Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: Arcam rDAC


Alles richtig

D/A-Wandler Arcam rDAC im Test, Bild 1
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Der britische Spezialist Arcam hat in seiner ruhmreichen Vergangenheit eins mit Sicherheit unter Beweis gestellt: Die Digitaltechnik haben sie im Griff. Da fällt es leicht, zu glauben, dass ein reiner Wandler aus diesem Haus eine Bereicherung ist. Nur glauben allein reicht nicht ...

Peripherie:



Digitale Quellen:


Shanling CD1000MKII
Arcam CD17
Apple iMac 2,5 Ghz, OSX 10.6.5,
iTunes 10, Amarra 2.0
Notebook Toshiba Satellite,
Windows XP Home, Foobar2000


Vorstufe:


MalValve preamp 3


Endstufen:


SymAsym
Mosconi Gladen 100.4


Vollverstärker:


Fonel Emotio


So ein klein wenig in Richtung Cuppertino hat der Designer des rDAC wohl schon geschielt, als er die Behausung des Arcam-Wandlers entwickelte. Ist ja auch nicht schlimm, mit dem puristisch anmutenden Druckgussgehäuse im Kompaktformat kann man hervorragend leben.

D/A-Wandler Arcam rDAC im Test, Bild 2D/A-Wandler Arcam rDAC im Test, Bild 3D/A-Wandler Arcam rDAC im Test, Bild 4D/A-Wandler Arcam rDAC im Test, Bild 5D/A-Wandler Arcam rDAC im Test, Bild 6
Das einzige Bedienelment ist ein kleines verchromtes Knöpfchen auf dem Gehäusedeckel, mit dem man die Eingänge (1 x optisch, 1 x elektrisch, 1 x USB plus drahtlos) sequenziell durchschaltet. Eins muss man sagen: Der Arcam ist klein, er ist hübsch, aber fangen Sie jetzt gar nicht erst an, ihn zu unterschätzen. In seiner Schale steckt viel Überlegung und ausgreiftes Engineering. Die USB-Buchse ist nicht etwa eine „normale“ synchrone Verbindung, sondern wurde mit Unterstützung des in High-End-Kreisen wohlbekannten Herstellers dCS entwickelt. Das sollte doch selbst in den Ohren des ambitioniertesten High-Enders klingeln. Dieser Wandler bezieht von USB-Quellen lediglich das Signal, lässt sich jedoch nicht dessen Takt aufzwingen, sondern erzeugt diesen quarzstabil selbst. Das Ergebnis ist, richtig, ein Audiosignal, das so jitterarm ist, wie es geht. Auch der rDAC freut sich natürlich über ein möglichst sauberes USB-Signal, so dass Sie sich nach Lust und Laune austoben und mit Steckernetzteilen und ASIO-Treibern experimentieren dürfen. USB-Kabel sollten Sie erst ganz am Schluss ausprobieren, denn die dürften bei dieser Verbindungsart eigentlich keine Geige mehr spielen. Achten Sie nur auf die Länge, mehr als 5 Meter könnten Probleme verursachen. Und das alles soll für die aufgerufenen 500 Euro drin sein? Ich bin beeindruckt. Wenn man das Auge über die Eingangs-LEDs schweifen lässt, findet man sogar noch ein viertes Lämpchen, das mit „Wireless“ beschriftet ist. Sie ahnen es und liegen mit ihrer Vermutung richtig: Der rDAC kann seine Musik auch drahtlos beziehen. Dafür braucht‘s einen USB-Dongle, der das Senden der Musik übernimmt und den ich leider nicht zur Verfügung hatte. Sobald ich in dieser Richtung etwas Testbares in den Fingern halte. werden Sie natürlich davon erfahren. Für diesen Test bleibt mir nur zu sagen: Drahtlose Musikübertragung ist vorbereitet. Das ist natürlich auch eine spannende Sache. Mit welcher Bandbreite das möglich sein wird, muss ein späterer Test ans Tageslicht bringen. Die drahtgebundenen Fähigkeiten jedoch kann ich sofort ausführlich beschreiben. Heutzutage fast schon selbstverständlich ist die USB-Buchse an einem DAC, weniger verständlich ist der asynchrone Betrieb. Trotzdem heißt das nicht, dass man wie wild am Betriebssystem basteln muss, um unserem kleinen Engländer Töne zu entlocken. Die Einrichtung dauert nicht lange, der kleine Arcam wird einfach per USB verbunden, meldet sich selbstständig an und wird von Windows ohne Treiberinstallation sofort in Betrieb genommen. Er steht, wenn man das passende Abspielprogramm wählt (nicht Windows Media Player!), in der Geräteauswahl zur Verfügung. Am Mac ist das ebenfalls eine einfache Sache. Sobald man den rDAC per USB verbindet, hat man sofort ein neues USB-Ausgabegerät in der Liste. Nur eine Sache ist und bleibt lästig auf diesem Betriebssystem: Das permanente Umstellen der Ausgabefrequenzen im MIDI-Setup. Wer eh nur CD-Rips abspielen will hat damit nicht viel am Hut, sollte man aber zwischenzeitlich mal einen Plattenrip oder einen Download mit höherer Abtastrate abspielen wollen, muss man dies erst konfigurieren, sonst rechnet der Apple-Kernel die Musik gnadenlos runter. Dafür kann der rDAC jedoch gar nichts, dieses Problem kennt jeder, der schonmal einen USB-DAC angeschlossen hat, der mehr als 44,1 kHz kann. Das sind bisher nicht viele, das kann man dem rDAC ganz getrost zugute halten, denn er bleibt bis 96 kHz am Ball. In Anbetracht der geringen Verbreitung noch höher aufgelöster Alben ist das auf jeden Fall schon mal zukunftssicher. Damit unsere tollen Signale artgerecht behandelt werden, braucht‘s einen Wandlerchip, der den highendigen Anspruch auch erfüllen kann. Das ist in diesem Fall der beliebte Wolfson 8741. Dieser auf Stereomusik spezialisierte Wandler eignet sich sowohl für hochaufgelöste Musikdateien und andere PCM-Signale in bis zu 192 kHz als auch für ebenso hoch aufgelöste DSD-Spuren. Auch SACD-Player finden demzufolge Anschluß.

