Kategorie: Beamer

Einzeltest: Epson EH-TW6000W


Funkgerät

Beamer Epson EH-TW6000W im Test, Bild 1
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Im letzten Jahr noch mit einer rein zweidimensionalen Produktpalette, legt Epson nun mit insgesamt fünf 3D-fähigen Heimkinobeamern nach. HEIMKINO hat mit dem EH-TW6000W nun den ersten im Test.

Streng genommen bietet Epson drei Linien, die allesamt 3D beherrschen. Angefangen vom Einsteigergerät, dem EH-TW5900 über den EH-TW6000 bis hin zum EH-TW9000. Die letzten beiden differenzieren sich noch in TW6000W und TW9000W. Damit wird nicht nur auf die andere Gehäusefarbe (nämlich weiß) hingewiesen, sondern auch auf eine ganz besonders spannende Neuerung im Bereich der Heimkinobeamer.

Projektor und Technik



Das „W“ steht nämlich auch für „Wireless HD“ und somit für ein absolutes Alleinstellungsmerkmal dieser Epson-Beamer. Sowohl der EH-TW6000W, als auch der TW9000W sind fähig, HDMI-Signale per Wireless-Transmitter über Funk zu empfangen. Dafür liegt unserem Testgerät ein entsprechender Sender bei, der unauffällig in der Nähe des Blu-ray-Wiedergabegerätes oder der Schaltzentrale Receiver platziert werden kann, dort per HDMI mit dem Quellgerät verbunden wird und dann per Funk die Signale unkomprimiert bis hoch zu 1080p/60 überträgt. Eine offizielle Angabe, wie groß die Distanz zwischen Sender und Projektor sein darf, konnten wir nicht bekommen.

Beamer Epson EH-TW6000W im Test, Bild 2Beamer Epson EH-TW6000W im Test, Bild 3Beamer Epson EH-TW6000W im Test, Bild 4Beamer Epson EH-TW6000W im Test, Bild 5Beamer Epson EH-TW6000W im Test, Bild 6
Wie weit das in der Praxis funktioniert, wird unser Test zeigen. Um der höheren benötigten Helligkeit im 3D-Modus Rechnung zu tragen, wurde die Lampenleistung beim TW6000 ausgehend vom TW5500 um 30 Watt auf 230 Watt gesteigert. Laut Epson stehen mit dieser Ausstattung 40.000:1 Maximalkontrast und 2.200 Lumen maximale Helligkeit zur Verfügung. Die 3D-Wiedergabe selbst ist möglich, weil Epson seine neuen D9-Panels implementiert hat, die schon im Panasonic PT-AT5000E zum Einsatz kommen. War man bisher der Annahme, dass LCD-Panels nicht genug Geschwindigkeit aufbringen, um jedes Auge mit der entsprechenden Anzahl von Bildern im 3D-Betrieb zu versorgen, sind die D9-Chips mit 240 Hz nun schnell genug. Auch beim TW6000 kommt der technische Trick zum Tragen, dass die Panels keine Voll-, sondern Halbbilder an die Shutterbrille entsenden. Es werden also nacheinander die geraden und ungeraden Zeilen projiziert. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit stehen diese allerdings wie ein progressiv dargestelltes Vollbild sofort und ohne für das Auge wahrnehmbare Interlacing-Artefakte. Bild 1 steht dann bei 1080p/60 Hz auf jedem Auge jeweils zweimal mit dem Inhalt der ungeraden und zweimal mit dem Inhalt der geraden Zeile. Insgesamt werden also acht Einzelbilder über die Shutterbrille an beide Augen weitergegeben, was bei 60-Hz-3D insgesamt 480 Hz entspricht. Der Vorteil dieser Technik liegt auf der Hand: Trotz Shutterbrillen wird die Phase des Schwarzbildes deutlich verkürzt – etwaiges Flackern wird reduziert und die Helligkeit erhöht. Um seine 3D-Fähigkeit auch im Gamingbereich zu demonstrieren, hat man dem EH-TW6000 zudem zwei Lautsprecher spendiert und die Möglichkeit des Splitscreens gegeben. Ab Werk liegen dem Beamer zwei Shutterbrillen bei, optionale weitere kosten 85 Euro pro Stück. Die Optik des EH-TW6000 ist nicht mehr ganz so flexibel wie die der bisherigen Heimkinobeamer des Herstellers. Das 1,6-fach-Zoom bietet vor allem kein Lens-Shift mehr.

