Serientest: Klang+Ton-Projekt Ultimax UM12 AM80 Sub, Klang+Ton-Projekt Visaton W 150 X AM80 Sub

Ein bisschen überrascht war ich vor einiger Zeit schon, als ich herausfand, dass das Mivoc AM80 immer noch auf dem Markt ist. Das kleine Modul war zu Beginn meiner Selbstbauzeit der Goldstandard für alle günstigen Lösungen, die dennoch eine ordentliche Qualität und Leistung zeigen.

Ich glaube, die Hälfte meines Bekanntenkreises hat sich damals von mir Subwoofer bauen lassen. Das Rezept war einfach: Man nehme den Raveland AX1010, ein AM80 und baue das Ganze in ein stabiles geschlossenes Gehäuse mit ungefähr 25 Litern – fertig war das solide Tieftonfundament. Und auch heute verstehe ich Leute gut, die sich nicht mit DSP-Programmierung und unübersichtlichen Bedienoberflächen herumschlagen wollen, sondern einfach mit zwei Knöpfen und Reglern schnell den Bass in ihrer Anlage einstellen wollen.  

Technik

Natürlich haben wir hier dann keine Raumeinmessung und müssen vielleicht etwas mehr mit der Aufstellung der Subwoofer experimentieren, aber die feste Einstellung des AM80 zeugt von so viel Praxisnähe, das man dem Entwickler eigentlich immer wieder applaudieren möchte.  Für 109 Euro gibt es 80 Watt an 8 Ohm, regelbare Trennfrequenz und Lautstärke, einen Phasenschalter und das Geheimnis des Erfolgs: einen fest eingebauten Bass-Boost von etwa 3dB um 35 Hertz, darunter einen Subsonic-Filter. So gibt es ordentlich Tiefgang dort, wo das Chassis im Gehäuse in der Regel schon etwas schwächelt und Leistung für nicht mehr sinnvolle Frequenzbereiche wird auch nicht verschwendet.

Mal ganz ehrlich: Ich kann wirklich niemanden verstehen, der sich angesichts der Existenz eines solch günstigen Universalwerkzeugs für Aktivsubwoofer heute noch mit passiv getrennten Subwoofern beschäftigt! Alleine die regelbare Lautstärke macht einen aktiven Sub so viel flexibler. Die beiden Tieftöner in unseren beiden Subs könnten unterschiedlicher nicht sein: Zum einen der Visaton W 150 X, ein eher preisgünstiger und kompakter Vertreter seiner Zunft, den wir in Ausgabe 5/2025 vorgestellt haben und der Dayton Ultimax UM12, der ein ganz anderes Kaliber darstellt, was auch schon seine gut 20 Kilogramm Lebendmasse verdeutlichen. Der Treiber hat ganz klar Car-Hifi - Gene, eine wulstige Sicke, die ordentlich Hub verspricht, einen sehr kräftigen Antrieb und eine äußerst stabile Membran aus Nomex-Waben mit eingewebten Glasfasern. Die Doppelschwingspulen mit jeweils 2 Ohm haben wir für unsere Anwendung in Reihe geschaltet – die Belastbarkeit von 600 Watt erreichen wir mit unserem AM80 eher nicht.   

Gehäuse

Beim kleineren Subwoofer findet das AM80 keinen Platz mehr im Inneren und muss extern betrieben werden. Die knapp 8 Liter des Quaders reichen für den geschlossenen Einsatz des W 150 X – das Experiment mit dem Reflexkanal hat keine Verbesserungen gebracht – hier müsste man auf ein mindestens doppelt so großes Volumen gehen. Den abgeschnittenen Stahlblechkorb des W 150 X habe ich eingesenkt und mit einer schwarz gebeizten Blende optisch kaschiert. Der Dayton Subwoofer hat ein geschlossenes Gehäuse mit etwa 50 Litern bekommen. Hier kann das Modul eingebaut werden und hat auch ein eigenes Volumen bekommen, obwohl es als luftdicht deklariert ist. Der Treiber sitzt wegen seiner großen Masse und der recht tiefen Einfräsung in einer aufgedoppelten Schallwand.   

