Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor Sonic Mk2


Ja wo isser denn?

Lautsprecherbausätze Monacor Sonic Mk2 im Test, Bild 1
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Gutes Design und toller Klang sind üblicherweise zwei Wünsche, die sich kaum miteinander vereinen lassen. Wie beide Kriterien doch unter einen Hut zu bekommen sind, zeigt Monacor International eindrucksvoll mit dem Subwoofer Sonic MK2

Die lieben Verlagskollegen sind immer ein hochinteressanter Maßstab für das Design von Lautsprechern. Man selber wird da schnell betriebsblind, die Kollegen haben andere Augen für Schallwandler und sind auch nie müde, mir ihre Meinung kundzutun. Im Fall des Sonic MK2 gab es ausschließlich Zuspruch – und das kommt selten vor. „Was ist denn das, der ist ja hübsch!“ – „Ein Subwoofer“ – „Aha! Oho! Und kann er auch was?“ Die Frage wurde nach einem Blick auf die Unterseite kollektiv zurückgezogen – ja, der kann was. Was er kann, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.

Bestückung


Kollege Schmidt beschrieb den großen Bruder des hier zum Einsatz kommenden SPH-380-TC vor einigen Ausgaben mit den Worten: „vereinigt alles in sich, was unter der Flagge ,Bass‘ läuft“. Das gilt auch uneingeschränkt für dieses Chassis.

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Hier stehen alle Zeichen auf Tiefton und Belastbarkeit, von beidem reichlich. Die luftgetrocknene Vollkonus-Papiermembran ist für ultimative Klangpräzision extrem steif, die breite und weiche Gummisicke macht die gewaltigen Hübe von über 20 mm, linear wohlgemerkt, problemlos mit. Die 2 x 4-Ohm-Doppelschwingspule mit 75 mm Durchmesser erlaubt diverse Verschaltungsmöglichkeiten, das gigantische Doppelring-Magnetsystem mit strömungsgünstig gerundeter 20-mm-Polkernbohrung sorgt für standesgemäßen Antrieb. Zusammengehalten wird das Ganze von einem extrem stabilen Aludruckgusskorb. Vergoldete Pushterminals und beste Verarbeitung sind die Tüpfelchen auf dem „i“ dieses Bassmonsters. An der Seite des Woofers steht das gleichermaßen leistungsfähige wie umfangreich ausgestattete Subwoofer-Aktivmodul SAM-2. Das hochsolide Modul wurde jüngst überarbeitet und macht schon ab dem Auspacken mit sehr guter Verarbeitung und den vielen sinnvollen Details Spaß. Ein in der Trennfrequenz regelbarer, aktiver Satellitenhochpass ist schon eine Seltenheit. Seit Neuestem hat das SAM-2 sogar eine regelbare Einschaltschwelle. Wer oft mit aktiven Woofern agiert, kennt das Problem: Entweder es braucht einen kurzen Lautstärkeschub, damit der Sub anspringt, oder er geht bei jedem Knackser vom Lichtschalter mit an. Mit der regelbaren Schwelle lässt sich für jede Anlage der goldene Mittelweg finden - unseres Wissens nach ein absolutes Novum.

Gehäuse


Neben der Potenz ist die Optik ganz klar das Highlight des Sonic MK2. Als Beistelltisch getarnt, wird er mit der passenden Außenhaut nur in den wenigsten Situationen als Schallwandler zu identifizieren sein. Mit geschickt versteckten Kabeln wird so mancher Zuhörer vergeblich nach der Quelle des tiefen, kräftigen Basses suchen. Die von Monacor gewählte Optik mit weißem Korpus und farblich abgesetzter Multiplexplatte ist zudem sehr hübsch und auch clever gemacht. Denn von außen weist außer dem Modul auf der Rückseite tatsächlich erstmal nichts darauf hin, dass es sich um einen Lautsprecher handelt. Tieftöner und Reflexrohr sind geschickt versteckt und fallen nur auf, wenn man sehr gezielt danach fahndet. Dank versteiftem 19-mm-MDF mit nicht zu großen Flächen ist die Behausung des Sonic MK2 zudem sehr stabil. Der zusätzliche Kasten für das Aktivmodul versteift die Rückwand, den Rest besorgt eine Kreuzversteifung im Inneren. Dank der auf überschaubar große Gehäuse optimierten Tieftönerparameter gibt sich der SPH-380TC mit weniger als 80 Litern zufrieden, was die Gesamtmaße des Subwoofers in angenehmen Grenzen hält.

