Kategorie: Lautsprecherbausätze

Klang+Ton Cheap Trick 316


Kompakter und günstiger Zwei-Wege-Monitor

Lautsprecherbausätze Dayton Audio Cheap Trick 316 im Test, Bild 1
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Ganz dreiste Zweitverwertung, und das sogar innerhalb einer Ausgabe, aber die Retro-Box, die mit Hilfe eines Quadro-Receivers aktiviert wurde, geht auch passiv ganz hervorragend, ist günstig und leicht zu bauen. Mit einem Wort: Ein Cheap Trick

Unser Dank geht hier, wie auch schon bei der Vintage-Geschichte, an Michael Schmitz von der Variante GmbH, der es in einem Zeitraum von einer Woche geschafft hat, nicht nur den Prototypen einer Box zu fertigen, mit der ich den Cheap Trick entwickeln konnte, sondern auch noch einmal „in schön“ - eben passend zum altehrwürdigen Marantz- Receiver.  

Technik


Der Hochtöner ist eine wirklich winzige Kalotte von Dayton Audio, die man quasi überall einbauen kann - flache und kleine Frontplatte, 20 Millimeter-Schwingspule und geringste Bautiefe prädestinieren den TD20F-4 als Idealbesetzung für ein solches Projekt. Messtechnisch gibt es einen extrem sauberen Wasserfall und einen breitbannigen Auftritt bis 30 Kilohertz zu bestaunen.

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Auch das Rundstrahlverhalten ist absolut exzellent. Die leichte Senke ab 10 Kilohertz korrespondiert mit einem k2-Anstieg, vor allem bei lauten 95 Dezibel. Das Ganze ist aber nicht überzubewerten, denn der Effekt liegt schon außerhalb unseres Hörvermögens und außerdem limitiert der maximale Hub des Tieftöners noch früher.  

Der eingesetzte Tiefmitteltöner stammt von Dayton Audio, einem Hersteller, der seit jeher für sehr gute Qualität bei absolut erträglichen Preisen bietet. Der RS125P-8 ist ein 12-Zentimeter-Treiber mit Phase Plug und stabilem Gusskorb. Trotz seines günstigen Preises von nur 45 Euro entstammt der der Reference-Serie Daytons. Hier gibt es aber statt der bekannten Aluminium-Membranen einen Konus aus einem Gemisch aus Papier, Glasfasern und Kevlar, das Leichtigkeit und Stabilität optimal verbindet. Vom Parametersatz her eignet sich der Dayton für sehr kompakte Boxen: Mit 5 Litern kommt man klar, wir haben für den Cheap Trick 6 Liter errechnet. Der Frequenzgang des Chassis ist größentypisch linear bis 5 Kilohertz, darüber gibt es ein paar Resonanzen. Auch das Wasserfalldiagramm ist einwandfrei, ebenso wie der Klirr bei 85 Dezibel. Erst bei 95 Dezibel zeigt sich die Belastungsgrenze und ein harmloser k2-Anstieg.

Gehäuse


Beim gezeigten Gehäuse ist die Variant GmbH natürlich in ihrem Element: Durch CNC-gesteuert Fräsmaschinen kann man quasi jede nur erdenkliche Form realisieren, beziehungsweise beim hier verwendeten schwarzen MDF durch Gehrungsschnitte sichtbare Kanten Stoßkanten vermeiden. Sechs Bretter, mehr braucht es nicht bei der Gehäusegröße. Das Reflexrohr haben wir wegen der Ansage „Regalbox“ auf der Vorderseite. Als Bedämpfung kommen Bondum- Matten zum Einsatz, die die Wände bedecken. Zusätzlich kann die Box mit locker gezupftem Sonofil gefüllt werden.  

Frequenzweiche


Die Frequenzweiche ist eher von der einfachen Sorte, was für die Güte der verwendeten Chassis und die Einbausituation spricht. Der Tieftöner erhält ein Filter zweiter Ordnung.