Messungen

Die Impedanzmessung des Treibers im Gehäuse zeigt beim W 150 X eine Abstimmung mit einer Resonanzfrequenz von 70 Hertz.  Mit dem AM80 II kann dann von der minimalen Trennfrequenz bis zu einer Einstellung von etwa 13 Uhr gearbeitet werden: Der -3dB-Punkt liegt unter 35 Hertz, was genau dem eingebauten Subsonicfilter des Moduls entspricht. Die möglichen Übergangsfrequenzen zu den Satelliten liegen zwischen rund 60 und 120 Hertz – praxisgerecht. Bei der Dynamik ist bei etwa 95 Dezibel schon Schluss – hier erreichen Treiber und Modul ungefähr gleichzeitig ihre Grenze. Darüber kann der ungleich größere Dayton Ultimax natürlich nur lachen: Mit dem AM80 erreicht er definitiv seine Grenzen noch nicht – was aber immer noch beachtliche 105 Dezibel sind, bevor der Amp so langsam die Segel streicht. Mit einer Einbauresonanz von 50 Hertz schafft er eine minimal tiefere untere Grenzfrequenz von um die 30 Hertz und kann obendrein die gesamte Bandbreite der einstellbaren Trennfrequenzen am AM80 voll ausschöpfen, wenn auch 200 Hertz nicht mehr praxisgerecht sind.   

Hörtest

Schau mal an: Schon der kleine Subwoofer mit dem W 150 X schlägt sich bei normalen Lautstärken in unserm Hörraum recht wacker: Zum Beispiel der „Muse“ aus dieser Ausgabe oder der „Animata“ kann er ein gehöriges Maß an Fundament spendieren, die den gesamten Klangeindruck dieser ja nicht gerade günstige Boxen gehörig aufwertet. In seinem eigentlichen Habitat unter meinem Schreibtisch zeigt der Visaton- Sub in allen Lebenslagen, dass auch am Arbeitsplatz höchstwertige Musikwiedergabe möglich ist – so lebendig und audiophil haben meine kleinen Omnes-Drei- zoll-Breitbänder noch nie geklungen.   

Der Dayton Subwoofer macht im Hörraum dann richtig ernst: Auch größere Standboxen profitieren ungemein von dem mächtige Fundament, dass der wuchtige Spezialtreiber in dem ja immer noch vergleichsweise kleinen Gehäuse produziert. Und hier sind ja auch Pegel drin, denen man sich nicht unbedingt dauerhaft aussetzen möchte. Im extrem unfairen Vergleich mit einem DSP-gesteuerten Subwoofer, der auf den Raum eingemessen war und der Leistung im Kilowattbereich zur Verfügung hat, konnte die Kombination Dayton und AM80 dem gut 6000 Euro teuren Fertigprodukt mehr als respektabel die Stirn bieten. Gerade wenn Geld eine Rolle spielt, kann man hier also erst einmal ins Chassis investieren, beim Modul sparen und an dieser Stelle eventuell nachrüsten – wenn man das denn überhaupt möchte.   

Aufbauanleitung Klang+Ton Ultimax UM12 AM80 Sub

Der Aufbau erfolgt auf einem Seitenteil, auf dem Deckel, Boden, die Rückwand, dann die Bretter für das Modul aufgeleimt werden. Danach verschließen die zweite Seitenwand und die aufgesetzte doppelte Schallwand die Box. Danach wird die äußere Front aufgeklebt und schließlich die Löcher für Modul und Chassis gefräst und gesägt. Die Kabeldurchführung für das Modul zum Treiber kann auch erst jetzt gebohrt werden.   

Holzliste Klang+Ton Ultimax UM12 AM80 Sub

Material: 19mm MDF

2x 683 x 410 mm Front + Front Aufdopplung
1x 645 x 372 mm Rückwand
2x 683 x 269 mm Seiten
2x 372 x 269 mm Deckel/Boden
1x 239 x 188 mm Kammer Modul
2x 239 x 100 mm Kammer Modul
1x 150 x 100 mm Kammer Modul  

Zubehör pro Box Klang+Ton Ultimax UM12 AM80 Sub

 Schrauben
 Dichtstreifen
 Kabel
 Aktivmodul

Lieferant: Variant   

Aufbauanleitung Klang+Ton Visaton W 150 X AM80 Sub

Der Aufbau erfolgt auf einem Seitenteil, auf dem Deckel, Boden, die Rückwand aufgeleimt werden, dann verschließen die zweite Seitenwand und die aufgesetzte Schallwand die Box. Danach wird das Chassis eingefräst und gesägt. Die Frontblende wird aufgeschraubt oder mit entsprechendem Material befestigt.   

Holzliste Klang+Ton Visaton W 150 X AM80 Sub

Material: 16mm MDF

1x 250 x 225 mm Front
1x 218 x 193 mm Rückwand
2x 225 x 209 mm Seiten
2x 209 x 193 mm Deckel/Boden

Material: 4mm Bastelsperrholz

1x 250 x 225 mm Frontblende  

Zubehör pro Box Klang+Ton Visaton W 150 X AM80 Sub

 Schrauben
 Dichtstreifen
 Terminal
 Kabel
 Aktivmodul

Lieferant: Visaton