HQ, 1 x Monacor DT-350NF 
Nennimpedanz (in Ohm):
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 83 
B x H x T (in cm) 22.5/95/29.9 
Kosten pro Stück: ca. 200 Euro plus Gehäuse 
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Holger Barske
Autor Holger Barske
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Datum 29.01.2015, 15:03 Uhr
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