Kategorie: Schallplatte

Musikrezension: Arnold Ouvertures - Komponist: Malcolm Arnold Interpret: The London Philharmonic Orchestra, Malcolm Arnold (Reference Recordings)


Arnold Ouvertures - Komponist: Malcolm Arnold Interpret: The London Philharmonic Orchestra, Malcolm Arnold

Schallplatte Arnold Ouvertures - Komponist: Malcolm Arnold Interpret: The London Philharmonic Orchestra, Malcolm Arnold (Reference Recordings) im Test, Bild 1
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Dass mir der Name Malcolm Arnold schon seit frühester Jugend ein Begriff ist, würde ich gerne meiner von Kindheitstagen an konsequent vorangetriebenen Ausbildung in klassischer Musik zuschreiben. Nun, das wäre gelogen: 1969 stand Arnold am Pult des London Symphony Orchestra, als dieses gemeinsam mit einer jungen, aufstrebenden Rockcombo das „Concerto for Group and Orchestra“ aufnahm. Diese Band hieß natürlich Deep Purple und der Rest ist Geschichte. Ansonsten war mir Arnold erst mal herzlich egal, bis ich mich dann später erneut mit einem der kreativsten und erfolgreichsten britischen Komponisten des 20. Jahrhunderts auseinandersetzte. Obwohl er musikalisch nicht zur Moderne gezählt werden kann – das Sprengen musikalischer Horizonte hat er gerne Zeitgenossen wie Stockhausen und Boulez überlassen-, hat er sich nicht nur durch die Zusammenarbeit mit Musikern anderer Genres als Mann seiner Zeit erwiesen.

Schallplatte Arnold Ouvertures - Komponist: Malcolm Arnold Interpret: The London Philharmonic Orchestra, Malcolm Arnold (Reference Recordings) im Test, Bild 2
Bester Beweis dafür ist seine fruchtbare Arbeit als Filmkomponist mit der Krönung, dem Oscar für „Die Brücke am Kwai“ – und glauben Sie mir: Diese Titelmelodie kennt jeder! Das vorliegende Album präsentiert vier Ouvertüren Arnolds, leider ohne die berüchtigte Ouvertüre für 3 Staubsauger, 1 Bodenpolierer, 4 Gewehre und Sinfonieorchester. Der Mann hatte also durchaus Sinn für Humor. Die vorliegende Aufnahme aus dem Jahre 1991 wurde vom Komponisten selber dirigiert und war im Jahre 1992 sogar für einen Grammy als bestklingende Klassikaufnahme nominiert. Keith O. Johnson von Reference Recordings hat wirklich alle Register seines Könnens gezogen und das London Philharmonic Orchestra als Klangkörper fast schon schmerzhaft detailgetreu porträtiert. Leider gibt es bei dieser Reissue einen ernsthaften Kritikpunkt: Es fehlt etwas. Nämlich die komplette „Commonwealth Christmas Overture“. Das kann man natürlich erklären: Das Originalalbum war eine Doppel-LP mit einer etwas obskuren Stückeverteilung, die dazu führte, dass zwei Albenseiten mit gerade einmal 10 Minuten bespielt waren. Klar: Anfang der 90er- Jahre hat man für das Medium CD aufgenommen und eine Spielzeit von um die 60 Minuten war gang und gäbe. Nun, es ist nun einmal so und der Verzicht auf die 18:55 lange Schlussnummer hat es möglich gemacht, die vier Zehnminüter komfortabel auf eine Clarity-Vinyl- Scheibe zu pressen, standesgemäß im Halfspeed-Mastering-Verfahren, so dass die gesamte Spielfreude des Orchesters dynamisch und klanglich voll zur Geltung kommt. Und Arnold lässt in seinen Ouvertüren neben seiner souveränen Handhabung der Möglichkeiten eines großen Klangkörpers auch immer wieder seinen Humor aufblitzen, während er gleichzeitig immer Haltung als ernsthafter Komponist behält – irgendwie typisch britisch.

Fazit

Leider leicht gekürzte Neufassung eines der bestklingenden „modernen“ Klassikalben.

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Produkt: Arnold Ouvertures - Komponist: Malcolm Arnold Interpret: The London Philharmonic Orchestra, Malcolm Arnold (Reference Recordings)

4/2018
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