Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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Semper Fidelis Musica
iFi hat sich einen Namen durch enorm kleine Geräte gemacht, die technisch trotzdem immer an der Grenze des Machbaren kratzen. Mit dem Retro- System geht die Marke jetzt auch den Schritt zu Geräten, die nichts mehr für die Hosentasche sind.
Zu dem Wort retro habe ich ein eher gespaltenes Verhältnis, denn obwohl Nostalgie ab und zu ganz schön ist, wird mit dem Begriff oft etwas anders umgegangen. Meist beschreibt retro nämlich eher unpraktische, unmoderne oder schlicht veraltete Dinge, die unter dem Deckmantel eben dieser Nostalgie über ihre Schwächen hinwegtäuschen wollen. Dementsprechend wundert es schon ein wenig, wenn iFi sich nun retro auf die Fahnen schreibt, denn normalerweise erwartete einen hier, was hochwertige Audiotechnik angeht, immer nur das Feinste. Mit dem iFi Retro Stereo 50 fällt der erste Bruch mit den Firmentraditionen schon auf, sobald man sich das Gerät ansieht.
Kein Gehäuse aus schimmerndem Aluminium, sondern Holz umschließt hier die Komponenten. Außerdem ist von Namenszusätzen wie Mini oder Nano nichts mehr zu sehen, denn beim Stereo 50 handelt es sich im Vergleich um einen durchaus großen Verstärker. Objektiv betrachtet kann man trotzdem noch von einem Kompaktsystem sprechen. Dazu passend sind die ebenfalls in der Retro-Reihe erhältlichen Lautsprecher LS 3.5 ebenfalls noch klein genug, um auch auf einem Schreibtisch eingesetzt werden zu können. Optisch ist natürlich alles aufeinander abgestimmt und Verstärker und Lautsprecher werden auch gleich im Set angeboten. Das Stereo-50-System soll ansprechendes Design mit aufwendiger Technik verbinden. So ist bei der Wandlersektion natürlich wieder alles dem Stand der Technik einen Schritt voraus. Um dem Retro-Gedanken dennoch Folge zu leisten, setzte man bei Stereo 50 und LS 3.5 wie gesagt auf ein Holzgehäuse. Anstelle von furnierten MDF-Platten entschied man sich für eine solide Bambus-Variante. Für die Lautsprecher ist das von besonderem Vorteil, denn so gelingt es, dass die Schallwandler erstaunlich resonanzarm arbeiten können. Die Front des Verstärkers besteht aber nach wie vor aus einer gebürsteten Aluminiumplatte, auf die die verschiedenen Bedienelemente aufgesetzt sind. In typischer Retromanier findet man hier natürlich recht große Drehregler, wie man sie aus der prä-digitalen Ära gewohnt ist. Ganz links sitzt der für einen Vollverstärker wichtige Knopf für die Einstellung der Lautstärke. Da diese auch mit der beigelegten Fernbedienung eingestellt werden kann, handelt es sich standesgemäß um ein magnetisches Potenziometer, das sich auch bei Bedienung von der Couch aus mitdreht. Mit den beiden Reglern an der rechten Seite der Front lassen sich Höhen und Tiefen manuell korrigieren. Ein letzter Regler ist für die Auswahl der richtigen Quelle verantwortlich. Hier fügen sich klassisches HiFi und die moderne digitale Musikwiedergabe zu einem großen Ganzen zusammen. Gleich zwei Eingänge sind für den Betrieb von Plattenspielern vorgesehen, die sowohl MM- als auch MC-Systeme unterstützen. Über zwei weitere Cinch-Eingänge können zum Beispiel CD-Player oder andere Quellgeräte angeschlossen werden. Für die Moderne sind dann die digitalen Anschlüsse zuständig. Freunde von Computer-Audio verwenden am besten den USB-B Eingang, der die Verbindung mit einem Laptop ermöglicht. Computer mit Apples iOS-Betriebssystem können hier sofort angeschlossen werden, während Windows-User wenige Minuten investieren müssen, um den passenden Treiber herunterzuladen und zu installieren. Absolut unkompliziert ist hingegen der Anschluss von Smartphones und Tablets. Per Kabel können diese den 3,5-mm-Klinkenanschluss an der Front nutzen oder digitale Daten per Bluetooth an