Kategorie: Lautsprecherbausätze

Leistungsfähige modulare PA mit Faital-Pro-Treibern


On every Stage

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 1
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Ab einer gewissen Größenordnung arbeitet man im Beschallungsbereich nicht mehr mit fest kombinierten Boxen, sondern setzt eine PA-Anlage aus Einzelbausteinen mit fest definierten Einsatzbereichen zusammen. Je nach Bedarf kann diese dann hochskaliert werden, bis es passt.

Und so sieht es auch beim Projekt „Staggia“ vom Lautsprechershop Gattig aus. Dass hier Leute mit Leidenschaft ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, sieht man schon am deutlich gebrauchten Zustand der Gehäuse: Diese PA hat schon ein paar Kilometer runter: Ursprünglich ist sie ein privates Projekt Dennis Franks, der sich vor 15 Jahren das Set gebaut hat, um für Veranstaltungen im näheren Umfeld eine hochwertige Beschallung zur Verfügung stellen zu können. 2024 wurde die Anlage dann im Lautsprechershop mit Chassis der neuen Vertriebsmarke Faital Pro aufgewertet und mit Modulen von Hypex aktiviert, so dass in der getesteten Version 1000 Watt Dauerleistung pro Seite eine gestackte PA mit 2x15 Zoll im Bass, ebenfalls 15 Zoll im Tiefmittelton und ein 2-Zoll-Druckkammertreiber mit Horn antreiben.

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 2Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 3Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 4Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 5Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 6Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 7Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 8Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 9Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 10Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 11Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 12Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 13Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 14
 

Technik


Den Tiefton, beziehungsweise Mitteltieftonpart übernehmen zwei 38-Zentimeter- Treiber von Faital Pro namens 15 HP 1030 A – der Schwingspulendurchmesser leitet sich hier nicht aus der „30“ ab, sondern aus der „10“ – also 100 Millimeter! Damit haben wir natürlich eine immense Belastbarkeit, aber auch ein relativ schweres Schwingsystem, was zu einem schon ab 200 Hertz leicht im Pegel sinkenden Frequenzgang führt. Den größeren Bruder mit 18 Zoll Durchmesser habe ich vor ein paar Jahren schon einmal getestet – die ganze Treiberfamilie ist vom Korb über den Antrieb bis hin zur Sicke konsequent auf Leistung getrimmt, ohne aber – wichtig! - die Linearität aus den Augen zu verlieren. Der Hochtontreiber ist ein ziemlicher Brocken, stammt ebenfalls von Faital Pro und hört auf den Namen HF 200. Wir kennen den Treiber schon aus der PA-Box „Hotan“, die wir 2017 getestet haben. Die drei Zoll durchmessende, auf einen Kaptonträger gewickelte Schwingspule treibt eine Titanmembran an, der Hersteller empfiehlt einen Einsatz bis 900 Hertz hinunter. Als Antrieb fungiert ein Ring aus Neodymtabletten, was für ein gemäßigtes Gesamtgewicht von 3,2 Kilogramm sorgt. Die angegebene obere Grenzfrequenz von 18 Kilohertz ist ein wenig optimistisch – aber zum Glück nur ein wenig. Die Klirrschriebe glänzen mit völliger Abwesenheit von K3 – nicht schlecht. Beim Horn verließen sich die Konstrukteure auf den Goldstandard in Sachen PA-Hörner: Ein Zwei-Zoll-Limmerhorn, das zwar nicht ganz günstig ist, aber mit ziemlicher Sicherheit den Stand der Technik verkörpert.   

Gehäuse


Modulbauweise: Das bedeutet, dass Bass, Mittelton und Hochton in eigenen Gehäusen untergebracht sind. Klingt kompliziert? Ist es nicht: Zum einen ist das Gehäuse für den Hochtöner so einfach, wie es nur sein kann – die sprichwörtlichen 6 Bretter. Hier ist auch die Passivweiche für den Mittel-Hochtonpart untergebracht. Die zweite Vereinfachung betrifft die Gehäuse für die 15-Zöller: Die Unterbringung für den Tiefmitteltöner und die Subwoofer ist identisch. Das bedeutet, dass auch schon die Kombination des Horns mit einem Tieftonabteil fullrangetauglich ist – für größere Aufgaben wächst dann einfach die Anzahl der Bassteile. Die große Box ist ein klassischer Bassreflex-PA-Lautsprecher mit großem Reflexkanal, der durch senkrechte Versteifungen im Gehäuse mit gestützt wird. Außerdem ist die Schallwand nach innen versetzt, um beim Transport die Treiber zu schützen. Zusätzlich gibt es einen recht stabilen Akustik-Schaumstoff vor der Front, um die Treiber vor dem Wetter und Bierduschen zu schützen. Frequenzweiche Die Staggia – so der Name des Sets – ist teilaktiv aufgebaut, das bedeutet, dass in unserem Setup die beiden Subwoofer pro Seite von einem Kanal des Hypex FA-502-Moduls angesteuert werden, während der andere Kanal die Mittel- und die Hochtonbox antreibt, die wiederum passiv getrennt sind. Die Weiche selbst ist konsequent steilflankig mit je einem Hochpass und einem Tiefpass dritter Ordnung ausgeführt. Der Tieftöner wird mit zwei Saugkreisen im Frequenzgangverlauf linearisiert, während beim Hochtöner ein recht breitbandiger Saugkreis den fallenden Verlauf oberhalb der größten Hornwirkung egalisiert. Den immer noch vorhandenen Pegelüberschuß korrigiert ein Spannungsteiler.  


Messungen


Das Ganze funktioniert dann auch ziemlich gut. Ich habe wohlgemerkt, auch die Staggia im vollen Setup in einem Meter Entfernung gemessen, ohne dass ich irgendwelche Abstriche beim Abstrahlverhalten machen musste:

Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 9
Textdiagramm: Bassabstimmung
Gerade das famose Hochtonhorn strahlt in alle Richtungen gleich ab – einen Hauch von Bündelung gibt es nur im Bereich unterhalb der Trennfrequenz des Horns.  Für den Live-Betrieb hat man den Subs eine kräftige Bassbetonung im eingebauten Equalizer des Hypex-Moduls spendiert. Wenn man die Anhebung aus dem Setup herausnimmt, erhält man einen wunderbar linearen Verlauf im Bass: In Sachen Belastbarkeit ist die Staggia natürlich mit das Beste, was ich je gemessen habe, Klirr spielt bis auf den üblichen steigenden K2 des Hochtonhorns überhaupt keine Rolle, sogar bei 115 Dezibel bleibt gerade der „schlimme“ K3 absolut kontrolliert.
Lautsprecherbausätze Lautsprechershop Staggia im Test, Bild 10
Textdiagramm: klirr115
Eine Impedanzmessung des passiven Mittel-Hochton-Teils konnte ich aus Zeitgründen leider nicht mehr durchführen – die Staggia musste schon wieder zum nächsten Einsatz.   

Hörtest


Raus, nur raus damit: An einem der raren Tage ohne Regen habe ich das Staggia- Set vor den erwartungsvollen Augen der Kollegen auf den Parkplatz des Verlags gestellt und mal ein bisschen aufgelegt, bis irgendwann jeder „zufällig“ eine CD dabei hatte. So ergab sich ein natürlich sehr ausgewogener Hörtest, bei dem zwischen House und Techno über Heavy Metal bis hin zu Klassik alles dabei war. Was soll ich sagen: Die Staggia PA macht das soundmäßig so gut wie ein guter Hifi -Lautsprecher, nur mit deutlich mehr Dynamik und Reserven – für einige Passagen der Hörsession muss ich mich bei den Nachbarn entschuldigen – wobei „Nachbar“ hier bedeutet: Über den Deich, über den Rhein-Herne-Kanal, einen zweiten Deich und noch ein 50 Meter breiter Grünstreifen – trotzdem dürfte auch dort noch ein recht voller Klang zu hören gewesen sein… Was ich damit sagen möchte: Ich finde es gut, dass mit der Staggia eine PA von einem Konstrukteur mit „Hifi -Ohren“ entwickelt wurde: So ist auch bei lauten Veranstaltungen bester Sound garantiert!   

Aufbauanleitung


Der Zusammenbau erfolgt auf einer Seitenwand der Box, auf der Rückwand, Reflexkanal, Schallwand und Versteifungen aufgeklebt werden. Diese müssen wegen ihrer Stutzfunktion genau eingepasst  werden. Die zweite Seite folgt zuletzt. Sinnvollerweise wird die Bedämpfung jetzt eingebracht, ebenso die Verkabelung und die Weiche. Dann werden die Löcher für das Terminal und ggf. das Modul und die Tragegriffe gesagt. Beim Hochtongehäuse ist nur auf das exakte Einpassen der Leisten zu achten, auf denen das Horn befestigt wird.  

Holzliste


siehe Bauplane  

Zubehör pro Box


 Terminal
 Noppenschaumstoff
 Sonofil
 Schrauben
 Schaumstoffdichtstreifen für die Lautsprecher
 Kabel


Lieferant: Lautsprechershop  

Weichenbestückung


L1: 1,8 mH I-Kern-Spule 1,4 mm
L2: 1,0 mH Luftspule, 1,4 mm
L3: 8,2 mH H-Kern-Spule 0,7 mm
L4: 6,8 mH H-Kern-Spule 0,7 mm
L5: 1,5 mH Luftspule, 1 mm
L6: 2,7 mH Luftspule 0,7 mm
C1: 33 + 5,6 µF MKT
C2: 3,9 µF MKT
C3: 22 µF MKT
C4: 6,8 µF MKP
C5: 8,2 µF MKP
C6: 3,9 µF MKT
R1: 6,8 Ohm MOX 20
R2: 22 Ohm MOX 20
R3: 2,7 Ohm MOX 20
R4: 10 + 10 Ohm MOX 20
R5: 2,7 Ohm MOX 20
Limp: 0,22 mH Luftspule 0,7mm
Cimp: 15 µF MKT
Rimp: 8,2 Ohm MOX 20 

Fazit

Extrem leistungsfähige PA-Anlage, die auch anspruchsvolle Hörer zufrieden stellt.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Lautsprechershop Staggia

Stückpreis: um 1236 Euro (Staggia Mittel-Hochton-Teil passiv) 1.333 Euro (High End Version) 11,90 Euro (Impedanzlinearisierung) 426 Euro (Subwoofer, passiv) 708,10 Euro (Hypex-Aktivmodul)

8/2024

Extrem leistungsfähige PA-Anlage, die auch anspruchsvolle Hörer zufrieden stellt.

Lautsprechershop Staggia

8/2024

Lautsprechershop Staggia
PROFI -TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Faital Pro 
Vertrieb: Lautsprechershop Gattig, Eggenstein 
Internet www.lautsprechershop.de 
Konstruktion: Daniel Gattig, Dennis Frank 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 3x Faital Pro 15 HP 1030 A 1x Faital Pro HF200 A mit Limmer 250W 
Nennimpedanz (in Ohm): Nein 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: Nein 
B x H x T (in cm) 43 x 60 x 49 cm (Bass/Mitteltonabteil) 43 x 31,2 x 49 cm (Hochtonabteil) 
Kosten pro Stück: 1.236 Euro (Staggia Mittel-Hochton-Teil passiv) 1.333 Euro (High End Version) 11,90 Euro (Impedanzlinearisierung) 426 Euro (Subwoofer, passiv) 708,10 Euro (Hypex-Aktivmodul) 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 11.08.2024, 10:01 Uhr
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Topthema: HÖRTEST2024
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