Setup und Bildqualität



Ab Werk sieht man dem EH-TW6000 bereits an, dass er auf eine hohe Helligkeitsausbeute getrimmt wurde, denn die Filterung für die Grundfarbe Grün bleibt eher im gelbgrünen Bereich. Dagegen sind die Farbtemperatur und der Gammaverlauf bereits recht ordentlich. Schön, dass Epson auf der Softwareseite keinen Rotstift angesetzt hat und den 6000er mit dem bekannt hervorragenden Farbmanagement ausliefert, über das ein nahezu sauberer Normfarbraum möglich ist. Grün bleibt leicht im gelben Bereich, was aufgrund der verbauten Filterung nicht abzuändern ist. Auch die RGB-Gain-Offsetjustierung gehört zu den zuverlässigsten aller Hersteller. Zwischen 15 und 90 IRE liegt der EH-TW6000 perfekt neutral bei 6500 Kelvin. Im Kinopreset und Lampenmodus „Eco“ betrieben erreicht der Epson kalibriert noch 900 Lumen Helligkeit bei 1,0 Lumen für Schwarz, was einem nativen Maximalkontrast von 900:1 entspricht. Zwar drückt die Auto-Iris den Schwarzwert des Epson hinunter bis 0,07 Lumen (und erhöht den Maximalkontrast somit auf 12857:1), dies jedoch erst nach einigen Sekunden vollen Schwarzbildes. Zudem ist die Auto- Iris für sensible Heimkino-Ohren und -augen nicht empfehlenswert, da sie ihre Arbeit deutlich hör- und sichtbar verrichtet. Im hellen Lampenbetrieb stehen bei 1,6 Lumen für Schwarz immerhin 1360 Lumen Maximal-Licht zur Verfügung, was selbst Tageslichtprojektion bei zwei Meter Bildbreite ermöglichen sollte. Dies alles selbstverständlich im kalibrierten Zustand bei korrekter Farbdarstellung. Der ANSI-Kontrast liegt mit 338:1 auf gutem Oberklasse-Niveau. Sehr gut funktioniert das Upscaling und De- Interlacing des Epson, der sämtliche Signale zuverlässig auf seine native Full-HD-Auflösung hochrechnet und eine saubere Bildruhe liefert. Seine grundsätzliche Schärfe ist gut, jedoch verzeichneten wir eine leichte Konvergenzschwäche in Randbereichen. Bei HD-Signalen gefällt die Farbneutralität genauso gut wie seine hohe Leuchtkraft. Gerade Animationsstreifen erstrahlen so in voller Pracht und dem Epson gelingt eine sehr gute und pixelgenaue Darstellung des Ausgangsmaterials.

Wireless HD



In unserem Messlabor funktionierte die Wireless-HD-Wiedergabe mit sämtlichen Auflösungen zuverlässig auf eine Entfernung von gut sieben Metern. Selbst längere Kabel, die wir zwischen Blu-ray-Player und Wireless-Transmitter schalteten, beeinträchtigten den Empfang nicht, und dies geschah bei sämtlichen Auflösungen inklusive der 3D-Wiedergabe. Einzige Voraussetzung: Es sollte Sichtkontakt zwischen Beamer und Sender bestehen. Eine nicht unwichtige Frage für Konsolenzocker: Besteht ein Lag zwischen Gamepadbefehl und ausgeführter Aktion auf der Leinwand? Die einfach Antwort: Nein, selbst bei einem Egoshooter konnten wir keinen merklichen Zeitversatz feststellen und erlitten entsprechend keinen frühen und ungewollten Tod.

3D-Wiedergabe



Erkennt der EH-TW6000 3D-Signale am Eingang, wechselt er augenblicklich in den 3D-Dynamikmodus. Wem weniger Licht ausreicht, der wählt den 3D-Kinomodus – allerdings nutzen beide den hohen Lampenbetrieb. Schön ist, dass beide einzeln kalibrierbar sind und somit die Farben an die Filter der Brille angeglichen werden können. Des Weiteren sind drei unterschiedliche Helligkeiten wählbar, so dass selbst gut 2,5 Meter Bildbreite im 3D-Betrieb möglich sein sollten. Die Brillen empfangen das Signal zuverlässig und die qualitative Darstellung der dreidimensionalen Bilder gelingt mit ruhigen Bildern, kaum Doppelkonturen und einem plastischen Effekt sehr gut.

Fazit

3D-Wiedergabe, Wireless-HDMI-Übertragung, neutrale Bilddarstellung und hohe Helligkeitsreserven – der Epson EH-TW6000 ist der ideale Familien-, Wohnraumkino-, Gamingprojektor, und das zu einem extrem reizvollen Preis.

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Kategorie: Beamer

Produkt: Epson EH-TW6000W

Preis: um 1800 Euro

4/2012
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