Messwerte


Die Messungen bescheinigen dem Sonic MK2 exzellente Werte mit guten Anpassungsmöglichkeiten. Der Trennfrequenzregler nimmt Einfluss auf den Pegel, erlaubt dadurch aber gleichzeitig das Verschieben des Nutzbereichs nach oben und unten. Bei tiefster Trennung liegt der Minus-3-dB-Punkt bei sehr tiefen 26 Hz, bei mittlerer Trennfrequenz immer noch bei tiefen 36 Hz. Die hohe Trennung legt den Fokus klar auf den Druckbassbereich und setzt damit auf ein effektvolles, aber auffälliges Spiel – wer es dezenter mag, trennt tiefer. Die optionale Tieftonanhebung des SAM-2 erlaubt weitere Korrekturen. Mit ihr lässt sich der Frequenzgang bei mittlerer Trennung bis auf sehr tiefe 26 Hz ausdehnen, ohne dass die obere Grenzfrequenz leidet. Beeindruckend niedrig ist zudem der Klirr, der bei 90 dB das Referenz-Prozent nur knapp überschreitet. Ein im Bassbereich beeindruckender Wert und Zeuge der enormen Reserven des Woofers.

Klang


So ganz solo geht es natürlich nicht – wir stellten dem Sonic MK2 mit der Aspera MK2 eine anspruchsvolle D‘Appolito- Lautsprechersäule zur Seite, mit der er sein Können unter Beweis stellen musste. Dazu ließ er sich dann auch nicht zwei mal bitten: Am Anfang viel zu laut eingestellt, badeten wir genüsslich in präzisen Tieftongewittern, die einem diesen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Die Bodennähe des Tieftöners hört man dem Subwoofer klar an. Er nutzt die Grenzfläche für maximale Druckentwicklung und füllt unseren gewiss nicht kleinen Hörraum problemlos mit Tiefton. Korrekt eingepegelt ordnet er sich dem Stereopanorama der Säulen dann perfekt unter und ist auch neben unserer Hörcouch nicht als separate Schallquelle auszumachen. Erst so macht er als Beistelltisch auch wirklich Sinn, und diese Aufgabe erfüllt er offensichtlich mit Bravour. Zeit für den Umzug in unser Heimkino. Das gerade verkabelte und nicht zu kleine Lautsprecherset der nichtsahnenden Kollegen für den Mittelhochton genutzt, muss der Sonic MK2 auch hier seine Qualitäten beweisen. Selbst im großen Schlachtengetümmel immer die Fassung bewahrend setzt er sich auch in dieser Anwendung mit Freude in Szene. Die Belastbarkeit ist für übliche Wohnräume schon sehr hoch – bevor der aufgibt, fallen dem lieben Nachbarn ein Geschoss weiter unten die Lampen von der Decke. Und trotzdem fällt er auch hier nicht aus dem Klangbild, bietet eine geschlossene Vorstellung und macht eine gehörige Menge Lust auf Bass. Nur mit auf dem Gehäuse abgestellten Gläsern und Fernbedienungen sollte man tunlichst vorsichtig sein. Die können im Betrieb schon mal auf Wanderschaft gehen; ein freundliches Deckchen aus der Schublade der besseren Hälfte schafft hier Abhilfe.

