Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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Optimaler Einstiegs-Röhreneintakter
Es gibt Geräte, die haben es einfach verdient, immer mal wieder in ein besonderes Licht gerückt zu werden. Das dachte man sich auch beim deutschen Unison-Vertrieb anlässlich des 20-jährigen Firmenjubiläums
Sie dürfen sicher sein: Wir haben das nicht übersehen. Vielmehr sind wir uns der Tatsache vollkommen bewusst, dass der Unison Simply Italy nunmehr seinen dritten großen Auftritt in diesem Magazin hat, und das zurecht. Er ist nämlich so etwas wie der Archetypus des modernen Single-Ended-Röhrenvollverstärkers, sofern man das bei einer so alten Gerätegattung überhaupt sagen kann. Tatsächlich ist es nämlich so, dass die allerersten Apparaturen zur Verstärkung von elektrischen Signalen eben jenem Single-Ended-Prinzip folgten – etwas anderes gab’s in der Pionierzeit der elektronischen Signalverarbeitung nicht. Der Reiz der strukturell simplen Konzepte mit wenigen Bauteilen und noch weniger Leistung ist heute größer denn je.
Denn: Kilowatt-Verstärker, die in eine Handfläche passen und jeder wirkungsgradmäßigen Fehlkonstruktion des Lautsprechergenres gnadenlos ihren Willen aufdrücken können sind zwar zwar toll, bedienen jedoch nur bestimmte Typen vom Musikhörern. Daneben gibt’s halt noch jene, die der klassischen Herangehensweise mehr zutrauen und dafür in Kauf nehmen, das Wohnzimmer mit großen Lautsprechern mit viel Membranfläche, gerne auch mit ausladenden Hörnern zuzustellen. Wenn Sie zu der Fraktion gehören, die mit ihrem selbsteinmessenden Alexa-gesteuerten Multi media-Setup glücklich sind, dann wird ihnen der kleine, aber satte 15 Kilogramm schwere Italiener auch im dritten Anlauf hier nicht Ihre Überzeugungen streitig machen, vermutlich lesen Sie dann diese Zeilen ohnehin nicht. Schade, es hätte mich gefreut Sie kennenzulernen.Also Röhrenprofi wissen Sie vermutlich, was es mit dem Simply Italy auf sich hat. Die TAD-Sonderedition des Gerätes will nun auch keine Revolution des Konzeptes anzetteln, sondern eine behutsam modernisierte Variante des Themas darstellen. Und so sind die hauptsächlichen Unterschiede zur Serienversion kosmetischer Natur: Die Front glänzt in blank poliertem Schwarz, zischen den beiden Endröhren vom Typ EL34 prangt ein TAD-Logo. A propos Endröhren: Beim Jubilar kommen besonders fein selektierte Exemplare der kräftigen Pentoden aus russischer Fertigung zum Einsatz, was bestimmt kein Fehler ist: Traditionell nämlich werden sie in diesem Verstärker relativ „heiß“ gefahren, um sinnvoll verwertbare Ausgangsleistung zu generieren. Realistisch sind’s gute acht Watt, die sich so erzielen lassen – den richtigen Lautsprecher vorausgesetzt, ist das eine Menge.
Tradition hat der Kippschalter auf der Geräteoberseite, mit dem sich die Gegenkopplung umschalten lässt. Wer’s etwas korrekter und stabiler mag, der bevorzugt den Ultralinearbetrieb, wer’s ungenierter und freier liebt, der wird sich für den Triodenbetrieb entscheiden. Die „Vorarbeit“ in Gestalt von Spannungsverstärkung und Bereitstellung der Treiberleistung für die Endröhren übernimmt eine ebenfalls besonders ausgesuchte ECC 82 pro Kanal. Mit der Ruhestromeinstellung der Endstufe haben Sie als Anwender nichts zu tun, das erledigt das Gerät automatisch.
Was Sie tun müssen: Sich vor dem Kauf entscheiden, ob Sie die 200 Euro Aufpreis für die Digital-/Analogwandlerkarte bezahlen wollen, die dem Simply Italy zu einem USB-Digitaleingang der feineren Art verhilft – der Anschluss versteht dann so ziemlich alles, was man heutzutage an Digitaldaten so zuzuliefern pflegt. Ohne dieses Feature kostet der Jubiläums-Amp nach wie vor 2000 Euro, genau soviel wie die bisherige „normale“ Ausgabe. Zum Lieferumfang gehört eine Fernbedienung für die Lautstärke und ein aus verchromten Metallstangen gefertigtes Abdeckgitter. Welches in der Praxis vermutlich eher selten zum Einsatz kommen dürfte. Für das stattliche Gesamtgewicht des kompakten Gerätes tragen vier Induktivitäten die Hauptverantwortung. Die Netzversorgung übernimmt ein hochkant eingebauter Ringkerntrafo, hinzu gesellen sich eine Siebdrossel für die Hochspannung und die beiden erfreulich satt dimensionierten Ausgangstrafos. Der Aufbau der Elektronik erfolgt platinengebunden, das Layout im Gerät ist definitiv clever. Die passiven Komponenten sind durchweg von guter Qualität, so dass wir das Bodenblech des Jubilars beruhigt wieder draufschrauben können.
Für Verstärker dieser Art habe ich dieser Tage den perfekt passenden Lautsprecher: echte 95, 96 Dezibel Wirkungsgrad, mit Zehn-Zoll-Bass, Hörnern und Alnico-Druckkammertreibern. Dass der Simply Italy daran zur Hochform aufläuft, war mit eigentlich klar, aber das Maß dessen überraschte dann doch. Nähern wir uns der Sache mit dem wunderbaren neuen Tindersticks-Album „Distractions“. Mit dem Unison hat die getragene Atmosphäre Tiefe, Erhabenheit und Intimität. Der kleine Italiener liefert einfach dieses Extra an Emotionalität, dass gerne schon mal unter den Tisch fällt. Im Triodenbetrieb tut er das noch mehr als im Ultralinearmodus, in dem er korrekter und geradliniger spielt, aber auch nichtssagender, unbeteiligter. Das großartige Neil Young-Cover „A Man Needs A Maid“ serviert er mit Würze und erstaunlich tiefem und warmem Bass. Einschränkungen durch die begrenzte Leistung kann ich hier nicht feststellen. Klar, der Klassenprimus Thivan Labs „811 Anniversary“ liefert noch mehr Druck und Engagement, ist aber auch Einiges teurer. Der Unison serviert derweil sehr überzeugend Willy De Villes energisches Klavierspiel bei seinem legendären Berliner Unplugged-Konzert und überzeugt auch den Letzten davon, dass an diesem Abend wirklich jeder Spaß gehabt hat. Ich mit dem Unison auch – wieder einmal. Und das auch noch ein paar Abende mehr.
Fazit
Ein würdiges Jubiläumsmodell: Der kleine Unison-Verstärker spielt auch in der TAD-Edition aufregend, emotional und betörend. Ein Verstärker für echte MusikfansKategorie: Verstärker Röhrenverstärker
Produkt: TAD Unison Simply Italy TAD Anniversary Edition
Preis: um 2000 Euro
45-2161
Zur 3. Dimension |
Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | TAD, Aschau |
Telefon | 08052 9573273 |
Internet | tad-audiovertrieb.d |
Garantie (in Jahre) | 5 |
B x H x T (in mm) | 260/190/350 |
Gewicht (in Kg) | 15 |
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