Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Divine Acoustics Bellatrix


Die Schönheit aus Polen

Lautsprecher Stereo Divine Acoustics Bellatrix im Test, Bild 1
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Es kommt zugegeben nicht allzu häufig vor, dass man ein fast fünfstelliges Preisschild sieht und denkt: Das ist aber günstig. Doch die Bellatrix von Divine Acoustic sieht einfach umwerfend aus. Zum Glück klingt sie auch prima!

Okay, die recht zentral sitzenden Chassis können im ersten Moment etwas befremdlich wirken. Gleichzeitig verleiht dies den Lautsprechern aber Charakter. Das „Snakewood“ genannte Furnier mit zehnfach Lackierung des Testmusters ist wunderschön. Von dieser Variante gibt es nur wenige Exemplare, die Ausführungen in Mocca und Smoke sind nicht limitiert. Wobei wir hier von einem Manufakturprodukt sprechen, und die sind naturgemäß limitierter als Lautsprecher, die mehr oder weniger am Fließband produziert werden. Das Gehäuse ist achteckig, leicht nach hinten geneigt und intern mit einem Sperrholz/Stahl- Gitter verstärkt. Es ruht auf einer Stahlplatte mit vier Keppler-Füßen.

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Das sind hochwertige, komplexe und hervorragend gefertigte Entkoppel- Füße, die man auch separat erwerben kann. Bleiben wir noch eine Weile beim Äußeren. Die Deckplatte ist nach vorne geneigt, was der Optik etwas Leichtes gibt, die Seiten haben einen schicken Stoffbezug und auf der Rückseite findet sich das aufgesetzte Frequenzweichengehäuse. Ausgelagerte Frequenzweichen findet man nur selten, sie sind aber sinnvoll, weil im Inneren eines Lautsprechers schon ganz schöne Kräfte walten können. Im eigenen Gehäuse sind die edlen Bauteile vor Schalleinwirkung und daraus folgender Mikrofonie geschützt. Das Anschlussterminal hat zwei Besonderheiten. Zum einen schraubt man beide Plus- und Minus-Pol des Kabels mit einer gemeinsamen Schraube fest. Zum anderen findet sich auf der Rückseite ein Anschluss für ein Erdungskabel. Das mitgelieferte Kabel findet am anderen Ende Kontakt zu einer Steckdose, ein kleiner Schalter erlaubt das Umschalten zwischen interner und externer Erdung. Doch dazu später.   

Chassis

 
Bei der Bellatrix, was auf Deutsch Kriegerin bedeutet, handelt es sich um einen 2,5-Wege-Lautsprecher. Bei drei Treibern bedeutet das, dass einer der beiden unteren Treiber sowohl Mitten als auch Bässe wiedergibt. Die beiden Tief- und Tief-/Mitteltöner arbeiten auf ein gemeinsames Volumen, der Hochtöner hat eine eigene Kammer im Rücken. Beim Tief- und Tief-/Mitteltöner handelt es sich um deutsche Produkte. Die Orchestra-Siebenzöller stammen vom deutschen Spezialisten Eton und werden für Divine Acoustics ein wenig modifiziert. Die Membranen sind aus Zellulose und haben eine Gummi-Sicke. Interessant: Die  Staubschutzkalotte verfügt über ein „Formgedächtnis“. Soll heißen, wenn man sie eindrückt, bringt sie sich wieder in die Ausgangslage. Das ist auch der Grund, warum es für die Lautsprecher keine Abdeckungen gibt. Und der Hochtöner ist durch ein Gitter vor Fingern geschützt. Bei ihm handelt es sich um einen Scan- Speak Illuminator Seiden-Ringradiator. Das ist echt gutes Zeug!   

Frequenzweiche, extern

 
Die Zuweisung der Frequenzbereiche zu den drei Chassis übernimmt die Frequenzweiche. Sie hat es in sich. Ganze 51 nach der Punkt-zu-Punkt- Methode auf beiden Seiten der Multilochplatte montierte Bauteile umfasst diese Schaltzentrale. Wer hier ein bisschen Namedropping sucht, findet es auf der Seite von Len Hifi , der den Deutschlandvertrieb der polnischen Schönheiten übernommen hat. Alle anderen lassen sich sagen: Das sind hochwertige Bauteile, die hier zum Einsatz kommen. Gespart wurde hier nicht, was dazu beiträgt, den Preis der Bellatrix freundlich erscheinen zu lassen.   