Musikalisches


In einer ganz ruhigen Minute habe ich damit begonnen, seinen elektrischen Eingang von einem ganz normalen CD-Spieler füttern zu lassen. Er verhalf einigen CD-Playern, die sich für Tests in anderen Zeitschriften in unserem Hörraum befanden, mehr als deutlich zu viel besseren Klängen. Das Einzige, auf das man achten sollte, ist die Netzsteckerpolung, denn auf die reagiert er deutlich hörbar. Ist die aber richtig, geht‘s ab. Ich bin immer noch entzückt von der geradezu quirligen Attacke. Bitte, bitte verwechseln Sie das jetzt nicht mit bloßer Attacke oder gar Unmusikalität. Der rDAC schaff t es einfach, auf den Punkt zu spielen, ohne Zeitfehler, ohne auch nur im Ansatz Zweifel an seiner Erhabenheit aufkommen zu lassen. Diese Erhabenheit befähigt ihn, ganz nebenbei den Schuss Sahne hinzuzufügen, sprich: Die Musik fließen zu lassen. Da ja viele immer noch der Meinung sind, ein HiFi-Gerät müsse 43 Zentimeter breit sein, um ordentlich spielen zu können, weise ich einmal mehr darauf hin, dass unsere Welt anders ist. Im Zeitalter digitaler Musik können auch kleine Kästen wie der rDAC musizieren wie ein großer. Hören Sie sich das mal an und seien Sie anschließend bei der Klangauswertung ehrlich, denn was dieser Kasten an Musikalität, Dynamik und Ausgewogenheit aus den Lautsprechern zaubert, ist phänomenal. Diesen Charakter behält er von einem Rechner angesteuert bei, freut sich aber hörbar über Highres-Material. Dann blüht der rDAC auf. Die stabile Bühne und tonale Sauberkeit bleiben; was hinzukommt, ist ein erhöhtes Maß an Geschmeidigkeit. Er lässt scheinbar der Musik ihren Lauf und sorgt dafür, dass sich Instrumente schön von den Lautsprechern lösen. Klangtendenz? Schwer, der rDAC ist so ein Kandidat, der alles richtig macht und sich Neutralität auf die Fahne geschrieben hat. So etwas kann und sollte man lieben. Am Ende eines Artikels lässt man sich ja gern zu einem zusammenfassenden Fazit hinreißen. Und das sieht so aus: Der rDAC wertet vorhandene Quellen auf, hebelt das klanglich sogar noch mit einem PC im Nacken aus und sieht toll aus. Und wenn dann der USB-Sender fertig ist, ist die Welt vollends in Ordnung.

Fazit

Es wäre falsch, zu sagen, dass der rDAC mich überrascht hat. Wenn man sich auf der Zunge zergehen lässt, was in diesem hübschen Kasten an Technik steckt, wundert man sich auch nicht mehr über die klanglichen Erlebnisse, die er ermöglicht.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: Arcam rDAC

Preis: um 500 Euro

12/2010
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb GP Acoustics, Lünen 
Telefon 0231 9860320 
Internet www.gpaeu.com 
Eingänge: 1 x S/PDIF RCA 
Ausgänge: 1 x analog RCA 
checksum „Es wäre falsch, zu sagen, dass der rDAC mich überrascht hat. Wenn man sich auf der Zunge zergehen lässt, was in diesem hübschen Kasten an Technik steckt, wundert man sich auch nicht mehr über die klanglichen Erlebnisse, die er ermöglicht.“ 
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