den Stereo 50 übertragen. Dank aptX ist hier sogar verlustfreie Übertragung möglich, solange das entsprechende Mobilgerät diesen Standard ebenfalls unterstützt. Telefone mit der „NFC“ genannten Nahfeld- Kommunikation können außerdem einfach auf den Verstärker gelegt werden, um eine Bluetoothverbindung einzugehen. Bequemer geht es nicht. Möchte man sein Mobilgerät lieber in Griff reichweite behalten, bleibt noch die normale Bluetoothübertragung per Antenne. Diese setzt sich aber leider deutlich vom schicken Bambusfinish des Verstärkers ab, was bei einem System, das seinen Fokus auch auf ein elegantes Design legt, wirklich schade ist. Als letzte Anschlussmöglichkeit dient eine Kombination aus koaxialem und optischem S/PDIF-Eingang, der sich bei Benutzung automatisch umstellt. Alle ankommenden digitalen Signale werden dann vom Stereo 50 in ein analoges Sinussignal umgewandelt. Bei einem Blick auf die möglichen Samplingraten merkt man schnell, dass entgegen aller Retro-Optik hier wieder aus dem Vollen geschöpft wird. Die 192 kHz, die bei vielen Geräten schon das Maximum darstellen, reichen beim Stereo 50 gerade einmal, um sich aufzuwärmen. Selbst die 384 kHz, die man mittlerweile auch immer öfter zu Gesicht bekommt, reizen den Wandler hier immer noch nicht aus. Stattdessen können PCM-Formate mit maximal 768 kHz verarbeitet werden. Dies schließt außerdem nicht nur DXD, sondern auch Doppel-DXD mit ein. Bei der Worttiefe begnügt sich iFi ebenfalls nicht auf die üblichen 24 Bit, denn das System erfasst bei jedem Abtasten gleich 32 Bit an Informationen. Bei der Wandlung von DSD-Dateien geht der Stereo 50 mit gleicher Konsequenz vor und fordert mit der Unterstützung von achtfachem DSD mit 24,6 MHz praktisch die Musikindustrie heraus, sich mal etwas zu trauen. Man kann guten Gewissens sagen, einen leistungsfähigeren D/A-Wandler findet man zurzeit wohl nicht. Hier nur von Zukunftssicherheit zu sprechen, ist fast eine Untertreibung, doch nach der Wandlersektion wird es im Stereo 50 wieder etwas altmodischer. Bei der Signalausgabe setzt iFi nämlich auf einen klassischen analogen Röhrenverstärker. Hier kommen ein paar ECF82 zum Einsatz, die von vier größeren EL84X ergänzt werden. Da diese auch für den Class-A-Kopfhörerverstärker zuständig sind, ist das Stereo-50-System natürlich auch für anspruchsvolle Headphiler interessant, die hier selbst schwierige Ohrhörer antreiben lassen können. Leistungsmäßig ist das Stereo-50-System, zumindest auf dem Papier, aber kein Überflieger. Bei 8 Ohm ließen sich knapp 10 Watt Leistung messen, bis der allgemeine Grenzwert von 0,7 Prozent Klirr erreicht war. Hörbare Verzerrungen stellt man erst fest, wenn man die Lautstärke vollkommen ausreizt. Damit wären wir dann auch bei den Kompaktlautsprechern LS 3.5. Hier zeichnet der 4,5-Zoll-Papierkonus des Breitbandtreibers für den Großteil der Arbeit verantwortlich. Um die hohen Frequenzbereiche des 2-Wege-Systems kümmert sich hingegen ein 1,1-Zoll- Hochtöner mit Seidenkalotte. Hier liegt dann auch tatsächlich ein Kritikpunkt des Komplettsystems, denn die LS 3.5 passen zwar optisch hervorragend zum Stereo 50, bleiben aber klanglich ein wenig hinter den Möglichkeiten der DAC/Verstärkerkombi zurück. Das liegt hauptsächlich an der Größe der Lautsprecher, die dazu führt, dass im Tieftonbereich nicht genug Kraft an den Tag gelegt wird. Dieser Punkt ist den Entwicklern aber bekannt, denn im Stereo 50 ist deshalb der X-Bass-Modus zuschaltbar, der dem Bass einen deutlich merkbaren Schub gibt. Auch die räumliche Darstellung kann durch den 3D-Modus noch verbessert werden. So bekommt man auch aus den LS 3.5 noch mehr rausgeholt. Klaglos spielt der Stereo 50 verschiedenste Dateien und gibt diese mit wunderbarer Detailtreue aus. Der Röhrenverstärker rundet Ungeschliffenheiten ein wenig