Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: APL Audio DSD-AR
High-End D/A-Wandler APL Audio DSD-AR
Verwirrt Sie die Vielfalt an Geräten für die digitale Musikwiedergabe auch manchmal? Das Angebot an Streamern, Musikservern, Netzwerkplayern usw. scheint endlos und von der Verwendung her nicht immer eindeutig. Nur an einer Stelle der Kette kann es keine Verwirrung geben: zur Ausgabe der Einsen und Nullen braucht es einen Digital- Analog-Wandler, kurz D/A-Wandler oder DAC. So ein DAC ist der wichtigste Baustein in digital basierten HiFi-Anlagen, denn ohne ihn geht nichts. Mit dem APL DSD-AR DAC haben Sie allerbeste Karten, sich klangsicher in der Digitalwelt zurecht zu finden.
Hinter APL steht der bulgarische Ingenieur Alex Peychev. Der Mann ist sozusagen analog aufgewachsen und zog nach ersten beruflichen Erfahrungen in Berlin 1994 in die USA. Er hatte bereits in Bulgarien für Sony gearbeitet und fand schließlich 1996 bei Sony- USA einen lukrativen Job als Teamleiter in der Entwicklung von Profigeräten für den Audio- Video-Sektor.
Mit ausreichend Erfahrung gründete er dann 2003 APL Hi-Fi und konnte gleich mit seinem ersten Produkt auf der 2004er CES in Las Vegas punkten. Dafür hatte er einen Philips SACD1000 Spieler mit Röhren-Ausgangsstufe und verändertem Konvertierungsprozess samt neuem Netzteil umfassend optimiert. Dabei fiel ihm der für die SACD entwickelte Konvertierungsprozess „DSD“ positiv auf, was ihm die Tür zur Entwicklung seiner Wandler weit aufstieß.Aber erst einmal ging Peychev zurück nach Bulgarien, weil er nur dort APL nach seinen Vorstellungen aufbauen konnte. Die Suche nach analogem, möglichst natürlichem Klang treibt ihn dabei an. Er schrieb mir:“Die messbaren Daten aller analogen Quellen sind klar schlechter, als selbst die eines 100 Euro CD-Players. Doch Messwerte sind nur eine Seite der Medaille. Natürlichen Klang erreicht man anders und dazu braucht man beste Analogquellen als Referenz.“ Doch wie schafft er das? Alle APL-Wandler konvertieren sämtliche Daten, die noch kein natives DSD sind, dorthin und zwar vor der eigentlich D/A-Wandlung. Natives DSD (Direct Stream Digital) ist ein Übertragungsprotokoll für computerbasierte Musikdaten und anders als PCM (Pulse Code Modulation) ein Single-Bit-Verfahren mit sehr hohen Abtastraten von 2.8MHz (DSD64) oder 5.6MHz (DSD128). Das ist die 64- beziehungsweise 128-fache Abtastrate einer CD. Bei PCM 16bit / 44,1 kHz (dem CD-Format) erkennt man in den Grafiken treppenartige anstatt der wünschenswerten wellenförmigen Sinuskurven, weil viel zu wenig Samples pro Sekunde genommen werden. Genau das führte in der Hauptsache zum sterilen Klang früher CD-Player. DSD geht nach Peychevs Meinung hier den richtigen Weg und sampelt schon in der niedrigsten Auflösung 64mal höher als PCM anstatt am Problem vorbei mit immer höherem Oversampling und Digitalfiltern zu arbeiten.
Mit der Fernbedienung des DSD-AR kann man zwischen DSD 128 (5,6 MHz) und DSD 256 (11,2 MHz) wählen, mir gefällt etwas offenere Klang von DSD 128 etwas besser. Zudem gibt es drei Filter: „Slow“ und „Normal“ arbeiten mit 4-fachem oversampling, „Normal“ macht mir dabei mehr Hörspaß. Der „Zero“-Filter gefällt mir deutlich am besten. Dahinter verbirgt sich „Zero Oversampling“, was für nativ ankommendes DSD die Standardeinstellung ist. „Zero“ klingt für meine Ohren viel offener und natürlicher und damit bin ich offenbar typisch für dezidierte Analogis, wie mir Alex Peychev versichert:“Das „Upsampeln“ von einkommendem PCM auf DSD mit sehr hohen Samplingraten ist mein Geheimnis für diesen Klang.“ Nur zur Erinnerung, Peychev kennt nicht nur jeden denkbaren DAC, er hat auch einige von ihnen selbst entwickelt.
Peychev hat seine Produktlinie von oben herab gestaltet, zuerst kam der größte DAC DSD-MR (nun MK2) und später arbeitete er so lange am DSD-AR, bis er sicher war, „seinen“ Klang auch für deutlich unter 10.000 Euro anbieten zu können. Peychev nutzt, wo es geht, keine Bauteile von der Stange. Anstelle von Röhren wie in den Topgeräten setzt er hier Fets ein, die in Class-A arbeiten, dazu Lundahl Ausgangsübertrager mit amorphem Kern. Das Netzteil bildet ein von Lundahl speziell angefertigter Netztrafo, besonders schnelle Schottky Diodengleichrichter und eine effektive Filtersektion. Die analoge Ausgangsstufe arbeitet ohne Gegenkopplung und Op-Amps im Signalweg. Mich hat nach meinen bisherigen Hörerfahrungen überrascht, dass Peychev „Ladder R2R-DACChips“ nicht mag. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Er setzt hingegen für die DSD-Wandlung einen 17 Jahre alten Chip ein, welchen verrät er natürlich nicht. Pro Kanal nimmt er dafür zwei Stück in Stereo, die für geringere Störanteile und bessere Kanaltrennung parallel geschaltet sind.
