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Leonard Cohen – Thanks for the Dance
Ist er das nun, der Beginn der Leonard-Cohen-Leichenfledderei? Der mehr oder weniger verzweifelte Versuch der bösen Musikindustrie, aus Soundschnipseln des großen Grantlers noch irgendwie Kapital zu schlagen? Nö. Er ist nicht. „Thanks for the Dance“ ist ein Versprechen, das Papa Cohen seinem Sohn Adam abgenommen hat – er möge aus den Aufnahmen ein Album produzieren. Und Adam, der schon den vermeintlichen Schlussakord „You Want It Darker“ so vortreffl ich in Szene gesetzt hat, beweist auch hier seine Ausnahmequalitäten als Produzent. Ja, gewiss, Überraschungen hat der Papa zum Schluss nicht mehr aufs Band gebracht, aber das ergreifend pure Leonard-Cohen-Destillat: extrem reduziert, mit supersparsamer Akustikbegleitung brummelt sich der Barde mit ergreifender Intensität durchs Material. Wie gewohnt, moduliert und variiert er kaum, eher noch weniger als vorher. Macht nichts: Das Album schafft es an einer ganzen Reihe von Stellen, absolut ergreifende Momente zu präsentieren. Das Western-gechwängerte „It‘s Torn“ ist so ein Highlight. Natürlich entwickelt man hier automatisch Assoziationen zu dem, was Rick Rubin dem späten Johnny Cash entlockt hat. Das hier ist eine andere Hausnummer, schon deshalb, weil Leonard Cohen bei der Aufnahme offenbar noch deutlich agiler war als Cash seinerzeit. Klanglich ist „Thanks for the Dance“ zudem allerfeinste Kost: Das reduzierte Geschehen spielt vor extrem schwarzem Hintergrund, die Platte ist extrem knack- und knisterarm. Die Bassbegleitung tönt tief und stramm, die Stimme prägnant und groß. Ja, das ist was für den Audiophilen. Schwarz und reduziert wie die Musik auf diesem großartigen Album präsentiert sich die Aufmachung: schwarz und sparsam.
Fazit
E in Schlussakkord wie Donnerhall.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Leonard Cohen – Thanks for the Dance (Sony Music)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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