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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Lautsprecher-Berlin Berliner Knubbel
Kompakt in die Breite
Wolfgang Grasshoff und seine Mitstreiter von Lautsprecher Berlin haben sich so ein bisschen auf kompakte Lautsprecher mit dem gewissen Etwas spezialisiert. Mit ihrem „Berliner Knubbel“ zeigen sie jetzt dass kompakt und drei Wege kein Widerspruch sind.
Mit einer Mitteltonkalotte kriegt man mich ja immer und ich muss auch ehrlich sagen, dass der zwischenzeitlich fast vollständige Rückzug dieses Chassis-Genres ein völliger Irrweg war. Braun, Heco, Canton hierzulande, ebenso wie Yamaha, Coral und wie sie alle heißen in Japan haben schon in den 70er Jahren gezeigt, wie gut ein konventioneller Lautsprecher klingen kann, wenn er nur breit und gleichmäßig abstrahlt. Statt dessen hat man später damit angefangen, immer öfter Konusschassis als Mitteltöner einzusetzen – klar, das bedeutet mehr Membranfläche und tiefere mögliche Trennfrequenzen. Aber gerade bei Mehrwege-Konstruktionen, bei denen der Mitteltöner genau so groß ist wie die Tieftöner, kopiert man eigentlich nur das alles andere als perfekte Abstrahlverhalten einer typischen 17-25-Box.
Nun, ein paar Leute in der Branche denken ähnlich und so kommt es, dass die große Kalotte eine kleine Renaissance feiert. Neben den Mittelton-Boliden von ATC und Ohm gibt es neue Modelle von Bliesma, die ganz vorzüglich sind, aber auch normalpreisige Chassis wie die Vifa-Kalotte, die als Scan-Speak-Chassis weiterlebt und eben die 60mm-Kalotte von SB Acoustics, die in unserer Testbox zum Einsatz kommt. Lassen wir doch jetzt den Konstrukteur selbst zu Wort kommen:Technik
„Der TW29 von Satori ist kein unbekannter Hochtöner. Das Antriebskonzept mit der zweiteiligen Frontplatte, die den Montagering vom Rest des Gehäuses entkoppelt, findet bei allen Satori Hochtonchassis Anwendung. Ein Neodymmagnet verbindet den Raum hinter der Seidenmembran mit einer gedämpften Volumenkammer. Der Kupferring des Magnetspalts reduziert die Impedanz bei hohen Frequenzen. Somit erreicht man ein Übertragungsverhalten bis 30 kHz. Aufgrund der niedrigen Resonanzfrequenz von 650 Hz ist ein Betrieb bereits ab 1500 Hz möglich. Die 2,5 Zoll Mitteltonkalotte ist eines der wenigen Exemplare, die für den Home- HiFi-Bereich entwickelt wurden. Satori hat den Sprung ins kalte Wasser gewagt und die Kalotte 2019 in München vorgestellt und ab 2020 in den Verkauf gegeben. Die MD60N ist kein Schnäppchen, liegt aber mit ca. 200,– Euro das Stück noch im bezahlbaren Bereich. Nun zu den Besonderheiten. Auffällig ist der schlanke Kegel der hinteren Kammer. Der Hersteller bezeichnet das Design als „abgestimmte Übertragungsleitungskammer mit geschlossenem Ende“. Nach unserem Verständnis soll sich der rückwärtige Schall in einer gedämpften Kammer totlaufen. Die Membran ist analog zum Hochtonchassis eine Gewebemembran. Der Antrieb ist ein Neodym-Motor. Der Kennschalldruck beträgt 94 dB und die Resonanzfrequenz liegt bei 450 Hz, gemessen sogar etwas niedriger. Im Gegensatz zu den anderen verwendeten Treibern erfolgt hier keine Impedanz- Linearisierung mittels Kupferring. Dies erscheint auf Grund des begrenzten Einsatzbereiches von 800 Hz bis 6000 Hz nicht sonderlich von Belang zu sein.
