Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: SV Sound Ultra Evolution Pinnacle


Crowdpleaser

Lautsprecher Stereo SV Sound Ultra Evolution Pinnacle im Test, Bild 1
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Verzeihen Sie mir den englischen Titel, der sich ungefähr mit „Publikumsliebling“ umschreiben lässt. Aber er trifft so gut auf diesen Lautsprecher mit seinen uramerikanischen Genen zu, dass ich einfach keinen besseren finde. Also: let‘s go.

Die Firma SVSound wurde 1998 gegründet und zwar tatsächlich als Subwoofer- Hersteller, womit die meisten Leser die Firma auch verbinden. SVS selbst drückt sich diesbezüglich herrlich direkt aus: „SVS ist in die Audioszene hinein gerumpelt, um den Status Quo von überteuerten, aber schlecht performenden „High-End“ Subwoofern“ heraus zu fordern.“ Das ist ihnen auf jeden Fall gründlich gelungen, denn auch wir freuen uns jedes Mal, wenn wir einen SVS Subwoofer zum Test bekommen. Und doch sieht sich SVS, trotz dem Schwerpunkt in Sachen Subwoofer und der Heimkinoausrichtung, als Globalist. Das bedeutet, man entwickelt Lautsprecher, die in jeder Situation und für jedes Bedürfnis performen können und das seit 2010.

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Sei es in einem Heimkinoumfeld, in einer High-End- Anlage oder zu welcher Form von Beschallung auch immer. Den deutschen Vertriebsableger gibt es seit 2012. Aus pragmatischen Gründen hat man sich dort bislang ausschließlich auf die Subwoofer konzentriert, da es auch keine Nachfrage nach SVS Vollbereichslautsprechern gab. Das dürfte sich jetzt mit „Ultra Evolution“- Serie grundlegend ändern.  

Die Entwicklungsgeschichte  


Was der eine oder andere vielleicht nicht weiß: SVS hat jeden Aspekt der Lautsprecherentwicklung selbst in der Hand. Hier werden also nicht nur einfach Teile zugekauft, vielleicht spezifiziert oder gematched. Nein, Forschung und Konzeption bis hin zur finalen klanglichen Abstimmung übernimmt SVS selbst. Dabei ist ihnen kein Detail zu nebensächlich oder banal, wie man mir versicherte. Für die neue, große Ultra Evolution Lautsprecherserie, die sieben verschiedene Modelle umfasst, haben sie bei Null angefangen und haben alle sinnvollen Materialien und Geometrien für die Treiber evaluiert. Dazu kommt ein alles andere als banales Gehäusedesign, denn bei so vielen Treibern entstehen schließlich reichlich Resonanzen. Schließlich wird das Ganze durch ein komplexes Weichendesign gekrönt, an dessen Bestückung SVS nicht nur endlos lange gemessen, sondern dass sie ebenso lange gehörmäßig evaluiert haben. Nur um ein Gefühl dafür zu bekommen, was sich hinter diesen etwas allgemein gehaltenen Ausführungen verbirgt: alleine für den Hochtondiffusor wurden 25 verschiedene Versionen ausprobiert, bevor man sich klanglich für die finale, organische Zellstruktur entschied.   

Treiber und Weiche  


Jedes Chassis für die Ultra Evolution Serie wurde, wie schon angedeutet, speziell dafür entwickelt.

Lautsprecher Stereo SV Sound Ultra Evolution Pinnacle im Test, Bild 5
Der Hochtöner ist ein ganz edles Design, nicht nur wegen seiner Diamant-Kohlenstoff-Beschichtung sondern auch wegen seinem ganz speziellen Diffusor
So wurde zum Beispiel die Hochtonkalotte mit einer Aluminiummembran ausgestattet, die mit einer besonders steifen Diamant-Kohlenstoff-Beschichtung überzogen ist. Diese soll das Einschwingverhalten optimieren und für eine besondere Linearität sorgen, was unsere Messungen bestätigen. Solche Hochtöner sind in dieser Preisklasse nicht alltäglich, man findet sie eigentlich erst in deutlich teureren Schallwandlern. Konventioneller geht es bei den Tief- und Mitteltönern zu, aber wie immer kommt es auf die Mischung an, die für diese Serie ebenfalls komplett neu ermittelt wurde. Die Mitteltöner arbeiten mit einem Alugusskorb, einem belüfteten Kaptonschwingspulenkörper und einer Membran aus einem steifen, masseoptimierten Glasfasergemisch. Die Tieftöner sind ähnlich aufgebaut, haben aber im Unterschied zu den Mitteltönern einen Schwingspulenträger aus Aluminium bekommen. Da sie mehr Wärme erzeugen, übernimmt der eine erhöhte thermische Kontrolle und minimiert etwaige Luftkompressionsartefakte bei hohen Pegeln, was mit diesem Treiber garantiert vorkommen wird. Ein Blick auf die breiten Sicken dieser Treiber genügt, um ihre Herkunft aus der Tiefbasswelt zu erkennen– so gehört sich das für einen Subwooferspezialisten auch. Das mag sich nicht nach Raketenwissenschaft anhören, ist aber sauberes Handwerk und es kommt, wie schon erwähnt auf die Gesamtperformance an. Die 12-db-Weiche arbeitet mit guten Luftspulen und Folienkondensatoren, der Übergang von den Tief- zu den Mitteltönern liegt bei 140 Hz, der Hochtöner übernimmt ab 1,8 kHz von den Mitteltönern.   

Das Gehäuse

 
Man erkennt auf den ersten Blick, dass die großen Ultra Evolution Pinnacle Lautsprecher keine gewöhnliche Gehäuseform haben.

