Alleskönner

Es ist nicht leicht, sich eine Audiowelt ohne ifi Audio vorzustellen,  denn wir haben die kleinen, fähigen  Komponenten über die Jahre richtig  lieb gewonnen. Das liegt auch daran, dass uns noch keine enttäuscht  oder im Stich gelassen hat.

Einfach praktisch 

Inzwischen ist  es ja fast schon Standard, dass man einen Kopfhörerverstärker auch als puristischen  Vorverstärker nutzen kann, was die Entwickler  meist nur einen Lautstärkesteller kostet. Puristisch deswegen, weil dabei oft nur ein analoger  Eingang herausspringt, die digitalen sind ja gesetzt und für die meisten Anwender entscheidend.  

Basics 

Mit welcher ifi -Wunderkiste haben  wir es diesmal zu tun? Erst einmal mit der 3.  Generation dieser Gerätegattung, einem Hi-Res  D/A-Wandler mit USB3.0 Eingang, Vorstufe  und dezidiertem Kopfhörerverstärker. Dann mit  einem optischen Re-Design in einer Art Metallicgrün und gedecktem Gold, das den ZEN  DAC 3 sehr wertig erscheinen lässt.

Davon  abgesehen hat er dieselbe Bedienlogik wie sein  Vorgänger: Volumeregler in der Mitte, links daneben kann man mit zwei Tasten die Verstärkerleistung und die von ifi gewohnte XBass+- Boosterschaltung anwählen. Rechts warten ein  asymmetrischer 6,3mm- und ein symmetrischer  4,4mm-Klinkenausgang auf den Kopfhörer der  Wahl. Auf der Rückseite findet sich dann eine  weitere 4,4mm-Klinke nebst einem Cincheingang für externe Zuspieler, der USB-B-Anschluss ist einem USB-C-Port gewichen. Über  den wird der ZEN DAC 3 mit Spannung versorgt, denn er kommt ohne Netzteil. Ein optionales 5-Volt-Netzteil lohnt sich, um eine vom 

Computer unabhängige Spannung generieren  zu können, über den USB-C-Anschluss werden  dann nur Daten übertragen. Die Preise für diese  Netzteile beginnen ab etwa 70 Euro.  

Wandlungen

 

Der ZEN DAC 3 bietet eine  maximale Auflösung von PCM-Daten bis zu  32-bit/768 kHz. Damit lassen sich alle Formate,  die die Streamingdienste dieser Welt aktuell anbieten, kompetent abspielen. Dazu kommt ein  vollwertiger MQA-Dekoder. Das bedeutet, das  MQA über den USB-C-Anschluss unterstützt  wird und mit Hilfe des neuen 16-Kern-XMOS Chips mit bis zu 384 kHz vollständig dekodiert  werden kann. Konkret wird der komplette Dekodierungsprozess mit „drei Entfaltungsstufen  intern durchgeführt und nicht nur die letzte Entfaltung wie bei einem MQA-Renderer.“ Dazu  kommen DSD512 und DXD mit einfacher und  doppelter Geschwindigkeit – mehr braucht  wirklich kein Mensch. Hi-Res-Audio wird mit  der True Native-Wiedergabe garantiert. Hier  darf ich erneut ifi audio zitieren: “Dank des  vierkanaligen True Native-Designs des Burr Brown DAC-Chips gehen PCM und DSD getrennte Wege – so bleibt DSD ebenso wie PCM  in seiner nativen Form bis zur Analogwandlung  „bitperfekt“. Dies ist nicht bei allen D/A Wandlern anderer Marken der Fall – selbst wenn  DSD-Kompatibilität angegeben ist, wandeln  viele dieser DACs DSD-Signale in PCM um.“  Wohl wahr. Jitter wird effektiv reduziert, unter  anderem mit einem Femto-Präzisions- sowie  einem Low-Jitter-Quarz-Taktgeber, der eine  um >20 dB bessere Leistung bieten soll. Der  schon angesprochene XMOS 16-Core-Chip  mit niedriger Latenz ist nicht nur deutlich leistungsfähiger als seine Vorgänger, er wird von  ifi intern so programmiert, dass er optimal mit  dem Burr-Brown DAC zusammenarbeitet und  so die Klangqualität optimiert. 

Kopfhörerverstärker und Vorstufe 

 

Der dezidierte Kopfhörerverstärker hat mit  390mW eine gute Leistungsausbeute für viele  Kopfhörer. Mit unserem HIFIMAN Arya Organic hatte er keinerlei Schwierigkeiten. Für den  Vorstufenmodus kann man zwischen einer variablen und einer festen Ausgangsspannung wählen. Die variable via Volumeregler nimmt man,  wenn man ein 4,4mm-XLR-Kabel einsetzt oder  den ZEN DAC 3 via Cinchkabel direkt an Aktivlautsprecher anschließt. Und für den festen  Pegel eignen sich externe Receiver oder Vollverstärker. 

Klang 

Ich habe den ZEN DAC 3 an mein  MacBook Air angeschlossen und mit dem HIFIMAN Arya Organic verbunden. Weitere Anschluss- oder Verwendungsmöglichkeiten habe  ich gar nicht ausprobiert, denn egal ob ich gekaufte oder gestreamte Alben gehört habe, immer hat mich der ausgesprochen transparente,  sehr dynamische und natürliche Klang für den   ZEN DAC 3 eingenommen. Dabei machte es  keinen Unterschied, ob ich die berühmten Village Vanguard Aufnahmen des Bill Evans Trios  gehört habe, Vikingur Olafssons Debussy Interpretationen oder James Brown Live At The  Appolo – ich hatte immer Spaß an der Musik  und darum geht es doch.

Fazit

Cooler, edler Look, erwachsener Klang  und vielseitige Verwendbarkeit: ifi audio halt.  Macht wirklich Freude.