Der Satori MW19P-4 zeigt das typische Design für Satori Tiefton-Chassis, schlanke strömungsgünstige Stege, futuristisch anmutendes Design, eine großzügige Entlüftung des Polkerns und ein Neodymantrieb sind die äußerlich erkennbaren Eigenschaften des Treibers. Verwendet wird eine Papiermembran, die mit Papyrusgras verstärkt wurde. Der Kennschalldruck liegt bei 91,5 dB und die Resonanzfrequenz bei 32 Hz. Der Hersteller empfiehlt den Einsatz in einer belüfteten Box mit 16 Litern Volumen. Wir rechnen mit ca. 20 Litern Boxenvolumen und erreichen damit theoretisch eine untere Grenzfrequenz unter 40 Hz. Interessant ist die Übereinstimmung des MW19P mit dem MW19 TX, bezüglich der Maße und des Antriebes. Beide Chassis unterscheiden sich nur durch das Membranmaterial. Wer also den MW19P durch ein Textreme Chassis ersetzen möchte, der kann das bei geringer Anpassung der Frequenzweiche durchaus tun. Der Kennschalldruck beider Chassis unterscheidet sich nur um 1,5 dB. Der Preisaufschlag liegt allerdings bei ca. 250,– Euro pro Stück.“
Gehäuse
„Das Gehäuse ist bis auf die arbeitsintensive Frontplatte einfach gehalten. Um den wieder aufkommenden Vintage-Look zu folgen, wurde sogar auf die Abschrägung der Kanten verzichtet.
Dafür liegen die zwei oberen Chassis außermittig, um den Kanteneinfluss zu verringern. Es ist jedoch zu beachten, dass beide Fronten spiegelbildlich angefertigt werden müssen. Die Bohrungen für die Chassis lassen sich leicht mit einem Fräszirkel herstellen. Zusätzlich müssen 4 weitere halbrunde Ausschnitte für die Anschlussfahnen der Chassis gefertigt werden. Entweder man fertigt zuerst Bohrungen für die Anschlussfahnen und danach erst die für die Chassis, so bleibt nur die halbe Rundung stehen oder man überlässt diese Arbeit einem versierten Tischler mit CNC Technik. In unserem Fall besteht die Front aus Kirschbaum-Vollholz, stabverleimt. Da das Material des Kastens später nicht mehr sichtbar ist, wurde kein wertvolles Material sondern einfach nur MDF verwendet. Die MDF-Kanten erhalten einen 45 Grad Schnitt und werden verleimt. Das Ganze mit Palisander Furnier verschönert und mit Holzöl oder Holzwachs versiegelt. Eine glänzende Oberfläche erhält man durch mehrfaches Auftragen der Versiegelung, jeweils mit einem Zwischenschliff. Das Öl bitte nur sehr dünn auftragen und nach dem Einziehen (nach ca. 10 Minuten) mit einem Leinentuch verteilen, danach ca. 12 Stunden trocknen lassen.“
Frequenzweiche
„In der ursprünglichen Planung wurden die Chassis über 12 dB/Okt. Hoch- bzw. Tiefpässe getrennt. Zur schärferen Trennung und Verringerung von Phasenfehlern im Übergangsbereich erhielt der TW29DN eine 18 dB/Okt. Trennung. Da die Mitteltonkalotte im Frequenzgang einen leichten Buckel aufzeigte, musste hier mit einem Saugkreis egalisiert werden. Der ansonsten aufwendige Aufbau ist mit Leiterplatten leicht zu bewerkstelligen. Die Leiterplatten können optional bestellt werden.“
Messungen
Wir sehen einen Lautsprecher mit einem ausgewogenen Frequenzgang mit einer leicht offensiven Tendenz zum Präsenz- und Hochtonbereich hin. Das Rundstrahlverhalten ist wie erwartet hervorragend. Im Bassbereich gibt es eine lehrbuchmäßige Abstimmung im Freifeld – hier könnte man bei wandnaher Aufstellung noch etwas tiefer gehen, was der Wirkungsgrad von beinahe 90 Dezibel an 2,83 Volt auch hergibt. Das Wasserfalldiagramm sieht genau so hervorragend aus wie die Klirrmessungen.
