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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Monacor Cheap Trick 296
Very Cheap Trick
KLANG+TON-Leser Markus Hasse hat uns mit einer wirklich günstigen Zweiwegebox mit Monacor-Bestückung beglückt. Der perfekte Cheap Trick!
Der Cheap Trick mit der Nummer 296 hat auf etwas ungewöhnlichen Pfaden ins Heft gefunden – denn das Einzige, was wir vom Erbauer wissen, ist sein Name. Man hat uns den kompakten Zweiwegerich beim diesjährigen Lautsprecher-Contest der Interessengemeinschaft DIY HiFi (IGDH) mit dem Kommentar: „Vielleicht ist das ja was für euch“ in die Hand gedrückt. Ein nachträgliches Probehören gab dem Überbringer absolut recht: Ja, das ist definitiv etwas für die Rubrik „Cheap Trick“, und außerdem ein sehr gelungener Lautsprecher. Der Trick an der Sache: Die beiden Treiber für dieses Projekt kosten zusammen gerade einmal 25 Euro.
Treiber
Aus den unendlichen Tiefen der Regale der Bremer Monacor International GmbH zog der Konstrukteur zunächst den Fünfzöller SP-13/4. Dem gibt´s da schon so lange, den hat sonst keiner mehr auf der Rechnung.
Gehäuse
Gut 13 Liter gönnte der Entwickler dem Tieftöner für seine Arbeit, verpackt in 19 Millimeter starker mitteldichter Faserplatte. In der Zeichnung nicht zu sehen: das Bassreflexrohr. Es sitzt auf der Rückseite, durchmisst fünf Zentimeter und ist derer achteinhalb lang. Der Hochtöner braucht, bedingt durch seine geschlossene Bauweise, kein eigenes Volumen, was die Gehäusekonstruktion angenehm einfach macht. Die Seitenteile der Originale sind mit Graniteffektlack behandelt; Front, Boden, Rückwand und Deckel sind mit einem umlaufenden Streifen aus schwarzem Samt beklebt – sehr edel. Die Gehäusedämmung sieht so aus: Seitenwände, Boden und Deckel werden mit einem passenden Stück Noppenschaum belegt, in das verbleibende Volumen wird knapp eine halbe Matte Sonofil eingebracht. Achten Sie darauf, dass der Raum unmittelbar hinter dem Reflexrohr frei bleibt.
Frequenzweiche
Die Filterung der beiden Treiber erwies sich als nicht so trivial. Zunächst bekam der Tieftöner einen Hochpasskondensator (1200 µF) verpasst, um ihm das Leben etwas zu erleichtern und das maximal Sinnvolle an Bass aus dem Gehäuse zu erzeugen. Die eigentliche Filterung übernimmt ein Hochpass zweiter Ordnung (1,5 mH/ 20 µF). Darauf folgt ein Sperrkreis (0,22 mH/2,2 µF), um dem Tieftöner Unarten nach obenhinaus abzugewöhnen. Die Filterung des Konushochtöners wird im Wesentlichen von einem 6,8-µF-Kondensator bewerkstelligt. Das nachfolgende Parallelglied (0,22 mH/ 15 Ohm) kann man als Bestandteil des Filters oder als Impedanzlinearisierung ansehen. Es folgt noch ein Saugkreis (1,8 Ohm/13,3 µF/0,82 mH) parallel zum Treiber, der schlussendlich mit einem Vorwiderstand (15 Ohm) recht drastisch eingebremst wird.