ab und spielt mit einer guten Portion Musikalität. Zum gemütlichen Hören zwischendurch ist das Set absolut zu empfehlen. Um wirklich alles aus dem Stereo 50 herauszuholen, kommt man aber nicht umhin, größere Boxen anzuschließen. Dank kluger Regelung sind hier noch Reserven vorhanden, so dass auch Regallautsprecher noch ordentlich in Bewegung gebracht werden. Da der Verstärker mit Impedanzen zwischen 4 und 16 Ohm klarkommt, kann man bei der Auswahl recht flexibel sein. Mit mehr Kraft in den tieferen Frequenzbereichen wird das Spiel des Stereo 50 noch einmal deutlich dynamischer und wird so auch gehobeneren Ansprüchen absolut gerecht. Ich persönlich bin ja musikalisch durchaus Freund der eher härteren Gangarten. Hier liefert der Verstärker dank Experimentieren mit X-Bass und 3D-Modus auch bei Alben in CD-Qualität durchaus dramatischen Rocksound. Durch die 32 Bit Abtastung verschluckt der Verstärker auch hier keinerlei Informationen. Mit Stereo 50 und LS 3.5 beweist iFi klar, dass der Begriff retro kein Marketinggag ist. Hier gibt es absolut nahrhafte HiFi-Kost in einem trendigen Design, das sicher seine Freunde finden wird. Technisch und klanglich ist der Stereo-50-Verstärker eine absolute Wucht. Durch die Verbindung von analogen und digitalen Anschlüssen werden alle Ansprüche bedient, und mit den LS 3.5 gibt es einen ordentlichen Partner, um mit dem Smartphone auch komplette Räume beschallen zu können. Zum wirklich anspruchsvollen Hören braucht es aber auch anspruchsvollere Lautsprecher. Dann kommt man in den vollen Genuss der beeindruckenden Möglichkeiten des Stereo 50.Fazit
Mit dem Stereo 50 kombiniert iFi Retro einen modernen Wandler mit klassischem HiFi. Das eigenwillige Konzept geht vollkommen auf, wobei Lifestylehörer mit den LS 3.5 die passenden Lautsprecher gleich dazu bekommen. Größere Boxen lassen dann beim Stereo 50 auch das Vorstoßen in die Königsklasse der DAC-Technik zu.Kategorie: Vollverstärker
Produkt: iFi Retro Stereo 50
Preis: um 2275 Euro
Größere Boxen lassen dann beim Stereo 50 auch das Vorstoßen in die Königsklasse der DAC-Technik zu
iFi Retro Stereo 50
Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: iFi Retro LS 3.5
Preis: um 850 Euro
Mit dem Stereo 50 kombiniert iFi Retro einen modernen Wandler mit klassischem HiFi.
iFi Retro LS 3.5
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | um 2.275 Euro (inkl. Lautsprecher) |
Vertrieb: | WOD Audiosysteme, Nidderau |
Telefon: | 06187 900077 |
Internet: | www.wodaudio.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 268/146/226 |
Leistung 4 Ohm (in Watt): | 6 W |
Leistung 8 Ohm (in Watt): | 10 W |
Eingänge: | Bluetooth, 4 x RCA Stereo (2 x Phono MM/MC) |
Ausgänge: | 1 x Lautsprecher Stereo, 1 x 6,3-mm-Kopfhöreranschluss (vorne) |
Unterstützte Abtastraten: | PCM/ DXD Dateien: bis 768 kHz, 32 Bit DSD: bis DSD256, 24,6 MHz, 1 Bit |
checksum | „Mit dem Stereo 50 kombiniert iFi Retro einen modernen Wandler mit klassischem HiFi. Das eigenwillige Konzept geht vollkommen auf, wobei Lifestylehörer mit den LS 3.5 die passenden Lautsprecher gleich dazu bekommen. Größere Boxen lassen dann beim Stereo 50 auch das Vorstoßen in die Königsklasse der DAC-Technik zu.“ |
Preis (pro Paar) | um 850 Euro (Ohne Stereo 50) |
Vertrieb | WOD Audiosysteme, Nidderau |
Telefon | 06187 900077 |
Internet | www.wodaudio.de |
B x H x T (in mm) | 146/268/226 |
Bestückung | 1 x 28-mm-Hochtöner mit Seidenkalotte 1 x 115-mm-Bereitbandchassis |
Impedanz (in Ohm): | 4 |
checksum | „Mit dem Stereo 50 kombiniert iFi Retro einen modernen Wandler mit klassischem HiFi. Das eigenwillige Konzept geht vollkommen auf, wobei Lifestylehörer mit den LS 3.5 die passenden Lautsprecher gleich dazu bekommen. Größere Boxen lassen dann beim Stereo 50 auch das Vorstoßen in die Königsklasse der DAC-Technik zu.“ |