Hörtest
Nicht ganz auf den Hörplatz eingewinkelt offenbart der Berliner Knubbel seine Qualitäten, vor allem in Sachen Transparenz und Offenheit im Klang. In unserem Hörraum funktioniert das hervorragend – in halligeren Räumen würde ich persönlich den Mittel- und Hochtonbereich etwas zurücknehmen, sonst wird es tendenziell etwas zu dünn mit der breiten Abstrahlung. Dynamisch macht der Satori-Bass einen mehr als ordentlichen Job und spielt subjektiv sogar deutlich tiefer, als es die Messungen sagen. Die drei Chassis agieren als großes Ganzes homogen und ausge-wogen und die räumliche Abbildung ist so, wie ich das von meinen besten Monitor-Lautsprechern kenne: Präzise, stabil und doch mit einer so feinen Offenheit, dass man sich wirklich mitten im Geschehen fühlt.
Aufbauanleitung
Im Vergleich zu den folierten Boxen, ist sauber aufgetragenes Furnier die edlere Variante. Das Folieren mit selbstklebender Folie ist sehr preisgünstig und wird deshalb industriell angewandt. Industriestandard ist beim Selbstbau jedoch nicht das Maß der Dinge. Das Besondere am Palisander Furnier ist seine auffällige dunkle Maserung. Der Name Palisander leitet sich von der spanischen Übersetzung „Heiliges Holz“ ab, im deutschen übersetzt man es schlicht und einfach mit Rosenholz. Da Palisander zu teuersten Hölzern überhaupt gehört, wurde das Gehäuse mit den etwas preisgünstigeren aber qualitativ ebenbürtigen SaReiFo (Save the RainForrest) versehen. Basis der Herstellung bildet ein preiswertes Holz, welches im speziellen Verfahren verschieden eingefärbt wird. Ein Streifen dieses Furniers ist bereits für 15,-D zu erwerben. Bei genauem Hinschauen erkennt man, dass die Front etwas größer als der Kasten ist, auf jeder Seite ca. 5 mm. Dieses Maß ist in der Zeichnung nicht angegeben, sollte beim furnierten Kasten jedoch vorhanden sein. Bei einer Fuge zwischen Front und Kasten wird dadurch das MDF nicht sichtbar. Auffällig ist das obige Bassreflexrohr, ein JETSET50 mit abgerundeter Außentrompete. Das Mittelrohr ist auf 10 cm zu kürzen, auf die Innentrompete haben wir verzichtet.
Holzliste
Echtholz 19mm:
1x 48,0 x 28,0 cm Schallwand MDF 19mm
1x 48,0 x 25 cm Rückwand
2x 48,0 x 25,2 cm Seitenwände
2x 25,2 x 25 cm Deckel, Boden
Zubehör pro Box
Schrauben
Schaumstoffdichtstreifen für Chassis
Kabel
Polklemmen
Polyesterwatte
Reflexrohr JETSET50
Lieferant: LS-Berlin
Fazit
Der Berliner Knubbel erweckt die Qualitäten großer alter Hifi -Zeiten wieder zum Leben und bietet eine atemberaubend räumliche und transparente Wiedergabe.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Lautsprecher-Berlin Berliner Knubbel
Stückpreis: um 862 Euro + Gehäuse
erweckt die Qualitäten großer alter Hifi -Zeiten wieder und bietet eine atemberaubend räumliche und transparente Wiedergabe.
Lautsprecher-Berlin Berliner Knubbel
Lautsprecher-Berlin Berliner Knubbel
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | SB Acoustics |
Vertrieb: | Lautsprecher-Berlin, Berlin |
Internet | www.lautsprecher-berlin.com |
Konstruktion: | Wolfgang Graßhoff, Michael Warkentien, Thomas Kirschnick |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1x SB Acoustics Satori TW29DN, 1x SB Acoustics Satori MD60N-6, 1x SB Acoustics Satori MW19P-4 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 4 Ohm |
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: | 89dB / 2,83 V / 1 m |
B x H x T (in cm) | 25 x 48 x 29 cm |
Kosten pro Stück: | ca. 862 Euro + Gehäuse |