Die Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: SPL Director Mk2
DAC/Preamp mit Studio DNA
SPL ist ein Hersteller, der international höchste Anerkennung genießt. Allerdings vor allem in der Studio-Szene. Wenn Sie Kopfhörer-Fan sind, haben Sie vielleicht auch schon mal von SPL gehört. Und allen anderen stelle ich SPL hier jetzt anhand des DAC/Vorverstärkers Director Mk2 vor.
SPL steht für Sound Performance Labs. Die mittelständische Firma, die tief im Westen der Republik, in Niederkrüchten nahe der Niederländischen Grenze sitzt, ist ein Phänomen. Denn dort, in sehr ländlicher Umgebung, entwickelt und produziert ein kleines, engagiertes Team analoges Studio-Equipment vom Feinsten. Ja, richtig, der Schwerpunkt liegt hier auf analog. Einfach, weil viele Studio-Profis gerne Analog arbeiten. Das hat verschiedene Gründe. Einer ist, dass die digitale Tonbearbeitung immer mit sogenannten Latenzen behaftet ist. Latenzen sind winzige Zeitverzögerungen, die zustande kommen, weil das Signal, das vom Mikrofon aufgenommen und über Lautsprecher oder Kopfhörer gehört wird, nun mal analog ist.
Zur digitalen Bearbeitung muss es von analog nach digital und von digital nach analog umgewandelt werden. Diese Prozesse dauern jeweils einen winzigen Augenblick, der manchen Künstler oder Studio-Profi bei der Arbeit stört. Auch gibt es immer noch Studio-Cracks, die davon überzeugt sind, das analog besser klingt. Und in vielen Studios steht einfach noch haufenweise analoges Equipment, mit dem die Menschen, die damit arbeiten, vertraut sind und die überhaupt nicht einsehen, warum sie auf eine DAW (Digital Audio Workstation) umsteigen sollen. Und all diese Menschen bedient SPL seit bald 40 Jahren mit Monitor- Controllern, Mikrofon-Vorverstärkern, Kanalzügen, Vorverstärkern, DACs, Equalizern, Kompressoren, De-Essern, Routern, Mixern und Kopfhörerverstärkern.Letzteren hat SPL seine Bekanntheit in der HiFi-Welt zu verdanken. Der Monitor-Kopfhörerverstärker Phonitor 2 fand in der Kopfhörer- Szene einen solchen Anklang, dass sich SPL vor Anfragen von Kopfhörer-Enthusiasten kaum retten konnte. Die Nachfrage war so groß, dass es sich für den kleinen Hersteller lohnte, ein spezielles Modell für Anwendungen außerhalb von Tonstudios zu entwickeln. Dabei verzichtete SPL auf einige Features, die wirklich nur im Tonstudio sinnvoll sind. Belassen haben die Niederkrüchtener wohlweislich das coole Design des Phonitor 2. Kopfhörer- Liebhabern kam man dabei in einigen Punkten entgegen. Zum Beispiel mit der Möglichkeit, die Geräte mit einem DAC-Board auszustatten. Denn selbstverständlich hat man sich bei SPL über die Jahre auch in Sachen hochwertiger Digitaltechnik kompetent gemacht. Mit der Zeit entstand eine ganze Range aus Kopfhörerverstärkern und anderen HiFi-Komponenten, die SPL unter dem Begriff Pro-Fi, Professional Fidelity, anbietet.
Ausstattung
Fangen wir mit der analogen Sektion an. Wie fast alle „großen“ Geräte, ist auch der Director Mk2 mit der speziellen „Voltair“- Technologie ausgestattet, die aus der Studiotechnik in viele Geräte der Pro-Fi Linie eingeflossen ist. Es handelt sich um von SPL selbst entwickelte Operationsverstärker, die statt mit der branchenüblichen Betriebsspannung von +/− 15 Volt mit +/− 60 Volt arbeiten, zusammen 120 Volt. Dadurch erhöht sich der Dynamikumfang der Schaltung von 124,2 dB auf 141,4 dB, das Rauschen sinkt von – 106 dB auf -114,2 dB und der dynamische Headroom steigt von 21,5 dB auf 33,2 dB. Letztendlich bedeutet das, dass die Voltair Technologie dem Gerät in allen genannten Disziplinen zu mehr Reserven verhilft. Die Lautstärkeregelung übernimmt ein motorisiertes Alps Poti. Der Director Mk2 kommt ohne eigene Fernbedienung und ist dafür in der Lage, die Signale jeder gängigen Fernbedienung zu lernen. An analogen Eingängen bietet der Director Mk2 zwei symmetrische Eingänge mit XLR-Buchsen und vier Standard-Eingänge mit vergoldeten Cinch-Buchsen. Dazu kommt eine Tape-Schleife.