Aufbauanleitung


Los geht‘s mit dem Sägen der Löcher für Chassis und Reflexrohr in den Innenplatten. Auf der liegenden, 48 cm langen Seitenwand werden dann eben jene Platten zusammen mit Front und Rückwand aufgeleimt. Dann kommt die eingerückte Ecke dran – erst der breite Streifen, dann der schmale. Nun werden die unteren Bereiche ausgesägt, so dass an den Ecken die vier Standfüße übrig bleiben. Auch der Ausschnitt für das Modul wird nun gesägt. Der Modulkasten wird separat aufgebaut und durch die Tieftöneröffnung in das Gehäuse eingeleimt. Jetzt werden die Wände rundum mit passend zurechtgeschnittenem Noppenschaumstoff beklebt, die Dämmwolle wird ebenfalls kreisförmig verteilt, so dass der Weg zwischen Woofer und Reflexrohr frei bleibt. Danach wird das ungekürze Reflexrohr eingesetzt (ggf. festkleben) und am Gehäuseende durch die Tieftöneröffnung mit 3-4 Wicklungen MDM-20 versehen, was einen strömungsgünstigen Kragen bildet. Die 44,2-cm-Versteifung wird nun unter leichter Spannung eingeleimt, die zweite Versteifung erfolgt nach dem durchtrocknen. Jetzt ist die Außengestaltung dran. Soll die Deckelplatte dieselbe Optik bekommen (ich persönlich finde Monacors Lösung deutlich attraktiver), wird sie jetzt aufgeleimt und mitgestrichen, ansonsten kommt sie später. Dann bekommt das Modulabteil ein Loch fürs Kabel, welches direkt eingesetzt und abgedichtet wird. Der Tieftöner wird (mit einem separaten Kabel für die Schwingspulen in Serie) versehen und von unten eingeschraubt, Selbiges passiert mit dem Aktivmodul. Und sollte die anders gestaltete Deckelplatte noch fehlen, so wird diese nun aufgeklebt.

Holzliste pro Box


19-mm-MDF:

 2 x 44,2 x 44,2 cm Innenplatten
 1 x 48,0 x 54,1 cm Seitenwand links
 1 x 46,1 x 54,1 cm Rückwand
 2 x 36,7 x 51,1 cm Seitenwand rechts / Front
 1 x 9,4 x 54,1 cm Ecke 1 
 1 x 7,5 x 54,1 cm Ecke 2
 1 x 5,0 x 24,6 cm Versteifung längs
 1 x 5,0 x 44,2 cm Versteifung quer 


Zubehör pro Box


 1 Aktivmodul Monacor SAM-2
 2 x Dämmwolle MDM-3
 1 x Matte MDM-40
 24 Schrauben MZF-8615 (VE=16)
 1 x Bassreflexrohr MBR-100
 1 m Kabel SPC-125 +
 1 x Dichtung MDM-20

 Lieferant: Monacor International, Bremen


Fazit

Die perfekte Demonstration, dass sich Design und Funktion nicht automatisch ausschließen. Ein sehr attraktiver, perfekt getarnter Subwoofer mit sehr hoher Belastbarkeit, satt-präzisem und in weiten Grenzen einstellbarem Bass – was braucht man mehr?

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Sonic Mk2

Preis: um 650 Euro

12/2011
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor 
Vertrieb: Monacor International, Bremen 
Konstruktion: Monacor 
Funktionsprinzip: Einweg, Bassreflex 
Bestückung: 1 x Monacor SPH-380TC 
Nennimpedanz (in Ohm): entfällt, da aktiv 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: entfällt, da aktiv 
B x H x T (in cm) 48/56.9/48 
Kosten pro Stück: 650 
Chassis: Monacor SPH-380TC (Spulen seriell) 
Technische Daten
Hersteller: Monacor 
Bezugsquelle Monacor International, Bremen 
Unverb. Stückpreis 285 
Chassisparameter K+T-Messung
Z (in Ohm):
Z 1kHz (in Ohm): 37.6 
Z 10kHz (in Ohm): 137,8 
Fs (in Hz) 22.72 
Re (in Ohm) 6.34 
Rms (in Kg/s) 13.76 
Qms 2.6 
Qes 0.29 
Qts 0.26 
Cms (in mm/N) 0.2 
Mms (in gr) 250.21 
BxL (in Tm) 27.77 
VAS (in Liter) 200.31 
LE (in mH) 4.48 
SD (in cm²) 855 
Ausstattung
Korb: Aludruckguss 
Membran: Papier, beschichtet 
Dustcap: keine 
Sicke: Gummi 
Schwingspulenträger: Aluminium 
Schwingspule (in mm): 75 
Xmax absolut: 22,2 
Magnetsystem: Ferrit 
Polkernbohrung: 20 mm gerundet 
Sonstiges: Doppelschwingspule 
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Autor Christian Gather
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Datum 27.12.2011, 09:41 Uhr
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