Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Monacor Sound-15
Der volle Bereich
Mit etlichen unserer Bauvorschläge haben wir uns um das Thema PA vorsichtig herumlaviert – die sicherlich nicht schlechten Projekte firmierten dann meistens unter dem Prädikat „Partybox“ – sprich: Im richtigen Beschallungsbereich wäre es zum Sterben zu viel, aber zum Leben zu wenig. Diesmal soll es eine „richtige“ PA-Box sein
Stellen wir uns den KLANG+TON-Redakteur einmal vor etwa 20 Jahren vor – etwas mehr und etwas längere Haare, hoffnungsvoll laut und idealistisch rockmusizierend im örtlichen Jugendzentrum – im Übungsraum das bekannte Bild: Bis zum Anschlag aufgerissene Gitarrenverstärker, ein Schlagzeuger am Rande des Nerven- und Kreislaufzusammenbruchs, weil er dagegen anprügeln muss, und ein Sänger, der sich vom Timbre her zwischen Motörhead oder Guns n’Roses entscheiden muss, weil er sonst keine Chance hat, gehört zu werden. Alles schön so weit – aber dann kommen die obligatorischen Konzerte, die ungefähr vierteljährlich die Übungsraumidylle jäh unterbrechen: Eine Chance, von einer breiteren Öffentlichkeit gehört zu werden – nur mit welcher Anlage eben? Um es kurz zu machen: Es waren waschmaschinengroße Spanplattenkisten mit irgendwelchen Treibern aus dem Elektronik- Großhandel (die mit der klassischen bunten Sicke, mjam ...) und daraufgelegte Plastikhörner – die Marke der Monitoranlage weiß ich noch: Die war vom heute noch berühmten PA-Giganten McGee. Ich will nun nicht behaupten, dass es an den damaligen Boxen gelegen hat, dass mich mein Lebenslauf nicht an die Spitze der Charts geführt hat – aber ich neide den heutigen Bands (und Jugendzentren) schon die Möglichkeiten, für kleines Geld eine wirklich vernünftige Anlage auf die Beine zu stellen. Obwohl – musikalisch waren wir damals natürlich schon besser … Aber zurück zum Thema: Monacor nimmt sich des Beschallungsthemas im Einsteigersegment seit Jahren wirklich ernsthaft an – so auch mit der hier vorgestellten Sound 15, die ich jetzt einmal als Mindestkonfiguration definiere, mit der sich ein vernünftiges Rockkonzert bestreiten lässt.
Technik
Was braucht also eine Fullrange-Beschallungsbox? Zwei Dinge: Lautstärke und Bass. Dies gibt es nicht ohne Gegenleistung: Lautstärke im Bass braucht Fläche und Hub, ein entsprechendes Chassis hat eine bestimmt Größe; 15 Zoll müssen es schon sein (Wenn man sich den richtig ernsten PA-Bereich einmal ansieht, dann ist ein 12er fast immer ein Mitteltöner!). Der in der Sound 15 eingesetzte Tieftöner ist der SP-38/300NEO – also 38 Zentimeter Durchmesser, 300 Watt Belastbarkeit und Neodymmagnet. Das Magnetmaterial und der Stahlblechkorb lassen den Monacor-Bass nicht einmal fünf Pfund auf die Waage bringen – das dürfte rekordverdächtig sein.
Gehäuse
Im Sinne einer leichten Nachbaubarkeit hat man sich bei Monacor entschieden, auch die „Kiste“ so einfach wie möglich zu halten, ohne Stabilität und Schutz der Chassis außer Acht zu lassen. Aus diesem Grund ist die komplette Frontwand versenkt eingebaut – zusätzlich werden die Membranen von Tief- und Mitteltöner mit Gittern geschützt. Im Inneren gibt es zwei Versteifungen an der Rückwand und ein stützendes Brett zwischen Schallwand und Rückseite. Der Bassreflexkanal mündet praxisgerecht auf der Vorderseite, in Bodennähe. Seitlich hat man der Sound-15 zwei Griffmulden spendiert, so dass die Box bequem zu zweit und zur Not auch alleine getragen werden kann. Aus Kostengründen hat man sich für geschliffene Grobspanplatte als Baumaterial entschieden, die auf der Schallwand schwarz lackiert wurde – die übrigen Flächen hat man mit stabilem Nadelfilz überzogen, die Kanten und Ecken mit Aluprofilen geschützt.
Frequenzweiche
Um Verpolungen und offenen Kontakten entgegenzuwirken wurde gleich ein Speakon-Terminal verbaut, so dass auch Nicht-Technikern ein problemloses Anschließen möglich ist. Der Tieftöner ist einer von der gutmütigen Sorte, so dass er nach einer einfachen Impedanzlinearisierung einfach zu trennen ist – hier erfolgt das mit einem Filter dritter Ordnung. Nicht ganz so trivial ist es beim Celestion- Mitteltöner, der mit einem Vorwiderstand auf den Pegel des Basses eingebremst werden muss. Um ein kontrollierbares Verhalten an den beiden Trennfrequenzen zu erzielen, wird der Impedanzanstieg zum Hochton hin mit einem RC-Glied neutralisiert – die Resonanzspitze, die ganz in der Nähe der unteren Übernahmefrequenz liegt, muss mit einem Saugkreis egalisiert werden. Die Filter selbst sind jeweils mit einer Flankensteilheit von 12 Dezibel ausgeführt. Der Ringradiator hat ein Hochpassfilter dritter Ordnung und einen Spannungsteiler – also ohne Besonderheiten. Die verwendeten Bauteile sind alle von sehr guter Qualität – und vor allem zahlreich. Deswegen muss sich der Nachbauer darüber im Klaren sein, dass ein nicht unerheblicher Teil des Gesamtetats in die Weiche eingeht – so viel sei aber schon verraten: Es lohnt sich!
Messwerte
Auf den ersten Blick: Nicht der schönste Frequenzgang der Welt, insgesamt aber ausgewogen und vor allem ohne fiese Überhöhungen. Der Wirkungsgrad ist mit 94 Dezibel sehr ordentlich, der Bass reicht für den Anwendungszweck tief und laut genug hinunter und das Rundstrahlverhalten ist ebenfalls in Ordnung. Die leichte Mittenbetonung kommt der Sprachverständlichkeit ebenso wie Sängern oder Gitarren zugute – was man eben im Jugendzentrum so braucht. Vorbildlich ist das Klirrverhalten der Sound-15, wo selbst bei sehr lauten 105 Dezibel Schalldruckpegel der K2 erst einmal vorsichtig über die Ein-Prozent- Marke lugt – der kritischere K3 bleibt darunter. Das Wasserfalldiagramm zeigt einige kurz nachschwingende Resonanzen, größere Dramen bleiben jedoch erfreulicherweise aus. Der Impedanzverlauf legt nicht gerade den Betrieb mit einer Single-Ended- Röhrenendstufe nahe – dazu wurde die Box aber auch nicht entwickelt, sondern für den rauen Bühnenbetrieb.
Hörtest
Dementsprechend habe ich das Musikmaterial ausgewählt, mit dem ich den Hörtest bestreiten konnte. Rock und Pop mit ordentlich Lautstärke sollte es sein, ist es aber bei Weitem nicht geblieben. Die Sound-15 ist sehr antrittsschnell und wuchtig im Bass, ohne ins Wummern zu geraten. Eine Kickdrum kommt knochentrocken, die Snare peitscht richtiggehend aus den Membranen. Dabei – und das ist das für mich Überraschendste – bleibt der Gesamtklang jederzeit angenehm und durchhörbar, auch bei sehr hohen Lautstärken. Wie gesagt, aus meinen aktiven Musikerzeiten bin ich Kummer mit „Plärrkisten“ gewöhnt – für eine solche Box hätten wir damals viel mehr Geld ausgeben müssen. Auf der anderen Seite – und das kann ich dem Entwickler einer solchen Box nicht hoch genug anrechnen – ist die Sound-15 durchaus in der Lage, auch bei zivilen Lautstärken einen Auftritt abzuliefern, der auch audiophile Genießer aufhorchen lässt. Subtilere oder komplexere Musikarten lassen sich mit der Monacor-Box laut wie leise genießen, so dass man ihr uneingeschränkte Tauglichkeit für alle Hörsituationen bescheinigen kann.
Aufbauanleitung
Durch den versenkten Einbau müssen die Chassisausschnitte vor dem Zusammenbau gesägt werden. Die Box wird auf einer der Seitenwände aufgebaut, auf der umlaufend Deckel, Rückwand, Boden, die Front, die Querversteifungen und das Kanalbrett aufgeleimt werden. Die zweite Seitenwand verschließt die Box. Nach dem vollständigen Aushärten des Leims wird das Längsversteifungsbrett unter Spannung eingeklebt. Die Löcher für die die Griffe (falls gewünscht) und das Terminal werden gesägt, dann kann die Box bereits lackiert bzw. mit Filz beklebt werden. Die Weiche wird an der unteren Querversteifung befestigt. Die Rückwand und die Seitenwände werden mit Noppenschaumstoff beklebt, die obere Hälfte der Box zusätzlich mit Dämmmaterial befüllt, dann können die Chassis angeschraubt und mit Gittern abgedeckt werden.
Zubehör pro Box
2 Packungen Dämmmatten MDM-2
1,5 Matten MDM-40
2 Matten Dämmwolle
Kabel
Schrauben
1 Terminal CPA-5/SW
Lieferant: Monacor
Holzliste pro Box
20-mm-OSB:
2 x 910 x 410 mm Seitenteile
1 x 830 x 415 mm Schallwand
1 x 870 x 415 mm Rückwand
2 x 415 x 410 mm Boden/Deckel
1 x 415 x 110 mm Bassreflexkanal
2 x 180 x 415 mm Versteifungsbretter
1 x 330 x 80 mm Versteifungsbrett
Fazit
Jugendzentren, Kleinveranstalter und Bands: aufgepasst! Hier gibt es eine universelle und kompakte Lautsprecherlösung für alle Lebenslagen, einfach zu bauen und ohne jegliche Allüren. Einfach Verstärker anschließen und loslegen, was will man mehr?Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Monacor Sound-15
Preis: um 550 Euro
262-2259
hifisound Lautsprechervertrieb |
Von Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie hochwertigen Sessel und Sofas von Sofanella sind modern, bezahlbar und schaffen ein gemütliches sowie ein bequemes Heimkinoerlebnis
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTCL ist ein weltweit führender Hersteller von Mini-LED-TVs. Die eigenen Produktionsstätten gehören zu den modernsten Fernseher-Fabriken der Welt. Wir testen das Premiummodell C855 in 75 Zoll.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Monacor, Bremen |
Vertrieb: | Monacor |
Konstruktion: | Monacor |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1 x Monacor SP-38/300NEO / 1 x Celestion Truvox-0818MR / 1 x Monacor MHD-540 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 8 |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 94 Dezibel |
B x H x T (in cm) | 15/29/23 |
Kosten pro Stück: | 550 |