Hörtest

 
Den Einstieg in den Hörtest machte die Band A Perfect Circle mit „The Package“. Hier gibt es einen viel zu fetten Bass zu hören, mit dem überbetonende Lautsprecher schnell nervig werden.

Lautsprecher Stereo Divine Acoustics Bellatrix im Test, Bild 4
Die in einem eigenen Gehäuse sitzende Frequenzweiche ist so perfekt geschützt
Die Divine machte das aber ganz gut, sie bot einiges an Kontur im Bass, was die Sache zwar nicht viel besser, aber interessanter macht. Den Anfang des Stücks, der ruhig und atmosphärisch ist, stellte sie in einen tiefen Raum, das war schon klasse. Am besten gefiel mir aber Maynard J. Keenans Stimme, die ungeheuer natürlich, sehr präzise und dezent warm am Hörplatz ankam. Richtig gut! Die Abbildung tendiert nicht dazu, sehr breit auszufallen, sondern setzt lieber auf kompaktere Maße und Durchhörbarkeit. So eine Abstimmung mag ich lieber als eine cinemascopische. Bei „If You Have To Ask“ von den Red Hot Chili Peppers fehlte mir bei geringen Pegeln etwas Spritzigkeit, wenn es aber etwas lauter wurde, so gehobene Zimmerlautstärke etwa, war alles da: John Frusciantes Gitarre kam dann im Chorus beeindruckend ansatzlos aus den Boxen, und die Drums hatten einen wunderbaren, saftigen Punch. Überhaupt erwies sich die Ballatrix als sehr bassfest. Auch mit Trentemøllers brutalem Vamp. Die Divine machte das locker mit und zeigte immer wie viel Farbe und Druck im Tiefton schlummert. Ganz ausgezeichnet. Schnell ein Wort zur Erdung: In unserem Hörraum, der gute Bedingungen bietet und in dem alle Geräte an einem großen Audes- Power-Conditioner angeschlossen sind, machte die Erdung keinen großen Unterschied aus. Ich hatte den Eindruck, dass es mit externer Erdung minimal ruhiger im Klangbild wurde, dass sich Schallereignisse noch etwas besser raushören ließen. Aber ein deutlicher Unterschied bot sich mir nicht. Zum Abschluss Jazz: „My Favorite Things“ von John Coltrane, McCoy Tyner, Steve Davis und Elvin Jones. Ich werde nicht so recht schlau draus, aber die Bellatrix hat einen entspannten Grundcharakter, eine angenehme Tonalität, die dennoch nie dazu führt, dass man unbeteiligt zuhören würde. Das ist eine sehr gelungene Abstimmung, die Fans jeglicher Genres gleichermaßen bedient und mit der man nicht nur lange Sitzungen, sondern lange Jahre sehr zufrieden Musik hören kann. 

Fazit

Für das, was sie leistet, ist die Divine Acoustics Bellatrix nicht zu teuer. Sie stellt sich mit ihrer geschickten, tendenziell freundlichen Abstimmung ganz in den Dienst der Musik und ermöglicht Genuss ohne Kompromisse.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Divine Acoustics Bellatrix

Preis: um 9500 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


4/2025
4.5 von 5 Sternen

Referenzklasse
Divine Acoustics Bellatrix

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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

3.5 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Preis (in Euro) ab 9.500 Euro 
Vertrieb: LEN Hifi , Duisburg 
Telefon: 02065 544139 
Internet www.lenhifi.de 
Ausstattung
Ausführung Snakewood, Smoke, Mocca 
Abmessungen (B x H x T in mm) 1320/460/460 
Gewicht (in Kg) 34 kg 
Bauart 2,5-Wege-Lautpsrecher 
Bestückung 1 x 2,5-cm-Scan-Speak-Illuminator; 2 x 17,5-cm-Eton Orchestra 
Garantie 2 Jahre 
+ sehr angenehme Abstimmung 
+ farbiger, durchhörbarer Bass 
+/- + tolle Verarbeitung 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Alexander Rose-Fehling
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