Messungen
Der Amplitudenverlauf von Cheap Trick 296 ist insgesamt recht ausgewogen geraten, mit leicht zu den Höhen fallender Tendenz. Im Bass sind realistisch 70 Hertz drin; der Tiefton fällt allerdings sanft ab, auch bei 50 Hertz ist noch nennenswerte Schallabstrahlung gegeben. Das Rundstrahlverhalten sieht recht ordentlich aus, ab etwa einem Kilohertz beginnt der Schalldruck außerhalb der Achse abzufallen. Der Konushochtöner läuft auf Achse ziemlich sauber, die beiden Peaks bei 10 und 13 Kilohertz verschwinden unter Winkeln recht schnell. Die schon damals beim Test des Hochtöners festgestellte Obergrenze von 16 Kilohertz zeigt sich auch hier, obwohl bei 20 Kilohertz durchaus noch Pegel vorhanden ist. Der mittlere Wirkungsgrad des Lautsprechers liegt um 85 Dezibel, das ist in Ordnung für diese Bauform. Der Impedanz schrieb offenbart die in der Theorie nicht ganz passende Reflexabstimmung: Die beiden Impedanzhöcker sind nicht lehrbuchmäßig gleich hoch, die Tuning- Frequenz liegt bei 70 Hertz – also dort, wo wir messtechnisch auch die untere Grenzfrequenz verorten. Bei knapp zwei Kilohertz gibt´s einen auffälligen Impedanzbuckel, im Mittel können wir der Box Acht-Ohm-Verhalten attestieren. In Sachen Klirr verhält sich Cheap Trick 296 absolut mustergültig. Bei geringen Pegeln (85 Dezibel) liegen die Verzerrungen sowohl gerader als auch ungerader Natur ab knapp einem Kilohertz nahe an der Messgrenze – ganz erstaunlich. Bei 95 Dezibel nimmt das Klirrniveau wie erwartet zu, ein halbes Prozent ist aber immer noch ziemlich gut, zumal es sich in erster Linie um geradzahlige Verzerrungen handelt. Nicht ganz so friedlich zeigt sich das Wasserfalldiagramm: Der Tieftöner offenbart verzögertes Ausschwingen an gleich einer ganzen Reihe von Stellen, der Hochtöner hingegen verhält sich mustergültig.
Klang
Und wie macht sich Cheap Trick Numero 296 im Hörraum? Überaus anständig. Superlative und Bestmarken waren nicht zu erwarten – gibt´s auch nicht. Wohl aber ein in Anbetracht des moderaten Materialeinsatzes sehr beachtliches Auftreten. Pegelorgien sind die Sache dieses Lautsprechers nicht, der Konushochtöner vermeldet rechtzeitig, wenn´s ihm zu viel wird, und klingt dann ein bisschen „fies“. Bis dahin allerdings tönt er ausgesprochen homogen und natürlich. Luft am oberen Ende des Spektrums vermisst man so gut wie nicht. Atemgeräusche (wie die von Eva Cassidy bei „Ain´t No Sunshine“) haben die richtige Prägnanz und Definition, das Obertonspektrum passt bestens. Ähnliches gilt für Tom Jones‘ „Did Trouble Me“ – das Kehlige in der Stimme kommt sehr überzeugend, tonal passt´s bestens. Der Mann kann singen, dass vermittelt die Box überzeugend. Bass? Nun ja. Nennen wir´s Oberbass. Und den macht sie gut, die Kleine. Echter Tiefgang ist nicht da, dafür aber auch keinerlei Übertreibungen zum Kaschieren dieses Umstandes. Sie klinkt sich einfach sanft und unauffällig aus – alles richtig. Ganz bezaubernd: die ausladende Raumdarstellung, zu der die Monacor-Kombifähig ist. Völlig frei positioniert sie Gesangsstimmen im Raum, nichts klebt am Lautsprecher, nichts wirkt statisch oder unbeweglich. Das ist eine richtig gute Lösung für nicht zu große Räume und mit moderatem Wandabstand hat man in Sachen Bassfundament auch sicherlich keinerlei Nöte. Schön gemacht, lieber Markus!
Aufbauanleitung
Die Boxenfront steht rundum über, deshalb beginnt man sinnvollerweise hier mit dem Aufbau und klebt eine Seitenwand, Deckel und Boden fest. Es folgt die Rückwand, die zweite Seitenwand, zum Schluss der Boden. Die Öffnungen für die Treiber und das Reflexrohr können vor oder nach dem Zusammenbau gesagt/gefräst werden, ein Einlassen der Treiber ist nicht vorgesehen und in Anbetracht der flachen Körbe auch nicht sinnvoll.
Holzliste
Material: 19-mm-MDF
2 x 350 x 283 mm Seiten
1 x 350 x 200 mm Front
1 x 312 x 162 mm Rückwand
2 x 283 x 162 mm Boden / Deckel
Zubehör pro Box
ca. 0,5 Matte Sonofil
ca. 0,25 Matte Noppenschaum
Bassreflexrohr 50 mm, 85 mm lang
Schrauben, Kabel, Terminals
Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Monacor Cheap Trick 296
Preis: um 80 Euro
262-2259
hifisound Lautsprechervertrieb |
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | Cheap Trick 296 |
Chassishersteller: | Monacor International |
Konstruktion: | Markus Hasse |
Funktionsprinzip: | Zwei Wege, Bassreflex |
Bestückung: | 1 x Monacor SP-13/4, 1 x Monacor HT-22/8 |
Nennimpedanz in Ohm: | 8 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m | 85 Dezibel |
Abmessungen (B / H / T in cm): | 200/350/302 |
Kosten: | ca. 80 Euro plus Gehäuse |