Lautsprecher Stereo SV Sound Ultra Evolution Pinnacle im Test, Bild 6
Dieses Bild zeigt die „gebeugte“ Grundform des SVS Ultra Evolution Pinnacle perfekt. Die Form sorgt unter anderem für eine maximal zeitrichtige Wiedergabe
Irgendwie angriffslustig wirken sie, wie ein Footballspieler in voller Montur, der kurz vor dem Super Bowl Finale steht: “Auf geht’s, lasst uns Spaß haben.“ Die Macher von SVS reklamieren die nach hinten gebeugte Form ihres größten Lautsprechers als eine noch nie dagewesene, was ich nicht ganz verstehe, denn mir fallen spontan große Focal oder Wilson Audio Lautsprecher mit ähnlichen Formen ein. SVS räumt aber auch ein, dass so eine Formgebung zumindest noch nie in dieser Preisklasse zu sehen war und da kann ich voll mitgehen. Ganz konventionell verwenden sie 18mm MDF für die Gehäusewände, für die Front sind es 25 mm. Gar nicht konventionell ist dann eben die „gebeugte“ Form des Gehäuses, ein Resultat jahrelanger Studien, in Essenz ein auf Zeitrichtigkeit optimiertes Design. Im Bass, und das ist ja nun die Kernkompetenz von SVS, arbeiten sie mit einer spiegelbildlichen und zugleich kraftausgleichenden Treiberanordnung. Den Begriff „kraftausgleichend“ kannte ich zuvor nicht, aber aufgrund der einander gegenüber liegenden Bässe scheint mir das eine Push- Push-Anordnung zu sein. Dabei werden die Basstreiber mit ihren Magneten aneinander positioniert, wodurch sich Gehäuseschwingungen nahezu aufheben, was die Präzision in der Wiedergabe deutlich erhöht. Die komplexe Gehäuseform ließ sich nur mit Hilfe ausführlicher Finite Elemente Analysen (FEA) optimieren. Die abgeschrägte Schallwand reduziert die Kantendiffraktion und kommt der Hochtonabbildung zu Gute.  

Der Klang  


Auf den Klang der Ultra Evolution Pinnacle war ich wirklich gespannt und ich wurde nicht enttäuscht. In unserem Hörraum war es angezeigt, zumindest eines der beiden Bassreflexrohre zu verschließen, da sonst die Gesamtbalance etwas zu bassbetont war. Doch dann gab es kein Halten mehr. Durch den guten Wirkungsgrad der Lautsprecher spielt der angeschlossene Verstärker eine untergeordnete Rolle. Am Ende vertrug sie sich besonders gut mit dem Vincent SV-237 MK II, der mit seinen großen Leistungsreserven die Vielzahl der Chassis mit Leichtigkeit kontrollieren kann. Und los ging die wilde Fahrt mit ZZ Tops Klassiker „Deguello“. Kennen Sie das, wenn man einfach wissen will, wie weit man aufdrehen kann? Stücke wie „I Thank You“ oder „I‘m Bad, I‘m Nationwide“ wirken wie für die SVS Ultra Evolution Pinnacle gemacht. Ich bin froh, dass die Kollegen schon nach Hause gegangen sind und lasse mich einfach in dieses herrliche Klangbad fallen. Aber verstehen Sie mich nicht falsch, die SVS differenzieren die unterschiedlichen Gitarrenstimmen von Billy Gibbons sehr schön, dabei saftig, dreidimensional und lecker, da verschmiert nichts und wenn der Abstand zu den Lautsprechern stimmt, kann die Party beginnen. Diese audiophilen SVS-Spaßmaschinen freuen sich aber auch über Steely Dan oder Beethovens Neunte, sind also auf kein Genre festgelegt. Nur leise hören will man mit ihnen nicht so wirklich. Muss man aber auch nicht. Ich feiere dann mal weiter.

Fazit

Wer beim Musikhören nicht nur unbegrenzt Spaß haben möchte, sondern auch auf Auflösung in großen Räumen nicht verzichten will, bekommt mit den neuen SVS Ultra Evolution Pinnacle eine highendige Alternative im Spitzensegment, die auch noch den Geldbeutel schont.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: SV Sound Ultra Evolution Pinnacle

Preis: um 5980 Euro

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7/2024
4.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
SV Sound Ultra Evolution Pinnacle

7/2024

SV Sound Ultra Evolution Pinnacle
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Bewertung 
Klang 70%

4 von 5 Sternen

Labor 15%

4.5 von 5 Sternen

Praxis 15%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Preis (in Euro) 5.980 Euro 
Vertrieb: SVSound GmbH, Bonn 
Telefon: 0228 5044 3591 
Internet www.svsound.de 
Ausstattung
Ausführung Schwarz oder weiß Klavierlack; echtes schwarzes Eichenfurnier 
Abmessungen (H x B x T in mm) 1260 x 300 x 460 
Gewicht (in Kg) 44 kg 
Konstruktionsprinzip 3-Wege Bassreflex 
Bestückung 4 x 203-mm-Tieftöner (Glasfaserverbundmembran); 2 x 165-mm-Mitteltöner (Glasfaserverbundmembran); 1 x 25,4 mm diamantbeschichtete Kalotte 
Frequenzgang 24Hz – 40kHz (+/-3 db) 
Nennimpedanz 6 Ohm 
Garantie (in Jahren): 5 Jahre 
+ beeindruckender Gesamtklang 
+ Bass bis zum Abwinken 
+/- + tolles Preis-Leistungsverhältnis 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Autor Christian Bayer
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Datum 07.07.2024, 09:58 Uhr
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