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Textdiagramm: Entwicklung TT
Der Hochtöner hat ebenfalls ein 12dBFilter und zusätzlich einen Vorwiderstand zur Anpassung des Pegels.
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Textdiagramm: Entwicklung HT
Diese Filterung, die aus den Verläufen der Chassis mehr oder weniger „natürlich“ entstanden ist, zeigt eine deutlich tiefere Trennfrequenz als ursprünglich geplant (und als ich bei der Aktivversion realisiert habe):
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Textdiagramm: Entwicklung Zweige
Trotzdem sieht der Gesamtfrequenzgang auf Achse, bis auf die leichten Schwankungen, die der Hochtöner hier macht, ziemlich ähnlich aus
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Textdiagramm: Vergleich aktiv passiv
 

Messungen


Der Frequenzgang des Cheap Trick 316 ist extrem weit und ausgewogen. Der leicht abfallende Pegel im Bass wird durch wandnahe Aufstellung oder im Regal komplett aufgefangen, so dass wir von einer unteren Grenzfrequenz von unter 50 Hertz ausgehen können. Nach oben hin geht es auf Achse bis über 30 Kilohertz. Der Wirkungsgrad der lupenreinen 8-Ohm-Box liegt zwischen 81 und 82 dB, was in Ordnung geht. In Sachen Rundstrahlverhalten ist auch alles im grünen Bereich, um 3 Kilohertz bemerkt man eine leichte Aufweitung wegen der scharfen Schallwandkanten. Der Klirr ist bei 85 Dezibel absolut in Ordnung, bei 95 Dezibel bemerkt man die oben schon erwähnten Limitierungen der Treiber. Im Wasserfalldiagramm erkennt man harmlose Mitteltonartefakte aus dem nach vorne abstrahlenden Reflexrohr, die sich auch im Frequenzgang zwischen 1 und 2 Kilohertz leicht bemerkbar machen.  

Hörtest


Und im Hörtest klingt Cheap Trick 316 gar nicht mal so klein: Sogar frei stehend in unserem Hörraum ist die Bass-Qualität und -Quantität absolut in Ordnung, in meinem kleineren Hörraum zuhause im Keller sogar wirklich souverän, so lange man es mit der Lautstärke nicht übertreibt. Der Mitteltonbereich ist schön ausgewogen, klangfarbenstark und findet die nötige Mischung aus Wucht und Leichtigkeit, die ich an leichten Membranen so schätze. Der Hochtöner macht seine Sache angesichts seines extrem günstigen Preises sehr gut, nur bei ganz miesen Musikproduktionen neigt er ein wenig zu einer aggressiven Spielweise, die sich aber bei einem ausgewogenen Musikmaterial als Präzision manifestiert. Die räumliche Abbildung der kleinen Box ist absolut perfekt und, selbst wenn die Messungen etwas anderes sagen, man kann auch mal aufdrehen, ohne dass einem gleich die Membranen um die Ohren fliegen.   

Aufbauanleitung


Der Aufbau erfolgt zunächst auf der Rückwand, auf der die Teiler und der Boden aufgeleimt werden. Danach werden bei der nun stehenden Box die Seitenwände und die Front aufgeklebt Danach wird die Box mit dem Deckel verschlossen. Danach erfolgt der Einbau von Chassis und Weiche und die Bedämpfung.   

Holzliste


Siehe Bauplan   


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Bauplan

Zubehör pro Box


 Polyesterwatte
 Schrauben
 Dichtstreifen
 Terminal
 Kabel
 Reflexrohr


Lieferant: Variant 

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Frequenzweiche



Weichenbestückung


L1: 2,0 mH Luftspule 1mm
L2: 0,18 mH Luftspule, 0,7 mm
C1: 8,2 µF MKT
C2: 6,8 µF MKP
R1: 3,9 Ohm MOX 10 Watt   

Fazit

Sehr günstiger und wohlklingender Kleinlautsprecher, der sich wirklich universell aufstellen und einsetzen lässt.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Dayton Audio Cheap Trick 316

Stückpreis: um 100 Euro

11/2022

Sehr günstiger und wohlklingender Kleinlautsprecher, der sich wirklich universell aufstellen und einsetzen lässt.

Dayton Audio Cheap Trick 316

11/2022

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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Dayton 
Vertrieb: Variant, Marburg 
Internet www.daytonaudio.com 
Konstruktion: Michael Schmitz, Thomas Schmidt 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1x Dayton Audio TD20F-4 1x Dayton Audio RS125P-8 
Nennimpedanz (in Ohm): 8 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 82dB 
B x H x T (in cm) 20/29.7/18.3 
Kosten pro Stück: ab 100 Euro 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 07.11.2022, 09:59 Uhr
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