Ganz wichtig bei einem DAC dieser Klasse sind hochwertige Verbindungskabel – man hört die Unterschiede zu Beipackware oder Standardstrippen sehr deutlich. Ich habe ein Ensemble Supremo 75 SPDIFund ein Black Cat Digit-USB-Kabel eingesetzt. Meine Hörsession beginne ich mit einer Lieblings-CD, um mich dem Klangcharakter des APL DSD-AR anzunähern: Pat Methenys „What’s it all about“. Die Töne platzen fast aus den Lautsprechern, leuchten und schimmern wie auf einem virtuellen Weihnachtsmarkt. Ein Grundcharakter wird dabei sofort deutlich, nämlich eine bestechende Form von Natürlichkeit, ein Eindruck, die Musik müsse genau so klingen. Das assoziiere ich sonst nur mit richtig guten Analogquellen. Manchmal werde ich sogar an meinen Lieblingstonabnehmer Lyra Atlas erinnert: glockenklar, dynamisch anscheinend unbegrenzt und bis in die letzten Winkel aller Räume ausgeleuchtet erlebe ich die Musik – und das „nur“ mit CD. Mein erster Eindruck: man kann mit dem APL DSD-AR im übertragenen Sinn einen Pfahl in die Erde rammen und darum sein digitales Haus bauen.
Aber natürlich möchte ich auch ein Beispiel mit komplexerer Musik anbieten und Peychevs analoge Klangreferenz einbauen. Also kommt mein Toplaufwerk von Primary Control ins Spiel und als multiple Quelle Emmylou Harris` Meisterwerk „Wrecking Ball“. Das besitze ich als LP und CD, Stream und Download kommen von Quobuz. Stimmt die Auflösung nicht, klingt die vielschichtige Aufnahme schnell matschig und anstrengend und Harris´ Stimme nervt. Von der CD klingt die Aufnahme durchsichtig, unangestrengt und wiederum sehr direkt und natürlich, sprich ganz und gar nicht „digital“ und bar jeder Härte. Die große Trommel zu Beginn hat Struktur und Größe, die Bassimpulse wabern überzeugend in den Raum, Harris singt wie eine ephemere Göttin aus den Sümpfen von Louisiana. Als „Hi-Res“-File (24-Bit / 44.1 kHz) via Qobuz gestreamt und danach heruntergeladen kann ich jeweils eine minimal höhere Auflösung heraus hören, wirklich besser als von CD klingt die Musik aber mit beiden „Quellen“ nicht. Ein Sahnehäubchen setzt natürlich mein Analogsetup drauf, aber das muss es auch bei einem Preis von mehr als 30.000 Euro. Die eigentliche Sensation ist, wie nahe die digitale Wiedergabe in unterschiedlichen Auflösungen meiner analogen Referenz kommt, was Peychevs Entwicklungsziel bestätigt. Und die größte Überraschung mag sein, dass der Klang von CD mit dem DSD-AR gewandelt, nach meinem Empfinden die digitale Nase ein wenig vorne hat. Das kann sich mit einem besser optimierten Streamingsetup als meinem natürlich schnell ändern. So oder so finde ich es phänomenal wie Peychev es mit seinem „kleinsten“ DAC schafft, eine sehr hohe Auflösung mit ganzheitlichem, entspanntem Klang zu verbinden und damit analoge oder digitale Einstufungen überflüssig macht. Und es ist egal, welche digitale Auflösungsvariante man hört, die Qualität der ursprünglichen Aufnahme und die Klasse des APL DSD-AR entscheiden über den Klang.
Fazit
Mit dem APL DSD-AR geht es mir wie mit allen richtig guten HiFi-Geräten: höre ich mit ihnen Musik, vergesse ich die Technik. Nur dass ich beim Hören mit dem APL sogar vergesse, dass ich digitalen Signalen lausche. Das ist das größte Kompliment, das ich als Analogliebhaber machen kann.Kategorie: D/A-Wandler
Produkt: APL Audio DSD-AR
Preis: um 6900 Euro
Spitzenklasse
APL Audio DSD-AR
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Labor | 15% | |
Praxis | 15% |
Preis: | um 6.990 Euro |
Vertrieb: | IBEX AUDIO, Heidenheim |
Telefon | 07321-25490 |
Internet: | www.ibex-audio.eu |
Ausstattung | |
Abmessungen (B x H x T in mm): | 432/80/260 |
Gewicht: | 4,6 kg |
Ausgangsimpedanz: | ca. 200 Ohm |
Digitale Eingänge: | 1 x S/PDIF (Coaxial); 1 x AES/EBU (XLR) mit einer maximalen Auflösung von 192 kHz/24 bit PCM; 1 x USB mit einer maximalen Auflösung von 384 kHz/32 bit PCM; bis zu DSD128 im DoP-Format und bis zu DSD256 im nativen DSD Format sowohl 44,1 kHz als auch 48 kHz werden für DSD unterstützt |
Analoge Ausgänge: | 1 x Cinch (Pegel: 2.4V RMS); 1 x XLR (Pegel: 1.2V + 1.2V RMS); schaltbar |
+ | fantastischer Klang |
+ | intuitive Bedienbarkeit |
+/- | + praxisgerechte Ausstattung |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |