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High-End- Standbox mit Accuton-Thiel und Audaphon
Vor einem guten Jahr war ich zu Recht des Lobes voll über eine Kompaktbox, die uns der Lautsprechershop zum Test überlassen hat. Heute ist es die Standboxenversion, die sich den strengen Ohren des Redakteurs stellt – kann die doppelt so hohe Box alles auch doppelt so gut?
Technik
Wie in der Accutop werden auch in der Accustand Treiber der neuesten Chassisgeneration von Accuton-Thiel eingesetzt, deren extrem harter, aber empfindlicher Konus wie bei allen anderen Accuton- Chassis hinter Gitter muss, um vor Bruch zu schützen. Der C168-6-890 ist ein so genanntes 4D-Chassis: 4 D steht dabei für „Direct Dome Drive Design“ – ein Blick von der Seite auf den Treiber zeigt uns, woher der Name kommt: Der Durchmesser Schwingspule ist hier tatsächlich genau so groß wie der der Membran – präziser und kraftschlüssiger kann man einen Konus nicht ansteuern.
Gehäuse
Das Gehäuse ist im Prinzip das der Accutop, nur in der Höhe auf gut das Doppelte angewachsen. Die Schallwand ist für die großzügig angebrachten Fasen insgesamt 50 Millimeter dick. Das ansonsten einfache Gehäuse ist mit drei Versteifungsbrettern und zwei Leisten ausreichend stabilisiert. Am aufwendigsten beim Bau sind die Fräsungen, weil alle passiven und aktiven Chassis eingefräst sind und die Löcher in den Versteifungen zur Vermeidung von Strömungsgeräuschen an den Kanten verrundet werden. Aber das ist schon in Ordnung: So eine Box baut man im Leben nur einmal oder lässt sie sich eben gleich in guter Optik vom Tischler anfertigen.
Frequenzweiche
Die beiden Accuton haben analog zur Accutop ein Filter bekommen, das exakt das Minimum dessen darstellt, was nötig ist: Eine Spule für die flache Trennung und ein Saugkreis zur Eliminierung der Resonanz – das war es auch hier schon. Und auch hier geht es dann beim Hochtöner etwas komplizierter zu, der aber etwas anders gefiltert wird als beim Kompaktlautsprecher. Hier hat das Bändchen eine Filterung zweiter Ordnung bekommen. Genau genommen ist es sogar nur ein Filter erster Ordnung mit einem kleinen Kondensator – die große Spule parallel zum Treiber dient nur dem Schutz vor tiefen Frequenzen. Dazu gibt es einen Vorwiderstand und zwei zusätzliche Saugkreise zur Linearisierung des Frequenzgangverlaufs. Das Ganze führt dann zu einer sauberen Übernahme bei ziemlich genau 2 Kilohertz. Die Membranresonanz der Keramikmembranen auf der flachen Flanke macht sich in der Summe minimal bemerkbar.
Messwerte
Und auch bei der Standbox können wir nur des Lobes volle sein für die Messwerte: Der Tiefbass reicht schon im Freifeld bis an die 30-Hertz-Marke – im Hörraum geht es ja denn noch einmal deutlich tiefer. Der ab 3 Kilohertz etwas unruhige Frequenzgangverlauf ist ab 30 Grad Messwinkel schön eben, so dass die Accustand gerne parallel zu den Seitenwänden ausgerichtet werden sollte. Der Impedanzverlauf liegt mit den beiden parallel geschalteten Bässen natürlich etwas niedriger als bei der einfach bestückten Accutop, aber immer noch in einem Bereich um 4 Ohm mit einem Minimum von 3,3 Ohm – unbedenklich. Die Klirrwerte liegen auf einem sensationell niedrigen Niveau – eigentlich kann man immer dann, wenn man unsere Messungen bei 85 und bei 95 Dezibel kaum unterscheiden kann sagen, dass es sich um einen Lautsprecher mit heraus ragend guten und belastbaren Chassis handelt. Im Wasserfalldiagramm gibt es eine schmalbandige Resonanz bei 500 Hertz, die aber auch zügig im Pegel abfällt und damit unkritisch ist.
Hörtest
Nun, doppelt so gut, wenn man so etwas überhaupt quantifizieren kann, wie die Accutop ist die Accustand natürlich nicht – geht ja auch nicht bei identischem Chassis-Material. Aber die große Box setzt den Weg der kompakten konsequent fort und setzt an einigen Punkten noch etwas drauf: Klar, untere Grenzfrequenz und vor allem die Bassdynamik sind hier spürbar besser – so gut und wuchtig, dass man bei der Planung ein bisschen den eigenen Hörraum einberechnen sollte: So eine Box erschlägt einen in einem zu kleinen Raum buchstäblich mit Bassdynamik. Ab 40 Quadratmeter dürfen es sein, gern sogar etwas mehr – die Reserven sind in jeden Fall vorhanden und dann atmet die Accustand auch so richtig durch und fasziniert mit einer einerseits hoch dynamischen und kraftvollen Spielweise, andererseits durch ihre grandiose Fähigkeit, auch sehr subtiles Material liebevoll und präzise umzusetzen.
Aufbauanleitung
Der Aufbau beginnt auf einer der Seitenwände. Nacheinander werden Deckel, Rückwand, Boden, und die Versteifungen aufgeleimt. Dann wird die zweite Seitenwand aufgesetzt. Anschließend setzt man die Schallwand auf. Dann werden die Fräsungen fur den Korbrand und die Chassisausschnitte angebracht und die Locher für das Terminal gesetzt. Die Weiche kann an der Rückwand oder am Boden der Box untergebracht werden – wobei ein Biwiring- Terminal auch eine externe Weiche erlaubt. Das Bondum bedeckt die Gehäusewande. Die Polyesterwatte wird unter dem Deckel, hinter den Tiefmitteltönern platziert. Danach können die Chassis angeschlossen und montiert werden.
Holzliste
Material: 25 mm MDF
2 x 120,0 x 22,0 cm (Front)
Material: 19 mm MDF
1 x 120,0 x 22,0 cm (Rückwand)
2 x 120,0 x 28,1 cm (Seitenwände)
2 x 28,1 x 18,2 cm (Deckel, Boden)
3 x 26,2 x 18,2 cm (Versteifungen)
2 x 18,1 x 4,5 cm (Versteifungen)
Zubehör pro Box
Anschlussterminals
Dampfungsmaterial Sonofil und Bondum
Schrauben
Schaumstoffdichtstreifen fur die Lautsprecher
Kabel Lieferant: Lautsprechershop, Karlsruhe
Fazit
Auch mit der Accustand setzt der Lautsprechershop neue klangliche Maßstäbe in der Größenklasse – nicht billig, aber jeden Cent wert.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Lautsprechershop Accustand
Preis: um 3090 Euro
Neue klangliche Maßstäbe in der Größenklasse – nicht billig, aber jeden Cent wert.
Lautsprechershop Accustand
Lautsprechershop Accustand
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Wavecor, Audaphon, Accuton |
Vertrieb: | Lautsprechershop Strassacker, Karlsruhe |
Internet | www.lautsprechershop.de |
Konstruktion: | Daniel Gattig, Dennis Frank |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 2 x Accuton Thiel C168-6-890 1x Audaphon APR 1.0 4x Wavecor PR182BD02 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 4 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 87 dB / 2,83 V / 1 m |
B x H x T (in cm) | 120/22/30 |
Kosten pro Stück: | 2.861 Euro + Gehäuse / 3.090 Euro (High End Variante) / 17,80 Euro (Impedanzlinearisierung) |
Technische Daten | Accuton Thiel C168-6-890 |
Hersteller: | Accuton |
Bezugsquelle | Lautsprechershop, Karlsruhe |
Unverb. Stückpreis | 886 Euro |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 8 |
Fs (in Hz) | 42 |
Re (in Ohm) | 5,11 |
Rms (in Kg/s) | 1.13 |
Qms | 4.87 |
Qes | 0,55 |
Qts | 0,5 |
Cms (in mm/N) | 0.68 |
Mms (in gr) | 20.8 |
BxL (in Tm) | 7,13 |
VAS (in Liter) | 15.3 |
LE (in mH) | 0,21 |
SD (in cm²) | 127 |
Ausstattung | |
Korb: | Druckguss |
Membran: | Keramik |
Dustcap: | Nein |
Sicke: | Gummi |
Schwingspulenträger: | Titan |
Schwingspule (in mm): | 130 |
Xmax absolut: | Nein |
Magnetsystem: | Neodym |
Polkernbohrung: | ja |
Sonstiges: | „4D-System“ |