Digital gibt es einen USB-, einen AES- einen TOSLINK und einen coaxialen S/PDIF-Eingang in Form einer Cinch-Buchse. Die digital/ analog-Wandlung übernimmt ein AKM AK4490 Velvet Sound DAC Chip. Damit verarbeitet der Director Mk2 PCM-Daten bis 768kHz/32 Bit und DSD bis DSD 256. Wer sich auf der Webseite von SPL (www.spl.audio) umguckt, stellt fest, dass in den Kopfhörerverstärkern der Phonitor-Serie zwei unterschiedliche DAC-Module angeboten werden, die DAC768und DAC768xs benannt sind. Wie zu erwarten, handelt es sich beim DAC768xs um eine kleine, „abgespeckte“ Version. Der Unterschied zum „großen“ DAC-Board besteht darin, dass SPL bei der der großen Lösung selbst entwickelte Tiefpassfilter in 120-Volt- Technologie zum Einsatz kommen, während die xs-Lösung auf die Filter zurückgreift, die der Chip selber mitbringt. Ich behaupte mal, dass 95% aller DACs auf dem Markt, die mit dem AKM AK4490 Chip arbeiten, auf dessen integrierte Tiefpassfilter setzen, weil die einfach schon extrem gut sind. Dem Director Mk2 hat SPL natürlich die große Lösung spendiert. Der einzige Wermutstropfen daran ist, es laut SPL keine Möglichkeit gab, dem Director Mk auch einen Kopfhörerausgang zu spendieren. Für einen zusätzlichen Kopfhörerverstärker in 120-Volt-Technik sei einfach kein Platz mehr im Gehäuse gewesen. Vor allem, weil man dann auch ein stärkeres Netzteil hätte einbauen müssen.
Nimmt man alle digitalen und analogen Eingänge des Director Mk2 zusammen, kommt man inklusive Tape-Schleife auf insgesamt elf Eingänge! Die Auswahl an Ausgängen ist dagegen weniger üppig. Das lautstärkegeregelte Vorverstärker-Ausgangssignal steht nur symmetrisch an einem Paar XLR-Buchsen zur Verfügung, Daneben gibt es einen unsymmetrischen Ausgang mit fixem Pegel in Form eines Paares Chich-Buchsen. Zwar ist es kein Problem, Verstärker oder Aktivlautsprecher mit unsymmetrischen Eingängen anzuschließen, indem man einen entsprechenden Adapter verwendet – das ist ohne Verlust an Klangqualität möglich. Trotzdem hätte ich einen zweiten, unsymmetrischen Vorverstärker-Ausgang für sinnvoller gehalten. Dafür zeigt SPL als besonderes Schmankerl ein Herz für Fans von Tonbändern und Kassetten. Ein- und Ausgang der Tape-Schleife lassen sich im Pegel um jeweils um -10 dB absenken, damit alte Geräte nicht mit modernen, hohen Signalpegeln übersteuert werden.
Die Bedienung hat SPL trotz der üppigen Ausstattung sehr übersichtlich hinbekommen. Ein Drehschalter dient zum Auswählen des Eingangs, daneben gibt es einen großen Lautstärkeregler und einen Kippschalter für die Tape-Schleife. Ein weiterer Schalter erlaubt es, die Empfindlichkeit der beiden mega schicken UV-Meter umzuschalten. Mir gefallen die analogen Zeigerinstrumente extrem gut. Vor allem, weil sie einen schönen Kontrast zur ebenfalls etwas retro wirkenden Punktmatrix-Anzeige bilden, die den Eingang bzw. bei digitalen Quellen die anliegende Samplingfrequenz anzeigt.
Klang
Es gibt HiFi-Fans die der Meinung sind, Studiogeräte klängen generell so neutral, dass die Musik letztendlich zu nüchtern rüber käme und keinen Spaß mache. Dem halte ich entgegen, dass auch Studio- Profi s Spaß bei der Arbeit haben wollen. Und dem SPL Director Mk2 gelingt es auf eine ziemlich einmalige Weise, eine extrem saubere und präzise Wiedergabe mit einem involvierenden, mitreißende Musikerlebnis zu verbinden. Wie sie das bei SPL schaffen, kann ich schwer erklären. Fakt ist, dass man jederzeit tief in die Aufnahme hinein hören und jedes Detail gehörmäßig in den Fokus nehmen kann. Genau so, wie man es von einem Studiogerät erwartet. Tonale Neutralität, Timing, Auflösung, Dynamik und sonstige HiFi-Aspekte sind auf höchstem Niveau garantiert. Das stimmt alles auf den Punkt. Fakt ist auch, dass man sich beim Musikhören über den Director Mk2 kaum dagegen wehren kann, mit dem Fuß zu wippen oder anderweitig unbewusst auf die Musik zu reagieren. Wie die Entwickler von SPL das hinkriegen, bleibt wohl das Geheimnis echter Klangprofis.
Fazit
Der SPL Director MK2 ist ein exzellenter DAC/Vorverstärker der auf einmalige Weise Studio-Gene mit audiophilem Klanggenuss verbindet. Klanglich ist er über jeden Zweifel erhaben, technisch ausgereift und das Design ist klasse.Kategorie: D/A-Wandler
Produkt: SPL Director Mk2
Preis: um 3600 Euro
Referenzklasse
SPL Director Mk2
93-271
RADIOKÖRNER |
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Labor | 15% | |
Praxis | 15% |
Preis: | um 3.600 Euro |
Vertrieb: | SPL electronics, Niederkrüchten |
Telefon | 02163 98340 |
Internet: | www.spl.audio |
Ausstattung | |
Abmessungen (B x H x T in mm): | 278/100/300 |
Eingänge analog | 4 x RCA Stereo, 2 x XLR Stereo, 1 x RCA Stereo Tape in |
Eingänge digital | 1 x USB-B, 1 x S/PDIF koaxial, 1 x Toslink optisch, 1 x AES |
Unterstützte Abtastraten | PCM bis 768 kHz, 32 Bit DSD 256 |
Ausgänge: | 1 x XLR Stereo Preamp / 1 x RCA Stereo fixed / 1 x RCA Stereo Tape out |
+ | Anschlussvielfalt |
+ | herausragender Klang |
+/- | + tolles Design, hochwertige Verarbeitung |
Klasse | Referenzklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |